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Veröffentlicht am 29.12.2025

eine faszinierende Welt, die mich nicht mehr losgelassen hat.

To Cage a Wild Bird
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Zum Cover:

Schon beim ersten Blick hat mich das Cover völlig in seinen Bann gezogen. Die auffällige rote Farbe sticht sofort ins Auge und lässt erahnen, wie intensiv die Geschichte sein wird. Besonders ...

Zum Cover:

Schon beim ersten Blick hat mich das Cover völlig in seinen Bann gezogen. Die auffällige rote Farbe sticht sofort ins Auge und lässt erahnen, wie intensiv die Geschichte sein wird. Besonders schön finde ich die goldenen Vögel, die Eleganz und zugleich das zentrale Thema Freiheit widerspiegeln. Ein echtes Highlight ist außerdem der wunderschön gestaltete Farbschnitt, der das Buch zu einem Blickfang im Regal macht.

Richtig geflasht war ich beim Abnehmen des Schutzumschlags: Darunter ist das Buch weiß und von schwarzem Stacheldraht umzogen – ein starkes, inhaltlich perfekt passendes Detail. Auch im Inneren überzeugt die Gestaltung, denn an den Kapitelanfängen tauchen erneut die fliegenden Vögel auf, die man bereits vom Cover kennt.

Insgesamt bin ich total begeistert von der Gestaltung. Dieses Buch überzeugt nicht nur durch seinen Inhalt, sondern ist auch optisch ein echtes Highlight.

Meine Meinung:

Schon ab der ersten Seite hat mich “To Cage a Wild Bird” gepackt. Die Geschichte startet mitten im Geschehen und wirft einen direkt in eine neue, raue Welt – ohne große Schonfrist. Anfangs war ich ehrlich gesagt etwas gefordert, mich in Dividium und dem Gefängnis Endlock zurechtzufinden, doch genau das hat später seinen ganz eigenen Reiz entfaltet.

Dividium ist eine Gesellschaft, die klar in drei Ebenen unterteilt ist: Unter-, Mittel- und Oberschicht – zwischen bitterer Armut und luxuriösem Reichtum. Diese Ungleichheit zieht sich gnadenlos durch alle Lebensbereiche.

Besonders erschütternd fand ich das Gefängnis Endlock. Auch hier gibt es Ränge und Klassen, sichtbar durch Farben und deutlich spürbar durch die Lebensbedingungen.

Unterer Rang: kaum Nahrung, keine Hygiene

Mittlerer Rang: bessere Versorgung und Briefkontakt zur Außenwelt

Oberer Rang: Luxus, Freiheiten und Privilegien

Das grausame Highlight: die Jagd, bei der Gefangene ums Überleben kämpfen, während Gäste der oberen Gesellschaft Credits zahlen, um daran teilzunehmen. Dieser Aspekt war brutal, verstörend und gleichzeitig unfassbar spannend.

Die erste Jagd war für mich eines der intensivsten Leseerlebnisse seit Langem. Ich hatte Herzklopfen, habe stellenweise die Luft angehalten und war komplett gefesselt.

Der Schreibstil ist düster, rasant, emotional und sehr bildhaft. Nach der anfänglichen Einfindungsphase war ich vollkommen in dieser Welt gefangen. Parallelen zu “Panem” oder “Squid Game” sind erkennbar, fühlen sich aber nicht kopiert an – vielmehr frisch und eigenständig.

Raven, unsere Protagonistin, hat mich tief beeindruckt. Sie gibt ihren Traum, Ärztin zu werden, auf, um für ihren Bruder Jed zu sorgen, nachdem ihre Eltern in Endlock ums Leben kamen. Um zu überleben, wird sie Kopfgeldjägerin – ein gut bezahlter, aber verachteter Beruf. Umso tragischer, dass sie schließlich selbst in Endlock landet, um Jed zu retten. Ihre Stärke, ihr Mut und ihre emotionale Tiefe haben sie für mich zu einer großartigen Hauptfigur gemacht.

Jed entwickelt sich vom ängstlichen jungen Mann zu jemandem, der Mut beweist und Verantwortung übernimmt. Seine Schuldgefühle gegenüber Raven haben mich sehr berührt.

