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Veröffentlicht am 21.11.2022

Die Lebensräume der einzelnen Kontinente werden hier mit traumhaft schönen und authentischen Illustrationen lebendig aufbereitet.

Was lebt oben? Was lebt unten?
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Meine Meinung

Ein Blick auf das Cover des Sachbilderbuchs »Wer lebt oben? Wer lebt unten?« der Biologin Johanne Prinz lässt duch die detaillierte Illustration von Jana Walczyk erkennen, um was es hier ...

Meine Meinung

Ein Blick auf das Cover des Sachbilderbuchs »Wer lebt oben? Wer lebt unten?« der Biologin Johanne Prinz lässt duch die detaillierte Illustration von Jana Walczyk erkennen, um was es hier geht. Hier wird eine ganz besondere Entdeckungsreise durch die verschiedenen Lebensräume der Tiere auf der ganzen Welt geboten.

Bevor die Expedition beginnt, lässt sich ein Blick auf die Weltkarte werfen, auf der sich bereits einige bekannte, aber auch unbekanntere Lebewesen tummeln. Auf den darauf folgenden Seiten breitet sich immer auf einer Doppelseite ein faszinierendes Diorama eines Lebensraumes aus, der kurz beschrieben wird. Außerdem gibt es auch immer ein paar interessante Fakten zu den abgebildeten Tieren.

Die Reise geht von der Akrtis über die Tundra und Prärie bis zum Amazonas und nach Südamerika. Aber auch heimische Lebensräume wie das Wattenmeer, Wälder, Felder und der heimische Garten sind abgebildet, bevor es in die afrikanische Savanne, zum Himalaya, nach Australien und bis zum tiefsten Punkt im Indischen Ozean. Zum Abschluss dieser sehenswerten Weltreise geht es in die Antarktis.

Es macht unheimlichen Spaß, die einzelnen Lebenswelten auf den verschiedenen Kontinenten kennenzulernen und zu erkunden, welche Tiere oben leben und welche Tiere sich unter der Erde oder im Wasser wohlfühlen. Gerade durch die realitätsnahen Illustrationen von Jana Walczyk kann man wunderbar in das Tierreich abtauchen, egal ob es sich dabei um die exotische Flusslandschaft des Amazonas mit rosa Delfinen, die eisbedeckte Winterlandschaft der Arktis und Antarktis mit Pinguinen und Eisbären handelt oder auch einfach nur um bekannte Orte, wie z. B. der eigene Garten, wo sich Maulwürfe und Regenwürmer durch die Erde wühlen.

Am faszinierendsten empfand ich den Ausflug an den tiefsten Punkt des Indischen Ozeans, den Sundagraben, wohin kein Licht vordringt und sich Lebewesen bewegen, über die man kaum etwas weis. »Was lebt oben? Was lebt unten?« liefert tolles Anschauungsmaterial, welches sich zusammen mit dem Kind (dann auch gerne schon unter 5 Jahren) betrachten lässt und auf eine spannende Entdeckungstour einlädt.

Fazit

Die Lebensräume der einzelnen Kontinente werden hier mit traumhaft schönen und authentischen Illustrationen lebendig für Kinderaugen aufbereitet und mit wissenswerten Details unterfüttert. Große Empfehlung!

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 14.07.2022

Veröffentlicht am 21.11.2022

Ein raues Abenteuer auf hoher See, das mit starken Protagonistinnen punkten kann

Reisende im Wind Gesamtausgabe (1. Zyklus)
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Meine Meinung

In einer Gesamtausgabe hat der Splitter Verlag die ersten fünf Bände des 1. Zyklus von François Bourgeons Serie aus den 1970er/1980er Jahren über die »Reisende im Wind« neu aufgelegt.

Im ...

Meine Meinung

In einer Gesamtausgabe hat der Splitter Verlag die ersten fünf Bände des 1. Zyklus von François Bourgeons Serie aus den 1970er/1980er Jahren über die »Reisende im Wind« neu aufgelegt.

Im Stile einer waschechten Abenteurer-Geschichte verarbeitet der französische Comiczeichner François Bourgeon auf unterhaltsame Weise historische Relikte des späten 18. Jahrhunderts. Er schreibt über die Seefahrt und dabei mischen auch politische Einflüsse aus dem vorrevolutionären Frankreich mit, deren Kolonialvergangenheit mit viel Schweiß, Blut und Brutalität erkauft wurde.

Zusammen mit der toughen jungen Adeligen Isabeau de Marnaye geht die Reise von Frankreich in die Karibik und schließlich nach Westafrika. Auf dem Schiff lernt die Kämpfernatur den einfachen Matrosen Hoel kennen und aus ihrer Liebe entspinnen sich weitere Abenteuer auf hoher See und zu Lande.

