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Delena

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.05.2018

Grandioser fünfter Band

Die Phileasson-Saga - Schlangengrab
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Inhalt:

Im fünften Band der Phileasson-Saga stechen Asleif Phileasson und Beorn der Blender mit ihren Ottajaskos in See, um den Zahn einer Seeschlange zu erbeuten. Viele Gerüchte ranken sich um diese ...

Inhalt:

Im fünften Band der Phileasson-Saga stechen Asleif Phileasson und Beorn der Blender mit ihren Ottajaskos in See, um den Zahn einer Seeschlange zu erbeuten. Viele Gerüchte ranken sich um diese riesigen Geschöpfe, denen schon so mancher Seefahrer zum Opfer gefallen ist. Aber was tut man nicht alles , um den Titel "König der Meere" zu tragen.

Die Reise führt die Schiffe in das Perlenmeer und das bunte und schillernde Maraskan.

Meine Meinung:

Schon der Prolog des jeweiligen Bandes der Saga ist ein Highlight für sich und genauso verhält es sich beim aktuellen Band der Phileasson-Saga. Man erfährt einiges aus Beorns' Vergangenheit und auch wie er sich den Beinamen "der Blender" "verdient" hat.

Maraskan selbst ist bunt, schrill, fröhlich und beim Lesen hatte ich oft ein Lächeln auf den Lippen. Lediglich für die Fauna des örtlichen Dschungels konnte ich mich nicht begeistern. Acht Beine sind mir einfach zu viel. Und auch Shaya, die in diesem Band einiges durchzustehen hat, wird nicht gern an diese Region zurückdenken. Die Traviageweihte hat hier mit einigem zu kämpfen und dazu zählt nicht nur das eine oder andere Getier, auch ihre Gefühlswelt gerät ziemlich durcheinander.

Natürlich gibt es auch in "Schlangengrab" spannende Kämpfe und es gibt auch in diesem Band Opfer zu beklagen.

Irulla, eine meiner Lieblingsfiguren hat super Szenen, Pardona nervt und Zidaine hat mich überrascht, allerdings nicht in positivem Sinne. Und Beorn konnte bei mir tasächlich, ich konnte es selbst kaum glauben, einige Sympathiepunkte sammeln können.

Alles in Allem ist auch der fünfte Band der Saga wieder überragend und ich warte mit Spannnung auf den nächsten Band. Das wohl!

Veröffentlicht am 28.04.2018

Magische Geschichte

In Kalabrien
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Inhalt:

Claudio Bianchi lebt als Bauer in Kalabrien auf einem kleinen Hof. Gesellschaft leisten ihm seine Tiere, etwas Abwechslung bietet der Besuch des Postboten am Freitag. Eines Tages entdeckt er ein ...

Inhalt:

Claudio Bianchi lebt als Bauer in Kalabrien auf einem kleinen Hof. Gesellschaft leisten ihm seine Tiere, etwas Abwechslung bietet der Besuch des Postboten am Freitag. Eines Tages entdeckt er ein weibliches Einhorn. Offensichtlich sucht das Tier die Nähe von Claudio und bringt damit das Leben, das der Bauer bisher geführt hat, gehörig durcheinander.

Meine Meinung:

Peter S. Beagle kannte ich als Autoren von "Das letzte Einhorn" und so musste ich bei einem neuen Roman von ihm unbedingt zugreifen, zumal auch das Cover wirklich wunderschön ist.

Das Einhorn, das eines Tages im Schatten eines Baumes auf dem Hof von Claudio auftaucht, reisst ihn aus seiner Lethargie und aus seinem von Hoffnunglosigkeit und Verbitterung geprägten Leben. Man fragt sich, warum das Einhorn die Nähe zu Claudio sucht. Wie auch andere Tiere in bestimmten Situationen die Nähe zum Menschen suchen, hat das Einhorn einen triftigen Grund.

Claudio will auf jeden Fall verhindern, dass jemand dieses magische Geschöpf sieht, leider gelingt ihm das nur eine Zeit lang. Mit dem ruhigen, beschaulichen Dasein hat es bald ein Ende, die Dorfbewohner, die Presse und auch profitgierige Menschen machen sich auf den Weg zu Claudio. In dieser Situation wächst der Bauer über sich hinaus. Seit das Einhorn in der Nähe ist, findet Claudio seine Lust am Schreiben von Gedichten zurück und nun will er das Einhorn auf jeden Fall beschützen, denn die Nähe des Tieres verändert ihn.

Das Buch lebt von einer anfangs ruhigen feinen Geschichte, die ich mit Erstaunen und grossem Genuss gelesen habe. Der Autor schreibt mit einer Leichtigkeit, die den Leser sich zurücklehnen lässt und als das Einhorn auftaucht denkt man nur, ach wie schön. Mit der Schwester des Postboten bahnt sich im Laufe der Zeit eine kleine Romanze an und im Leben von Claudio scheint sich einiges zu Positiven zu ändern.

