eine faszinierende Welt, die mich nicht mehr losgelassen hat.
To Cage a Wild BirdZum Cover:
Schon beim ersten Blick hat mich das Cover völlig in seinen Bann gezogen. Die auffällige rote Farbe sticht sofort ins Auge und lässt erahnen, wie intensiv die Geschichte sein wird. Besonders ...
Zum Cover:
Schon beim ersten Blick hat mich das Cover völlig in seinen Bann gezogen. Die auffällige rote Farbe sticht sofort ins Auge und lässt erahnen, wie intensiv die Geschichte sein wird. Besonders schön finde ich die goldenen Vögel, die Eleganz und zugleich das zentrale Thema Freiheit widerspiegeln. Ein echtes Highlight ist außerdem der wunderschön gestaltete Farbschnitt, der das Buch zu einem Blickfang im Regal macht.
Richtig geflasht war ich beim Abnehmen des Schutzumschlags: Darunter ist das Buch weiß und von schwarzem Stacheldraht umzogen – ein starkes, inhaltlich perfekt passendes Detail. Auch im Inneren überzeugt die Gestaltung, denn an den Kapitelanfängen tauchen erneut die fliegenden Vögel auf, die man bereits vom Cover kennt.
Insgesamt bin ich total begeistert von der Gestaltung. Dieses Buch überzeugt nicht nur durch seinen Inhalt, sondern ist auch optisch ein echtes Highlight.
Meine Meinung:
Schon ab der ersten Seite hat mich “To Cage a Wild Bird” gepackt. Die Geschichte startet mitten im Geschehen und wirft einen direkt in eine neue, raue Welt – ohne große Schonfrist. Anfangs war ich ehrlich gesagt etwas gefordert, mich in Dividium und dem Gefängnis Endlock zurechtzufinden, doch genau das hat später seinen ganz eigenen Reiz entfaltet.
Dividium ist eine Gesellschaft, die klar in drei Ebenen unterteilt ist: Unter-, Mittel- und Oberschicht – zwischen bitterer Armut und luxuriösem Reichtum. Diese Ungleichheit zieht sich gnadenlos durch alle Lebensbereiche.
Besonders erschütternd fand ich das Gefängnis Endlock. Auch hier gibt es Ränge und Klassen, sichtbar durch Farben und deutlich spürbar durch die Lebensbedingungen.
Unterer Rang: kaum Nahrung, keine Hygiene
Mittlerer Rang: bessere Versorgung und Briefkontakt zur Außenwelt
Oberer Rang: Luxus, Freiheiten und Privilegien
Das grausame Highlight: die Jagd, bei der Gefangene ums Überleben kämpfen, während Gäste der oberen Gesellschaft Credits zahlen, um daran teilzunehmen. Dieser Aspekt war brutal, verstörend und gleichzeitig unfassbar spannend.
Die erste Jagd war für mich eines der intensivsten Leseerlebnisse seit Langem. Ich hatte Herzklopfen, habe stellenweise die Luft angehalten und war komplett gefesselt.
Der Schreibstil ist düster, rasant, emotional und sehr bildhaft. Nach der anfänglichen Einfindungsphase war ich vollkommen in dieser Welt gefangen. Parallelen zu “Panem” oder “Squid Game” sind erkennbar, fühlen sich aber nicht kopiert an – vielmehr frisch und eigenständig.
Raven, unsere Protagonistin, hat mich tief beeindruckt. Sie gibt ihren Traum, Ärztin zu werden, auf, um für ihren Bruder Jed zu sorgen, nachdem ihre Eltern in Endlock ums Leben kamen. Um zu überleben, wird sie Kopfgeldjägerin – ein gut bezahlter, aber verachteter Beruf. Umso tragischer, dass sie schließlich selbst in Endlock landet, um Jed zu retten. Ihre Stärke, ihr Mut und ihre emotionale Tiefe haben sie für mich zu einer großartigen Hauptfigur gemacht.
Jed entwickelt sich vom ängstlichen jungen Mann zu jemandem, der Mut beweist und Verantwortung übernimmt. Seine Schuldgefühle gegenüber Raven haben mich sehr berührt.
Vale war von Beginn an mysteriös, anziehend und voller Geheimnisse. Die Spannung zwischen ihm und Raven war greifbar – ich habe jede gemeinsame Szene regelrecht inhaliert. Auch die Nebencharaktere waren facettenreich, mit Ecken und Kanten, manche liebenswert, manche nicht – genau das hat sie so real gemacht.
Die Spice-Szenen fügten sich für mich perfekt ein: prickelnd, leidenschaftlich, aber nie überladen oder dominierend. Sie waren ein gelungenes Beiwerk und haben die emotionale Tiefe der Geschichte verstärkt.
Das Ende war purer Nervenkitzel. Herzrasen, Atemaussetzer, Gänsehaut – ich war völlig fertig und wollte sofort wissen, wie es weitergeht. Dieses Buch hat mich nach anfänglicher Eingewöhnungsphase emotional und mental komplett abgeholt.
Fazit:
“To Cage a Wild Bird” ist eine düstere, spannende und emotionale Dystopie über Macht, Intrigen, Klassenunterschiede und den Kampf ums Überleben. Trotz einer kurzen Eingewöhnungsphase entfaltet sich eine faszinierende Welt, die mich nicht mehr losgelassen hat. Ich bin absolut begeistert und kann Band 2 kaum erwarten.