Profilbild von HappyEndBuecherdeNicole

HappyEndBuecherdeNicole

Lesejury Star
offline

HappyEndBuecherdeNicole ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit HappyEndBuecherdeNicole über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.04.2018

Ein packender Gänsehaut- Mystery-Krimi aus der Merrily Watkins Reihe!

Das Gespinst des Bösen
0

Merrily Watkins fällt aus allen Wolken als sie von höchster Stelle nach Garway abkommandiert wird und ausgerechnet Sian, ihre Erzfeindin, soll in dieser Zeit ihre Vertretung in der Pfarrei übernehmen. ...

Merrily Watkins fällt aus allen Wolken als sie von höchster Stelle nach Garway abkommandiert wird und ausgerechnet Sian, ihre Erzfeindin, soll in dieser Zeit ihre Vertretung in der Pfarrei übernehmen. Doch auch wenn Merrily eigentlich keine große Lust verspürt dem Fall nachzugehen, in dem sich eine Frau die sich von einem Geist, der angeblich im Meisterhaus von Garway spukt verfolgt fühlt, bleibt ihr keine große Möglichkeit abzulehnen, denn der Auftrag kommt angeblich vom neuen Besitzer des Hauses und der ist von königlichem Geblüt- Prince Charles höchstpersönlich!

Nachdem sich Merrily mit Fuchsia (so heißt die Frau, die fest daran glaubt dass im Meisterhaus übernatürliche Dinge vor sich gehen und daran Schuld trägt, dass der Restaurateur des Hauses, Fuchsias Freund seine Arbeit unterbrochen hat) unterhalten hat, steht für die Exorzistin schnell fest, dass Fuchsia Geschichte unglaubwürdig wirkt. Nach einer üblichen Segnung sollte der Spuk schnell vorbei sein, doch dann werden die junge Frau und ihr Freund ermordet und plötzlich beschleichen Merrily Selbstzweifel. Was, wenn an Fuchsias Geschichte doch mehr dran gewesen ist, als vermutet?

Als Merrily Nachforschungen über die Geschichte des Meisterhauses anstellt, entdeckt sie schnell die geschichtsträchtige und bewegte Historie des Hauses, denn selbst das Oberhaupt der Templer und (viele Jahrhunderte später) ein Autor von Schauerromanen sollen sich hier schon einmal aufgehalten haben. Und auch in den 70er Jahren diente das Haus einer Gruppe von Männern und Frauen, die scheinbar nicht nur harmlose Hippies waren, sondern dunkle Magie heraufbeschworen. Doch als Merrily damit beginnt den Dörflern und dem ortsansässigen Pfarrer Fragen zu stellen, wird sie plötzlich wieder zurückgepfiffen und soll den Fall ruhen lassen. Doch Merrily wäre nicht Merrily wenn sie sich von Verboten abhalten lassen würde und so versucht sie auch weiterhin zusammen mit ihrem Freund den Musiker Lol und ihrer Tochter Jane Licht ins Dunkel zu bringen…

Der mittlerweile 9. Teil der Merrily Watkins Mystery-Reihe wartet diesmal mit besonders gruseligen und unheimlichen Komponenten auf, wobei ich auch den geschilderten, geschichtlichen Hintergrund der Templer, den der Autor mit der Story verwebt, sehr interessant fand. Wie immer muss man bei Phil Rickmans Romanen ganz bei der Sache sein, damit man nicht den Faden verliert. Dialoge zwischen Merrily und anderen klerikalen Nebenfiguren sind auf Anhieb nicht ganz einfach zu verstehen, doch wenn man konzentriert weiter liest, wird man mit einem erneut sehr packenden Krimi belohnt, der diesmal von Beginn bis zum Ende spannend und informativ bleibt. So manches Mal in den Vorgängerbänden hatte ich mit gewissen Längen innerhalb der Geschichten zu kämpfen, doch diesmal ist das nicht der Fall gewesen und ich habe den Storyverlauf gebannt und mit großer Neugier verfolgt. Die vielen verschiedenen Handlungsstränge innerhalb der Geschichte verflicht der Autor im Laufe des Romans zu einem stimmigen Ganzen und selbst Kleinigkeiten, die anfangs bedeutungslos erschienen, bekommen plötzlich einen Sinn.

