Unfassbar stark!
Mr. Parnassus' Heim für magisch BegabteFantasy, Magie, Märchen? Gefällt dir? Dann unbedingt lesen!
„Mr. Parnassus´ Heim für magisch Begabte“ hat mich bereits vor einigen Monaten verzaubert, als ich es bei den künftigen Neuerscheinungen entdeckt ...
Fantasy, Magie, Märchen? Gefällt dir? Dann unbedingt lesen!
„Mr. Parnassus´ Heim für magisch Begabte“ hat mich bereits vor einigen Monaten verzaubert, als ich es bei den künftigen Neuerscheinungen entdeckt habe. Dieses wunderschön bunte, in Pastelltönen gehaltene Cover hat meinen Blick direkt auf sich gezogen. Ich liebe es ja, wenn das Cover zur Geschichte passt, und ich kann euch sagen: Hier wurde mit Liebe zum Detail designt! Es passt einfach hervorragend und transportiert direkt diese wohlig-warme Gefühl, was mich auch beim Lesen begleitet hat.
Aber nun zum Inhalt: Linus Baker ist Beamter der Behörde für magisch Begabte Minderjährige. Er ist in seinem Job vorbildlich und penibel, privat jedoch einsam und ziemlich langweilig. Das sieht er allerdings anders! Aus – für ihn – heiterem Himmel bekommt er den Spezialauftrag das Waisenhaus von Arthur Parnassus zu überprüfen. Die Bewohner – und der Leiter – dieses Heims sind ziemlich speziell und stellen Linus vor einige Herausforderungen.
An diesem Punkt möchte ich zum Inhalt nichts mehr schreiben, da es mir eine so große Freude bereitet hat, die Figuren des Buchs – besonders die Kinder des Waisenhauses – selber „kennen zu lernen“. Das Buch erinnert den einen oder anderen vielleicht an den Roman „Die Insel der besonderen Kinder“ (so ging es mir). Ich persönlich finde jedoch, dass die Geschichte eine komplett andere Dynamik hat. Für mich hat „Mr. Parnassus´ Heim für magisch Begabte“ Ähnlichkeit mit einem Märchen. Es ist ein Roman, der die Seele streichelt, zum Nachdenken anregt und so vieles vermittelt.
Dabei ist der Schreibstil des Autors sehr leicht und bildhaft. Ich habe alles vor mir gesehen: Die Insel, das Meer, das Heim, die Kinder mit all ihren Besonderheiten. Ich bin komplett in die Geschichte eingetaucht und fühlte mich tatsächlich eher wie ein stummer Beobachter als eine Leserin. TJ Klune schreibt sehr emotional und doch auch humorvoll mit kleinem Augenzwinkern.
Wie schon angerissen, vermittelt dieses Buch Werte. Es geht um Respekt, um Zusammenhalt, um Andersartigkeit und deren Vor- und Nachteile. Der Autor integriert diese Themen aber absolut unaufdringlich und keinesfalls belehrend. Und trotzdem bemerkt man einen gewissen Appell: „Mach´ dir immer selbst ein Bild über dein Gegenüber und urteile nicht vorschnell.“
Mich hat dieses Buch emotional total abgeholt. Immer mal wieder musste ich mit einem Tränchen kämpfen, gewann aber. Bis ca. 50 Seiten vor Schluss alle Dämme brachen und ich so „durchgeheult“ habe, dass ich kaum noch die Seiten erkennen konnte. Das passiert mir wirklich nicht oft. Genau wie mich dieses Buch innerlich aufgewühlt hat, wird auch Linus Baker von den Kindern und dem Heimleiter aus seiner Komfortzone gelockt. Der Vorzeige-Beamte entdeckt an sich und seiner Umwelt immer neue Facetten und nicht alle davon gefallen ihm. Wie er damit wohl umgeht? Das müsst ihr selber lesen!
Mich hat schon lange kein Buch mehr sooo emotional berührt wie dieses. Es ist einfach mitreißend. Man entwickelt unheimlich schnell Sympathien. Die Kinder, die Insel, selbst der griesgrämige Fährmann sind mir ans Herz gewachsen. Eine bezaubernde und gefühlvolle Geschichte, die unheimlich lang nachhallen wird. Ich vermisse die Charaktere immer noch! Ich empfehle dieses Buch sehr gern weiter.