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Veröffentlicht am 14.09.2025

Ein guter Mensch ist schwer zu finden - Eine Hommage für Leser und an Leser

Das erstaunliche Leben des A.J. Fikry
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Der Roman handelt von einer Buchhandlung auf einer Insel. Eine Verlagsvertreterin besucht die Insel. Der Plot ist schnell erzählt: Der verwitwete Buchhändler findet in seiner Buchhandlung ein kleines ...

Der Roman handelt von einer Buchhandlung auf einer Insel. Eine Verlagsvertreterin besucht die Insel. Der Plot ist schnell erzählt: Der verwitwete Buchhändler findet in seiner Buchhandlung ein kleines Kind und bekommt die passende Ehefrau und Mutter dazu, nämlich die Verlagsvertreterin. Der Buchhändler stirbt. Das Kind, Maya, will Schriftstellerin werden. Bei einem Wettbewerb gewinnt sie den zweiten Preis. In ihrer Geschichte geht es um den letzten Tag ihrer Mutter. Am Ende übernimmt die sympathische und hintergründige Nebenfigur, ein Polizist mit dem Namen Lambaise, die Buchhandlung - und er bekommt auch die Frau fürs Leben.
Das Buch „Das erstaunliche Leben des A. J. Fikry“ von Gabrielle Zevin lässt sich sehr gut lesen. Mich versetzt es beim Lesen in die U.S. A. und ich kann ein wenig davon träumen davon: Ein Buchklub nur für Polizisten, 1000 – Kalorien - Muffins und eine Ballettlehrerin „Madame Olenska“ mit klugen Ratschlägen. Das anspielungsreiche Inhaltsverzeichnis hält was es verspricht. Die Spannung ist groß. Es gibt viele Literaturhinweise, die auf das Lesen von Büchern neugierig macht. Die belesene Autorin schreibt phantasievoll eine Hommage ans Lesen.

Dem Buch wünsche ich viele Leser und weiter Freude am Lesen!

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  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 13.07.2025

Die Forscherbande: Sofia Valdez und die Welt der Demokratie

Die Forscherbande - Sofia Valdez und die Wahl des Klassentiers
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Nachdem ich mir die Leseprobe von Andrea Beatys Kinderbuch: „Sofia Valdez und die Wahl des Klassentiers“ angesehen und den Text gelesen habe, war ich begeistert. Demokratie ist das Thema der Erzählung ...

