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Veröffentlicht am 19.11.2016

Meine Herbstlektüre mit Mémé

Mein Sommer mit Mémé
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Paula Pfeiffer ist 39 Jahre alt und hat nach 3 Jahren Fernbeziehung endlich einen Heiratsantrag in der Tasche. Zwar total unromantisch via Skype, aber das macht nichts. Schließlich kommt ihr Liebster bald ...

Paula Pfeiffer ist 39 Jahre alt und hat nach 3 Jahren Fernbeziehung endlich einen Heiratsantrag in der Tasche. Zwar total unromantisch via Skype, aber das macht nichts. Schließlich kommt ihr Liebster bald zurück und sie werden einen romantischen Parisaufenthalt erleben. So der Plan. Leider interessiert sich Paulas Oma, genannt Mémé, in diesem Sommer herzlich wenig um die Pläne ihrer Familie. Nach einem jahrelangen Streit mit ihrer französischen Familie, hat sie endlich ihr Geburtshaus wieder. Sie möchte nun nicht nur ihren 80. Geburtstag in dem alten Château im Burgund feiern, sondern gleich komplette drei Wochen mit ihren Liebsten dort verbringen. Als Ausreden gelten dabei romantische Verlobungsreisen genauso wenig, wie alle anderen Ausflüchte. Mémé wird schließlich nur einmal 80.

Das es keine beschaulichen drei Wochen werden, liegt nicht nur an Mémés Diktat, sondern auch an den weiteren Figuren, die ihre Alltagssorgen aus Deutschland mit nach Frankreich nehmen. Paulas Bruder hat finanzielle Sorgen, aber auch eheliche Probleme, die seine Frau Helen durchaus mehr belasten. Die pubertierende Tochter sorgt für das ein oder andere Chaos und schließlich droht ein großer Unbekannter Mémés Traum von restlichen Leben im Château zunichte zu machen.

*Meinung***
Als ich mich an die Lektüre machte, habe ich einen sommerlich leichten Roman erwartet. Was Nettes für zwischendurch, das mir die grauen Tage etwas versüßt. Das habe ich bekommen - und wie. Elaine Briag gelingt es außerordentlich gut die französische Landschaft und vor allem das französische Essen zu beschreiben. Ihre Figuren, die mir zwar anfangs nicht sehr sympathisch waren, werden mit ihren Problemen, Sorgen, aber auch Wünschen sehr lebhaft dargestellt. Sie sind "menschlich" mit all ihren Fehlern. So gewann schließlich selbst die Diktatorin Mémé Zugang zu meinem Herzen, denn auch sie hatte für ihr herrisches Auftreten durchaus Gründe.

Das Ende mag vielleicht etwas zu perfekt und zu vollendet daherkommen, aber es ist ein gelungener Ausgang für ein sehr gutes Buch.