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Highlander1312

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Veröffentlicht am 14.05.2020

Und der Panda kann doch tanzen...

Pandatage
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Spannende Bücher gibt es viele, sentimentale Bücher auch. Für mich ist es aber etwas ganz Besonderes, wenn ich ein Buch lese, das mich kontinuierlich zum Lachen bringt und dabei ganz ohne Albernheiten ...

Spannende Bücher gibt es viele, sentimentale Bücher auch. Für mich ist es aber etwas ganz Besonderes, wenn ich ein Buch lese, das mich kontinuierlich zum Lachen bringt und dabei ganz ohne Albernheiten auskommt. Stattdessen ist es ein ernsthaftes Buch mit einer berührenden Vater-Sohn-Geschichte, die mich nicht nur vor Lachen hat weinen lassen.

Kaum zu glauben, dass der britische Autor diesen Roman im Rahmen eines Schreibkurses entstehen ließ und mit diesem Debüt direkt so ein Highlight vom Stapel lässt! Pandatage ist im Kiepenheuser & Witsch Verlag erschienen und besticht schon durch sein Cover.

Die Geschichte wird hauptsächlich aus Dannys Sicht erzählt, ein alleinerziehender Vater, der vor einem Jahr seine Frau tragisch verloren hat und sein Leben zu einem immer größeren Scherbenhaufen anwachsen sieht. Nach leichten Konflikten mit seinem sadistischen Vermieter und einem neuen, herzlosen Chef auf der Arbeit steht er kurz vor der absoluten Existenzkrise. Dazu kommt, dass sein Sohn Will, aus dessen Sicht wir auch gelegentlich einen anderen Blick auf die Dinge erfahren, seit dem Unfall von seiner Mutter nicht mehr spricht. In seiner Auswegslosigkeit wagt er sich auf neues Terrain und versucht sein Glück als tanzender Panda! Dabei sieht er nicht wirklich aus wie ein Panda und das Tanzen kann er schon gar nicht! Doch was hoffnungslos anfängt, wird immer mehr zu einer ganz besonderen Berufung für Will und seinen Sohn.

Was albern klingt, ist eine formidable Mischung aus dem Film Das Streben nach Glück, dem Buch Wunder und feinstem britischem Humor. Die Dialoge der schlagfertigen Protagonisten sind reinstes Stakkato und die Charaktere so liebevoll und realistisch, dass jede Szene ein reiner Genuss ist. Ich fand auf jeder Seite ein Highlight und musste regelmäßig Passagen meiner Frau vorlesen, weil ich so lachen musste! Egal, ob Ivan, der gutmütige Ukrainer oder vor allem Krystal, die bissige Tänzerin, jeder Charakter ist für sich ein Unikum.

Klitzekleine Kritik: Im Klappentext und auch online wird von Danny Maloony gesprochen. Im Buch lautet der Nachname immer Malooley. Das ist irgendwie übersehen worden und verwirrt ein bisschen.

Sei's drum! Dieser James Gould-Bourn muss bitte ganz schnell mehr Schreibkurse belegen und mehr Bücher schreiben. Mit Pandatage ist im ein erster, großer Erfolg gelungen, der mehr Tiefgang hat, als so manch renommierter Autor und unfassbar viel Freude am Schreiben vermittelt. Traurig, urkomisch und trotzdem ernsthaft, ich wollte nicht, dass das Buch endet und nun ist es leider doch schon vorbei!

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Veröffentlicht am 25.04.2020

Eine Genussreise durch das kulinarische Asien

Asien vegetarisch
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Neues von der Spezialistin für indische/asiatische Gerichte! Bislang war Meera Sodha bekannt für ihre umfangreichen Schmuckausgaben zur indischen Küche. In "Asien vegetarisch" geht sie einen Schritt bzw. ...

Neues von der Spezialistin für indische/asiatische Gerichte! Bislang war Meera Sodha bekannt für ihre umfangreichen Schmuckausgaben zur indischen Küche. In "Asien vegetarisch" geht sie einen Schritt bzw. einige Länder weiter und präsentiert uns ihre Favoriten aus Fernost. Sei es koreanische Kimchimayonnaise mit Süßkartoffelpuffern oder die beliebten Momos, die ich in Nepal kennengelernt habe. Viele der Gerichte sind fotografisch abgebildet, leider nicht alle. Ich weiß, dass Food Fotografie sehr teuer ist, aber fürs Nachkochen ist ein Bild eben auch sehr hilfreich. Das Layout des Buches ist ansonsten wirklich großartig. Das Cover ist ein echter Hingucker und das Schmökern durchs Buch macht wirklich Spaß.