Nachdem ich mir die Leseprobe von Andrea Beatys Kinderbuch: „Sofia Valdez und die Wahl des Klassentiers“ angesehen und den Text gelesen habe, war ich begeistert. Demokratie ist das Thema der Erzählung und Demokratie ist eine Erfahrung, mit der Kinder auch lernen umzugehen. Nun habe ich das ganze Buch gelesen und ich bin nicht enttäuscht worden.
Das Buch handelt von einer Schulklasse, deren Aufgabe es ist, ein Klassentier zu wählen. Die Hauptfigur Sofia wird von ihrer Lehrerin Frau Geer zur Wahlleiterin ernannt. Ihr Großvater Abuelo begleitet sie oft: Zu ihrer Schule, mit dem Hund Kip, - und ihre Sorgen im Schulalltag. Die Wahl des Klassentiers wird richtig spannend und ist gar nicht so einfach. Zuerst dürfen sich alle Kinder ein Tier wünschen, bis auffällt, dass Demokratie ohne Mehrheiten nicht möglich ist. Der Weg der Demokratie geht von einer Vorschlagsliste (Vogel und Schildkröte kommen in die engere Wahl) über die richtigen Wahlplakate bis zum Problem der Pressefreiheit. Schließlich ist eine Wahlzeitung nur gut, wenn es gute Argumente gibt. Ein guter Journalismus braucht: Lesen - Nachdenken – Fragen. Nur dann gibt es auch gute Debatten - auch schon für Kinder. Warum es überhaupt Wahlen gibt, wird anschaulich an der Figur des Iggy. Er gibt bei der Wahl keine Stimme ab und führt so ein Patt herbei. Für Sofia ist jedes Problem bei der Wahl eine Herausforderung, das sie mit ihrem Großvater bespricht. Abuelo war früher Bäcker. „Abuelo war der beste Bäcker der Stadt. Jahrelang war seine Bäckerei Lieblingstreffpunkt von allen gewesen, die Kaffee Plätzchen und mexikanische süße Brote mochten.“ (Seite 4) Er weiß aus seiner Lebenserfahrung einiges von gelebter Demokratie. Und außerdem gibt es noch die Stadtbibliothek von Bad Blaubach. Mit ihrem gewitzten Personal hilft sie bei Wissenslücken den Kindern weiter. Interessant ist auch der Anhang mit seinem Material. In kleinen Kapiteln werden sowohl Details („Der Weintrauben-Streik von Delano“) als auch gutes Allgemeinwissen zu Wahlen und zur gelebten Demokratie mitgeteilt.
Dieses Buch hat mich sehr interessiert. Mir gefällt die Geschichte von Sofia und ihrem Großvater. Ihre Charaktere sind klar und ihre Sorgen werden für Kinder ab 7 Jahren vermittelt in einer Sprache, die angemessen ist, nicht aufdringlich, im Wortschatz nicht überfordernd. Logische Zusammenhänge lassen sich gut erkennen. Das Cover macht mit einfachen Mitteln darauf aufmerksam, worum es geht. Um die Wahl eines Klassentiers und um Wahlplakate dafür. Eine ehrliche anschauliche Szene, die Kinder engagiert zeigt in Sachen Demokratie. Für Kinder, die aufgeschlossen und zugewandt sind und die Mut haben, neugierig Fragen stellen, ist dieses Buch sehr ansprechend und lehrreich. Eine gute Empfehlung ist es auch für Erwachsene, die Kindern gerne eine Freude machen wollen.
Es hat mich sehr gefreut, bei dieser Leserunde dabei gewesen zu sein.
Vielen Dank dafür!

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  • Thema
Veröffentlicht am 16.02.2025

„Nichts war doch unerschöpflicher als das einfache Leben, als die einfachen Menschen.“

Die Eigensinnige
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Der Roman „Die Eigensinnige. Marie von Ebner-Eschenbach und die Macht der Worte“ von Lucca Müller

Als ich erfahren habe, dass es in der Lesejury des Bastei-Lübbe-Verlags eine Leserunde geben wird zu Lucca ...

Der Roman „Die Eigensinnige. Marie von Ebner-Eschenbach und die Macht der Worte“ von Lucca Müller

Als ich erfahren habe, dass es in der Lesejury des Bastei-Lübbe-Verlags eine Leserunde geben wird zu Lucca Müllers Roman „Die Eigensinnige. Marie von Ebner-Eschenbach und die Macht der Worte“ war ich sofort begeistert. Schon lange habe ich eine gute Erinnerung an die Erzählung „Krambambuli“ von Marie von Ebner-Eschenbach. Der erste Satz dieser Tiergeschichte sitzt fest bei mir, in meinem Herzen: „Vorliebe empfindet der Mensch für allerlei Gegenstände, Liebe, die echte, unvergängliche, die lernt er - wenn überhaupt – nur einmal kennen.“ Diese Schriftstellerin hat eine gute Beobachtungsgabe und ein sehr feines Mitgefühl mit dem leidenden Tier, das zwischen zwei Herren hin und hergerissen ist. Marie von Ebner-Eschenbach lebte von 1830-1916. Sie hat das lange 19. Jahrhundert und auch die beginnende Industrialisierung erlebt. In dieser Zeit änderte sich vieles, auch die Rolle der Frau in der Gesellschaft.

