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Veröffentlicht am 29.09.2016

Ich vermisse dich

Ich vermisse dich
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Nach den letzten gelesenen Büchern aus anderen Genre, war ich froh, endlich mal wieder einen Thriller lesen zu können. Von Harlan Coben befindet sich außer "Ich vermisse dich" noch keins seiner Werke in ...

Nach den letzten gelesenen Büchern aus anderen Genre, war ich froh, endlich mal wieder einen Thriller lesen zu können. Von Harlan Coben befindet sich außer "Ich vermisse dich" noch keins seiner Werke in meinem Bücherschrank – was sich sicherlich bald ändern wird. Auf der Frankfurter Buchmesse ist mir Harlan Coben das erste Mal aufgefallen (allerdings mit "Ich finde dich"), weswegen ich eines seiner Bücher über das Bloggerportal angefordert habe.

Der Anfang der Handlung erschien mir etwas zäh, aber nach circa 70 Seiten hat sie an Fahrt aufgenommen und konnte mich voll und ganz durch erkennbare Überlegungen, durchgängige Spannung und logischen Ausführungen überzeugen. Da der Plot von mehreren Seiten beleuchtet wird, erfährt man einiges über die Beweggründe und Motive der "Gauner". Der kleine Schocker gegen Ende war ziemlich überraschend, auch wenn der Ausgang nicht so sonderlich unvorhersehbar für mich persönlich war; trotzdem definitiv eine gelungene und überzeugende Wendung.

Ich fand alle Charaktere sehr gut und ausführlich dargestellt, vor allem Kat, die Protagonistin dieses Werkes. Sie ist interessant und authentisch geschrieben, sie war mir von Anfang an sympathisch und ich habe mit ihr mitgefiebert; bei ihrem aktuellen Fall, als sie den Mordfall ihres Vaters wieder neu aufrollen will und als sie ihren Ex-Verlobten Jeff auf einer Online-Dating-Seite wiederzusehen scheint. Kat Donovan ist für mich eine typische New Yorker Polizistin.
Jeff dagegen kam mir leider etwas zu wenig vor. Gerne hätte ich mehr über seine Beweggründe damals erfahren, über das Lösen der Verlobung, seinen Weggang und wie es ihm ergangen ist – natürlich erfährt man relativ viel darüber, aber leider nur oberflächlich und wenig über seine Gefühle.

Das Cover finde ich sehr schön gestaltet. Die Düsternis, die im Buch sehr gut umgesetzt wurde, wird mit der Gestaltung eindeutig transportiert. Auch der Schreibstil hat mir gut gefallen. Stimmungen wurde gut rübergebracht, in viele Charaktere konnte ich mich gut hineinversetzen. Da ich unter Klaustrophobie leide, hatte ich sogar das ein oder andere Mal schwitzige Hände. Trotzdem konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen.


Fazit
Harland Cobens "Ich vermisse dich" war mein erstes Werk von dem recht bekannten Autor und ist eine definitive Lese- und Kaufempfehlung. Der Thriller strotzt vor Spannung, einem guten und logischen Plot und einer Protagonistin, mit der man einfach nur mitfühlen kann. Von Harlan Coben werden auf jeden Fall noch mehrere Bücher bei mir einziehen.

Veröffentlicht am 29.09.2016

Im Herzen das Glück

Im Herzen das Glück
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Von Lucy Dillon habe ich bisher noch kein Buch gelesen, obwohl "Das kleine große Glück" momentan noch auf meinem SuB (Stapel ungelesener Bücher) liegt. Deshalb war ich auch sehr gespannt, ob mich Im Herzen ...

Von Lucy Dillon habe ich bisher noch kein Buch gelesen, obwohl "Das kleine große Glück" momentan noch auf meinem SuB (Stapel ungelesener Bücher) liegt. Deshalb war ich auch sehr gespannt, ob mich Im Herzen das Glück überzeugen würde. Ob es gelungen ist? Lest selbst ...

Die Autorin erzählt in ihrem Werk eine interessante, berührende Geschichte über die Liebe, Liebeskummer, Eheprobleme und der Art und Weise, wie man sich selbst findet, wenn man sich verloren hat. Denn nicht nur Alice – die Fremde – sucht aufgrund ihres Gedächtnisverlustes nach sich selbst, auch Libby, Jason und deren Mutter Magaret. Da das nicht so ganz einfach ist, sieht man an den 544 Seiten, die Im Herzen das Glück zu bieten hat.