Auf menschlicher Ebene bzw. in privater Hinsicht tut sich dagegen erneut nicht sehr viel. Merrily und Lol sind noch ein glückliches Paar und Jane ist sich immer noch unschlüssig darüber, ob sie mit Eirion zusammen bleiben möchte. Ein wenig schade fand ich es, dass der Autor seine Leser in dieser Hinsicht in der Luft hängen lässt, bzw. dass man erst im nächsten Band erfahren wird, wie es mit Jane und Eirion weitergeht.

In „Das Gespinst des Bösen“ steht der Kriminalfall diesmal im Mittelpunkt, was aus meiner Sicht auch nicht weiter tragisch war, denn dieser Fall hat es in sich und hat mir einige Gänsehautmomente beschert!

Kurz gefasst: Ein packender Gänsehaut- Mystery-Krimi aus der Merrily Watkins Reihe!

Veröffentlicht am 17.04.2018

Ein wieder sehr starker und atmosphärisch dichter 10. Teil der Merrily Watkins Reihe.

Sündenflut
0

Stellt Euch vor, Ihr würdet in einem kleinen, beschaulichen Dorf in der der Nähe der walisischen Grenze leben und dort würde ein bedeutender archäologischer Fund gemacht. Während die Dörfler ihre ländliche ...

Stellt Euch vor, Ihr würdet in einem kleinen, beschaulichen Dorf in der der Nähe der walisischen Grenze leben und dort würde ein bedeutender archäologischer Fund gemacht. Während die Dörfler ihre ländliche Idylle nun sehr zu schätzen wissen und diese auch um keinen Preis der Welt aufgeben möchten, planen die Stadtoberen den Bau neuer Straßen, Luxushäuser und Supermärkte (die dort keiner braucht) um reiche Städter in den Ort zu locken. Um dieses Vorhaben durchzusetzen, wäre es den Stadtoberen am liebsten, der archäologische Fund könnte heimlich unter den sprichwörtlichen Tisch gekehrt bzw. wieder vergraben werden, damit die geplante Straße wie gewünscht über den zugeschütteten Fund, gebaut werden kann.

Doch dann verliert einer der Befürworter der Stadtoberen seinen Kopf und das im wahrsten Sinne des Wortes. Sein Kopf wird aufgespießt aufgefunden, in seinen Augenhöhlen steckt lichtreflektierendes Quarzgestein. Die Parallele zum archäologischen Fund - auch darin befindet sich das gleiche Gestein. Die Polizei ermittelt fieberhaft in alle Richtungen. Ihr Verdacht fällt unter anderem auf eine Gruppe von Menschen mit heidnischer Glaubensrichtung. Und natürlich abermals mittendrin im Geschehen- die Pfarrerin und Beraterin für spirituelle Grenzfragen des Ortes - Merrily Watkins, ihre Tochter Jane, deren Freund Eirion, Gomer Parry und der Musiker und Lebensgefährte von Merrily, Lol.

Ländliche Idylle, gewollter Fortschritt, Dorfklatsch, ein Kriminalfall und religiöse Eiferer. Das sind einige der bereits wohlbekannten Zutaten, aus denen der Autor den bereits 10. Teil seiner Merrily Watkins Reihe "Sündenflut" geschaffen hat. Und obwohl es stets die gleichen Zutaten sind die man als Leser serviert bekommt, gelingt es Phil Rickman dennoch erneut, einen sehr abwechslungsreichen klerikalen Cosy- Krimi mit minimalen Mysteryeinschlag abzuliefern, der mich diesmal von Anfang bis Ende begeistert hat.

