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Veröffentlicht am 15.09.2016

Nicht mein Fall

Strangers on a Train - Reise der Leidenschaft
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Egmont Lyx hat im März 2014 eine neue Reihe unter dem Namen „Strangers on a Train“ gestartet, in der Kurzgeschichten veröffentlicht werden, die allesamt mit Zügen und Bahnen in Verbindung stehen. Da ich ...

Egmont Lyx hat im März 2014 eine neue Reihe unter dem Namen „Strangers on a Train“ gestartet, in der Kurzgeschichten veröffentlicht werden, die allesamt mit Zügen und Bahnen in Verbindung stehen. Da ich dies recht interessant finde und das Genre allgemein ganz gern mag, wollte ich den Ebooks eine Chance geben und habe mit „Reise der Leidenschaft“ von Serena Bell das erste Buch gelesen. Wirklich begeistert war ich dann am Ende doch nicht, weil die Geschichte leider ziemliche Schwächen mit sich bringt.

Der Schreibstil ist vollkommen in Ordnung, jedoch nicht unbedingt anspruchsvoll, aber dennoch unterhaltsam. Allerdings muss ich auch zugeben, dass mir die erotischen Szenen eher nicht gefallen haben, da sie mir stellenweise zu plump und lieblos beschrieben wurden. Ich hatte das Gefühl, als wären diese Szenen nur mit enthalten, weil es einfach so sein musste und nicht, um wirklich zu unterhalten. Dazu fand ich die Szenen im Bezug auf das Verhalten der Charaktere auch zu unlogisch, da bei mir einige Fragezeichen im Kopf aufgetaucht sind.

Amy und Jeff waren ein Jahr zusammen und sind bereits seit sechs Monaten (!) getrennt. Erst jetzt, nach diesen sechs Monaten, meldet sich Jeff einfach so bei ihr, um sie „nach Hause“ zu holen. Hierbei wird nicht einfach mal geschaut, ob man sich nach sechs Monaten Funkstille überhaupt noch versteht oder wie es dem anderen Menschen geht. Nein, hier geht es nur darum, dass man einfach so da weiter macht, wo man vor Ewigkeiten aufgehört hat und anstatt dann mal wirklich zu reden und sich für den Ex-Partner zu interessieren, schläft man lieber miteinander und macht dabei Dinge, die man zuvor noch nie gemacht hat, aber immer mal machen wollte. Ich kann dabei jetzt nur von mir ausgehen, aber kann man nach sechs Monaten Funkstille und vielen Enttäuschungen tatsächlich einfach so wieder so eine Vertrautheit aufbauen? Meiner Meinung nach nicht und von daher fand ich die Geschichte an so vielen Stellen ziemlich unlogisch.

Auch sonst fand ich Amy und Jeff ziemlich austauschbar und nicht wirklich sympathisch. Jeff ist ein typischer Workaholic, bei dem die Arbeit immer an erster Stelle steht und die Welt still steht, sobald das Telefon klingelt. Amy kam immer nur an zweiter Stelle, durfte aber selbst keine Karriere anstreben, da dies in seinen Augen nicht funktioniert hätte. Amy ist dagegen das genaue Gegenteil: Jeff stand bei ihr immer an erster Stelle, sie wollte jedoch dennoch einer tollen Arbeit nachgehen, die sie erfüllt, aber trotzdem genügend Freizeit haben, um auch privat das Handy ausstellen zu können. Wirklich mehr erfährt man über die beiden nicht, was ich jedoch auch okay finde, da die Geschichte gerade einmal knapp 70 Seiten hat und diese sich nicht Ewigkeiten mit der Beschreibung von Amy und Jeff auseinandersetzen konnte.

Das Cover ist ganz nett anzusehen, passt jedoch rein gar nicht zur Geschichte, was ich mehr als schade finde. Das Model ist blond, in der Geschichte wird jedoch mehrfach erwähnt, dass Amy schwarze Haare hat. Ich glaube, die Haare per Photoshop zu verdunkeln, bzw. einfach ein anderes Cover zu nehmen, wäre hierbei für den Verlag kein Beinbruch gewesen, aber gut, kann man nicht ändern. Die Kurzbeschreibung ist dagegen gelungen und fasst alles bestens zusammen.