Vale war von Beginn an mysteriös, anziehend und voller Geheimnisse. Die Spannung zwischen ihm und Raven war greifbar – ich habe jede gemeinsame Szene regelrecht inhaliert. Auch die Nebencharaktere waren facettenreich, mit Ecken und Kanten, manche liebenswert, manche nicht – genau das hat sie so real gemacht.

Die Spice-Szenen fügten sich für mich perfekt ein: prickelnd, leidenschaftlich, aber nie überladen oder dominierend. Sie waren ein gelungenes Beiwerk und haben die emotionale Tiefe der Geschichte verstärkt.

Das Ende war purer Nervenkitzel. Herzrasen, Atemaussetzer, Gänsehaut – ich war völlig fertig und wollte sofort wissen, wie es weitergeht. Dieses Buch hat mich nach anfänglicher Eingewöhnungsphase emotional und mental komplett abgeholt.

Fazit:

“To Cage a Wild Bird” ist eine düstere, spannende und emotionale Dystopie über Macht, Intrigen, Klassenunterschiede und den Kampf ums Überleben. Trotz einer kurzen Eingewöhnungsphase entfaltet sich eine faszinierende Welt, die mich nicht mehr losgelassen hat. Ich bin absolut begeistert und kann Band 2 kaum erwarten.

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Veröffentlicht am 28.12.2025

bot mir einige wunderschöne Highlights und hat mir neue Autor:innen nähergebracht

Meet Me Under the Mistletoe
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Zum Cover:

Schon optisch ist “Meet Me Under the Mistletoe” ein echtes Highlight. Das tiefgrüne Cover mit seinen goldenen Akzenten wirkt elegant und herrlich winterlich. Besonders der geprägte Titel hat ...

Zum Cover:

Schon optisch ist “Meet Me Under the Mistletoe” ein echtes Highlight. Das tiefgrüne Cover mit seinen goldenen Akzenten wirkt elegant und herrlich winterlich. Besonders der geprägte Titel hat es mir angetan – haptisch wunderschön, dazu glitzernd und funkelnd je nach Lichteinfall. Ein absolutes Highlight ist auch der traumhafte Farbschnitt, der das Buch im Regal zu einem echten Blickfang macht. Ein Cover, das sofort Lust auf gemütliche Weihnachtslesestunden weckt.

Meine Meinung:

“Meet Me Under the Mistletoe” versprach 24 (bzw. 25) romantische Kurzgeschichten für die Weihnachtszeit – perfekt portioniert für jeden Tag im Advent. Mit einer Mischung aus Romance, Fantasy, Queerness und Wintermagie war meine Erwartung hoch, besonders da mir die Adventskalenderbücher der letzten Jahre sehr gefallen haben.

Leider konnte mich diese Ausgabe nicht durchgehend überzeugen – auch wenn sie definitiv ihre Highlights hatte.

Diese Geschichten haben mich emotional abgeholt, berührt oder mir echtes Weihnachtsgefühl geschenkt:

A Second Chapter with You – Jennifer Wiley

Zweite Chancen, Wichtel, Kinder im Krankenhaus und leises Knistern. Sehr berührend erzählt und emotional tief für eine Kurzgeschichte.

Weihnachtszauber unter dem Mistelzweig – Sarah Saxx

Hotelsetting, ein überbelegtes Zimmer, ein Autor und eine schöne Überraschung. Stimmungsvolle Romantik pur.

Say it with Flowers – Christina Kaspar

Kleine Pechsträhnen, Weihnachtsmarkt und zwei Herzen, die zueinanderfinden. Wunderschön und gefühlvoll.

Silberne Tränen – Christian Handel

Queere Romantasy mit Tiefe: vergessene Vergangenheit, Spiegelstadt, Menschenwelt und eine Vernissage in einer Buchhandlung. Emotional und atmosphärisch stark.

Besonders schade fand ich, dass einige Stories eher wie Leseproben auf bestehende Romane der Autor:innen wirkten und kaum Raum ließen, um eine emotionale Bindung aufzubauen.

Fazit:

Meet Me Under the Mistletoe bot mir einige wunderschöne Highlights und hat mir neue Autor:innen nähergebracht, von denen ich definitiv mehr lesen möchte – darunter Christian Handel, Christina Kaspar, Jennifer Wiley und Sarah Saxx.