Es sind in "Sündenflut" keine Längen zu beklagen und obwohl der auf den ersten Blick etwas behäbig wirkende Erzählstil des Autors so manchen Leser in den Vorgängerbänden einiges an Durchhaltevermögen abverlangt hat, könnte ich mir die gewisse Langsamkeit des Erzählens aus den Merrily Watkins Bänden auch gar nicht mehr wegdenken. Zu einer Serie, die auf dem Land spielt, passt Phil Rickmans Art die Geschichte etwas gemächlicher voranzutreiben, wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge und so kann er sein besonderes Augenmerk dann auch auf seine wichtigsten Haupt und Nebenfiguren der Serie richten.

Die Kriminalfälle in den Merrily Watkins Büchern spielen eine eher untergeordnete Rolle, doch da ich die Charakterisierung der Figuren als so gelungen empfinde, hat mich das bislang auch nie gestört. Im 10. Teil jedoch steht der Kriminalfall viel mehr im Fokus als bislang, was ich zwar etwas ungewohnt aber als angenehm zu lesen empfunden habe. (Aus diesem Grund rückt diesmal auch der Polizist "Franny" Bliss mehr in der Vordergrund als sonst, der von seiner Frau verlassen wurde und besonders seine knorrige Art und seine etwas unkonventionellen Ermittlungsmethoden haben mir einige unterhaltsame Lesemomente beschert. ) Auch die Hin und Hergerissenheit der Dörfler ob der geplanten Veränderungen, die die Stadtoberen vorhaben, wurden für meinen Geschmack sehr interessant vermittelt.

Erneut gilt meine Warnung, die Reihe in der richtigen Reihenfolge zu lesen, da man die komplexen Handlungsstränge ansonsten nicht durchschauen kann. Vieles hier angesprochene, wird bereits in den Vorgängerbänden behandelt und es ist einfach ein runderes Leseerlebnis, wenn man mit den Romanfiguren bereits vertraut ist, da auch deren Werdegang nicht stagniert, sondern sie sich stets weiterentwickeln. Besonders Jane und Lol mausern sich immer mehr zu meinen Lieblingsakteuren und ich bin schon sehr gespannt darauf, wie es im 11. Teil der Reihe, "Das Geheimnis des Schmerzes"; der im April 2014 erscheinen wird, weitergeht.

Kurz gefasst: Ein wieder sehr starker und atmosphärisch dichter 10. Teil der Merrily Watkins Reihe.

Veröffentlicht am 17.04.2018

Spannender, aufwühlender Gänsehautkrimi – gelungene Fortsetzung der Frankfurter Krimireihe!

Schattenhaus
0

Da es um seine Ehe momentan nicht zum Besten gestellt ist, hofft Hauptkommissar Andreas Winter, dass die gemeinsamen Urlaubstage ihn mit seiner Frau wieder etwas näher bringen werden. Doch kaum zurück, ...

Da es um seine Ehe momentan nicht zum Besten gestellt ist, hofft Hauptkommissar Andreas Winter, dass die gemeinsamen Urlaubstage ihn mit seiner Frau wieder etwas näher bringen werden. Doch kaum zurück, hängt nicht nur gleich erneut der Haussegen schief, als Winters Frau entdeckt, dass ihre Tochter in ihrer Abwesenheit Sex mit ihrem Freund in der elterlichen Wohnung hatte; auch ein rätselhafter Doppelmord an einem verheirateten Paar, macht Winter große Sorgen; selbst wenn sein Kollege Kettler, der während Winters Abwesenheit in diesem Fall ermittelte, behauptet, er hätte den Fall so gut wie geklärt.

