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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.04.2025

Spannung pur und Gänsehaut

Die Nacht (Art Mayer-Serie 3)
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Art Meyer lässt es keine Ruhe. Er muss unbedingt Dana, Millas Mutter, die vor achtzehn Monaten verschwunden ist, finden. Da er kein Vorankommen in den Ermittlungen sieht, drängt er an höherer Stelle, Bundeskanzler ...

Art Meyer lässt es keine Ruhe. Er muss unbedingt Dana, Millas Mutter, die vor achtzehn Monaten verschwunden ist, finden. Da er kein Vorankommen in den Ermittlungen sieht, drängt er an höherer Stelle, Bundeskanzler Westphal, Druck zu machen.
Die unmittelbare Reaktion unbekannter Tippgeber, eröffnet Art Meyer und Nele Tschaikowski einen brandheißen Fall, der nicht nur ihr Leben gefährdet.


Sehnsüchtig erwartet, hat mich dieser Thriller genauso in den Bann gezogen, wie erwartet.
Die beiden Ermittler Art und Nele, wenig nachgeschärft, verhalten sich, wie erwartet. Wobei Arts Dringlichkeit, Dana zu finden, heraussticht. Nele ist, wie erwartet, der reinen Mutterschaft ohne Hilfe des Kind-Vaters überdrüssig und sehnt sich der Ermittlerarbeit entgegen.
Die Zweigleisigkeit der Erzählstränge auf zwei Zeitebenen bringt mich in Lesestress, weil ich das Buch nicht aus der Hand legen kann, einfach zu spannend.
An manchen Stellen erscheinen vielleicht zu viele Zufälle, aber ehrlich gesagt ist mir das egal. Der Thriller ist kurzweilig, unterhaltsam, spannend und die Protagonisten sind mir ans Herz gewachsen.
Ich denke, alle Leser der drei Thriller wollen wissen, wie es weitergeht. Einerseits interessiert uns das private Fortkommen der Protagonisten, andererseits sind in diesem dritten Thriller noch einige Fragen offengeblieben.

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Veröffentlicht am 05.04.2025

Beängstigend und fesselnd

Finsteres Herz
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Während eines Aufenthalts in einem sicheren Haus, in dem drei Zeugen geschützt werden sollen, werden Lona Mendt, Frank Elling, Azra Ölker und ihr gemeinsamer Chef überfallen. Einige Beamte und zwei Zeugen ...

Während eines Aufenthalts in einem sicheren Haus, in dem drei Zeugen geschützt werden sollen, werden Lona Mendt, Frank Elling, Azra Ölker und ihr gemeinsamer Chef überfallen. Einige Beamte und zwei Zeugen sind sofort tot. Eine junge Zeugin kann flüchten.
Wer hat den geheimen Ort verraten?
Da niemand mehr befragt werden kann, setzt Staatsanwalt Rost die BKA-Beamten Maja Kaminski und Hagen Dudek ein, um den Fall neu aufzurollen.


Vor zwei Monaten habe ich den Film im Fernsehen gesehen. Ich empfand ihn gut gemacht mit hervorragenden schauspielerischen Leistungen. Da mir das vorherige Buch „Die Toten von Marnow“ so gut gefallen hat, wollte ich „Finsteres Herz“ auch im Nachhinein noch lesen. Ich muss sagen selbst diese gute Verfilmung kommt an das Buch nicht heran.
Wenn man das Buch liest, erkennt man natürlich filmreife Szenen, tiefsinnige oder manchmal auch herrlich unsinnige Dialoge. Das Buch hat mich mehr berührt und gepackt.
Die Katastrophe in Lonas Leben und die Brüche in Ellings Leben sind genauso intensiv beleuchtet worden, wie die Vergangenheit der beiden BKA-Ermittler. Man kann gut nachvollziehen, warum sie sich so verhalten und nicht anders.
Die Verfolgungs-und Überwachungsszenen wurden so lebendig beschrieben, dass der Leser mitfiebert.
Die ständigen Zeitebenen-Wechsel, denn wir Leser haben das Privileg, Lonas und Ellings Ermittlungen parallel zu Majas und Hagens Ermittlungen zu verfolgen, haben mich zwar manchmal irritiert, aber wenn man aufmerksam die Kapitelüberschriften gelesen hat, gab es keine Probleme.
Der Fall ist abenteuerlich, manchmal unglaublich, aber doch nachvollziehbar und vor Allem spannend.
Jetzt warte ich nur noch geduldig auf einen dritten Fall von Lona und Elling.