Nun habe ich tatsächlich an der Leserunde teilnehmen können und habe das Buch mit Freude gelesen. Es ist eine gut gelungene, im Ganzen sehr stimmige Erzählung über das Leben der Marie von Ebner-Eschenbach etwa von 1847 bis 1884. Sie hatte schon früh den Entschluss, Schriftstellerin zu werden. „Ich will aber schreiben!“, rief sie. „Es gehört zu mir! Warum sollen Frauen das nicht dürfen, Männer aber schon?“ (S.89)

Aber der Weg bis dorthin sollte ein mühsamer, schwieriger Weg werden. Der Schmerz, dass die Ehe kinderlos blieb, nagte oft an ihr. Auch eine Kur verhalf nicht zum erwünschten Kind. Anerkennung in der noch von Männern sehr bestimmten Welt der Literaten des 19.Jh. wird der jungen Frau von Franz Grillparzer dennoch gewährt. Er ermutigte sie. Als der Erfolg sich nicht gleich einstellt, gibt sie nicht auf. Beharrlich und treu verfolgt sie ihr Ziel. Ein Verbot ihres Mannes zu Schreiben und auch eine Belästigung durch den Burgschauspieler Lewinsky bringen sie nicht von ihrem Weg ab. Als ihr Mann, der im Rang eines Feldmarschall-Leutnant beim Militär Dienst tut, schließlich pensioniert wird, kann auch sie sich ohne die Zwänge der Gesellschaft freier bewegen und schreiben. Sie hat mit „Lotti die Uhrmacherin“ Erfolg und auch ihre Novelle „Krambambuli“ wird besonders gewürdigt. Noch heute ist sie eine Schullektüre.
Im 2. Kapitel des vorliegenden Buches gibt es eine Episode, die ähnlich wie in „Krambambuli“ ist. Wolfi, ein junger Hund wird hin- und hergerissen zwischen zwei Herren: Marie und Annuschka. Die Schilderung der Charaktere ist gut getroffen und authentisch. (Seite 24-25) Marie von Ebner-Eschenbach hat eine gute Beobachtungsgabe und ein feines Mitgefühl mit dem leidenden Tier. Für Nepomuk, ihr Pferd in Zdislawitz, hat sie in Lucca Müllers Roman auch eine solche Funktion – und umgekehrt. Das Tier ist ihr treu. Am Ende des Romans, im letzten Kapitel, geht es noch einmal um Marie und Annuschka. Annuschka liest einem Kind etwas von der nun bekannten Schriftstellerin vor. Das Kind wird aber auch selber lesen lernen. „Nichts war doch unerschöpflicher als das Leben, als die einfachen Menschen.“ (S.437) Ihnen hat Marie von Ebner-Eschenbach ein Denkmal gesetzt. Marie von Ebner-Eschenbach wollte mit ihrem Schreiben nicht nur der politischen Belehrung dienen. Sie hatte noch eine andere Absicht: „Kunst lässt sich nicht auf diese Art einengen. Wie soll sie über sich selbst hinausweisen, wenn sie die Antworten schon vorgibt?“ (S.428)

Lucca Müller hat mit ihrem Buch eine sympathische Annäherung an die große Dichterin aus Österreich geschaffen. Ihrem Roman „Die Eigensinnige“ wünsche ich viel Leser!

Mit freundlichen Grüßen!
Hildegard Jonas




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Veröffentlicht am 15.09.2024

Eine informative Zeitreise - Der Roman „Die Leuchttürme der Stevensons“ von Sabine Weiss

Die Leuchttürme der Stevensons
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„Die Leuchttürme der Stevensons“ von Sabine Weiss ist ein Historischer Roman. Er handelt von der Dynastie Ingenieure und Leuchtturmbauer, die zwischen 1794 und 1872 in ganz Schottland Leuchttürme erbaut ...


