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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.05.2017

Eine eindrucksvolle Geschichte die ein reales und äußerst wichtiges Thema anspricht.

Die Geschichte der Bienen
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Beschreibung

Mitte des 19. Jahrhunderts lebt der Samenhändler William Savage mit seiner Familie in England. Als sich sein Mentor Rahm von ihm abwendet, fällt er in eine tiefes Loch, denn William sieht ...

Beschreibung

Mitte des 19. Jahrhunderts lebt der Samenhändler William Savage mit seiner Familie in England. Als sich sein Mentor Rahm von ihm abwendet, fällt er in eine tiefes Loch, denn William sieht sich als Forscher gescheitert. Seiner Kinder zuliebe rafft sich William jedoch nochmals auf um seine Idee für einen innovativen Bienenstock umzusetzen.

Wir schreiben das Jahr 2007. George ist Imker in den USA und arbeitet hart um seinen Betrieb auszubauen, so dass sein Sohn Tom ein zukunftsfähiges Erbe antreten kann. Jedoch hat Tom ganz andere Pläne, bis eines Tages etwas unfassbares geschieht. Die Bienen auf Georges Farm verschwinden.

Ein Sprung in die Zukunft zeigt, dass im Jahr 2098 die Weltbevölkerung deutlich geschrumpft ist. In China kämpfen die Menschen um ihr Überleben, denn die Bienen sind schon lange ausgestorben und der Anbau verschiedener Lebensmittel nicht mehr möglich. Die Arbeiterin Tao übernimmt die Arbeit der Bienen und bestäubt Tag für Tag die Bäume in Handarbeit.

Meine Meinung

Maja Lunde verwebt in „Die Geschichte der Bienen“, ihrem ersten Roman für Erwachsene, drei unterschiedliche Handlungsstränge (Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft) zu einer bewegenden und aufrüttelnden Geschichte rund um das Aussterben der Bienen und den daraus entsehenden Konsequenzen für die Menschheit.

Die drei einzelnen Geschichten an sich sind eher unaufgeregt und werden aus der Sicht des jeweiligen Protagonisten erzählt. Jedes Kapitel trägt den Namen des Protagonisten, so dass man gleich einordnen kann in welcher Erzählung man steckt. Da wäre der Forscher und Samenhändler William Savage der gegen Mitte des 19. Jahrhunderts in England lebt, von Depressionen geplagt wird, kaum Selbstvertrauen in sich trägt, sich dennoch aufrafft im Bereich der Bienen etwas erfolgreiches zu Stande zu bringen. Dann gibt es noch den Imker George in den USA der Anfang des 21. Jahrhunderts mit viel Liebe und Leidenschaft seinen Hof leitet und alles daran setzt einen zukunftsfähigen Betrieb in die Hände seines Sohnes geben zu können.

Dadurch, dass Maja Lunde in kurz gehaltenen Kapiteln jedoch immer nur ein paar Einzelheiten zu der jewiligen Geschichten einfließen lässt, ergibt sich ein angenehmer Spannungsbogen der sich über das ganze Buch schlängelt. Kapitel für Kapitel fügen sich die einzelnen Puzzelteilchen zusammen, bis sie ein facettenreiches Gesamtwerk ergeben.

Die Fragen die Maja Lunde mit ihrem Roman „Die Geschichte der Bienen“ bezüglich dem Umgang mit der Umwelt und wie dies unsere Zukunft verändert aufwirft, haben mich sehr gefesselt. Durch das einweben realer Tatsachen wie z. B. die „Colony Collapse Disorder“ (CCD), eine aus den USA stammende Beschreibung für eine bestimmte Art des Bienensterbens, hat dem Roman zusätzlich Authentizität verliehen.

In meinen Augen spricht dieser Roman ein wichtiges Thema für die Menschen und die Zukunft auf unserem Planeten an. Die fiktive Geschichte über drei Schicksale in verschiedenen Epochen regt zum nachdenken an und wurde zu Recht mit dem norwegischen Buchhändlerpreis ausgezeichnet!