Im weiteren Handlungsverlauf wird das junge Paar vor einige Herausforderungen gestellt, die sich so zur damaligen Zeit tatsächlich hätten zugetragen haben können. Hoel gerät in Gefangenschaft auf einem englischen Gefängnisschiff, doch Isabeau setzt alles daran, ihn zu befreien. Mit der Unterstützung der Engländerin Mary, ihrer Schülerin und neugewonnenen Freundin sowie ihrem Verlobten, gelingt es in einer nervenaufreibenden Befreiungsaktion tatsächlich und es warten viele weitere spannende Abenteuer auf die vier.

Von spektakulären Seeschlachten über die Reise auf einem Sklavenschiff nach Westafrika über erschreckende Eindrücke des Menschenhandels vor Ort kann man sich durch François Bourgeon detailreichen Illustrationen ein besonders gutes Bild machen. Besonders viel Spannung nimmt die Geschichte auf als die Reise mit der voll beladenen ›Marie Caroline‹ nach Frankreich ansteht und ein Sklavenaufstand entflammt.

Der Erzählweise sowie der einfachen Panelführung merkt man deutlich an, dass dieser Stoff schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat und dies blitzt immer wieder in der Handlung durch. Die Frauen werden mit all ihren Reizen dargestellt, was ich persönlich in diesem Format als unproblematisch erachte, vor allem da die Figuren mit Mut, Ehrgeiz und einem starken Willen ausgestattet sind, die fernab vom zarten Heimchen am Herd oder der Jungfrau in Nöten daherkommen.

»Reisende im Wind« ist ein herrlich unterhaltsamer Abenteuerstoff, der ein Stück französische Geschichte aufarbeitet und dabei den Finger schonungslos in die Wunde legt.

Fazit

Ein raues Abenteuer auf hoher See, das mit starken Protagonistinnen punkten kann und die erschreckende Zeit des Sklavenhandels und der französischen Kolonialherrschaft mit aller Brutalität betrachtet.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 10.07.2022

Veröffentlicht am 21.11.2022

Ein absolut faszinierender Science-Fiction-Roman, der den kulturellen Schmelztiegel von New York City lebendig werden lässt

Die Wächterinnen von New York
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Beschreibung

Städte sind nicht nur sprichwörtlich, sondern im wahrsten Sinne des Wortes lebendig. Als New York City erwacht gibt es Komplikationen bei der Geburt, denn die Stadt sucht sich nicht nur einen ...

Beschreibung

Städte sind nicht nur sprichwörtlich, sondern im wahrsten Sinne des Wortes lebendig. Als New York City erwacht gibt es Komplikationen bei der Geburt, denn die Stadt sucht sich nicht nur einen Avatar, der sie verkörpert und beschützt, sondern auch gleich für jeden Stadtteil eine eigene Wächterin oder Wächter. Denn ein erster Kampf gegen Kräfte, die neu geborene Städte bedrohen, hat New Yorks Avatar so stark geschwächt, dass dieser seine Aufgabe nicht wahrnehmen kann. Nur gemeinsam kann es den Wächterinnen New Yorks gelingen, ihren Avatar und damit die gesamte Stadt zu retten. Doch die Zeit tickt, denn der Feind hat sich längst unter sie gemischt…

Meine Meinung

Die amerikanische Fantasy- und Science-Fiction-Autorin N. K. Jemisin ist schon längst kein Geheimtipp mehr, dennoch bin ich erst durch ihren neuesten Roman »Die Wächterinnen von New York« mit ihrer Arbeit in Kontakt gekommen. Und was für ein wunderbarer Erstkontakt das war!

In ihrer Geschichte setzt sich N. K. Jemisin mit der Weltmetropole New York City und den fünf unterschiedlich geprägten Stadtbezirken auf kreative und bewegende Art und Weise auseinander. Nach einem ersten Besuch in der Stadt, die niemals schläft, wurde ich großer Fan dieser faszinierenden multikulturellen Welt, sodass ich bereits zwei weitere Male dorthin gereist bin. Allerdings habe ich immer noch nicht alle Stadtteile kennengelernt, dafür hat nun aber N. K. Jemisin mit »Die Wächterinnen von New York« gesorgt.