Insgesamt empfand ich dieses Adventskalenderbuch jedoch als schwächer und enttäuschender als die Ausgaben der letzten Jahre. Der weihnachtliche Zauber blieb für mich zu oft aus, viele Szenen waren schlicht zu kurz, um emotional wirklich anzukommen.

Trotzdem hatte das tägliche Lesen einer Kurzgeschichte seinen Reiz – und allein dafür hat sich das Buch gelohnt.

Meine Bewertung: 3,5 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 28.12.2025

eine gefühlvolle, stimmungsvolle Weihnachtsgeschichte mit Tiefe, leiser Spannung und ganz viel Herz

Weihnachtsliebe auf den zweiten Blick
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Zum Cover:

Schon beim ersten Blick auf das Cover von „Weihnachtsliebe auf den zweiten Blick“ war ich direkt verliebt. Die sanften Farben sind wunderschön aufeinander abgestimmt und versprühen sofort diese ...

Zum Cover:

Schon beim ersten Blick auf das Cover von „Weihnachtsliebe auf den zweiten Blick“ war ich direkt verliebt. Die sanften Farben sind wunderschön aufeinander abgestimmt und versprühen sofort diese ruhige, gemütliche Winterstimmung, die man sich für eine Weihnachtslektüre wünscht.

Besonders begeistert hat mich der Farbschnitt, der perfekt zum Cover passt. Er wirkt richtig hochwertig und macht das Buch zu einem echten Hingucker. Insgesamt erinnert mich das Design an eine gemalte Wunderwinterlandschaft – weich, verträumt und einfach zum Wohlfühlen.

Meine Meinung:

Schon auf den ersten Seiten hat mich diese Geschichte mitten ins Herz getroffen. Direkt zu Beginn empfing mich purer Weihnachtszauber – allerdings mit einem tragischen Unterton. In einem Rückblick in Hannahs und Mias Kindheit erlebt man ihre traditionellen Weihnachtsausflüge mit dem Vater, die einst voller Wärme und Geborgenheit waren. Umso schmerzhafter ist das Wissen, dass dieser Zauber für Hannah seit dem Tod ihrer Mutter vor 15 Jahren verloren gegangen ist. Ihre Welt steht still – und Weihnachten ist für sie nur noch eine schmerzhafte Erinnerung.

Hannah ist ein sehr kritischer Mensch und findet immer irgendwo einen Haken. Seit dem Verlust ihrer Mutter lehnt sie Weihnachten konsequent ab, denn mit ihr ist für Hannah der gesamte Weihnachtszauber gestorben. Ihr Verlustschmerz sitzt tief und bestimmt ihr ganzes Denken und Handeln.

Besonders spürbar wird das im Konflikt mit ihrer Schwester Mia. Hannah kann nicht nachvollziehen, wie Mia die Weihnachtsfreude wiederfinden konnte und das Fest genauso liebevoll zelebriert wie ihre Mutter früher. Für Hannah fühlt sich das wie Verrat an, während sie selbst noch nicht bereit ist, loszulassen. Das Leben dreht sich weiter – aber an diesem Punkt ist Hannah noch lange nicht.

Auch ihr Vater hat einen Weg gefunden, mit der Vergangenheit abzuschließen und wieder glücklich zu sein. Doch statt Trost empfindet Hannah auch das als schmerzhaft, weil sie noch an dem festhält, was war. Diese familiären Spannungen wirkten auf mich sehr authentisch und emotional nachvollziehbar.

Ein absolutes Highlight war für mich der Kramperllauf. Diese Mythologie kannte ich so noch gar nicht und fand sie unglaublich spannend. Lotte Römer schafft es, dieses Event so bildhaft zu beschreiben, dass ich die ausgelassene Stimmung, die fantasievollen Masken und das wilde Treiben förmlich vor mir sehen konnte.

Als Hannah einen Vorfall beobachtet – ein Kramperl überschreitet seine Grenzen, schubst einen anderen und schlägt Zuschauer mit der Rute –, nimmt die Geschichte eine unerwartet spannende Wendung. Hannah beschließt, den Schuldigen zu entlarven und wird schließlich selbst zur Kramperlläuferin. Besonders toll fand ich, dass nicht vorhersehbar war, wer der „böse Kramperl“ ist und was wirklich dahintersteckt.