Fazit

Eine eindrucksvolle Geschichte die ein reales und äußerst wichtiges Thema anspricht. Unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 30.05.2017

Eine Bereicherung für jeden Tolkien-Fan

Die Kinder Húrins
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Beschreibung

Im Ersten Zeitalter von Mittelerde, tausende Jahre vor dem Ringkrieg, gelangt Morgoth an die Macht und ein Krieg gegen die Elben und Edain beginnt. Nach einer schrecklichen Schlacht wird ...

Beschreibung

Im Ersten Zeitalter von Mittelerde, tausende Jahre vor dem Ringkrieg, gelangt Morgoth an die Macht und ein Krieg gegen die Elben und Edain beginnt. Nach einer schrecklichen Schlacht wird Húrin von Morgoth gefangen genommen und seine gesamte Familie mit einem Fluch belegt.

Das Schicksal führt Húrins Sohn Túrin schon in jungen Jahren zu den Elben. Dort wächst er zu einem stolzen jungen Mann heran, der seinen Mut schon bald im Kampf gegen die böse Macht Morgoths und den Drachen Glaurung unter Beweis stellt.

Meine Meinung

Die Geschichter über „Die Kinder Húrins“ nimmt für J. R. R. Tolkien einen großen Stellenwert ein, jedoch wurde sie zu seinen Lebzeiten weder fertig gestellt, noch veröffentlicht. Sein Sohn Christopher hat sich dem Vermächtnis seines Vaters angenommen und die bestehenden Fragmente zu einer fortlaufenden Geschichte zusammengefügt und ergänzt. Ein Vorwort erläutert die Zusammenhänge sowie die zeitliche Einordnung der Geschichte, außerdem sind Anhänge mit Stammbäumen, einem Namensverzeichnis und einer Karte beigefügt, die das Werk komplettieren.

Die Erzählkunst Tolkiens weicht in „Die Kinder Húrins“ etwas von dem detailreichen Stil, wie wir ihn aus „Der Hobbit“ und „Der Herr der Ringe“ kennen ab.

Mich erinnert Tolkiens Schreibstil hier sehr stark an eine Sage oder Legende, denn Tolkiens Sprache ist sehr altertümlich gehalten, zudem betrachtet man die Geschichte mit größerem Abstand zu Protagonisten und Plot, so dass man keinen direkten Zugang zu den einzelnen Figuren erhält und das Geschehen wie aus der Vogelperspektive betrachtet.
Die heroische Geschichte über das Geschlecht der Beor und den Krieg gegen die dunkle Macht Morgoths hat mich von der ersten Seite an gefesselt und auf eine spannende Reise durch das erste Zeitalter Mittelerdes, etwa 6500 Jahre vor dem Ringkrieg, mitgenommen. Im Mittelpunkt steht Túrin, der Sohn von Morwen und Húrin, sowie die Entwicklung in Beleriand. Ganze Städte werden von Morgoth vernichet und Túrins Schicksal ist der Kampf gegen diesen mächtigen Feind. Als Elbenfreund und großer Krieger macht er sich in den unterschiedlichsten Gegenden Beleriands einen Namen. Doch der Fluch von Morgoth überschatten sein mutiges und stolzes Wesen mit einer dunklen Seite.

Nachdem ich erst kürzlich „Der Hobbit“ und „Der Herr der Ringe“ nochmals gelesen hatte, habe ich es sehr genossen meine Füße nun wieder auf Mittelerdes Boden setzten zu können und einen umfangreicheren Einblick in die ersten Tage und Schlachten zu erhalten. In meinen Augen eignet sich die Geschichte vor allem für Tolkien Fans die tiefer in die Vorgeschichte Mittelerdes eintauchen möchten. Einem Neuleser würde ich daher empfehlen, zuerst mit den beiden genannten Werken zu beginnen.

Fazit

Eine Sage aus dem ersten Zeitalter Mittelerdes die eine Bereicherung für jeden Tolkien-Fan ist!

Veröffentlicht am 26.05.2017

Ein aufwühlendes und gefühlvolles Debüt über die Stärke der Freundschaft!

Der Koffer
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Beschreibung

Seit seine Eltern bei einem Unfall ums Leben gekommen sind wohnt der 14-jährige Julian bei seinem Onkel. Die Schule fällt ihm schwer, er schreibt schlechte Noten und findet keinen Anschluss ...