Dann tritt allerdings die Öffentlichkeit auf den Plan und die Geschichte entwickelt eine Spannung und Dramatik, die ich so nicht erwartet hatte. Claudio wächst über sich hinaus und stellt sich schützend vor das Einhorn.

"In Kalabrien" hat mich berührt. Der Schreibstil von Peter S. Beagle ist zart, einfühlsam und ruhig. Die Geschichte ist wunderschön und zum Ende hin von einer Dramatik, die mich mit leichtem Herzklopfen mitgerissen hat.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Zweiter Fall für Emma Vaughan

Schweigegelübde (Ein Emma-Vaughan-Krimi 2)
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Emma Vaughan, Ermittlerin bei der Mordkommisson im irischen Sligo bekommt es in ihrem zweiten Fall mit einem "Todesengel" zu tun. In einem Krankenhaus sterben mehrere, eigentlich kurz vor der Entlassung ...

Emma Vaughan, Ermittlerin bei der Mordkommisson im irischen Sligo bekommt es in ihrem zweiten Fall mit einem "Todesengel" zu tun. In einem Krankenhaus sterben mehrere, eigentlich kurz vor der Entlassung stehende, Patienten an einem Herzversagen. Darüberhinaus wird sie von ihrem ersten Fall eingeholt. Stehen die Todesfälle möglicherweise in einem Zusammenhang?

Schon im ersten Fall von Emma Vaughan fühlt man sich beim Lesen, als würde man sich mitten in Irland befinden. Barbara Bierach versteht es, die Stimmung und das Feeling einzufangen und zum Leser zu transportieren. Grüne Wiesen, knorrige Menschen, felsige Küsten und zwischen allem möglicherweise ein Serienmörder.
Emma ist nicht perfekt. Bereits im ersten Band "Lügenmauer" erfährt man, dass durch die Trennung von ihrem Mann die Beziehung zu ihrem Sohn angespannt ist, der Ex steht im Verdacht, ein IRA-Drahtzieher zu sein und auf der Polizeiwache ist sie so manchem Kollegen ein Dorn im Auge. Alleinerziehend in einem erzkatholischen Umfeld und noch dazu eine berufstätige Frau in einer Männerdomäne.
Die Todesfälle im Krankenhaus werden relativ früh im Buch aufgeklärt, das stört aber überhaupt nicht. Der erste Fall von Emma holt sie im zweiten Buch ein und auch die IRA erscheint auf der Bildfläche.

Einen kleinen Romantiktouch vermisst man auch nicht, denn es knistert nicht nur zwischen Emma und ihrem Kollegen James. Der potentielle Anwalt ihres Ex-Mannes ist schon eine kleine Sahneschnitte.

"Schweigegelübde" ist ein unterhaltsamer Krimi mit Hintergrund. Ich habe einige Informationen über Irland erhalten, die mir so nicht präsent waren. Man kann das Buch sicherlich ohne Vorkenntnisse des ersten Bandes lesen, ich empfand es allerdings als angenehm, den ersten Band zu kennen. So wusste ich, wie Emma tickt und mit welchen Geistern aus der Vergangenheit sie zu kämpfen hat. Ich hoffe sehr auf einen Folgeband, den ich auf jeden Fall lesen werde.

Veröffentlicht am 14.04.2018

Einfühlsame Geschichte

Die Farbe von Milch
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Mary ist 15 Jahre alt und lebt mit ihren drei Schwestern auf dem Hof der Eltern. Ihr Leben ist geprägt von Arbeit und den ständigen Vorwürfen des Vaters, dass er keinen Sohn bekommen hat, der auf dem Hof ...

Mary ist 15 Jahre alt und lebt mit ihren drei Schwestern auf dem Hof der Eltern. Ihr Leben ist geprägt von Arbeit und den ständigen Vorwürfen des Vaters, dass er keinen Sohn bekommen hat, der auf dem Hof richtig zupacken kann. Als der Dorfpfarrer eine Haushaltshilfe für seine kranke Frau benötigt, wird Mary als Jüngste und dazu noch gehbehindert, vom Vater gegen Entlohnung abgegeben. Schnell wird im Haushalt des Pfarrers bemerkt, dass Mary mehr als eine Bauerntochter mit schlichtem Gemüt ist. Mary erfährt Zuneigung und Aufmerksamkeit. Als die Frau des Pfarrers stirbt, ändert sich erneut alles.