Fassen wir es mal kurz und schmerzlos zusammen: Ich mag Kurzgeschichten und ich mag dieses Genre. Ich war neugierig auf diese Geschichte, da mich allein das Thema „Strangers on a Train“ sehr angesprochen hat. „Reise der Leidenschaft“ mochte ich dagegen gar nicht und somit kann ich die Geschichte leider nicht empfehlen. Allerdings möchte ich den anderen Kurzgeschichten eine faire Chance geben, da sie allesamt recht gut klingen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannende Geschichte

Portal des Vergessens
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Der 19-jährige Geschichtsstudent Peter durchlebt jede Nacht Albträume.
In diesen sind Mord und Verrat garantiert und er kann ihnen nicht entkommen.
Immer wieder träumt er von dem 12-jährigen Vryn, der ...

Der 19-jährige Geschichtsstudent Peter durchlebt jede Nacht Albträume.
In diesen sind Mord und Verrat garantiert und er kann ihnen nicht entkommen.
Immer wieder träumt er von dem 12-jährigen Vryn, der auf dem Land seines Vaters zum Krieger ausgebildet wird und eine abenteuerliche Zukunft bevorsteht.

Peter steigert sich immer mehr in diese Träume hinein und vergißt immer mehr die Realität. So hat er nach einer Weile immer mehr das Problem, dass er sich immer weniger an seine verstorbene Familie erinnern kann.

Er vertraut sich seiner Psychologin an – aber kann er dieser wirklich trauen?

Stephan R. Bellem konnte mich mit seinem Fantasyroman „Portal des Vergessens“ überzeugen.
Am Anfang hatte ich wegen der parallelen Welten so meine Zweifel, allerdings habe ich diese sehr schnell vergessen können.

Zunächst werden die Welten sehr gut voneinander getrennt und kapitelweise erzählt. Wirklich interessant wird es, wenn sich diese immer mehr miteinander vermischen und Peter nicht mehr wirklich weiß, wann er träumt und wann nicht.
Viele Situationen waren für mich unvorhersehbar und somit konnte mich der Autor so manches mal überraschen.

Der Schreibstil ist dem Autor gut gelungen.
Die Geschichte liest sich spannend, flüssig und absolut unvorhersehbar.
Die Kapitel haben genau die richtige Länge und auch die Dialoge wissen zu überzeugen.

Die Charaktere und Schauplätze werden sehr gut beschrieben und dargestellt. Die Mischung aus Realität und Fantasywelt ist hier genau richtig aufgeteilt.
Obwohl ich eigentlich kein Fan von eher klassischer Fantasy bin, konnten mich die Fantasyelemente und Vryn überzeugen.

Wunderschön ist das tolle Cover, dass mit seinen vielen Grün- und Blautönen ein optisches Hiighlight ist. Vor allem der Gang auf die Brücke und die Nebelschwaden gefallen mir besonders gut und symbolisieren die Geschichte sehr gut.
Auch die Kurzbeschreibung weiß zu überzeugen.

„Portal des Vergessens“ ist ein rundum gelungener Roman, der besonders Fans von klassischen Fatasyromanen anspricht. Lasst Euch in zwei Welten verzaubern – empfehlenswert!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Es sollte einfach nicht sein

Splitterherz
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Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft mir „Splitterherz“ in den letzten Jahren empfohlen wurde. Immer wieder wurde dabei das Buch von Bettina Belitz genannt und am Ende bin ich doch weich geworden und ...

Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft mir „Splitterherz“ in den letzten Jahren empfohlen wurde. Immer wieder wurde dabei das Buch von Bettina Belitz genannt und am Ende bin ich doch weich geworden und habe dem Buch trotz all der Skepsis eine Chance gegeben. Hätte ich dies doch nur nicht getan…

Bettina Belitz kann schreiben, darüber braucht man gar nicht diskutieren. Mein Problem ist jedoch, dass ich bei der Geschichte lange Zeit das Gefühl hatte, dass hier absolut nichts passieren würde. Die ersten zweihundert Seiten plätschern nur so vor sich hin und die einzige Erkenntnis, die ich bis dahin hatte war, dass ich die Protagonistin Elisabeth unausstehlich finde. Zwar wurde es gegen Ende dann doch etwas interessanter, aber der negative Eindruck blieb leider bis zum Schluss, sodass ich am Ende froh war, dass ich das Buch nach langen sechshundert Seiten endlich schließen konnte.

Die Wälter, die Figuren und besonders Elisabeths Gedanken sind von der Autorin sehr ausführlich beschrieben, sodass man hierbei einen guten Einblick erhält und sich vieles bildlich vorstellen kann allerdings weiß ich nicht, ob ich dies z.B. bei dem Wald wirklich in der Ausführlichkeit gebraucht hätte. Die Dialoge sind okay, aber bei weitem keine Highlights, gleiches gilt auch für die Figuren, die ich leider allesamt unsympathisch fand.