Die Idee einer tatsächlich lebendigen Stadt, die geboren und durch einen Avatar in Menschengestalt beschützt wird, hat mir unheimlich gut gefallen. Doch wie das bei einer Geburt eben ist, kann es auch zu Schwierigkeiten kommen und genau das passiert als das frisch geschlüpfte New York angegriffen und geschwächt wird, sodass sich die Stadt fünf Wächterinnen und Wächter auswählt.

Die unterschiedlichen Wächterinnen und Wächter verkörpern die Eigenschaften ihrer Bezirke Manhattan, Brooklyn, Bronx, Queens und Staten Island durch und durch. Manny ist ganz neu in der Stadt und verkörpert mit seinem tief im inneren gnadenlosen Charakter Manhattan, für das aufstrebende Brooklyn steht die schwarze Stadträtin und ehemalige Rapperin Brooklyn ›MC Free‹ Thomason ein, die wilde Bronx wird durch Bronca, der lesbischen Kuratorin einer Galerie vertreten, Queens durch die indische Studentin und Mathe-Queen Padmini und das konservative Staten Island manifestiert sich in Aislyn, der behüteten Tochter eines Polizisten.

Jemisins Beschreibungen ihrer Protagonisten/Stadtteile sind unglaublich detailverliebt, sodass ich mir sicher bin, dass bessere New-York-Kenner noch viel mehr aus diesem Roman ziehen können, als ich es vermochte. Eines gelingt aber auf jeden Fall, auch für Ortsunkundige entsteht hier eine lebendige Welt, in der man sich durch den ausführlichen Weltenaufbau leicht zurechtfindet.

Spannung mit lovecraftschen Monstern kommt zwar immer wieder ins Spiel, aber dominiert die Story nicht. Vielmehr stehen die diversen Persönlichkeiten der Stadtteile im Vordergrund und lassen mit ihren Konflikten auch einen Blick auf reale Probleme werfen. Der noch immer tagtäglich stattfindende Rassismus gegenüber anderen Kulturen oder People of Colour ist somit ein großer Bestandteil von N. K. Jemisins Roman und verleiht diesem eine Note, die unter die Haut dringt.

»Die Wächterinnen von New York« ist wirklich ein grandioser Roman, voll starker Superheld*innen und ein außergewöhnliches Porträt New York Citys. Allerdings darf man keine allzu temporeiche Action erwarten, diese gibt es gut dosiert zwischendurch, der Fokus liegt aber ganz beim Worldbuidling, welches für mich noch ein paar Fragen offen lies. Man könnte auch sagen, diese Roman liest sich wie ein extrem ausführlicher Prolog (leider mit ein paar Längen), der Neugierig auf mehr macht. Daher hoffe ich sehr, dass es bei dieser ursprünglich auf eine Trilogie ausgelegte »The Great Cities«-Reihe bald weitergehen wird.

Fazit

Ein absolut faszinierender Science-Fiction-Roman, der den kulturellen Schmelztiegel von New York City lebendig werden lässt, mit Diversität glänzt und den immer noch gegenwärtigen Rassismus offenlegt.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 09.07.2022

Veröffentlicht am 21.11.2022

Liebhaberinnen und Liebhaber schauriger Storys kommen bei »Sheridan Manor« auf ihre Kosten!

Sheridan Manor. Band 1
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Meine Meinung

Das düstere Cover von »Sheridan Manor – Das Tor von Gehenna« ist Programm! Beim ersten Band dieser zweiteiligen Schauerstory von Jacques Lamontagne bekommt die Leserschaft eine wunderbare ...

Meine Meinung

Das düstere Cover von »Sheridan Manor – Das Tor von Gehenna« ist Programm! Beim ersten Band dieser zweiteiligen Schauerstory von Jacques Lamontagne bekommt die Leserschaft eine wunderbare Geschichte zum Fürchten und Mitfiebern geboten.

Der junge Mann Daniel Letendre bricht bei einer waghalsigen Schlittenfahrt im Eis ein und erlangt einige Tage später in den herrschaftlichen Räumen von Sheridan Manor wieder das Bewusstsein.

Außer ihm sind nur der Hausherr Angus Mac Mahon und sein grobschlächtiger Verwalter Mickhai, der aus Russland stammt und dessen geistigen Fähigkeiten weit unter seiner Größe angesiedelt sind, im Gebäude anwesend. Zumindest versichert Mr. Mahon Daniel dies und zudem gibt es einen verbotenen Westflügel, der sich hinter einem Bretterverschlag verbirgt und unweigerlich die Neugier des Verletzten weckt.

An den Rollstuhl gefesselt macht sich Daniel auf Erkundungstour und kann sich natürlich dem Reiz des verbotenen Westflügels nicht erwehren. Nun wird klar, dass Mr. Mahon nicht ganz ehrlich zu seinem unfreiwilligen Gast war, denn dort findet er Edana vor, die ka­thar­tisch aus dem Fenster starrende Nichte des Hausherren.

