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Veröffentlicht am 18.03.2024

Tabor Süden ist wieder da

Lichtjahre im Dunkel
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Der 48-jährige Schreibwarenhändler Leo Ahorn, der die Schreibwaren fast vollständig abgeschafft hat und statt dessen bestellte Pakete ausgibt, ist verschwunden. Seine Frau Viola, 42, die jedem der nach ...

Der 48-jährige Schreibwarenhändler Leo Ahorn, der die Schreibwaren fast vollständig abgeschafft hat und statt dessen bestellte Pakete ausgibt, ist verschwunden. Seine Frau Viola, 42, die jedem der nach ihm fragt erzählt, er sei in Dinslaken und kümmere sich um einen todkranken Freund, beauftragt den Münchner Privatermittler Tabor Süden, obwohl er ihr zu teuer erscheint, mit der Suche nach ihrem Mann und der Aufklärung seines mysteriösen Verschwindens. Warum zeigt sie sein Verschwinden nicht bei der Polizei an?

Die Geschichte ist in vier Teile gegliedert, die die verschiedenen Seiten der Nachforschungen von Privatdetektiv Tabor Süden bzw. der polizeilichen Ermittlungen der Oberkommissarin Fariza Nasri aus den verschiedenen Blickwinkeln beleuchten. Obwohl, wie ich finde, beides hier nicht im Mittelpunkt steht, sich aber hervorragend ergänzt.
Eher sind es die Menschen, die ich hier kennenlerne, die sehr genau und detailliert beschrieben und aus verschiedenen Situationen heraus betrachtet werden. Eine Milieustudie, die mir besonders gefallen hat, bringt mich in die Stammkneipe von Leo Ahorn, das Blaue Eck. Hier bekomme ich einen besonders guten Eindruck von den Menschen, mit denen sich Leo in seiner Freizeit umgibt.
Tabor Süden beschäftigt sich im ersten Teil der Geschichte sehr intensiv mit Viola und Leo Ahorn und ihrem gemeinsamen, in letzter Zeit eher nebeneinander her geführten Ehe- und Privatleben. Auch ihre unerfüllten Wünsche, Lebensträume, nicht voran gehende Zukunftsaussichten und der schleichende Niedergang des Schreibwarenladens spielt eine Rolle. Erst ab dem Ende des ersten Teiles nimmt die Geschichte Fahrt auf und es wird spannender. Viola ergießt sich in Selbstzweifel und -vorwürfe. Georg Kramer, den ich im Blauen Eck kennengelernt habe, wird zum Verdächtigen. Sein ihm bisher unbekannter Halbbruder aus der Berliner Unterwelt taucht auf und sorgt für einige Wendungen im Geschehen. Ganz langsam beginne ich die Zusammenhänge zu verstehen und zu durchblicken. Die Auflösung der Verwirrungen hat mich dann doch wieder etwas überrascht.
Mag die ganze Geschichte noch so ungewöhnlich scheinen, passt der ebenso ungewöhnliche Schreib- und Erzählstil von Friedrich Ani hier absolut dazu. Ich liebe den eindrucksvollen, mich total vereinnahmenden Erzählstil des Autors schon seit Jahren und seine bildhaften Schilderungen, seine eigenen Wortschöpfungen machen das Lesen wie immer zu einem wahren Genuss. Auch wenn die Geschichte nicht vor Spannung strotzt – es ist ja auch kein Krimi sondern ein Roman – fesselt mich der einmalige Stil an jede einzelne Seite. Gerade dieser Stil macht auch die so verschiedenen Charaktere mit ihren tragischen Schicksalen zu etwas ganz besonderem.

Eine interessante Geschichte mit einem meiner Lieblingsermittler. Absolut empfehlenswert für Leser, die das Besondere schätzen.

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Veröffentlicht am 18.03.2024

Was für ein spannender und interessanter Fall

Erloschene Stimmen
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Als Maja Verstaad, 41, alleinerziehende Anwältin für Familienrecht, das Telefonat mit einem Mandanten beendet hat, bemerkt sie, dass ihre Tochter Luisa, 5, nicht mehr im Garten spielt. Alles Suchen bringt ...