Und damit sind wir auch schon gleich beim Punkt. Obwohl ich gut in das Buch hineingekommen bin, der Klappentext mich angesprochen hat und unbedingt wissen wollte, was es mit Alice auf sich hat, war mir der Anfang einfach zu schleppend. Die Geschichte kommt nicht in Gang und ich kam erst nach fast 200 Seiten zum ersten erwähnenswerten Spannungspunkt. Natürlich braucht jedes Buch seine Einführung, die Vorstellung der Figuren, der Aufbau von Haupt- und Nebenhandlungen, aber für mich war diese Einführung viel zu lange. Zudem hat mich Libby und ihre Geschichte anfangs auch nicht wahnsinnig interessiert; ich wollte doch viel lieber wissen, was mit Alice geschieht, wie es ihr geht und was ihr nächster Schritt ist. Doch bis zu diesem Zeitpunkt gehen 200 bis 250 Seiten ins Land, die man hätte gut und gerne auch auf maximal 100 Seiten zusammenfassen können.

Begeistern konnte mich das Buch dann in der anderen Hälfte. Es gibt mehrere Spannungsbögen: Alice' mysteriöser Freund, die Eheprobleme von Libby und Jason, was aus dem Hotel werden soll und wieso Magaret sich eigentlich so seltsam verhält. Das alles hat mich sehr interessiert und war auch vielversprechend aufgebaut, so dass ich das Buch dann doch mit eher positiven Gefühlen beendet habe.

Alle Figuren, sei es Nebenfiguren (zum Beispiel Gina, die Libby beim Renovieren hilft; Doris, die früher mal im Hotel gearbeitet hat; Erin, eine von Libbys besten Freundinnen) oder auch Hauptfiguren wie Libby, Alice und Jason selbst, fand ich sehr gut ausgearbeitet. Jede Schwäche eines Charakters führt zu Nebenhandlungen, die das Buch facettenreich und vielschichtig erscheinen lassen. Ich bin nicht mit allen Figuren warm geworden – vor allem Magaret hat es mir wirklich schwer getan – doch das hat dem Familienroman sicher keinen Abbruch getan.

Besonders gut hat mir auch der Schreibstil gefallen. Durch die ausschmückende Erzählweise und Beschreibungen der Landschaft, des Hotels, der Charaktere (und der Hunde :)) hatte ich von allem ein gutes und ausführliches Bild vor Augen. Auch die "allwissende" Erzählart fand ich gut gewählt. So war man nicht gezwungen nur Libby oder nur Alice zu folgen, sondern man erhielt einen guten Rundum-Blick, was das Verständnis der manchmal komplexen Spannungsbögen und Handlungsstränge sehr erleichterte. Ebenso wie der Schreibstil gefällt mir auch das Cover. Das schlichte, frische Design erinnert an Frühling und spricht mich auf jeden Fall an.


Fazit
Lucy Dillon konnte mich anfangs mit ihrem Werk Im Herzen das Glück überhaupt nicht überzeugen, aber nach der ersten Hürde von circa 200 Seiten hat mich doch die Neugier gepackt. Die Geschichte konnte einiges an Handlung und Spannung zulegen und hat mir gegen Ende dann doch noch gut gefallen. Ebenso überzeugt haben mich die Figuren und der Schreibstil.

Veröffentlicht am 29.09.2016

Im Herzen das Meer

Im Herzen das Meer
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ch habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, da ich das Meer liebe und auch gerne über Norddeutschland lese – ich wohne ja eine ganze Ecke davon entfernt. Es gab viele Punkte, die mir an diesem Buch gefallen ...

ch habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, da ich das Meer liebe und auch gerne über Norddeutschland lese – ich wohne ja eine ganze Ecke davon entfernt. Es gab viele Punkte, die mir an diesem Buch gefallen haben, aber auch ein paar, die mich nicht ganz so überzeugen konnten.

Lumme – die Hauptprotagonistin – hat mir anfangs sehr gut gefallen und ich fand sie auch sehr sympathisch. Ich habe sie bewundert für ihre Hartnäckigkeit und ihre Liebe zu diesem Stück Land, auf dem sie aufgewachsen ist. Dennoch gab es auch ein paar Stellen, an denen sie es mir schwer getan hat und ich mit ihrem Verhalten nicht einverstanden war. Dass ihre Familienverhältnisse nicht einfach sind, erkennt man relativ schnell und dafür hatte ich auch Verständnis – nicht jede Familie ist perfekt. Aber obwohl sie Ehefrau und Mutter ist, hat sie kaum Kontakt zu ihrem Sohn und ihrem Ehemann in Amerika. Mit ihrem Vater in ihrer Heimat gerät sie desöfteren aneinander, weil er nicht so denkt wie sie und seine eigene Meinung hat. Außerdem hat mich gestört, dass sie, obwohl sie verheiratet ist, mit zwei anderen Männern noch was anfängt (man muss noch dazu sagen, dass einer von den beiden seit Ewigkeiten auf der Suche nach einer Frau an seiner Seite ist und anscheinend auch wirkliche Gefühle für Lumme hegt; ihr dann aber auf einmal klar wird, dass sie eigentlich gar nichts mit ihm anfangen will). Auch Lummes Schwarz-Weiß-Denken (für oder gegen den vermeintlichen Windpark) und dass sie jedem ihre Meinung aufzwingen wollte, hat bei mir öfters mal angeeckt.
Nicht nur Lumme, sondern auch alle anderen Charaktere haben Ecken und Kanten und erscheinen dadurch zwar nicht immer sympathisch und liebenswürdig, aber definitiv tiefgründig und real.

