Sehr enttäuschend
WolgatöchterKlappentext: Frankfurt, im Jahr 1765. Die Schwestern Annmarie, Aurora und Lydia leben in ständiger Furcht, denn ihr Vater Georg Reiche wird als Kunstdieb und Kunstfälscher im ganzen Land gesucht. Da begegnet ...
Klappentext: Frankfurt, im Jahr 1765. Die Schwestern Annmarie, Aurora und Lydia leben in ständiger Furcht, denn ihr Vater Georg Reiche wird als Kunstdieb und Kunstfälscher im ganzen Land gesucht. Da begegnet Reiche durch Zufall einem Werber aus dem großen russischen Reich. Im Auftrag von Katharina II. soll er deutsche Bürger in ihr Land holen. Endlich scheint sich für die heimatlose Familie ein Ausweg aufzutun. Doch Russlands Härte trifft sie unerwartet. An der Wolga folgen auf kalte, raue Winter heiße, staubige Sommer. Das Haus, in das die Reiches einziehen, wurde einst von Kalmücken überfallen, die dort lebende Familie ermordet. Immer obsessiver begibt sich Annmarie auf die Spuren von Mariann, der ermordeten Tochter, während Aurora sich mit einem jungen Balten auf eine gefährliche Affäre einlässt und Lydia zwischen zwei Männer wählen muss: dem, den sie liebt und dem, der das Überleben an der Wolga sichert.
Es ist nicht der erste Roman, den ich von Ines Thron gelesen habe, doch dieser Roman konnte mich leider überhaupt nicht überzeugen. Ein interessantes Thema, der Klappentext versprach eine spannende Auswanderergeschichte von Deutschen, die dem Ruf Katharinas II nach Russland folgten.
Schon der Einstieg war unglücklich, die geschichtlichen Daten stimmen nicht und das ist leider ein Fauxpas, der bei einem historischen Roman ein absolutes no go ist. Das französische Offiziere bereits 1765, doch einige! Jahre vor Beginn der Revolution, bereits mit der Korkarde derselben herumspazierten, wie im Roman beschrieben, hat mir das Lesen schon fast verleidet. Außerdem wurde Franz II am 14. Juli 1792 in Frankfurt zum Kaiser gekrönt und nicht 1765, um hier nur einige Beispiele aufzuzählen…
Auch die Protagonisten konnten nicht überzeugen, Georg Reiche als malendes Familienoberhaupt, ein Selbstzweifler, der die aktuell angesagten Maler nicht kennt und im Dunkeln malen kann, was jeder Logik entbehrt, die Schwestern eher fade oder völlig disharmonisch dargestellt, wie Aurora, einzig die Mutter hat sympathische Züge.
Gut beschrieben der schwierige Weg nach Russland, wobei sich manch aufgetürmte Schwierigkeit plötzlich und unerwartet in Luft aufgelöst hat.
Durch die ungenaue Recherche und die blassen Protagonisten leider ein Roman, der meine Erwartungen in kleinster Weise erfüllt hat, selbst wenn Fiktion mit historischen Ereignissen gepaart werden, sollte nicht die Geschichte mit falschen Daten über den Haufen geworfen werden.