Sehr gefallen haben mir auch die ruhigeren Szenen. Hannah arbeitet gemeinsam mit ihrer Freundin Cleo in einer Bäckerei, und die kurzen Einblicke in den Arbeitsalltag haben für echte Wohlfühlmomente gesorgt. Ich habe es sehr genossen, diesem Treiben zu folgen.

Cleo bringt dabei eine schöne Leichtigkeit in die Geschichte und ist fest davon überzeugt, dass Hannah lange genug allein war und dringend einen Mann braucht.

Zuckersüß ist außerdem Hannahs kleine Nichte Resi. Man merkt sofort, wie wichtig sie Hannah ist – für Resi würde sie alles tun. Diese Beziehung hat mich sehr berührt und zeigt, dass Hannah trotz ihrer verschlossenen Art ein großes Herz hat.

Die Geschichte handelt von Trauerbewältigung, vom Wiederfinden des Weihnachtszaubers, vom Loslassen und davon, neue Wege einzuschlagen. Tiefe Freundschaften entstehen, alte Wunden werden aufgerissen – und langsam beginnt Heilung.

Der Schreibstil ist warmherzig, mitfühlend und sehr bildhaft. Die Gefühlswelten der Charaktere sind stimmig und nachvollziehbar, und die Geschichte ist durchweg atmosphärisch geschrieben. Sie versprüht unheimlich viel Wärme und Weihnachtsmagie – ehrlich gesagt glaube ich, dass mit dieser Geschichte selbst der größte Grinch zum Weihnachtsliebhaber werden kann.

Romantik ist definitiv vorhanden, steht aber nicht im Mittelpunkt der Handlung. Mir persönlich hat ein wenig das Herzklopfen und das Knistern zwischen den Protagonisten gefehlt – hier hätte ich mir emotional noch etwas mehr Tiefe gewünscht. Dennoch passt die Zurückhaltung zur Geschichte und zu Hannahs innerem Zustand.

Fazit:

“Weihnachtsliebe auf den zweiten Blick” ist eine gefühlvolle, stimmungsvolle Weihnachtsgeschichte mit Tiefe, leiser Spannung und ganz viel Herz. Besonders die Themen Trauer, Familie und Neuanfang wurden für mich sehr authentisch umgesetzt. Kleine Abzüge gibt es für die etwas zurückhaltende Romantik, insgesamt hat mich das Buch aber wunderbar durch die Weihnachtszeit begleitet.

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Veröffentlicht am 21.12.2025

Für mich ein 4,5-Sterne-Buch, das mich bestens unterhalten, überrascht und begeistert hat.

Her Last Summer – Eine verschwundene Frau. Eine Reise ohne Wiederkehr.
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Zum Cover:

Das Cover wirkt sofort atmosphärisch und spannungsgeladen und es hat mich persönlich auf Anhieb begeistert. Im oberen Teil sieht man eine kleine, dicht bewachsenen Tropeninsel - ein idyllisches, ...

Zum Cover:

Das Cover wirkt sofort atmosphärisch und spannungsgeladen und es hat mich persönlich auf Anhieb begeistert. Im oberen Teil sieht man eine kleine, dicht bewachsenen Tropeninsel - ein idyllisches, aber zugleich unheimliches Bild. Die Horizontlinie teilt das Cover in zwei Bereiche: Über Wasser herrscht sommerliches Licht und klare Tropenoptik, während unter der Wasseroberfläche eine dunklere, geheimnisvolle Stimmung entsteht. Die Gestaltung hat sofort meine Neugier geweckt: Es wirkt modern, tropisch und gleichzeitig bedrohlich - eine perfekte Kombination. Ein Thriller-Cover, das nicht nur ins Auge fällt, sondern wirklich unter die Haut geht.

Meine Meinung:

Manchmal begegnet einem ein Buch, das schon beim ersten Blick aufs Cover ein leichtes Kribbeln auslöst - und genauso ging es mir mit “Her last Summer“ von Emily Freud. Die düstere, tropische Atmosphäre versprach Spannung pur, und genau das habe ich bekommen: einen Thriller, der sich wie eine Mischung aus True-Crime-Dokumentation und packender Abenteuergeschichte liest. Mitreißend, geheimnisvoll und voller Gänsehautmomente.