„Die Leuchttürme der Stevensons“ von Sabine Weiss ist ein Historischer Roman. Er handelt von der Dynastie Ingenieure und Leuchtturmbauer, die zwischen 1794 und 1872 in ganz Schottland Leuchttürme erbaut hat. Leuchttürme haben die Eigenschaft, bei Nacht Orientierung für Seefahrer zu bieten, die sich auf dem Meer befinden. Sie sollen auch bei Sturm und Unwettern vor Schiffbruch bewahren und der Sicherheit der Seefahrer dienen, ihr Leben zu retten. Diesem Ethos verpflichtet fühlt sich auch Tom Stevenson. Er und seine Frau Maggie sind gläubige Menschen. Sie haben einen Sohn Louis, den sie zärtlich „Smout“ nennen. Das Einzelkind war schon als Kind etwas Besonderes. „ Ihm ( Tom ) schießt durch den Kopf, wie Lou, als er kaum einen Stift führen konnte, einmal einen Mann malte und fragte: „Soll ich auch seine Seele malen?“ “ ( S.16 ). Obwohl er oft Probleme mit seiner Gesundheit hat und unter Alpträumen leidet, wünscht er sich, eines Tages Schriftsteller zu werden. Aber sein strenger Vater hat andere Pläne. Er soll genau wie er Ingenieur werden und ein Leuchtturmbauer. In diesem Buch wird hauptsächlich von der Zeit erzählt, als Louis in Edinburgh - dem „Athen des Nordens“ - seinem Ingenieurstudium nachgeht. Professor Jenkin ist auch ein von seinem Vater Tom sehr geachteter Mentor für den Studenten. Lediglich im Prolog und im Epilog wird einmal aus der frühen Kindheit und dann am Ende von Louis Sterben auf der Insel Samoa berichtet.
Der Student Louis wird während seines Studiums oft davon geplagt, keine innere Beziehung zu seinem Fach und zur Konstruktion von Leuchttürmen zu haben. Das Studium ist für ihn langweilig. Manchmal, wenn er Geld hat, geht er allein oder mit Freunden in ein Lokal, wo er „Samtjacke“ genannt wird. Außerdem schreibt er Gedichte. Sein Umgang mit Mädchen ist noch verhalten. Eine Affäre um Jannie lassen seinen Vater durchgreifen. Er nimmt ihn mit zu seiner Reise, auf der er die Leuchttürme der Firma auf ihre Funktion hin kontrollieren und inspizieren will. Die Kapitel der Inspektionsreise tragen Überschriften wie ein Logbuch. Die Lektüre fällt dem Leser leicht, weil die Autorin interessant schreibt und sich intensiv mit der Landschaft Schottlands und dem Leben des jungen Louis Stevenson beschäftigt hat. Die Inspektionsreise ist für Louis oft ein abenteuerliches Unternehmen. Der Student der Ingenieurswissenschaft wird geschildert als gebildeter und belesener Mann. Seine Gedanken schweifen ab zu Dichtern wie Walter Scott oder Daniel Defoe, zu dem Maler William Turner. Er sieht die Umgebung mit ihren Augen. Louis lebt in der Spannung, mit der er sein Studium betreibt und seinem Wunsch Schriftsteller zu werden. Die Veranstaltungen bei seinem Professor muss er weiter wahrnehmen, ob er will oder nicht. Die Literaturbegeisterung von Professor Jenkin und seiner Frau sowie ihre privaten Theaterabende zu denen er eingeladen wird, sind ein Lichtblick für den „dichtenden Ingenieur“. Schließlich wird die Vorbereitung des jungen Stevenson auf seinen Abschluss beschrieben. Seine Eltern sind sehr stolz auf ihn. Als er sich aus gesundheitlichen Gründen für ein weiteres Studium entscheidet, willigen sie ein. Stolz und Ehrgeiz lassen sie zusammenhalten und Louis darf in seinem zweiten Studium Anwalt werden.
Mich hat dieses Buch sehr angesprochen, weil darin ein Teil des Lebens von Robert Louis Stevenson beschrieben wird, das sonst weniger bekannt ist. Der Autor der „Schatzinsel“ und von „Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ wird lebendig vorgestellt. Ein paar mehr Originalzitate des Schriftsteller habe ich mir manchmal bei der Lektüre gewünscht. So werde ich mich an den Vorschlag der Autorin aus dem Nachwort halten: „Lesen Sie Robert Louis Stevenson.“
Das Buch ist sehr lesenswert, informativ und unterhaltsam.

