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Veröffentlicht am 15.09.2016

Berührende Geschichte

Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt
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„Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt“ ist mir schon lange vor seinem Erscheinungstag aufgefallen und ich bin sehr froh, dass ich das Buch bereits vorab lesen durfte. Schon allein das Cover hat ...

„Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt“ ist mir schon lange vor seinem Erscheinungstag aufgefallen und ich bin sehr froh, dass ich das Buch bereits vorab lesen durfte. Schon allein das Cover hat mich sehr angesprochen, sodass ich mir hier eine wunderbare und melancholische Geschichte erhofft habe, die ich am Ende auch tatsächlich erhalte habe.

Was mich allerdings wieder einmal bei einem Buch gestört hat, sind die vielen Vergleiche, denn dieses Buch wird direkt mit den Büchern von Jojo Moyes und John Green verglichen, was bei mir nur für ein genervtes Augenverdrehen gesorgt hat. Hier hätte man das Buch vielleicht etwas bescheidener anpreisen sollen, denn dadurch können Leser schnell in die Irre geführt werden.

Ansonsten kann man das Buch hier aber nur loben, denn es besticht nicht nur mit einer wunderbaren Geschichte, die mich oftmals zum Nachdenken angeregt hat, sondern auch mit vielen Illustrationen und Skizzen, die sehr gut zur Geschichte gepasst haben. Dazu besitzt Nicola Yoon einen wunderbaren Schreibstil, der mich sehr schnell begeistern und auch berühren konnte. Obwohl in der Geschichte aufgrund von Madelines Erkrankung oftmals eine melancholische Stimmung herrscht, hat die Autorin der Geschichte eine gute Prise Humor verpasst, was mir sehr gut gefallen hat und mich unterhalten konnte.

Die achtzehnjährige Madeline leidet von Geburt an an einem schweren Immundefekt, hat die Wohnung noch nie in ihrem Leben verlassen und wird ständig von einer Krankenschwester überwacht, die sie pflegt und auf sie aufpasst, wenn ihre Mutter und gleichzeitig auch ihre Ärztin, nicht zuhause ist. Obwohl man für Madeline hier auf den ersten Blick sicherlich erst einmal nur Mitleid empfindet, war sie mir sehr schnell sympathisch, denn sie geht mit ihrer Krankheit erschreckend gut um, liest sich durch jedes Buch, das sie in die Finger bekommt und verliert nie ihren Humor, sprich: Man kann sie einfach nur mögen. Obwohl sie ein doch recht einsames Leben führt, scheint sie dennoch nie allein zu sein, denn ihre Bücher sind ihre Freunde und auch die neue Familie, die direkt nebenan eingezogen ist, scheint alles andere als verkehrt zu sein. Besonders die beiden Nachbarskinder, vor allem Olly, haben es ihr angetan, aber kann eine Freundschaft, bzw. eine Liebe trotz ihrer unfreiwilligen Isolation funktionieren?

Die Thematik wurde von der Autorin sehr gut und vor allem authentisch umgesetzt, sodass man sich bei der Geschichte trotz der eher drückenden Thematik direkt wohlfühlen kann. Man kann Madeline dabei auf einen interessanten Weg begleiten, der erst sehr wohlbehütet beginnt und sie dann allerdings immer mehr in ihrer Isolation rebelliert und für sich überlegt, wie viel sie für ihr eigenes Glück riskieren kann und und vor allem darf.

Das Cover ist ein absoluter Hingucker und hat mir mit seinen Farben und den vielen kleinen Details sehr gut gefallen. Je länger man sich das Cover anschaut, desto mehr kann man entdecken und das ist einfach toll. Auch die Kurzbeschreibung hat mir gut gefallen, allerdings hätte man auf die Vergleiche mit John Green und Jojo Moyes verzichten sollen.

Insgesamt hat mir „Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt“ mit seinen einzigartigen Figuren und einer interessanten Thematik gut gefallen, sodass ich zukünftig sicherlich noch mehr von der Autorin lesen möchte. Ich kann das Buch demnach nur empfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Empfehlenswert

Was uns bleibt ist jetzt
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Ich muss zugeben, dass ich bei Meg Wolitzers Werk „Was uns bleibt ist jetzt“ zunächst sehr skeptisch war, da ich nicht wusste, ob mir die Thematik letztendlich zusagen würde. Zum Glück habe ich das Buch ...

Ich muss zugeben, dass ich bei Meg Wolitzers Werk „Was uns bleibt ist jetzt“ zunächst sehr skeptisch war, da ich nicht wusste, ob mir die Thematik letztendlich zusagen würde. Zum Glück habe ich das Buch am Ende doch gelesen, denn es hat all meine Erwartungen übertroffen und ich habe Jams Entwicklung sehr gerne verfolgt.

Meine Befürchtung war zunächst, dass das Buch vielleicht zu melancholisch gestaltet wurde, von daher habe ich erst einmal ein paar Seiten gebraucht, um tatsächlich in die Geschichte einzutauchen. Ich bin jedoch froh, dass ich der Autorin mit diesem Werk eine Chance gegeben habe, da die Geschichte trotz vieler schwieriger Themen wie Trauerbewältigung, Verlust, Liebeskummer und Tod wirklich gelungen ist. Dabei sind nicht nur die Figuren sehr gut ausgearbeitet, sondern auch sämtliche Themen mit der nötigen Sensibilität behandelt worden, sodass diese Geschichte sicherlich viele Leser ansprechen dürfte.