Beschreibung

Seit seine Eltern bei einem Unfall ums Leben gekommen sind wohnt der 14-jährige Julian bei seinem Onkel. Die Schule fällt ihm schwer, er schreibt schlechte Noten und findet keinen Anschluss unter seinen Mitschülern. Julian ist von seinen schönen Erinnerungen an die guten Tage mit seinen Eltern nichts geblieben außer ein Koffer und die geheimnisvollen Notizen seiner Mutter. Als es in der Schule immer schlechter läuft wird Julian zur Schulpsychologin geschickt.

Zufällig begegnet Julian seinem ehemaligen, vier Jahre älteren, Pflegebruder Adam. Der hilfsbereite, nette und etwas tölpelhafte Adam ist Hilfskraft der Schulpsychologin und freundet sich nun wieder mit Julian an. Nach und nach gewinnt Adam das Vertrauen seines schüchternen Schützlings. Doch je näher er Julian kommt, desto näher kommt er einem schrecklichen Geheimnis.

Meine Meinung

"Wenn ich mir eine Superkraft aussuchen könnte, würde ich mich unempfindlich gegen Schmerzen machen." (Seite 76)

Robin Roe hat mit ihrem Jugendroman „Der Koffer“ ein grandioses Debüt hingelegt. Die Sprache ist recht einfach gehalten, was auch sehr gut zur Geschichte passt, trotzdem schafft es die Autorin eine Tiefe und Emotionalität zu erzeugen die mir eine richtige Gänsehaut bereitete. Die Geschichte ist geschickt konstruiert, denn obwohl man schon einiges ahnt, zieht sich durch das ganze Buch eine subtile Spannung. Zudem verleiten die Kapitel durch knackige Kürze geradezu das ganze Buch am Stück zu verschlingen.

"Ich habe einfach ein ungutes Gefühl. Wie ein Reh in einem dieser Tierfilme, das die Ohren spitzt, obwohl es den Wolf noch gar nicht sieht. Aber spürt, dass da eine Gefahr ist." (Seite 216)

Robin Roe lässt den Leser in zwei sehr unterschiedliche Protagonisten eintauchen, indem sie die Geschichte abwechselnd aus den Perspektiven des 14-jährigen Julian und des 18-jährigen Adam erzählt. Beide Charaktere sind sehr liebevoll ausgearbeitet und haben mir durch ihre Authentizität ausgesprochen gut gefallen. Julian ist ein introvertierter Junge und mag für sein Alter noch zu kindlich erscheinen, doch je weiter man im Buch vorankommt desto ersichtlicher werden die Gründe dafür. Adam ist das komplette Gegenteil, er ist trotz seiner Tollpatschigkeit sehr beliebt unter den Mitschülern und sagt/tut immer das Richtige. Doch einmal musste ich etwas stutzen, da eine Handlung von ihm einfach nicht zu seinem verantwortungsvollen Charakter passt.

"Hass kehrt immer wieder zu dir zurück, aber Freundlichkeit auch." (Seite 256)
Ich möchte euch nicht zuviel von der Handlung verraten. Deshalb nur soviel: Diese Geschichte geht ans Gemüt (mag es noch so stark sein), ruft tiefe Emotionen hervor (am besten stellt man zum Lesen eine Taschentuch-Box bereit) und lässt die Gedanken auch nach dem lesen nicht mehr so schnell los! Außerdem möchte ich noch betonen, dass ich die Altersempfehlung des Verlags für dieses Jugendbuch, die „ab 16 Jahren“ liegt, dick unterstreichen möchte und das Buch auf keinen Fall einer jüngeren Person in die Hand drücken würde.

"»…wer so lächelt, hat eine große Seele….manche Menschen haben eine so große Seele, dass sie sich ausdehnt und andere Menschen berührt.«" (Seite 407)

Fazit

Ein aufwühlendes und gefühlvolles Debüt über die Stärke der Freundschaft!

Veröffentlicht am 19.05.2017

Mein liebster Fantasy-Klassiker!

Der Herr der Ringe
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Beschreibung

Der Eine Ring ist der mächtigste Ring in ganz Mittelerde, von dem dunklen Herrscher Sauron erschaffen und mit seiner Macht angefüllt so dass er über alles gebieten kann. Doch der Ring ging ...