Die einzelnen Rezepte sind nicht besonders schwierig nachzukochen, aber natürlich eher exotisch, sodass man doch häufiger Zutaten benötigt, die nicht zum Standardrepertoire gehören. Ein Asia-Feinkostladen dabei schafft Abhilfe.

Besonders gut hat mir die Übersicht zu Anfang gefallen. Dort werden Lieblingsgerichte, Sachen fürs Frühstück, aber auch Gerichte, die zur Jahreszeit passen vorgestellt. Außerdem siet man, welches Gericht vegan ist oder zumindest vegan möglich.

Die für mich besten Gerichte sind wieder die aus der Heimat der Autorin. Dieses Mal sogar ein ganz und gar untypisches Gericht, was keiner originär aus Indien vermutet hätte - nämlich eine Rote-Bete-Suppe ihrer Mutter.

120 Rezepte hält dieses Buch bereit und die Auswahl ist natürlich sehr reichlich, immerhin geht es hier um Asien

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Veröffentlicht am 24.04.2020

Viva la revolucion!

Harte Jahre
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Heute möchte ich Euch eines der anspruchsvollsten Bücher vorstellen, das ich kenne. Dabei sind es sowohl der Inhalt als auch der Schreibstil, der das Gehirn beim Lesen so richtig auf Trab bringt. Die Rede ...

Heute möchte ich Euch eines der anspruchsvollsten Bücher vorstellen, das ich kenne. Dabei sind es sowohl der Inhalt als auch der Schreibstil, der das Gehirn beim Lesen so richtig auf Trab bringt. Die Rede ist von "Harte Jahre" von Mario Vargas Llosa, der bereits mehrfach bewiesen hat, dass er einer der besten lateinamerikanischen Schriftsteller überhaupt ist. Dem deutschen Leser dürfte das Thema des Buches nicht wirklich geläufig sein, handelt es doch von den politischen Irrungen und Wirrungen zwischen 1945 und 1965 in Guatemala. Da muss man schon sehr Lateinamerika-verliebt sein, um sich da auszukennen.

Dadurch ist mir persönlich der Einstieg in das Buch nicht leicht gefallen. Da die Geschichte im Grunde eine Wahre ist und nur durch wenig Fiktives in einen spannenden Roman gebracht wird, sind die Namen nicht willkürlich, sondern die Protagonisten gab es zu einem Großteil tatsächlich. Und Arbenz, Arevalo und Armas (allesamt Präsidenten in Guatemala) klingen nicht so unterschiedlich, sodass man schnell den Überblick verliert. Dazu kommen die brutalen Zeitsprünge, manchmal kapitelweise, aber - eine unfassbare Passage, die ich dreimal lesen musste - mitunter sogar mehrfach auf einer Seite, nur durch kleine Absätze getrennt. Es dauert also bis man die einzelnen Handlungsstränge versteht und zeitlich einordnen kann. Das Buch spielt die meiste Zeit in Guatemala und beleuchtet die Sicht der unterschiedlichsten Personen im Bezug zur Politik und den zahllosen Putschversuchen und Intrigen. In sehr schlechtem - berechtigt? - Licht steht die USA, die ihre Finger einfach nicht aus den fragilen Machtgefügen in Mittelamerika lassen kann. Vieles ist wirklich so passiert und bei manchem hat Vargas Llosa eben noch sein feines Gespür für Gesellschaft und Dramatik einfließen lassen.

Ab der Mitte des Buches wird es dann wirklich großartig. In der Regel weiß man sofort, wovon ein Kapitel handelt und die gesamte Handlung wird klarer und dadurch im Detail extrem spannend. Vargas Llosa schafft es einem das Gefühl zu geben, dass mindestens ein Teilnehmer jeder Szene in der Realität durch den Autor interviewt wurde. Die Recherche zu dem Buch muss gigantisch gewesen sein. Die Protagonisten sind durchweg großartig skizziert und hervorragend miteinander in Beziehung gesetzt.

Am Anfang las ich langsam, weil es sich etwas zog, am Ende las ich langsam, weil ich nicht wollte, das das Buch endet. Es ist wirklich ein ganz besonderes Buch bei dem immer ein Hauch von 'Viva la revolucion!' durchs Wohnzimmer streicht.

Ein Buch, das durch seinen hohen Anspruch an den Leser sicher nicht für jeden etwas ist. Wer sich aber für Politik, Literatur und Zeitgeschehen interessiert, muss dieses Buch lesen!!!

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Veröffentlicht am 23.04.2020

Endloses Wörterlernen für Kleinkinder

1000 erste Wörter
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Bei Erwachsenenbüchern würde man von einem wahrlich umfassenden Werk sprechen. Das neue Kinderbuch "1000 erste Wörter" bietet für alle Sprach- und Sprechfans ein riesiges Repertoire an Wörtern. Dabei werden ...