Als Maja Verstaad, 41, alleinerziehende Anwältin für Familienrecht, das Telefonat mit einem Mandanten beendet hat, bemerkt sie, dass ihre Tochter Luisa, 5, nicht mehr im Garten spielt. Alles Suchen bringt keinen Erfolg. Ihr kleines „Milchbäckchen“, wie sie ihre Tochter liebevoll nennt, ist und bleibt verschwunden. Ein Anrufer, der sich als Entführer outet, fordert sie auf, innerhalb von 5 Tagen heraus zu finden, was vor genau einem Jahr mit dem 10-jährigen Nachbarsmädchen Joline passiert ist, auf die Maja damals aufpassen sollte und die damals auch spurlos verschwand.
Gemeinsam mit den Kommissaren KHK Carsten Mahrenholz und KOK Julia Meißner vom Polizeikommissariat Holzminden macht sich die gesamte Nachbarschaft auf die Suche nach der kleinen Luisa.

Was für ein Albtraum für jede Mutter bzw. Familie, wenn ein Kind spurlos verschwindet.
Jessica Potthast hat einen so einnehmenden, bildhaften und spannenden Erzählstil, der mich ab der ersten Seite nicht mehr losgelassen hat. Und sie zeichnet die Menschen und die verschiedenen Situationen so genau, dass der Film in meinem Kopf nie abgerissen ist. Schon mit dem sehr kurzen Prolog zieht sie mich in die Geschichte hinein und lässt mich bis zum Schluss nicht mehr los. Die kurzen Kapitel in denen die hier agierenden Personen jede selbst zu Wort kommt, machen die Geschichte zu einem absoluten Pageturner und unheimlich rasant. Ich wollte immer nur noch schnell ein und noch ein Kapitel lesen – und schon war das Ende und die Auflösung da. Und mir wurde klar, warum ich nicht auf den Entführer gekommen war. Bei den falschen Fährten auf die mich die Autorin führt und den Geheimnissen, die jede Familie mit sich herum schleppt, wäre ich nie von selbst auf diesen Ausgang bzw. dieses Szenario gekommen. Alle losen Fäden verknüpfen sich, meine Fragen lösen sich auf und die Aufklärung hat mich voll und ganz überzeugt. Besonders berührt haben mich die wenigen Kapitel, wo die kleine Luisa in ihrem Gefängnis zu Wort kommt. Gänsehaut pur.
Die Menschen mit denen ich es hier zu tun bekomme, außer den Kriminalbeamten eigentlich nur drei Familien, die in direkter Nachbarschaft leben, finde ich alle sehr überzeugend und menschlich vorstellbar gezeichnet. Besonders Maja kann ich mir in ihrer Verzweiflung und ihrem Kummer um ihre Kleine sehr gut vorstellen. Was hier für sie, die ja mit dem Entführer telefoniert, erschwerend hinzu kommt: Sie leidet unter einer sehr seltenen Krankheit, die Stimmen nicht erkennen kann. Kann nicht mal hören, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelt. Auch zu Ellen Maaßen habe ich während des Lesens eine enge Bindung aufgebaut und wollte sie einfach nur schütteln. Warum? Das werdet ihr beim Lesen des Buches schnell selbst heraus finden, denke ich.
Bei den beiden Kommissaren, von denen ich auch einiges Privates erfahre, habe ich mich am Anfang etwas schwer getan. Aber auch mit ihnen bin ich im Laufe der Ermittlungen und nachdem ich sie näher kennengelernt habe, warm geworden.
Der Kriminalfall bzw. die beiden Fälle, wenn ich das Verschwinden von Joline mit dazu rechne, stellen für mich persönlich gar nicht mal den Mittelpunkt der Geschichte dar. Viel interessanter finde ich die Menschen, mit denen ich es hier zu tun bekomme. Hinter ihre Stirn schauen und ihre Gedanken lesen zu können, hat mich fast noch mehr fasziniert.

Ein absolut spannender und sehr interessanter Fall für die Kommissare Mahrenholz und Meißner, mit denen ich sehr gerne auf weitere Ermittlungstouren gehen würde.

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Veröffentlicht am 16.03.2024

Wild und unglaublich heiß

Wilde erotische Geschichten mitten aus dem Leben | Erotische Geschichten
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Ich lerne Bella und Tom kennen, die Natascha einen erotisierenden Abschied bescheren.
Carla und Leif, die sich bei der Suche nach Kiwano-Früchten kennenlernen. Oder Luca, der sich auf ein Treffen mit ...