Beschreibung

Der Eine Ring ist der mächtigste Ring in ganz Mittelerde, von dem dunklen Herrscher Sauron erschaffen und mit seiner Macht angefüllt so dass er über alles gebieten kann. Doch der Ring ging verloren und gelangte durch den Hobbit Bilbo Beutlin ins Auenland.

Der geschwächte Sauron erlangt erneut Stärke und der Eine Ring muss endgültig vernichtet werden, um seine Machtergreifung und die Unterwerfung ganz Mittelerdes zu verhindern. So tritt eine Gemeinschaft bestehend aus den vier Hobbits Frodo, Sam, Merry und Pippin, den zwei Menschen Aragorn und Boromir, dem Zwerg Gimli, dem Elben Legolas und dem Zauberer Gandalf die gefährliche Aufgabe an Saurons Aufmerksamkeit umzulenken um den Einen Ring in den Feuern des Schicksalbergs zu vernichten.

Meine Meinung

Der High-Fantasy Roman „Der Herr der Ringe“ von J. R. R. Tolkien ist ein prächtiger Klassiker seines Genres. Durch die berühmte Verfilmung von Peter Jackson, gibt es heute so gut wie Keinen der die Geschichte über den Einen Ring und die Geschöpfe Mittelerdes noch nicht kennt.

»Hobbits sind doch wirklich erstaunliche Geschöpfe, wie ich schon früher gesagt habe. In einem Monat kann man alles Wissenswerte über sie lernen, und doch können sie einen nach hundert Jahren, wenn man in Not ist, noch überraschen.« (Seite 83)

Ich mag einfach alles an J. R. R. Tolkiens Geschichte. Die Welt die Tolkien mit Mittelerde entworfen hat ist so detailreich und einzigartig – einfach faszinierend! Hinzu kommt die wundervolle Sprache Tolkiens mit der seinen Landschaften und Geschöpfen Leben einhaucht. „Der Herr der Ringe“ ist purer Lesegenuss von der ersten bis zur letzten Seite!

"›Es ist eine gefährliche Sache, Frodo, aus deiner Tür hinauszugehen‹, pflegte er zu sagen. ›Du betrittst die Straße, und wenn du nicht auf deine Füße aufpasst, kann man nicht wissen, wohin sie dich tragen." (Seite 95)

Das Buch lebt vor allem durch Tolkiens farbenprächtige und detailreiche Beschreibungen, die die Landschaft vor dem inneren Auge heraufbeschwört, aber auch von den abenteuerlichen Kämpfen die in Mittelerde entbrannt sind. Die Spannung kommt natürlich besonders gut im letzten Teil der Geschichte zum tragen. Während im Mittelteil das Augenmerk auf dem Ringträger (Frodo), Sam und Gollum liegt.
Die Charaktere des Romans sind wirklich einzigartig und sehr facettenreich gezeichnet. Es gibt so viele schöne Figuren im „Der Herr der Ringe“, dass es mir sehr schwer fällt einen Lieblingscharakter zu nennen. Sehr gerne mag ich z. B. den Zwerg Gimli und die schlagfertigen Dialoge zwischen ihm und dem Elben Legolas. Aber auch Aragorn, Gandalf, Baumbart und Tom Bombadil sind mir sehr ans Herz gewachsen!

"Seine Knie schlotterten, und er war auf sich selbst wütend. »Das ist doch unerhört!«, sagte er. »Ein Elb geht unter die Erde, und ein Zwerg wagt es nicht!«" (Seite 864)

Die Schmuckausgabe zu Tolkiens 125. Geburtstagsjubiläums kann zusätzlich zu den Romanen („Die Gefährten“, „Die zwei Türme“ und „Die Rückkehr des Königs“) und Anhängen mit wunderschönen, farbenprächtigen Illustrationen von Alan Lee, die sich jeweils über eine ganze Buchseite erstrecken, punkten.
Fazit

Diesen einmaligen Klassiker sollte wirklich jeder Fantasy-Fan gelesen haben!

Veröffentlicht am 11.05.2017

Lesevergnügen pur!

Elefant
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Durch Zufall entdeckt der Obdachlose Schoch vor seinem Schlafplatz einen kleinen rosafarbenen Elefanten, den er zunächst aufgrund seiner Größe für ein Spielzeug hält. Doch schon bald stellt ...