Schon ab den ersten Seiten hat mich die Story vollkommen in seinen Bann gezogen. Die Kulissenbeschreibungen sind absolut genial. Emily Freud versteht es, den Dschungel Thailands so eindrücklich zu schildern, dass ich mich fühlte, als wäre ich selbst vor Ort: die drückende Tropenhitze, das Summen unsichtbarer Insekten, das Gefühl, dass hinter jedem Blatt eine Gefahr lauern könnte. Diese intensive Umgebung trägt maßgeblich zum Sog des Buches bei.

Besonders spannend fand ich die Erzählform. Die Geschichte wird aus der Sicht der Filmemacherin Cassidy erzählt, die unaufgelöste Fälle mit ihrem Team recherchiert und mit Hilfe von Interviews versucht, verborgene Wahrheiten aufzudecken. Abwechselnd zwischen gegenwärtiger Erzählperspektive und authentisch wirkenden Interviewpassagen gestaltet, hatte das Ganze für mich fast den Charakter einer echten Dokumentation - so real und greifbar fühlte es sich an.

Cassidy war für mich eine äußerst authentische Hauptfigur. Ihre dunkle Vergangenheit begleitet sie spürbar durch die Handlung, ohne sie zu erdrücken, und macht sie emotional greifbar und vielschichtig. Luke hingegen wirkte von Anfang an mysteriös auf mich. Obwohl er stellenweise sympathisch gezeichnet wird, haftet ihm stets eine düstere Aura an, die meine Skepsis nicht losließ. Auch die Nebencharaktere wurden facettenreich und glaubwürdig beschrieben - niemand blieb blass oder austauschbar.

Die Spannung ist ab Kapitel 1 spürbar und hält sich konstant bis zum Ende. Überraschende Wendungen sorgen dafür, dass man nie zu sicher sein kann. Gerade als ich dachte: Jetzt habe ich alles verstanden, überrascht mich die Autorin erneut mit einer Schockerkenntnis. Das Ende ist heftig, unerwartet und trifft mitten ins Mark - und dennoch bleiben keine offenen Fragen zurück.

Ich würde mich freuen, wenn Cassidys Geschichte in einem weiteren Buch weitergeführt würde. Ihre Vergangenheit und ihre Persönlichkeit bieten so viel potenzielles Erzählspektrum, dass es sich absolut lohnen würde, tiefer in ihr Leben einzutauchen.

Paralell zum Lesen habe ich auch das Hörbuch gehört, das mir insgesamt sehr gut gefallen hat - einzig die sehr ausgeprägten Zischlaute der Sprecherin Demet Fey haben mich zwischendurch etwas gestört.

Fazit:

“Her last Summer” von Emily Freud überzeugt mit einer dichten Atmosphäre, starken Charakteren, packender Spannung und einem Finale, das noch lange nachhallt. Für mich ein 4,5-Sterne-Buch, das mich bestens unterhalten, überrascht und begeistert hat.

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Veröffentlicht am 16.12.2025

Ein echtes Herzensbuch!

Winterherzen in Chanting Hills
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Zum Cover:

Das Cover besticht durch eine stilvolle, nostalgische Gestaltung, die sofort ins Auge fällt. Die winterliche Landschaft mit dem liebevoll illustrierten Cottage wirkt traumhaft schön und lädt ...

Zum Cover:

Das Cover besticht durch eine stilvolle, nostalgische Gestaltung, die sofort ins Auge fällt. Die winterliche Landschaft mit dem liebevoll illustrierten Cottage wirkt traumhaft schön und lädt direkt zum Träumen ein. Besonders gelungen sind die feinen Glitzerelemente, die als Oberflächenveredelung den Schnee festlicher und lebendiger erscheinen lassen – ein Hauch von Wintermagie, der das gesamte Motiv veredelt.

Der geschwungene Titelschriftzug in glänzendem, metallic schimmerndem Rot fügt sich harmonisch in das Gesamtbild ein und verleiht dem Cover eine elegante, warme Note. Insgesamt entsteht ein stimmungsvoller erster Eindruck, der neugierig auf die Geschichte macht und perfekt in die winterliche Lesezeit passt. Ich persönlich finde dieses Cover wunderschön - ein echtes Highlight, das sofort ins Herz trifft.