Was zunächst dein Eindruck einer Haunted-House-Story heraufbeschwor, entwickelt sich zu einer schauderhaft guten Gruselgeschichte, die neben einem abgelegenen alten Gebäude mit Okkultismus, menschlichen Abgründen und schauderhaften Monstern für Gänsehaut sorgt. Dabei habe ich besonders Mickhai ins Herz geschlossen, der hinter seiner groben Schale sicherlich einen weichen Kern verbirgt und im Folgeband bestimmt noch eine wichtige Rolle einnehmen wird.

Jacques Lamontagne erfindet die Schauerliteratur mit ›Sheridan Manor‹ zwar nicht neu, bedient sich aber so geschickt an den Genre-Elementen und verwebt diese zu einer spannenden und mitreisenden eigenen Geschichte, dass ich mich schon sehr auf den abschließenden Band freue!

Die eindrucksvolle Kulisse und das agierende Personal werden von Zeichner Ma Yi in herrlich nuancierte Bilder gebannt, welche für ein stimmungsvolles Leseerlebnis sorgen.

Fazit

Liebhaberinnen und Liebhaber schauriger Storys kommen bei »Sheridan Manor« auf ihre Kosten! Gerne mehr davon.


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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 07.07.2022


Veröffentlicht am 21.11.2022

Ein spektakuläres Intermezzo, welches die Söldner der ›Old Guard‹ in verschiedenen Zeiten und Orten zeigt.

The Old Guard. Band 3
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Meine Meinung

Bei diesem dritten Band der Action-Serie »The Old Guard – Zeitlose Geschichten« handelt es sich vielmehr um eine Anthologie, denn dieses Mal gibt es keine fortlaufende Story, sondern ein ...

Meine Meinung

Bei diesem dritten Band der Action-Serie »The Old Guard – Zeitlose Geschichten« handelt es sich vielmehr um eine Anthologie, denn dieses Mal gibt es keine fortlaufende Story, sondern ein Konvolut an unterschiedlichen Kurzgeschichte, die einen Blick auf die Vergangenheit der unsterblichen Mitglieder der Söldnervereinigung gewähren.

Die Serienschöpfern Greg Rucka und Leandro Fernández haben sich für die facettenreiche Storyauswahl einen großen Pool an Autorinnen und Autoren und Illustratorinnen und Illustratoren ins Boot geholt. Darunter Matt Fraction, Brian Michael Bendis, David F. Walker, Justin Greenwood, Nicola Scott, Vita Ayala, Matthew Clarkund viele mehr.

Andy, die kampferprobte Leaderin der ›Old Guard‹ und ihre Kumpanen Nicky, Joe und Booker erhalten durch diesen Band etwas mehr Grip, auch wenn sich keine wahnsinnigen Schlüsse aus den kurzen Episoden ziehen lassen. Vielmehr erlebt man die Truppe, mit ihren einzelnen Erlebnissen, wie gehabt in gefährlichen Missionen. Die Last der Unsterblichkeit und der Wille Gutes zu tun blitzen genauso durch wie das Abdriften auf die schiefe Bahn und blutige Schurkereien.

Besonders gut gelungen finde ich das vielfältige Spielfeld, das in »Zeitlose Geschichten« bespielt wird, denn die Autorinnen und Autoren schicken uns zurück in die Bronzezeit, den Wilden Westen, die Zeit nach der Französischen Revolution, zum Sezessionskrieg, die 1930er Jahre oder die Mondlandung bis hin zur Gegenwart. Die Szenerien auf den unterschiedlichen Orten der Kontinente werden stimmungsvoll in Szene gesetzt und machen einen großen Teil des stimmungsvollen Charmes dieser Anthologie aus.

Wie es bei solch einer Kurzgeschichten-Sammlung üblich ist, gibt es neben den stärkeren Storys auch ein paar weniger starke Erzählungen und ein bis zwei davon hätte es für mich in diesem Band auch überhaupt nicht gebraucht. Schlussendlich ist »The Old Guard – Zeitlose Geschichten« ein tolles Werk für die Fangemeinschaft der Serie, welches durch die verschiedenen Epochen hinweg einen näheren Blick auf die Charaktere gibt.

Fazit

Ein spektakuläres Intermezzo, welches die Söldner der ›Old Guard‹ in verschiedenen Zeiten und Orten zeigt, und damit für Fans ein absolutes Must-Read!

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 04.07.2022