Mit lieben Grüßen an die Leserunde,
Hildegard Jonas





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Veröffentlicht am 12.05.2024

„Zu leben ist eine Entscheidung.“ - Erin Littekens Roman: „ Wären wir Vögel am Himmel“

Wären wir Vögel am Himmel
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„Wären wir Vögel am Himmel von Erin Litteken“ ist ein Roman, der in der Ukraine spielt, zur Zeit des zweiten Weltkrieges. Nach der sowjetischen Besatzung unter Stalin wird die deutsche Besatzung teilweise ...

„Wären wir Vögel am Himmel von Erin Litteken“ ist ein Roman, der in der Ukraine spielt, zur Zeit des zweiten Weltkrieges. Nach der sowjetischen Besatzung unter Stalin wird die deutsche Besatzung teilweise noch als Besserung angesehen. In Wolhynien und in Kiew gibt es junge Menschen, die mit ihren Eltern um ihre Zukunft bangen. Sie haben Träume. Lilijla in Wolhynien träumt davon, vielleicht Biologie und Kunst zu studieren. Sie beobachtet Vögel und malt gerne. Halya in Kiew, wächst behütet von ihren Eltern auf und liest Gedichte von Lesja Ukrainka, der Ukrainischen Nationaldichterin. Die Poesie tröstet sie, die nach ihrer Identität sucht und von ihrem Vater versichert bekommt, dass sie ihrer leiblichen Mutter sehr ähnlich sehe. Halya und Lilija lernen sich kennen, als sie von ihren Familien gewaltsam getrennt, von den Deutschen abgeholt werden und als Ostarbeiter in den Westen versendet werden. Sie sitzen im Zug nach Leipzig. Lilija ist in Begleitung von ihrem Vetter Slavko. In Wolhynien wurde unterdessen Maxim, Lilijas Onkel, zum Dorfvorsteher gewählt. Aber seiner Familie, seiner Frau Vika sowie den Kindern Sofia, Nadja und Bohdan, bleibt bald darauf keine andere Wahl, als die Heimat auch zu verlassen und in den Westen zu fliehen. Die Deutschen rücken immer näher und machen die Dörfer dem Erdboden gleich. Eine Postkarte von Slavko hatte die Familie vorher noch über seine und Lilijas Ankunft in Leipzig informiert. „Perfekt“, “sagte er (Maxim), nachdem er die Karte gelesen hatte. „Jetzt haben wir eine Adresse. Wir werden ihnen schreiben; dass wir kommen.“ (S.203)
Es beginnt eine Odyssee, die bis zum Ende des Krieges dauert. In einem Camp für "Displaced Persons" in Süddeutschland begegnen sie sich schließlich wieder. Die Auflösungserscheinungen am Ende des zweiten Weltkrieges werden beschrieben. Teilweise ist es ein Chaos und auch Anarchie, die herrschen und bei der Lektüre zu spüren sind. Grausam ist die Schilderung, wie die Jugendlichen die Zerstörung Dresdens 1945 miterleben müssen. Die Autorin Erin Litteken hat selber Vorfahren aus der Ukraine. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern in Illionois, U.S.A.. Sie kennt seit ihrer Kindheit die Geschichten über die erschütternden Erfahrungen ihrer Familie vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg. Eine Historische Vorbemerkung zu Beginn des Romans sowie die Anmerkungen der Autorin am Schluss des Buches, erleichtern dem Leser den Zugang zu der Materie des Romans. Die Schicksale der Hauptfiguren enden zum Glück gut. Sie können überleben und es gibt Fügungen für ein gutes Ende. Aber das, was sie vereint und alles überdauert ist dies: Es braucht die Entscheidung dafür, leben zu wollen. „Zu leben ist eine Entscheidung.“ (S. 253) Die Perspektive, in die U.S.A. auszuwandern, stimmt doch sehr hoffnungsfroh. Ein schönes Buch, trotz der grausamen Tatsache des Krieges.

Das Buch zu lesen war sehr interessant für mich. Vielen Dank, dass ich in der Leserunde mit dabei sein konnte!

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