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Veröffentlicht am 23.07.2023

Lockere Liebesgeschichte mit wichtigem Hintergrund :)

Hani & Ishu: Fake-Dating leicht gemacht
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„Für alle jungen Bengalis, die aufwachsen mussten, ohne sich je repräsentiert zu sehen.“
Das ist die Widmung, die dieser Geschichte vorausgeht. Was hier bereits angesprochen wird, ist ein wesentlicher ...

„Für alle jungen Bengalis, die aufwachsen mussten, ohne sich je repräsentiert zu sehen.“
Das ist die Widmung, die dieser Geschichte vorausgeht. Was hier bereits angesprochen wird, ist ein wesentlicher Teil des ganzen Buches.

Denn darin geht es um die beiden 17-jährigen Schülerinnen Hani und Ishu, die in Dublin, Irland, leben. Sie beide kommen aus bengalischen Familien und haben sonst aber auf den ersten Blick nicht viel gemeinsam: Hani ist beliebt und immer hilfsbereit, Ishu eher in sich gekehrt. Als Hani ihren Freundinnen erzählt, dass sie bisexuell ist, glauben sie ihr das nicht. Sie behauptet deshalb, mit Ishu zusammen zu sein. Daraus entsteht dann eine -wie der Titel schon erahnen lässt- „Fake-Beziehung“, von der Ishu sich erhofft, beliebter zu werden, um Schülersprecherin zu werden.
Im Laufe der Zeit aber kommen immer mehr Gefühle ins Spiel …

Ich muss zuallererst sagen, dass mir das Cover sofort ins Auge gestochen ist. Ich finde es wirklich süß, und es lässt einen gleich erahnen, um was für eine Art von Geschichte es sich hierbei handelt: um einen YA-Roman mit queeren POC-Protagonisten. Die Handlung geht sehr tief auf wichtige Aspekte ein. Wie beispielsweise die Widmung schon andeutet, geht es um die fehlende Repräsentation von Bengalis. Das kann man natürlich auch auf andere Minderheiten anwenden. Vor allem ich (ich habe als nicht-weiße Person einen Teil meiner Jugend in Irland verbracht) habe mich wirklich verstanden gefühlt. Aber auch LGBTQ wird thematisiert und vor allem, wie es sich anfühlt, wenn Personen, die einem wichtig sind, einen überhaupt nicht verstehen, wie hier Hanis Freundinnen.
Auch die beiden Protagonistinnen sind mir sehr ans Herz gewachsen. Durch die abwechselnde Erzählung aus der Ich-Perspektive erfährt man direkt Hanis und Ishus Gedanken. Diese sind oft sehr nachvollziehbar gestaltet, sodass es nicht schwer ist, sich mit den beiden zu identifizieren. Insgesamt ist der Schreibstil locker, sodass es nicht schwer ist, schnell durch das Buch zu kommen.

Alles in allem ist Adiba Jaigirdar hier ein super schönes Jugendbuch gelungen, denn obwohl es eine süße Liebesgeschichte ist, werden auch wichtige Themen, die die ganze Gesellschaft, aber vor allem Jugendliche, beschäftigen, angesprochen. Ich würde es Leser*innen ab 14 Jahren empfehlen. Auch Menschen, die weder POC noch LGBTQ+ sind, können viel aus diesem Buch mitnehmen!!

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