Meine Meinung:

Schon auf den ersten Seiten wurde ich mitten ins Geschehen geworfen – ein Einstieg, der mich sofort abgeholt hat. Schritt für Schritt wurde ich an die Geschichte und ihre Charaktere herangeführt, sodass ich ohne Umschweife in der Handlung ankam und vollkommen darin eintauchen konnte.

Der Schreibstil ist unglaublich flüssig und angenehm zu lesen – die Seiten sind nur so an mir vorbeigerauscht. Dadurch konnte ich mich mühelos in die Geschichte fallenlassen und jedes Kapitel genießen. Parallel habe ich einige Passagen über das Hörbuch gehört, und die Sprecherin hat den emotionalen Ton der Geschichte perfekt eingefangen. Ihre warme, beruhigende Stimme hat der ohnehin berührenden Story noch mehr Tiefe verliehen.

Chanting Hills versprühte eine wunderschöne, warmherzige Atmosphäre. Beim Lesen bekam ich richtig Lust, selbst in dieses kleine, liebevoll geschmückte Dorf zu ziehen. Die winterlichen Gassen, die charmanten Cafés und die zauberhafte Umgebung wirkten so lebendig, dass ich sie am liebsten persönlich entdeckt hätte. Ein kleines i-Tüpfelchen wäre noch gewesen, ein paar Dorfbewohner mehr kennenzulernen, um das Gemeinschaftsgefühl noch stärker zu spüren – aber auch so war das Setting voller Winterzauber.

Die Charaktere waren allesamt sympathisch und authentisch. Isla ist mir sofort ans Herz gewachsen. Ihre warmherzige, kluge Art und ihre tiefe Liebe zu ihrer Kindertagesstätte „Fairyland“ waren absolut spürbar. Die Szenen mit den drei kleinen Kindern waren herzerwärmend und süß – und auch ihre Sorgen um ihren Sohn Ben oder um die Existenz ihrer Einrichtung waren greifbar und emotional nachvollziehbar.

Ben, ihr 15-jähriger Sohn, macht eine schwierige Phase durch. Sein Verhalten, seine Verschlossenheit und die schulischen Probleme wirkten absolut realistisch. Umso schöner war sein Wandel, als er in Chanting Hills Oliver und dessen Hündin Lou kennenlernt. Schritt für Schritt öffnet er sich wieder – ein leiser, aber berührender Entwicklungsbogen.

Oliver war mir ebenfalls von Anfang an sympathisch. Besonders sein Beruf hat mich fasziniert: Er baut Krippen mit einer Leidenschaft, die man in jeder Szene spürt. Die Annäherung zwischen ihm und Isla war sanft, glaubwürdig und warm – bis Missverständnisse die aufkommenden Gefühle auf die Probe stellen.

Ganz anders hingegen Harry, Olivers Onkel. Anfangs wirkte er wie ein verbitterter älterer Mann, der nur sein Business im Blick hat. Verbissen versucht er, die Tagesstätte zu sabotieren, um selbst zu expandieren. Doch im Laufe der Geschichte erfahren wir, warum er so hart und verschlossen geworden ist – und genau dieser Wandel war für mich ein echter Herzensmoment. Seine Hintergrundgeschichte hat mich tief berührt, und am Krippenspielabend, als ein klärendes Gespräch alles veränderte, flossen bei mir sogar Tränen. Ein absoluter Winterzauber-Moment.

Die zarte Liebesgeschichte zwischen Isla und Oliver ist präsent, aber angenehm zurückhaltend. Gleichzeitig rücken wichtige Themen wie die Existenzangst rund um „Fairyland“ sowie Mobbing unter Kindern in den Vordergrund. Diese Mischung ist wunderbar gelungen und gibt der Story viel emotionale Tiefe.

Fazit:

Winterherzen in Chanting Hills ist eine wunderschöne, winterliche Geschichte voller Wärme, Herz und Magie. Sie hat mich verzaubert, mir gemütliche Lesestunden geschenkt und mich emotional vollkommen abgeholt. Die Mischung aus Weihnachtszauber, Romantik und ernsten Alltagsproblemen ist hervorragend gelungen.

Ein kleiner Epilog nach Weihnachten hätte mich noch glücklich gemacht – einfach um zu erfahren, wie es den Charakteren weiter erging. Von mir gibt es klare 5 von 5 Sternen. Ein echtes Herzensbuch!

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