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Veröffentlicht am 02.04.2025

Ein brandheißer und fesselnder Polit-Thriller

Echokammer
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Wenige Wochen vor den Parlamentswahlen in Norwegen gibt es Hinweise für einen terroristischen Anschlag. Ziel des Attentats ist nicht bekannt, aber wahrscheinlich werden die Terroristen Rizin zum Einsatz ...

Wenige Wochen vor den Parlamentswahlen in Norwegen gibt es Hinweise für einen terroristischen Anschlag. Ziel des Attentats ist nicht bekannt, aber wahrscheinlich werden die Terroristen Rizin zum Einsatz bringen. Rizin ist farblos, geruchlos und es gibt kein Gegengift. Die Anti-Terror-Ermittler Liselott Benjamin und Martin Tong versuchen fieberhaft den Anschlag zu verhindern.
Den Politikern und der Bevölkerung wird die Bedrohung vorerst verschwiegen, um keine Panik auszulösen.
Hinter verschlossenen Türen sind die Politiker damit beschäftigt mit allen Mitteln, um die Macht zu kämpfen.


Ich habe selten einen so spannenden und gut verständlichen Polit-Thriller gelesen wie diesen. Die agierenden Politiker werden sehr gut beleuchtet, ihre Vergangenheit sowie ihre Charakter. Die Höhe des Kampfeinsatzes und die fehlende Moralvorstellungen werden intensiv herausgearbeitet. Der fiktive Thriller scheint mir sehr nah an der Realität angesiedelt. Er schockt bzw. enttäuscht mich nur in einer Hinsicht, dass ein junger Politiker, der die Praktiken seiner Kollegen anfänglich ablehnt, sich später selbst ihrer bedient, um seine Macht zu festigen.
Beim drohenden terroristischen Anschlag zeigt sich deutlich, wie hilflos Polizei und Anti-Terror-Einheiten sind. Trotzdem hätte ich mir gewünscht, mehr Informationen von den Ermittlungen zu erhalten. Die bereits auf dem Cover genannten Anti-Terror-Ermittler Liselott Benjamin und Martin Tong blieben blass und unbekannt. Einige wenige Erklärungen, warum sie sich erst finden mussten, nichts über ihre Vergangenheit, ist mir zu wenig für das erste Buch einer Trilogie. Außerdem hatte ich fast den Eindruck, dass die Beiden allein an diesem riesigen Fall arbeiten. Da hat mir einiges an Information gefehlt.
Davon abgesehen hat mir der Thriller sehr gut gefallen. Die kurzen und knappen Kapitel und die stetigen Szenenwechsel haben den Thriller schnell zum Page-Turner werden lassen.
Die beiden nächsten Thriller von Ingar Johnsrud werde ich sicher nicht verpassen.

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Veröffentlicht am 21.03.2025

Katastrophales Wochenende

Nachtwald
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Lizzie hat ein albtraumhaftes Wochenende vor sich.
Gerade aus einer Entzugsklinik entlassen, soll sie im Haus des neuen Ehemanns ihrer Mutter deren Hochzeit nachfeiern. Mit dabei ist ihr Bruder, dem sie, ...

Lizzie hat ein albtraumhaftes Wochenende vor sich.
Gerade aus einer Entzugsklinik entlassen, soll sie im Haus des neuen Ehemanns ihrer Mutter deren Hochzeit nachfeiern. Mit dabei ist ihr Bruder, dem sie, während ihrer Suchtphase übel mitgespielt hat. Die Fahrt zum Haus ist alles andere als harmonisch, insbesondere als sie den letzten Kilometer zu Fuß durch einen dichten, düsteren Wald zurücklegen müssen und dabei feststellen müssen, dass sie keinen Handy-Empfang mehr haben.
Am ersten Abend findet noch jemand den Weg zum Haus. Er überrumpelt und verunsichert alle Anwesenden und bedroht die Familienzusammenführung.