Mit Jam lernt man eine Figur kennen, die es seit dem Tod von Reeve sehr schwer hat, denn sie kann den Tod nicht verarbeiten und wird von daher auf ein Internat geschickt, auf dem lediglich Jugendliche gehen, die ebenfalls einen schweren Schicksalsschlag erleben mussten. Dabei trifft sie auf viele andere Jugendliche, mit denen sie sich auf eine gewisse Art und Weise verbunden fühlt und sie öffnet sich erstmals, um tatsächlich Reeves Tod zu verarbeiten und um zu lernen, dass es auch ein Leben nach Reeve gibt, solange sie dies nur zulässt. Auch die anderen Figuren konnten mich zum Großteil überzeugen, auch wenn ich zugeben muss, dass mir nicht alle unbedingt sympathisch fanden, was ich allerdings vollkommen in Ordnung finde.

Das Cover ist nett, aber für mich nicht der allergrößte Kracher zumal ich finde, dass weder Schriftart, noch die Farbe zum Rest des Covers passen. Die Kurzbeschreibung liest sich dagegen sehr stimmig, sodass ich dem Buch letztendlich eine Chance gegeben und es nicht bereut habe.

Insgesamt ist „Was uns bleibt ist jetzt“ eine gute und stimmige Geschichte, die mich mit einer interessanten Thematik, gut ausgearbeiteten Figuren und einer melancholischen Handlung in der ein oder anderen Situation zum Nachdenken anregen konnte. Ich kann das Buch demnach nur empfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Enttäuschung!

Widerspruch zwecklos oder Wie man eine polnische Mutter überlebt
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„Widerspruch zwecklos oder: Wie man eine polnische Mutter überlebt“ gehört zu den Büchern, die mich am Anfang überhaupt nicht gereizt haben. Jedoch wurde ich dann doch ein bisschen neugierig, nachdem ich ...

„Widerspruch zwecklos oder: Wie man eine polnische Mutter überlebt“ gehört zu den Büchern, die mich am Anfang überhaupt nicht gereizt haben. Jedoch wurde ich dann doch ein bisschen neugierig, nachdem ich so viele positive Rezensionen über das Buch gelesen habe. Große Erwartungen hatte ich vor dem Lesen aber dennoch nicht – zum Glück, denn leider war das Buch letztendlich dann doch so, wie ich es im Vorfeld erwartet habe: Oberflächlich, überspitzt und zu aufgesetzt.

Am Anfang hatte ich noch sehr große Probleme mit dem Schreibstil, denn dieser erschien mir viel zu holprig, stellenweise langatmig und es wurde mir einiges viel zu überspitzt dargestellt. Dies fängt bei Alicjas Gedanken an und endet bei den Aktionen von ihrer Mutter. Es wirkte einfach viel zu sehr gewollt und dabei ist das Können oftmals auf der Strecke geblieben. Dazu hat mir der Humor an sehr vielen Stellen leider überhaupt nicht zugesagt. Sicherlich, das Thema „Polnische Mutter“ will überspitzt dargestellt werden und die Nationalität hätte auch gut und gerne durch eine andere Nationalität ersetzt werden können, aber dennoch wurde mir zu sehr immer wieder darauf herumgeritten. Ja, es geht um polnische Mütter und ja, polnische Mütter ticken angeblich anders als andere Mütter – das ist zumindest die Aussage der Autorin. Naja, zum Glück hat nicht jeder den gleichen Humor.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Alicja erzählt. Dabei lernt man ihre Gedanken und Gefühle schonungslos kennen und sie lässt die Leserschaft an ihrem Leben teilhaben. Dabei wird keine Peinlichkeit ausgelassen. So wird ihre Mutter schon sehr überspitzt dargestellt, aber auch die anderen Verwandten bekommen oftmals ihr Fett weg, indem auch sie alles andere als authentisch dargestellt werden. Man kann solche Geschichten sicherlich mögen, aber mir hat es leider nicht immer gefallen. Alles wirkte zu sehr gewollt und zu künstlich aufgebaut. Es musste unbedingt eine Peinlichkeit her, es musste unbedingt ein gut gemeinter Tipp her, es musste unbedingt alles sehr hip und offen sein… Wären die Figuren etwas authentischer und hätte man alles weniger überspitzt und flapsig dargestellt, hätte ich so manche Figur eventuell sogar sympathisch gefunden, aber so war ich leider nur genervt und wurde weder mit Alicja, noch mit den anderen Charaktere in irgendeiner Art und Weise warm.

Das Cover ist ganz nett, aber mehr leider auch nicht. Zwar passt die Darstellung der Mutter schon ganz gut und auch die Herzen mit den Totenköpfen im Hintergrund sind ganz nett, aber mehr auch nicht. Die Kurzbeschreibung liest sich vollkommen in Ordnung und fasst das Wichtigste zusammen.

„Widerspruch zwecklos oder: Wie man eine polnische Mutter überlebt“ hat mich leider nur selten begeistern können und von daher wird das Buch nicht lange im Gedächtnis bleiben. Als Zweitbuch ist dieses Werk jedoch vollkommen okay. Dennoch würde ich das Buch nicht Jedermann empfehlen, denn dafür war es mir einfach zu überspitzt und zu sehr gewollt, als gekonnt. Schade. Aus dem Inhalt hätte man deutlich mehr herausholen können, wenn die Autorin nicht alles übertrieben dargestellt hätte.