Doch Winters Skrupel und seine akribische Recherche für die er berühmt berüchtigt ist, bringen ihm diesmal weniger Lob als Tadel ein. Kettler scheint ein Komplott geschmiedet zu haben, um Winter zu diskreditieren und selbst Winters Chef scheint dabei von Kettlers laschen Ermittlungsmethoden sehr angetan zu sein.
Dennoch lässt sich Winter nicht beirren und knapp ein halbes Jahr später werfen weitere Todesfälle Fragen auf. Kann es möglich sein, dass sie in Verbindung mit dem Doppelmord stehen und wer mag nur der Mörder sein, der es auf Frauen gleichen Alters und aus dem gleichen Dorf stammend, abgesehen zu haben scheint?

Nach Alex Reichenbachs erstem Regional-Krimi um sein Ermittlerduo Winter/Aksoy „Staustufe“ der mich damals positiv überrascht hat, war ich bereits sehr gespannt darauf zu erfahren, ob der Autor das hohe Niveau auch in seinem neuen Krimi um das sehr unterschiedliche Ermittlerduo würde halten können. Das ist ihm definitiv gelungen, doch „Schattenhaus“ hat mir sogar dabei noch einen Tick besser gefallen als der Erstlingsband und nun stehe ich vor dem Problem, dass ich hier, aus Ermangelung eines höheren Punktesystems nicht mehr Punkte vergeben kann.

Ich habe mich bei der Wiedergabe des Inhalts sehr zurückhalten müssen, um nicht zu viel zu verraten. Nur so viel: Der Roman beginnt mit einem Doppelmord, der zunächst auf Eis gelegt werden muss, da Winter durch seinem Chef die Hände gebunden werden bzw. er das Verbot erhält, in dieser Sache auf eigene Faust weiter zu ermitteln, was erklärt, dass dieser Fall ein halbes Jahr lang ruht, bis neue Morde und Todesfälle weitere Fragen aufwerfen.
In „Schattenhaus“ steht Winter diesmal sehr in der Kritik, hat nicht nur mit Eheproblemen zu kämpfen, sondern auch mit Mobbing ab Arbeitsplatz. Seine Kollegin Hilal Aksoy wird in diesem Band in seine Abteilung versetzt und ermittelt schließlich wieder mit ihm zusammen. Auch greift der Autor erneut die Anziehungskraft zwischen den beiden auf, wobei dieser Aspekt jedoch ganz klar in Hintergrund abläuft, denn die wirklich sehr undurchsichtigen Kriminalfälle verlangen den Ermittlern alles ab.

Es geht weniger actionreich in „Schattenhaus“ zu, doch das benötigt dieser erstklassige Krimi auch nicht, denn sowohl die Ermittlungsarbeit, als auch die vielen falschen Fährten, die der Autor einbaut, sorgen für einen konstant hohen Spannungsbogen. Kaum ist das eine Rätsel gelöst, werfen die Antworten darauf neue Fragen auf und die Auflösung des Ganzen ist dann so erschreckend und aufwühlend, dass man nach dem Lesen des Romans erst einmal einen Moment inne halten muss, um alles in Gedanken noch mal durchzugehen. So zumindest ging es mir dabei.

Richtig gut gefallen haben mir die vielen unterschiedlichen Handlungsstränge, die erst einmal so wirken, als ob sie nichts miteinander zu tun haben, um dann an späterer Stelle zusammengeführt, plötzlich Sinn zu ergeben. Es ist eine komplexe Story, keine Frage- es ist ein Roman, bei dem man beim Lesen seine Gedanken beisammen haben sollte, damit man nicht den Faden verliert. Bleibt man aufmerksam, wird man mit einem, wie ich finde, der bislang besten Krimis im Jahre 2012 belohnt, welcher auch gut als Verfilmung taugen würde.
Das Ende dieses Romans wirft dann hinsichtlich des Ermittlerduos Winter/Aksoy einige Fragen auf und schürt die Neugierde auf weitere Fortsetzungen.

Kurz gefasst: Spannender, aufwühlender Gänsehautkrimi – gelungene Fortsetzung der Frankfurter Krimireihe!