Ich lerne Bella und Tom kennen, die Natascha einen erotisierenden Abschied bescheren.
Carla und Leif, die sich bei der Suche nach Kiwano-Früchten kennenlernen. Oder Luca, der sich auf ein Treffen mit Cathrin und Lina einlässt. Auch die anderen zweier, dreier oder vierer Begegnungen haben mir gut gefallen.

Ich habe schon einige Bücher von Linda May gelesen und auch diese acht heißen Kurzgeschichten haben mich überzeugt. Ich mag den leichten, lockeren, sehr freizügigen Erzählstil bei dem es schnell zur Sache geht; der aber weder anstößig wirkt, noch geht sie mit ihren Beschreibungen derb unter die Gürtellinie. Mit ihren Geschichten knipst sie sofort mein Kopfkino an, das dann heiß läuft. Meinen Geschmack hat sie mit ihren leidenschaftlichen, erotischen und abwechslungsreichen Geschichten wieder gut getroffen. Hier ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Zum Abschluss bekomme ich als kleines Goodie noch einen Gutschein-Code, mit dem ich mir eine weitere heiße exklusive Geschichte der Autorin als E-Book aus dem Internet herunter laden kann. Und wie üblich ist auch hier ein Lesezeichen passend zum Buch mit dabei.

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Veröffentlicht am 16.03.2024

Und das alles mitten unter uns

Ein Leben zählt nichts – als Frau im arabischen Clan
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Latife Arab wird 1980 in den anatolischen Bergen im Süden der Türkei geboren. Mit 5 Jahren kommt sie mit ihrer Familie nach Deutschland und wächst hier als Mitglied eines der größten Clans in Deutschland ...

Latife Arab wird 1980 in den anatolischen Bergen im Süden der Türkei geboren. Mit 5 Jahren kommt sie mit ihrer Familie nach Deutschland und wächst hier als Mitglied eines der größten Clans in Deutschland auf. Schon als kleines Mädchen lernt sie den erzieherischen Unterschied, die verschiedenen Geschlechterrollen, zwischen Jungs und Mädchen kennen. Als eine von ganz wenigen Frauen ist es ihr gelungen sich aus diesem Kreis zu befreien und seit 5 Jahren ein relativ glückliches, vor allem selbstbestimmtes, ganz gewöhnliches Leben zu führen. Wie lange dieser Kampf gedauert hat und was sie alles erleiden musste, das erzählt sie in ihrem berührenden Buch „Ein Leben zählt nichts – als Frau im arabischen Clan“.

Man hört oder liest ja immer mal wieder von arabischen Frauen, die aus ihrer Umgebung ausgebrochen sind, versteckt leben müssen oder sogar von ihren Angehörigen getötet werden um die Familienehre wieder herzustellen. Aber davon so zusammengefasst und ausführlich in einem Buch zu lesen, das war neu für mich.
Latife Arab berichtet schonungslos und offen von ihrer Kindheit, wo sie bereits als kleines Mädchen in die kriminellen Machenschaften des organisierten Verbrechens gezwungen wird. Wie der Gehorsam in die hinein geprügelt wird. Von ihrer Zwangsverheiratung und wie sie auf grausame Weise immer wieder daran erinnert wird, wer sie ist, wo sie herkommt und wo ihr Platz ist.
Für mich war es ganz schlimm zu lesen, was diese Frau sowohl als Kind, als Sklavin in ihrer Ehe als auch nach ihrer Flucht von ihrer Familie alles erleiden und erdulden muss. Wie sie es nach mehreren Versuchen endlich doch schafft, sich abseits von ihrer Herkunftsfamilie ein neues, eigen bestimmtes Leben aufzubauen.
Sie schafft es auch mir glaubhaft zu vermitteln, wie tief die Gedanken ihrer Familie und ihrer Herkunft in ihr immer noch verwurzelt sind. Wie sie sich auch heute noch immer wieder dabei ertappt, Dinge zu tun oder zu denken, die sie so sehr verinnerlicht hat, dass sie schwer abzustellen sind. Ich kann mir anhand ihrer Erzählungen sogar vorstellen, wie diese Frau keine Nacht mehr durchschlafen, niemandem vertrauen kann und trotzdem die Suche nach einem eigenständigen Leben für sich und ihre Kinder, vor allem ihre Töchter, nicht aufgibt. Immer darauf gefasst, dass ihre Herkunftsfamilie sie auch weiterhin nicht in Ruhe lässt.
Aber nicht nur wie die Clan-Familien mit Mädchen und Frauen umgehen hat mich wütend und sprachlos gemacht. Latife berichtet auch, wie skrupellos sie sich hier in unserem Land aufführen. Wie verachtend und abwertend sie auf uns Deutsche und unser Leben herunter schauen. Wie sie unseren Staat ausnehmen wie eine Weihnachtsgans ohne dass der viel dagegen tut. Es ist fast nicht zu glauben.