Begeistert hat mich die Seepferdchen-Geschichte. Auch wenn ich ein paar Probleme hatte in das Buch einzusteigen, war die Geschichte rund um Theo, das Seepferdchen, spannend aufgebaut und ich konnte sehr viel über deren Zucht und Lebensweise erfahren. Zum Beispiel war mir bisher nicht bewusst, dass die männlichen Seepferdchen schwanger werden und die Babys austragen.

Das relativ offene Ende lässt zwar noch einen Spielraum für Spekulation – da hatte ich aber auch einen etwas klareren und besseren Abschluss gewünscht.

Karen Bojsens Schreibstil fand ich wunderschön. Die Beschreibung der Orte, der Fischarten und der Umgebung fand ich mehr als gelungen und hat mich sehr beeindruckt. Auch die Gestaltung rund um das Buch – das Cover, die Umschlag-Innen-Gestaltung – fand ich passend und vor allem ansprechend durch ruhige und sommerliche Motive.

Fazit
Im Herzen das Meer hat es mir definitiv nicht immer einfach gemacht, doch die Geschichte rund um das Seepferdchen Theo, ein altes Geheimnis und den Kampf gegen den Windpark konnte mich letzten Endes doch überzeugen. Theo habe ich einfach in mein Herz geschlossen.

Veröffentlicht am 29.09.2016

In deinem Licht und Schatten

In deinem Licht und Schatten
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Die beiden Geschwister Rebecca und Hephzi sind Zwillinge, aber völlig unterschiedlich. Rebecca ist die Schüchterne, sie bleibt gerne für sich, ist verschlossen und leidet an dem Treacher-Collins-Syndrom, ...

Die beiden Geschwister Rebecca und Hephzi sind Zwillinge, aber völlig unterschiedlich. Rebecca ist die Schüchterne, sie bleibt gerne für sich, ist verschlossen und leidet an dem Treacher-Collins-Syndrom, das ihr Gesicht entstellt. Ihre Schwester Hephzi dagegen hatte Glück und hat ein normales, schönes Gesicht, einen tollen Körper, ist extrovertierter und versucht in der Schule, Freunde zu finden. Vor allem wegen ihres Aussehens kann sie desöfteren zwar der Gewalt ihres Vaters entgehen, die sich jedoch meistens an ihre Schwester richtet.

Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt. Die Sicht vor der Veränderung (Spoiler, daher nicht weiter ausgeführt) wird von Hephzi erzählt, die Sicht nach der Veränderung von Rebecca. Besonders durch den Schreibtstil wurde der Plot authentisch. Ich hatte das Buch innerhalb kürzester Zeit durchgelesen und es hinterließ ein bedrückendes und beklemmendes Gefühl, woran nicht nur das unbefriedigende Ende Schuld trug, sondern auch die durch den Schreibstil vermittelten Gefühle. Als Leser habe ich die beiden Geschwister sofort in mein Herz schließen können. Ich hätte sie am liebsten vor all dem Unheil, der Angst, dem Kummer und der Sorge beschützt, während ich für den Vater und die Mutter nur Verachtung empfinden konnte.

Der Titel passt meiner Meinung nach perfekt zu dem Buch. Die Licht- und Schattenseite der beiden Geschwister wird sehr deutlich. Zuhause herrscht Gewalt, Ruhelosigkeit, Angst und Schmerz, während Rebecca Licht in Büchern und später in einem Job, Hephzi in der Schule und ihrem Freund findet.