Veröffentlicht am 17.04.2018

Gelungener Auftakt zu einer neuen Krimireihe aus deutschen Landen!

Staustufe
0

Als ein junges Mädchen bis zur Unkenntlichkeit zugerichtet tot im Main aufgefunden wird, bekommen die beiden Kommissare Andreas Winter und seine Kollegin Hilal Aksoy den Fall zugewiesen. Winter ist nicht ...

Als ein junges Mädchen bis zur Unkenntlichkeit zugerichtet tot im Main aufgefunden wird, bekommen die beiden Kommissare Andreas Winter und seine Kollegin Hilal Aksoy den Fall zugewiesen. Winter ist nicht gerade begeistert, dass er mit Aksoy zusammenarbeiten muss denn er geriet in jüngster Vergangenheit schon mehrmals mit ihr aneinander und sieht in ihr nur eine Kollegin, die übereifrig agiert, um möglichst schnell Karriere machen zu können. Bei ihren Ermittlungen stoßen die beiden Polizisten auch auf das Ehepaar Eleni Serdaris und Nino Bennedetti, die scheinbar etwas zu verbergen haben. Kann es sein, dass der Fall so schnell gelöst ist und einer von den beiden der Täter ist?

Doch dann tauchen weitere Tote auf. Wo ist der Zusammenhang zwischen den recht unterschiedlichen Personen. Schwierig gestaltet sich auch die Identifizierung der ersten Toten, denn sie hat allen, die sie kannten, nie ihren richtigen Namen mitgeteilt. Bewegung kommt in den Fall, als Aksoy eines Tages junge Leute aus dem Umfeld der Toten verhört. Eine der Mädchen ist Winters Tochter Sara, die auch Kontakt mit einem weiteren Main-Opfer hatte…

Ich habe mich in diesem Fall für eine knappere Inhaltsangabe entschieden, da ich nichts im Vorfeld verraten möchte, das die Spannung nehmen könnte. „Staustufe“ ist der erste Teil einer neuen Krimireihe um ein recht ungleiches Ermittlerduo. Während Winter den desillusionierten Kommissar mit Eheproblemen und einer schwierigen Tochter verkörpert, über den man in diesem Band schon einiges erfährt, bleibt die gewitzte, humorvolle und manchmal in ihrem Übereifer ein wenig übers Ziel hinausschießende Hilal Aksoy, noch ein wenig im Hintergrund bzw. man erfährt noch nicht allzu viel aus ihrem privaten Umfeld, was sich hoffentlich im zweiten Band noch ändern wird.

Trotz gewisser Reibungspunkte, raufen sich die beiden Ermittler schließlich zusammen um auf Mördersuche zu gehen und diese Suche gestaltet sich recht unterhaltsam und spannend- und vor allem, was noch wichtiger ist, sehr undurchsichtig. Man tappt als Leser lange Zeit im Dunkeln, wer ein Motiv hatte, das erste Opfer zu töten und inwieweit Winters Tochter in den Fall involviert ist. Zwar kam für mich wenig Lokalkolorit beim Lesen auf- (der Fall spielt in Frankfurt) doch das störte mich jedoch eigentlich nur am Rande, denn sowohl Ermittlungen, Konstruktion des Falles und auch die Einblicke in die Polizeiarbeit sind interessant umgesetzt. Kommissar Winter ist vielleicht kein Protagonist, den man schnell mögen wird; er hat sicherlich diverse Ecken und Kanten, doch er weist definitiv Potential auf. Hilal Aksoy dagegen fand ich auf Anhieb sympathisch gestrickt und ich denke, es werden in eventuellen Nachfolgebänden sicherlich noch ordentlich die Fetzen zwischen ihr und Winter fliegen.

