Persönlich wage ich zu behaupten, dass es wenn es um Themen wie Nötigung geht, meistens nicht die einfühlsamste Person bin. Das Buch behandelt das dramatische Schicksal von einer jungen Psychiaterin namens Emma Stein, die als sie in den ersten Wochen schwanger war in einem Hotelzimmer vergewaltigt wurde. Seit diesem Tag hat sie mit schlimmen Angstzuständen und Paranoia zu kämpfen.
Die Wortwahl ist ziemlich vielfältig und ziemlich gut ausgewählt, keine Ahnung wie es dem Autor gelungen ist die Geschichte vom Anfang bis zum Ende so spannend und dramatisch darstellen zu lassen. Mein erster Eindruck als ich mir den Klappentext durchgelesen habe war eher skeptisch, ich habe angenommen, dass der Thriller unglaublich anstrengend zu lesen sein wird, weil er eben großteils aus der Perspektive von Emma Stein geschrieben wurde, und diese sich permanent bemitleiden wird und bei jeder Kleinigkeit einen Nervenzusammenbruch bekommt, ihre Ängste sind selbstverständlich begründet, das steht natürlich außer Frage, da Emma Stein das einzige Opfer des Vergewaltigers war welches überlebt hat. Ich kann es im allgemeinen nicht ausstehen wenn sich Menschen beschweren, und hätte nicht mal im Traum daran gedacht eines Tages so einen Thriller zu lesen.
Im gesamten Buch, zumindest in der ersten Hälfte werden die Gefühle von Emma Stein in den Mittelpunkt gestellt und bis ins kleinste Detail beschrieben, und das war unglaublich mühsam nach einer bestimmten Zeit, aber trotzdem war es sehr spannend zu lesen und ich konnte es einfach nicht in den nächsten Mistkübel werden, was ich normalerweise getan hätte. Ab der zweiten Hälfte beginnt das Buch sehr interessante Wendungen zu nehmen, die ich niemals erwartet hätte, und die meinen Puls zum rasen gebracht haben.
Die Wortwahl und die Perspektiven wurden so präzise ausgewählt.
Das Buch ist auf jeden Fall zu empfehlen, besonders an alle Fitzek Fans, aber besonders an Leute die ein höheres Maß an Geduld und Einfühlungsvermögen haben als ich, und sich diesen erstklassigen Nervenkitzel nicht entgehen lassen wollen.