Das Leben eines Mädchens im 19. Jahrhundert, noch dazu aus ärmlichen Verhältnissen, ist zentrales Thema von "Die Farbe von Milch".
Das Buch ist aus der Sicht von Mary, jener 15-jährigen geschrieben, die anders als ihre Schwestern, aufgeweckt, wissbegierig, direkt und keinesfalls schüchtern ist. In der damaligen Zeit sind diese Eigenschaften, noch dazu beim weiblichen Geschlecht, auffällig und nicht überall gern gesehen.
Der Vater von Mary lenkt seine Frauen mit strenger Hand. Die Brutalität erschreckt an einigen Stellen, Liebe und Zuneigung sind Fremdwörter im Leben der Familie.


Das Buch ist aus der Ich-Perspektive von Mary geschrieben und das macht die ganze Handlung für mich noch eindringlicher. In schlichten Worten erzählt Mary ihre Geschichte. Wenn man sich auf den eingangs etwas holprig erscheinenden Stil eingelassen hat, erlebt man hautnah mit, wie es Mary geht und was sie fühlt, welche Wünsche und Hoffnungen sie hat und was ihre Umwelt mit ihr macht.

Mary hat mich berührt und ich hätte gerne ihre Hand genommen und ihr gesagt, dass alles gut wird.
Als Mary dann quasi vom Vater an den Pfarrer verkauft wird, ändert sich vieles für Mary. Die schwerkranke Ehefrau des Pfarrers und auch der Pfarrer selbst erkennen, dass Mary etwas besonderes ist.

"Die Farbe von Milch" hat mich berührt. Eine ergreifende, tiefgründige und sensible Geschichte in einem besonderen Erzählstil, die ich jedem, der ausserhalb des Mainstreams etwas lesen möchte, sehr empfehle.

Veröffentlicht am 31.03.2018

Zu brutaler Folgeband

Krähenjagd
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Inhalt:

Meg Corbyn hat sich inzwischen gut bei den Terra Indigene eingelebt. Als Anschläge auf Krähen mittels vergifteter Köder verübt werden, wird Megs Fähigkeit als Blutprophetin benötigt. Zeitgleich ...

Inhalt:

Meg Corbyn hat sich inzwischen gut bei den Terra Indigene eingelebt. Als Anschläge auf Krähen mittels vergifteter Köder verübt werden, wird Megs Fähigkeit als Blutprophetin benötigt. Zeitgleich kommen zwei süchtig machende Stoffe auf den Markt, die Opfer auf beiden Seiten fordern. Und anscheinend ist jemand aus dem Umfeld des Instututs, in dem die Cassandra Sangue untergebracht sind, Meg immer noch auf den Fersen.

Meine Meinung:

"Krähenjagd" ist der von mir lang erwartete Folgeband zu "In Blut geschieben" . Vom ersten Band war ich unglaublich begeistert und war gespannt, wie es mit Meg und den Anderen weitergeht.

Kurz gesagt, ich war vom Folgeband ziemlich enttäuscht.


Das was den Auftaktband so besonders gemacht hat, die Interaktion der verschiedenen Arten der Terra Indigene mit den Menschen und vor allem mit Meg hat viel zu wenig Raum eingenommen.
Der Schwerpunkt liegt in zweiten Band auf den beiden Suchtstoffen, die auf einmal in Umlauf kommen und auf dem Institut, aus dem Meg geflohen ist bzw. der Jagd nach ihr.

Es ist durchaus spannend zu lesen, wie die Terra Indigene mit ihren besonderen Fähigkeiten versuchen, die ganze Sache aufzuklären, allerdings lief mir alles zeitweise deutlich zu brutal ab. Die noch in der Anlage lebenden Leidensgenossinnen von Meg stehen in einem Zusammenhang mit den Wirkstoffen. Als herauskommt, woraus die Suchtsoffe bestehen und in welcher Art und Weise sie verbreitet werden, hat sich mir fast der Magen umgedreht. Obwohl ich wirklich nicht allzu zart besaitet bin und auch Dark Fantasy und Horror lese, empfand ich diesen Aspekt des Buches als widerlich.

Einige kleine Highlights blitzen zwischendurch auf. Wenn Simon Wolfgard beim Spielen mit den anderen Wölfen Meg Corbyn als "meine Meg" bezeichnet, ist das sehr süß. Die "Intuit" eine etwas ausserhalb lebende Art der Terra Indigene sind interessant, die Sanguinati haben einige gute Szenen und wie Meg mit einer Freundin jemanden unter Zuhilfenahme von Besen und Wasserkocher aus der Buchhandlung verjagt, ist wirklich komisch.

Ich kann dieses Buch nicht uneingeschränkt empfehlen. Ohne Band 1 wird man sich nicht zurechtfinden und die brutalen Szenen haben mich gestört. Wem der erste Band gefallen hat, dem könnte auch "Krähenjagd" zusagen.

Da ich die Geschichte um Meg und die Terra Indigene grundsätzlich ganz toll finde, werde ich mich auch an einen Folgeband wagen, wenn denn einer erscheinen sollte.