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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Leise Töne - von lustig bis traurig

Zwischen den Bäumen das Meer
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Die Geschichte von Tom und Annkathrin:
Zwei Menschen treffen an einem schicksalhaften Tag aufeinander und retten sich gegenseitig das Leben. Seitdem sind ihre Lebenswege miteinander verknüpft. Auf den ...

Die Geschichte von Tom und Annkathrin:
Zwei Menschen treffen an einem schicksalhaften Tag aufeinander und retten sich gegenseitig das Leben. Seitdem sind ihre Lebenswege miteinander verknüpft. Auf den ersten Blick erscheinen sie unterschiedlich wie Tag und Nacht, doch wenn man sie näher kennenlernt, kann man einige Gemeinsamkeiten entdecken. Jeder von ihnen hat sein Päckchen zu tragen. Steht dies einem Miteinander im Weg? Oder ist die Liebe stark genug, neue Wege zu wagen und Ängste hinter sich zu lassen?

Was für eine wunderschöne Geschichte! Ich habe sie so genossen! Es war berührend mitzuerleben, wie vor allem Tom durch die Kraft der Liebe über sich hinauswächst. Dazwischen so manch zauberhafte Beschreibung, die einen als Leser mit dabei sein ließ und die Szene bildhaft vor Augen brachte bzw. die Atmosphäre mitfühlen ließ.

Ernste oder traurige Elemente wurden immer wieder durch Humor aufgelockert, den ich stets als passend empfand und der nie unangebracht wirkte.

Ganz klare Leseempfehlung, für dieses Buch, das zum Träumen einlädt: geh raus in die Welt und erfreue Dich an ihr, denn das Leben ist schön!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Bin restlos begeistert von dieser außergewöhnlichen Liebesgeschichte

Vergiss nicht, dass wir uns lieben
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Dass man auch mit wenigen Worten so viel ausdrücken kann...
...ich bin restlos begeistert von dem Buch, dabei wäre ich normalerweise daran vorbeigegangen, weil es von den für mich typischen mind. 500 ...

Dass man auch mit wenigen Worten so viel ausdrücken kann...
...ich bin restlos begeistert von dem Buch, dabei wäre ich normalerweise daran vorbeigegangen, weil es von den für mich typischen mind. 500 Seiten weit entfernt ist.

Ja, es ist eine Liebesgeschichte - und was für eine! Sie ist spannend, nachdenklich machend, aufwühlend und dabei frei von jeglichem Kitsch.

Über die Geschichte selbst will ich gar nicht viel erzählen, denn sie funktioniert gerade dadurch, dass man genauso wenig weiß wie die beiden Hauptpersonen.
Eine Frau und ein Mann wachen unabhängig voneinander an unterschiedlichen Stellen in einem Wald auf und haben ihre komplette Erinnerung verloren. Sie wissen nicht, wer sie sind, wie sie heißen, wie sie aussehen, nichts. Sie sind auf den Kern ihrer Persönlichkeit heruntergebrochen und man geht im Verlaufe des Buches mit ihnen auf Entdeckungsreise. Wie gehen sie mit der Situation um. Welche Fähigkeiten haben sie auch ohne ihre Erinnerungen, welche Vorlieben, welchen Geschmack. Was macht sie aus. Welche Gefühle haben sie.

Und man stellt sich die Fragen: Warum? Was steckt dahinter? Solche Zufälle kann es doch nicht geben, oder?

Frau Leciejewski schafft es, mit ihrer schnörkellosen Ausdrucksweise Bilder zu malen, die eine wundervolle, außergewöhnliche Geschichte erzählen und in vergleichsweise wenigen Buchseiten gelingt es ihr, den beiden Hauptpersonen eine eigene Welt zu schaffen, die dem Leser ausreichend Raum für eigene Gedanken und Spekulationen lässt... bis sich alles aufklärt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein historisches Märchen

Liontu
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Cover und Illustrationen: Der Schriftzug, die Ranken, der Reiter auf dem Pferd: all das deutet das Märchenhafte der Geschichte an. Das Grün gefällt mir richtig gut. Das Cover ist insgesamt sehr schön und ...

Cover und Illustrationen: Der Schriftzug, die Ranken, der Reiter auf dem Pferd: all das deutet das Märchenhafte der Geschichte an. Das Grün gefällt mir richtig gut. Das Cover ist insgesamt sehr schön und passt super zur Geschichte.
Die Illustrationen sind sensationell. Ich kann leider gar nicht zeichnen oder malen und bin schwer beeindruckt. Die Illustrationen bereichern das Buch und man kann sich die Personen viel besser vorstellen. Auch die Kleidung und Frisuren zu sehen, bringt einem das Historische an der Geschichte näher. Vielleicht sind mir die Personen auch durch die Illustrationen mehr ans Herz gewachsen als in manch anderem Buch, wer weiß.

Aber im Buch werden auch durch die wunderschöne Sprache Bilder 'gemalt'. In feinen Strichen wird ein Bild geschrieben, kurze Beschreibungen wie Farbtupfen ergänzen es, lenken aber nicht vom Erzählstrang ab. Besonders zu Beginn, als Georg von Ianthe gepflegt wird und die Geschichte mehr aus ihrem Blickwinkel erzählt wird.