Eine der Nebenfiguren, Sonja Manteufel, hat es mir allerdings besonders angetan- eine übergewichtige, einsame Frau, die sich nachdem sie von ihrem Mann für eine andere verlassen wurde, eigentlich schon aufgegeben hatte und nun ebenfalls heimlich Ermittlungen anstellt, um Eleni Serdaris zu helfen und dabei über sich hinaus wächst.

Kurz gefasst: Gelungener Auftakt zu einer neuen Krimireihe aus deutschen Landen!

Veröffentlicht am 17.04.2018

Paul; die Dritte... amüsant wie gewohnt!

Was will man mehr
0

Nachdem Paul und seine Freunde im zweiten Teil der Reihe „Da muss man durch“ ein wahres Fiasko erlebt haben, dass am Ende mit ihrem finanziellen Bankrott endete, sieht sich Paul nun endlich Vaterfreuden ...

Nachdem Paul und seine Freunde im zweiten Teil der Reihe „Da muss man durch“ ein wahres Fiasko erlebt haben, dass am Ende mit ihrem finanziellen Bankrott endete, sieht sich Paul nun endlich Vaterfreuden entgegen. Audrey, die Schwester seiner großen Liebe, mit der er nur einen One Night Stand ohne weitere Bedeutung hatte, ist schwanger von ihm und das Kind wird in den nächsten Tagen auf die Welt kommen. Klar, dass sich Paul nun auf den Weg zur Mutter seines Kindes machen will. Einziges Problem, Paul ist immer noch finanziell recht klamm und Audrey lebt in London. So sieht er sich gezwungen, eine nicht wirklich einladende Busfahrt bis zum Kanal auf sich zu nehmen, an die sich dann eine Fährfahrt anschließen soll.

Natürlich erlebt der gute Paul einige Abenteuer, bis er dann endlich in London ankommt. Doch dort muss er erfahren, dass die Mutter seines Kindes aus beruflichen Gründen nach Afrika geflogen ist und dass auch noch hochschwanger.
Zu allem Überfluss scheint die Patriarchin der Familie, Elisabeth die drohende Insolvenz ihrer Firma äußerst schlecht verkraftet zu haben und so soll ausgerechnet Paul der alten Dame auf ihrem 80.Geburtstag Gesellschaft leisten. Doch Paul wäre nicht Paul, wenn er nicht auch dieses „Kindchen“ schaukeln könnte.

Mit großer Erwartung habe ich mich ans Lesen des dritten Teils um Paul und seine Freunde gemacht und um es vorweg zu nehmen, meine großen Erwartungen wurden nicht enttäuscht, im Gegenteil vielleicht sogar übertroffen, denn auch „Was will man mehr“ war ein gelungener Angriff auf meine Lachmuskeln und gefiel mir sogar noch einen Tick besser als der Vorgängerband.

Schon von Beginn an habe ich Tränen gelacht, denn Pauls Überfahrt nach London ist absolut köstlich und mit dem typisch trockenen und schrägen Rath’ schen Humor beschrieben, der genau auf meiner Wellenlänge liegt.
Wie immer schlittert der Held des Romans dank seiner Freunde und auch weil er eigentlich trotz seines Sarkasmus ein weiches Herz hat, immer wieder in Situationen, die ihn an den Rand der Verzweifelung bringen, aber für den Leser überaus witzig sind.

Während die ersten beiden Teile ein eher offenes Ende hatten, scheint es diesmal leider so zu sein, dass der dritte Teil der Reihe nun auch der letzte ist (obwohl durchaus noch Potential für einen vierten Teil vorhanden wäre).
Dennoch ist es, sollte es so sein, ein gelungener Abschluss der Paul Reihe, der mir ein Lächeln aufs Gesicht zauberte.
Aber nicht nur Paul geht letztendlich seinen Weg, sondern auch Bronko, Schamski, Günther und alle anderen Nebenfiguren dieser Reihe, die mir mittlerweile ans Herz gewachsen sind. So schlich sich trotz des stetig humorigen Untertons am Ende dann doch noch ein wenig Wehmut bei mir ein.