Ein spannender, schonungslos offener und sehr interessanter Insiderbericht einer Frau, die den Kampf für ihre Emanzipation aufgenommen und den Mut zu einem Neuanfang gefunden hat.

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Veröffentlicht am 13.03.2024

Auf Sauritius ist alles möglich

Die Dinoschule – Achtung, Vulkanausbruch! (Band 4)
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Das beweisen Tom, Onea und Freddy, die in diesem 4. Band der „Dinosaurierschule“ Verstärkung von einem weiteren Mädchen bekommen, Ranja. Nur das Tom absolut keine Lust auf ein neues Mitglied in ihrer Gruppe ...

Das beweisen Tom, Onea und Freddy, die in diesem 4. Band der „Dinosaurierschule“ Verstärkung von einem weiteren Mädchen bekommen, Ranja. Nur das Tom absolut keine Lust auf ein neues Mitglied in ihrer Gruppe hat. Aber daran wird er sich schon gewöhnen. Ranja weiß sehr viel über Tidde, den Vulkan der Insel. Bei einer Wanderung der Vier auf diesen Berg grummelt plötzlich der Boden unter ihren Füßen. Steht vielleicht ein Ausbruch bevor? Und was wird bloß aus all den Dinos, sollte der Vulkan wirklich ausbrechen? Nun helfen alle Bewohner der Insel mit ihren Dinos zusammen um die evtl. austretende Lava umleiten zu können.

Auch der vierte Ausflug auf die Insel Sauritius mit ihren vielen Dinos hat mir sehr gut gefallen. Diesmal geht es um einen drohenden Vulkanausbruch, bei dem die Kinder mit Hilfe von Jack Sattle die Lava bravourös umleiten und so die Insel und ihre Bewohner vor einem großen Unglück retten.
Britta Sabbag hat die Geschichte auch diesmal wieder kindgerecht, sehr gut verständlich, gut vorlesbar und vor allem spannend gestaltet. Es ist so schön zu lesen, dass wirklich alle mit anpacken um dieses Unheil abzuwenden. Denn gerade für die Dinos sind nicht genügend Rettungsboote oder -inseln vorhanden. Hier setzt jeder wieder seine besonderen Fähigkeiten ein und zusammen gilt es mit Teamgeist, Witz, Klugheit und ein bisserl Glück einen passablen Ausweg zu finden.
Auf der vorderen und auf der hinteren Umschlagseite finde ich jeweils eine Karte der Insel Sauritius, wo die Stellen eingezeichnet sind, wo ich mich mit den Kindern immer mal wieder aufhalte.

Die Dinoschule – Achtung, Vulkanausbruch! - ein weiteres Abenteuer, für Jungen und Mädchen ab 5 Jahren, das sich durch die große Schrift und die kurzen Kapitel neben dem Vorlesen auch sehr gut zum selbst lesen eignet. Mit solch einer Geschichte macht das Lesen lernen doppelt so viel Spaß. Eine Geschichte über Freundschaft, Mut, Ideenreichtum, Gelassenheit und Zusammenhalt. Dazu jede Menge Dinos als Gefährten. Sieben von ihnen werden mir hinten im Buch noch näher vorgestellt. Die farbigen Illustrationen von Clara Vath ergänzen die Geschichte hervorragend und durch sie wird alles noch vorstellbarer. Außerdem bekomme ich eine kurze Leseprobe zu Band 5 „Flucht vor dem Hurrikan“. Die macht schon wieder neugierig auf das nächste Abenteuer von Tom, Onea und Freddy. Ob Ranja da auch wieder mit dabei ist?

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