Ich mag besonders Ianthe. Sie ist eine tolle Figur. Wie sie mit ihrem Bruder Jonas auf der Lichtung lebt, hat etwas märchenhaftes. Dass er durch das Auftauchen des Fremden und was das für ihr verstecktes kleines Idyll bedeutet, besorgt ist, kann ich gut verstehen.
Der Fremde (Georg) macht einen sympathischen Eindruck. Seine Vergangenheit wird Stück für Stück durch Träume in die Geschichte eingewoben - eine schöne Idee. Gleich im ersten Traum lernt er sein Pferd Liontu kennen. Er wird von klein an sein Freund und sein Halt. Ich bin zwar kein 'Pferdemädchen', aber dem Zauber der Beziehung der beiden kann auch ich mich nicht entziehen. Liontu scheint der 'weiße Faden' der Geschichte zu sein.

Es kommt zu einigen spannenden Verwicklungen und Rettungsaktionen! Es ist faszinierend zu sehen, wieviel sicherer und mutiger Georg ist, wenn er Liontu reitet. Die beiden haben eine ganz besondere Verbindung. Die Verfolgungsjagden zu Pferde sind irre spannend geschrieben!
Ich weiß nicht, wie die Autorin das macht, aber ich fühle mich den Personen im Buch so nah, dass ich die spannenden Stellen wesentlich spannender empfinde als in manch anderem Buch, wobei ich mit Ianthe nochmal mehr mitfiebere als bei den Stellen, an denen Georg in Gefahr ist und ich hier und da auch ein paar Sekunden verschnauft habe.

In den Träumen erfahren wir auch nach und nach, warum Georg in den Krieg ziehen musste. Graalfs, der Berater von Georgs Vater, ist eine ganz miese Figur und man fragt sich, wie sich der Graf (Georgs Vater) nur dermaßen von ihm beeinflussen lassen kann.

Im mittleren Teil kommt ein wenig Ruhe rein. Nachdem Georg eine schwierige Verletzung auskurieren konnte, dürfen Georg, Jonas und Ianthe im Haus eines Arztes wohnen bleiben. Georg und Jonas lernen bei ihm die Medizin und versuchen sich, soweit es der Krieg zulässt, in ein 'normales' Leben einzurichten. Es ist schön, dass die drei jungen Leute bei dem alten Arzt ein neues Zuhause gefunden haben.

Ein paar Jahre später wird Georg jedoch von seiner Vergangenheit eingeholt. Können es Georg und seine "verwegenen" Gefährten mit dem skrupellosen Graalfs und seinen Truppen aufnehmen?

Die Geschichte hat für mich einen perfekten, geradezu märchenhaften Abschluss.
Auf eine Fortsetzung bin ich sehr gespannt!

5 Sterne

In wenigen Worten…:
„Liontu“ ist eine märchenhaft schöne Geschichte.
Spannend. Ergreifend.
Mit sehr sympathischen Hauptfiguren.
Vom Stil her klassisch, manchmal fast wie eine der Mantel- und Degengeschichten von "früher".
Ausgesprochen schöne Sprache. Tolle Illustrationen.
Ein Ende wie im Märchen, da bleibt kein Wunsch offen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wir sind 'nur' beste Freunde...

In all den Jahren
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„Wir waren das perfekte Paar, ohne eins zu sein" - das trifft es genau.

20 Jahre lang begleiten wir Finn und Elsa, ab dem Tag ihres denkwürdigen Kennenlernens, bei ihrer „Wir sind nur Freunde“-Freundschaft. ...

„Wir waren das perfekte Paar, ohne eins zu sein" - das trifft es genau.

20 Jahre lang begleiten wir Finn und Elsa, ab dem Tag ihres denkwürdigen Kennenlernens, bei ihrer „Wir sind nur Freunde“-Freundschaft. Zu jedem Jahr gibt es ein Kapitel und wir erleben mit, wie sich das Leben und die Freundschaft von Finn und Elsa entwickelt. Wir lernen ihre Familien, ihre Arbeit, ihre Partner und Freunde kennen. Wir sind hautnah dabei, wie das Zeitgeschehen ihr Sein und Fühlen beeinflusst.

Bei allen Aufs und Abs, die das Leben bereithält, halten Finn und Elsa aneinander fest, stehen zueinander, kennen den Anderen in- und auswendig und sind manchmal einfach nur ‚da‘. Sie sind beste Freunde, ‚nur‘ beste Freunde, wie sie über all die Jahre immer wieder erklären müssen.

Finn und Elsa sind ganz wunderbare Hauptfiguren, sehr sympathisch mit all ihren Stärken und Schwächen. Die wenigen Male, die sie sich heftig streiten, bleibt einem die Luft weg und ich konnte nicht aufhören weiter zu lesen, bis sie sich wieder vertragen haben. Besonders schön fand ich die kleinen Gesten zwischen ihnen, die immer wieder zeigten, wie nahe sie sich sind.

Auch die Nebenfiguren, z.B. Edda, David und Maria sind ganz wundervoll und wachsen einem mit ihren eigenen Geschichte ebenfalls ans Herz.
Ich war sehr gespannt, wohin die ‚Reise‘ von Finn und Elsa gehen würde - und bin nicht enttäuscht worden. Die beiden bleiben sich selbst - und auch ihrem besten Freund treu.

Das Buch ist ganz wundervoll geschrieben. Es gibt viel zu Lachen, aber auch ein paar traurige Stellen. Barbara Leciejewski schreibt so, dass ich beim Lesen gefühlsmäßig immer ganz nah dabei war; sie hat es sogar geschafft, dass ich über den ‚Tod‘ einer Zimmerpflanze (Farn Alfred <3) Tränchen vergossen habe - wenn das mal keine Kunst ist!