Bei Erwachsenenbüchern würde man von einem wahrlich umfassenden Werk sprechen. Das neue Kinderbuch "1000 erste Wörter" bietet für alle Sprach- und Sprechfans ein riesiges Repertoire an Wörtern. Dabei werden nicht nur Sachen benannt, sondern auch Aktionen, Formen, Zustände oder sonstige wenig greifbare Dinge. So dient das Buch einem ersten/frühen Wörterlernen ebenso wie einer sukzessiven Wortschatzerweiterung ab 4 Jahren.

Was mir besonders gut gefallen hat, ist, das viele Dinge nicht gezeichnet/illustriert sind, sondern "echt" abgebildet sind. So fällt es den Kindern sehr leicht, die Dinge zu erkennen und Assoziationen zu bereits Bekanntem zu finden. Thematisch deckt das Buch alles von "Mein Körper" über Märchenfiguren bis hin zu ersten Geografiekenntnissen alles ab!

Für mich eines der besten Kinderbücher, was die frühkindliche Spracherziehung angeht, das in keinem Kindergarten fehlen sollte. Die Altersempfehlung liegt bei 3 Jahren, meine Tochter mit 2 findet es aber auch schon sehr großartig. Bei Kindern, die gerne sprechen, also sicher auch schon früher ein echter Gewinn! Manches ist dann vielleicht noch etwas kompliziert, aber dafür hält das Buch dann auch lange vor.

Einziges "Manko": Man braucht echt Ausdauer, denn es ist wirklich endlos 1000 Wörter sind echt viel und nein, ich habe sie nicht gezählt, aber 62 Seiten rappelvoll mit Wörtern reichen mir als Beweis.

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Veröffentlicht am 16.04.2020

Rätselnd durch die Galaxie

Escape Adventures – Von Sternfahrern und Planetenstaub
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Pünktlich zur Verlängerung der Corona-Maßnahmen möchte ich Euch heute eine weitere Möglichkeit zur Gestaltung der Freizeit vorstellen. Und dabei rauchen auch noch die Köpfe und die grauen Zellen kommen ...

Pünktlich zur Verlängerung der Corona-Maßnahmen möchte ich Euch heute eine weitere Möglichkeit zur Gestaltung der Freizeit vorstellen. Und dabei rauchen auch noch die Köpfe und die grauen Zellen kommen ins Schwitzen.

Die Rede ist von einem weiteren Exemplar der Escape Adventures aus dem Frechverlag. Dieses Mal habe ich mich an das Abenteuer zum Thema Weltall und Science Fiction gewagt. Es ist als schwer eingestuft und wer die ersten Rätsel noch mit links löst, sollte ruhig mal auf die späteren Knobeleien warten. Da ist Kreativität gefragt.

Mittlerweile haben wir schon einige Escape-Bücher durchgetüftelt, aber "Von Sternfahrern und Planetenstaub" hat uns besonders überzeugt. Es ist deutlich, dass die Spielemacher mit jeder Ausgabe dazulernen und neue, kreative Gadgets einbringen, die neue Rätselmethoden ermöglichen. Diesmal gibt es nämlich neben der XXL-Map, die wie immer sehr cool gestaltet ist, eine Folie zur Entnahme der wichtigen Proben auf den einzelnen Planeten. Unsere Mission ist nichts anderes als die Rettung der Menschheit und dafür müssen wir dringend die verschwundenen Forscher finden, die irgendwo im Weltall rumirren. Und dann ist auch noch der Strom im Raumschiff aus...

Die Rätsel sind anfangs wie gesagt noch gut machbar. Später werden sie immer schwerer und auch dieses Mal gab es ein Rätsel, das ich selbst mit allen Tipps nicht zur Gänze verstanden habe. Das ist natürlich schade, kann natürlich aber auch gut an meinem (unzureichenden) Grips liegen.

Besonders in dieser Edition war, dass der eifrige Ratefreund schnell etwas übersehen konnte und dadurch noch viel aufmerksamer sein musste. Teilweise musste ich zurückblättern, da ich eben doch noch nicht jedes Rätsel gelöst hatte. Die grafische Gestaltung der Szenerien aber auch der Rätsel selbst ist hervorragend. Dazu gibt es wieder eine eigens für das Rätsel erstellte Playlist bei Spotify, sodass richtig Stimmung aufkommt. Das letzte Rätsel setzt dann sehr viel an räumlichen Vorstellungsvermögen voraus, aber ich bin mir sicher, ihr schafft das auch!

Eine sehr gelungene Abwechslung zu "normalen" Spielen oder Büchern, vereint es doch beides miteinander und lässt den Escape Room-Trend ins eigene Wohnzimmer einkehren.

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