Mein Bild von Dir
My Image of You - Weil ich dich liebeMein Bild von Dir
Für „das beste Foto“ ist Auftragsfotograf Adam Kincaid schon mal bereit, sein Leben zu riskieren. Als er bei einem solch waghalsigen Unternehmen vom Dach stürzt, wacht er im Krankenhaus ...
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Für „das beste Foto“ ist Auftragsfotograf Adam Kincaid schon mal bereit, sein Leben zu riskieren. Als er bei einem solch waghalsigen Unternehmen vom Dach stürzt, wacht er im Krankenhaus auf, wo er von Krankenschwester Alexandra Robbins betreut wird. Ihre roten Haare in Kombination mit blauen Augen, aber auch ihre Art, wie sie sanft und doch bestimmt mit ihm umgeht, fasziniert Adam. Sofort fällt ihm der Vergleich zu Florence Nightingale ein. Als er feststellt, dass Alexandra Feierabend gemacht hat, ohne sich von ihm zu verabschieden, entlässt er sich selbst aus dem Krankenhaus und trifft vor dem Krankenhausportal seine „Nachtigall“. Geschickt und auf eine liebenswerte Art und Weise nutzt er ihr „Helfersyndrom“ aus und als Dankeschön lädt er sie am nächsten Abend zum Essen ein. Das ist der Beginn einer großen - aber bei weitem nicht unkomplizierten – Liebe.
Mit Adam und Alexandra (die von Adam liebevoll Ally genannt wird), hat die Autorin 2 liebevolle Charaktere erschaffen, die mir von Anfang an sympathisch waren.
Obwohl Adam im Krankenhaus eher stur und dickköpfig erscheint, besitzt seine Art mit Alexandra umzugehen einen ganz eigenen Humor.
Während sie ihre Arbeit machte, plauderte sie mit mir; zweifellos, um mich abzulenken, obwohl mir ihre Nähe bereits Ablenkung genug war. Meine Hand ruhte währenddessen an ihrer Hüfte. Als sie fragend eine Augenbraue hochzog, erklärte ich ihr, dass ich dies tat, damit sie nicht wackelte. Ihr Augenrollen entlockte mir ein Lächeln.
Ganz schnell stellt sich heraus, dass Adam außerhalb des Krankenhauses ein sehr sensibler Mensch mit einem hohen Maß an Einfühlungsvermögen ist. Gerade im 2. Teil des Buches fand ich es sehr schön, wie Adam auf Ally eingegangen ist. Das war für mich eigentlich der emotionalste Teil des ganzen Buches.
Alexandra führt nach außen hin ein selbstbestimmtes Leben. Ihr Auftreten als Krankenschwester ist selbstsicher und souverän aber im privaten Bereich lässt sie sich seit Jahren von ihrer Mutter und deren Ehemann beeinflussen und steuern, weil sie ihr die Schuld an einem Vorfall geben, der vor vielen Jahren passiert ist.
Die Autorin legt von Anfang an ein hohes Tempo vor. Es erscheint zuerst befremdlich, dass Ally sich Adam gegenüber so schnell öffnet und ihm von ihren privaten Problemen erzählt. Da das Tempo jedoch fast durch das ganze Buch hindurch so hoch gehalten wird, relativiert sich dieser Eindruck bald wieder. Manche Szenen, die einer langsameren Gangart bedurft hätten, werden deswegen aber auch zu schnell abgehandelt, was zu Lasten der Glaubwürdigkeit gehen könnte.
Ungewöhnlicherweise wird das Buch zu 2/3 alleine aus der Sicht des männlichen Protagonisten erzählt, erst im letzten Drittel erfährt man die Dinge auch aus der Sicht von Ally, damit man einige Vorkommnisse in ihrem Leben besser verstehen kann.
Auch die anderen Charaktere wurden von der Autorin realistisch dargestellt.
Elena, die alte Dame, hat eine herzerfrischende Art mit Adam umzugehen. In der Leserunde gingen zu ihr die Meinungen weit auseinander – ich fand sie einfach nur toll.
Emma ist eine gute Freundin von Ally und auch für Adam wird sie sehr wichtig.
Sarah und Ronald, Allys Mutter und Stiefvater … zu ihnen möchte ich gar nicht so viel schreiben. Es ist schrecklich, befremdlich und unmenschlich, was sie Ally aufbürden und wie sie sie behandeln. Ich kann mir nicht vorstellen, wie man als Mutter so zu seinem Kind sein kann.
Auf das Verhältnis zwischen Bradley und Ally möchte ich hier auch nicht näher eingehen, das käme einem Spoiler gleich. Sein Verhalten war für mich nicht immer nachzuvollziehen, am Ende des Buches habe ich ihm aber vergeben, denn letztendlich wurde auch er manipuliert und benutzt.
Alles in allem hat mir die Geschichte sehr gut gefallen. Auch durch das hohe Tempo oder gerade deswegen hat das Buch mich von Anfang an gefesselt. Ohne Leserunde hätte ich es sehr viel schneller gelesen. Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und das Buch wurde durch Britta Lüdemann sehr gut und flüssig übersetzt.
Ich habe dieses Buch bei Lesejury.de in einer Vorab-Leserunde gelesen und möchte mich an dieser Stelle bei Lesejury.de und dem LYX-Verlag recht herzlich für das kostenlos zur Verfügung gestellte Leseexemplar bedanken.