Beschreibung

Durch Zufall entdeckt der Obdachlose Schoch vor seinem Schlafplatz einen kleinen rosafarbenen Elefanten, den er zunächst aufgrund seiner Größe für ein Spielzeug hält. Doch schon bald stellt sich heraus, dass es sich bei dem Elefanten um ein richtiges Lebewesen in Miniaturform handelt, dass im Dunkeln sogar leuchtet.

Der entzückende Mini-Elefant ist das Ergebnis eines Experiments des Genforschers Roux, der sich mit seinem süßen Forschungsobjekt eine große Sensation und einen entsprechenden finanziellen Reibach verspricht. Doch Roux hat die Rechnung nicht mit dem burmesischen Elefantenpfleger Kaung und weiteren Menschen gemacht, die den kleinen Elefanten vor seinem Schicksal beschützen.

Meine Meinung

In Martin Suters neuesten Roman mit dem Titel „Elefant“ habe ich mich schockverliebt! Anders kann man es überhaupt nicht ausdrücken – die Begegnung mit dem ganz und gar entzückenden Minielefanten und den wundervollen Menschen die alles erdenkliche unternehmen, um dieses einzigartige Geschöpf vor der Sensationslust und Gier böser Menschen versuchen zu beschützen, hat einen emotionalen Tiefgang der mich sofort abholt.

"Er war seit der ersten Begegnung mit dem kleinen Wesen verzaubert von dessen – Anmut." (Seite 174)

Die näheren Informationen und Hintergründe zum Minielefanten werden erst nach und nach gelüftet, daher spannt sich ein angenehmer Spannungsbogen über die gesamte Erzählung. Von Langeweile also keine Spur! Ganz im Gegenteil – ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen und hatte den Roman in einem Rutsch verschlungen.

In einem flüssigen und nicht allzu ausladenden Stil erzählt Martin Suter eine außergewöhnliche Geschichte aus diversen Perspektiven die im Plot zwischen Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft hin- und her springen. Im Mittelpunkt steht das Ergebnis eines Genexperimentes des Forschers Roux zu den so genannten „Glowing Animals“, wobei mehr durch Zufall ein Elefant in Miniaturformat mit einer rosaroten Hautfarbe entsteht, der im Dunkeln leuchtet.

Man taucht zuerst in die Obdachlosenszene Zürichs ein, die man durch Schoch näher kennen lernt. Dadurch wird auch das Thema Alkoholismus und die Tierhaltung der Obdachlosenszene angeschnitten. Die Begegnung mit dem kleinen Elefanten bringt schließlich Schochs komplettes Leben durcheinander. Er möchte auf keinen Fall den putzigen Elefanten sich selbst überlassen und sucht sich Hilfe. Schnell wird allerdings klar, dass er der Elefant etwas besonderes ist und der vermeintliche Schöpfer Roux mit Nachdruck nach ihm sucht. Der Obdachlose Schoch und weitere Protagonisten des Romans können sich der Anmut des rosaroten Elefanten nicht entziehen und legen somit Roux immer wieder Steine in den Weg. Ein spannendes Katz- und Mausspiel entsteht. Der Ausgang bleibt bis zum Ende ungewiss (auch wenn man evt. so eine Ahnung über ein mögliches Ende im Kopf haben kann).

Die Charaktere sind zwar etwas klischeebehaftet, jedoch mochte ich sie trotzdem sehr gerne! Der Genforscher Roux hat schwer an einer vergangenen Niederlage zu knabbern und setzt seine ganze Energie in sein Projekt und die Suche nach dem rosafarbenen Elefanten. Damit ist ein wunderbarer Bösewicht geboren der ohne jegliche Moral und Menschlichkeit handelt und vor allem durch seine Machtgier glänzt. Im Gegenzug dazu gibt es mit dem Obdachlosen Schoch, der sich aus eigenem Antrieb für ein Leben auf der Straße entschieden hat, einen Protagonisten der das komplette Gegenteil verkörpert.

Fazit

Ein absolut wundervoller Roman, der perfekt eine emotionale sowie spannende Geschichte zwischen Genexperimenten und diversen Lebensgeschichten spannt. Lesevergnügen pur!