Fazit
Louisa Reid erzählt mit "In deinem Licht und Schatten" eine unglaublich traurige, dunkle und schaurige Geschichte über Verlust, Trauer und Gewalt. Auch wenn Spannungselemente gefehlt haben, das Ende meiner Meinung nach nicht perfekt ausgearbeitet war und so manche Reaktion und Handlung vorhersehbar war, hat mich dieses Buch sehr berührt, vor allem wegen der emotionalen Schreibweise und der Gänsehaut-Momente. Definitiv eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 29.09.2016

Kidnapped

K - Kidnapped
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Mit K – Kidnapped eröffnet Chelsea Cain ihre neue Thriller-Reihe. Die Autorin kenne ich bereits von ihren Veröffentlichungen Furie und Grazie, Teil Eins und Zwei der Archie-Sheridan-Reihe. Leider habe ...

Mit K – Kidnapped eröffnet Chelsea Cain ihre neue Thriller-Reihe. Die Autorin kenne ich bereits von ihren Veröffentlichungen Furie und Grazie, Teil Eins und Zwei der Archie-Sheridan-Reihe. Leider habe ich die Reihe bisher nicht beenden können, aber das werde ich vielleicht bald nachholen. Denn mit ihrem neuen Buch hat sie mir definitiv wieder Lust auf ihre älteren Werke gemacht.

Der Thriller beginnt mit einem Prolog, der von Kicks Vergangenheit handelt – damals, als sie entführt, weggesperrt und für kinderpornographische Filme missbraucht wurde. Da einige Aspekte von Kicks Vergangenheit im weiteren Verlauf der Geschichte nicht nochmal genauer erklärt werden, bildet er einen wichtigen Überblick über die vergangenene Geschehnisse für den Plot. Die Handlung war durchgehend spannend. Nicht nur wegen der fortlaufenden Ereignissen, sondern auch wegen der Spannung und dem Misstrauen, das zwischen Kick und Bishop herrscht.

Wer mich von den beiden Hauptcharakteren – Kick und Bishop – mehr fasziniert hat, kann ich wirklich nicht sagen. Kick ist eine taffe, durchsetzungsstarke, junge Frau. Sie beherrscht verschiedene Kampftechniken, kann schießen und kennt sich mit den verschiedensten Waffen aus; das alles tut sie, damit sie kein wehrloses Opfer mehr ist und sich im Falle des Falles selbst beschützen kann. Ihr Mut und ihre Entschlossenheit haben mich besonders beeindruckt. Damit hat Cain meiner Einschätzung nach eine ähnlich starke Protagonistin geschaffen wie schon Gretchen Lowell in ihrer vorherigen Archie-Sheridan-Reihe. Nur eben auf eine andere Art und Weise. Bishop, der unbemerkt in ihre alarmgesicherte Wohnung einbricht, ist von Anfang an der geheimnisvolle, schweigsame, aber talentierte, intelligente, sexuell umtriebene und attraktive (und so weiter und so weiter) Fremde, über den man im Laufe des Buchs nur stückchenweise etwas erfährt. Auch wenn er maßgeblich zur Spannung beiträgt, hat mich seine Geheimniskrämerei doch ziemlich frustriert – auf positive Weise (falls man überhaupt positiv frustriert sein kann). Ich wollte unbedingt wissen, wer er ist, was ihn geprägt hat und für wen er arbeitet. An manchen Stellen erkennt man, dass er sehr von seiner Vergangenheit geprägt wurde; wieso, weshalb, warum und wie es dazu kam, erfährt man nur am Rande – wenn überhaupt.

Das Ende würde ich nicht unbedingt als Cliffhanger bezeichnen, doch einige Fragen bleiben ungeklärt; Bishop bleibt weiterhin geheimnisvoll, ebenso Kicks weiteres Verhalten; Chelsea Cain hat eine perfekte Grundlage für den zweiten Teil geschaffen (auf den ich mich wahnsinnig freue und den ich vermutlich bald vorbestellen werde).

Auch Cains Schreibstil hat mir wie bei ihren anderen Werken gut gefallen. Ich habe das Buch selten aus der Hand gelegt und habe es trotz Uniklausur innerhalb von zwei Tage zuende gelesen. Ich hatte allerdings mit mehr Ekelszenen gerechnet, die die Autorin in ihren früheren Werken zur Genüge eingebaut hat und selbst mich, als echten Thriller-Fan, haben schaudern lassen. Vermisst habe ich sie allerdings nicht besonders.


Fazit
K – Kidnapped von Chelsea Cain hat mich aufgrund der Spannung, der Geheimnisse und der Emotionen gepackt und konnte mich vollkommen überzeugen. Meiner Meinung nach hat die Autorin einen gelungenen Auftakt geschaffen. Ich bin wirklich sehr gespannt wie es weitergeht und ob der zweite Teil mit dem ersten mithalten kann. Leider muss ich noch bis September warten, bis er endlich erscheint.