Als ein atmosphärischer Thriller aus Irland angekündigt, kam die Spannung aber erst langsam in Gang. Zu viele Verletzungen, Brüche und Wunden mussten erklärt und beleuchtet werden. Trauer, Missverständnisse, überforderte Vergebungen, Trotz und immer wieder schlechtes Gewissen waren mir an Lizzies Emotionen zu viel und zu betont.
Gegen Mitte des Thrillers wurde es endlich spannend. Fassaden bröckelten, Geheimnisse wurden erahnt, um dann ganz anders gelüftet zu werden. Jeder misstraute jedem und rundherum der tiefe, fast undurchdringliche Wald. Das war schon gruselig.
Lizzie war offensichtlich die Einzige, die Schlüsse aus ihren Beobachtung ziehen konnte. Dabei war sie aber sehr sprunghaft und impulsiv.
Ich konnte mit keinem Protagonisten warm werden. Irgendwie waren alle außer Lizzie nicht fassbar und nicht einzuschätzen.
Nach vielen Wendungen und Verdächtigungen erschien mir das Ende konstruiert und unglaubwürdig.
Trotzdem war der Showdown spannend und Gänsehaut bildend geschrieben.
Alles in allem bei einigen Schwächen doch lesenswert.

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Veröffentlicht am 21.03.2025

Verzweifelte Rache

Grenzfall – Ihre Spur in den Flammen
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Zur Zeit der traditionellen Sonnwendefeuer im Karwendel Ende Juni entstehen in den Tälern diesseits und jenseits der Grenze mehrere Feuer, die vermutlich auf Brandstiftung zurückzuführen sind.
Während ...

Zur Zeit der traditionellen Sonnwendefeuer im Karwendel Ende Juni entstehen in den Tälern diesseits und jenseits der Grenze mehrere Feuer, die vermutlich auf Brandstiftung zurückzuführen sind.
Während Oberkommissarin Alexa Jahn die genauen Umstände eines Fahrzeugbrandes nach einem Unfall zu klären versucht, kommt es auf der österreichischen Seite zu weiteren Brandanschlägen, die von Chefinspektor Bernhard Krammer untersucht werden.
Vater und Tochter ergreifen dieses Mal schnell die Möglichkeit sich über die Fälle auszutauschen, denn die Fälle könnten zusammenhängen.


Das ist wieder ein spannender und auch etwas gruseliger Grenzfall von Frau Schneider.
Oberkommissarin Alexa Jahn und Chefinspektor Bernhard Krammer sind mittlerweile liebgewordene, wohlbekannte Protagonisten. Es ist fast wie ein Nachhausekommen beim Lesen ihres fünften Falls.
Aufgefallen ist mir dieses Mal, dass die Beiden, Vater und Tochter, sich deutlich näherkommen. Sie vertrauen einander, sind stolz auf ihr Gegenüber und tauschen sich aus, was ihrer Ermittlungsarbeit natürlich sehr entgegenkommt.
Als treue Leserin aller vier Bände, die vier Mal mit Cliffhangern in der Buchreihe zu kämpfen hatte, bin ich jetzt davon verschont geblieben. Vielleicht hat es genützt, dass ich mich letztes Jahr anlässlich der Leipziger Buchmesse mit Frau Schreiber unterhalten konnte und ihr mein Leid geplagt habe.
Auch im fünften Fall erfahren wir viel über die Landschaft, Bräuche und Aberglauben im Grenzgebiet. Die lebendige Schreibweise lässt uns Leser mitten im Geschehen sein. Viel zu schnell hat man das Buch durch und muss wieder ein Jahr auf Neuigkeiten aus dem Grenzland warten. Ich freue mich schon jetzt auf den neuen Fall.

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