Besonders Elisabeth ist hier ein Fall für sich. Man hat mir bereits im Vorfeld gesagt, dass diese zwischendurch immer mal wieder anstrengend werden kann, allerdings habe ich mir das Ganze dann doch etwas harmloser vorgestellt. Ich wollte ihr wirklich eine Chance geben, aber leider wurde ich mit ihr nicht warm und fand sie so oberflächlich, arrogant und egoistisch, sodass ich nur noch genervt die Augen verdrehen konnte. Dazu empfand ich sie noch als sehr langweilig, da sie scheinbar den ganzen lieben Tag lediglich schläft und über ihre Mitmenschen, insbesondere ihre Eltern, meckert.

Mit Colin wurde ich ebenfalls nicht warm, da er mir nicht immer sympathisch und zu klischeebeladen war, allerdings fand ich ihn auf eine gewisse Art und Weise dennoch interessant, sodass ich mit ihm als Figur ganz gut leben konnte. Elisabeths Mitschüler und ihre Eltern werden ebenfalls gut in die Geschichte eingeführt, allerdings hat es auch hier nicht immer für mich funktioniert.

Richtig interessant wurde die Geschichte für mich erst, als Elisabeths Vater und Colin erstmals aufeinandergetroffen sind, denn dabei wurde direkt klar, dass dabei etwas im Busch ist, allerdings ist auch hier das bereits bekannte Problem wieder überdeutlich: Die Ideen sind da, die Autorin hatte davon massenhaft, allerdings hat es für mich immer wieder an der Umsetzung gehapert und somit hat mir auf den über sechshundert Seiten einfach zu oft das gewisse Etwas und der berühmte rote Faden gefehlt, den die Geschichte in meinen Augen so dringend gebraucht hätte.

Das Cover ist wirklich hübsch und hat mich immer wieder angesprochen, sodass ich dem Buch am Ende doch noch eine Chance gegeben habe. Auch die Kurzbeschreibung weiß zu überzeugen. Schade nur, dass der Inhalt am Ende nicht mithalten konnte.

„Splitterherz“ und ich: Es sollte einfach nicht sein. Ich habe dem Buch immer wieder ein Chance gegeben, mich durch viele Seiten gequält und am Ende war ich sehr froh, dass ich der unsympathischen Protagonistin entkommen bin. Leider kann ich hierfür keine Empfehlung aussprechen und somit ist es auch kein Wunder, dass ich die anderen beiden Bände nicht mehr lesen werde.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Enttäuschung!

Stechzeit
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Oh man, was für eine Enttäuschung.
Als ich gestern in die Bücherei ging, habe ich das Buch spontan mitgenommen, weil mir das Cover so gut gefallen hat. Doch leider hat sich das Buch zu einem Flop entwickelt.
Die ...

Oh man, was für eine Enttäuschung.
Als ich gestern in die Bücherei ging, habe ich das Buch spontan mitgenommen, weil mir das Cover so gut gefallen hat. Doch leider hat sich das Buch zu einem Flop entwickelt.
Die ersten fünfzig Seiten fand ich noch gut und unterhaltsam, die letzten hundert Seiten waren allerdings eine Qual. Die Handlung wurde immer absurder und hat in mir nur ein müdes Kopfschütteln hervor gebracht.

Allerdings ging es mir nicht nur bei der Handlung so, sondern auch bei den Charakteren. Einige Charaktere wie Brian oder auch Malcolm waren mir durchweg unsympathisch und ich konnte mich nur selten in ihre Gedanken hineinversetzen.
Malcom lebt für die Wissenschaft und ist sehr ehrgezeig, was den nächsten Wettbewerb betrifft. Er möchte ein Thema behandeln, dass alle schockieren wird und dennoch neugierig macht. Nach kurzer Zeit steht sein Thema fest: Sex!
Er geht jedoch so unglaublich unbeholfen, gefühlskalt und naiv an die Sache heran, dass es nur schief gehen kann. Er befragt Klassenkameraden und Freunde auf sehr unfeine Art nach ihrem Liebesleben und braucht unbedingt ein Versuchsobjekt, mit dem er Erfahrungen sammeln kann. Sorry, aber DAS war mir dann doch ein bißchen too much.
Es ist klar, dass einige Jugendliche während der Pubertät leicht merkwürdige und nicht nachvollziehbare Dinge tun, aber die Handlung war mir dann doch zu viel, vor allem wenn man bedenkt, dass dieses Buch ab 14 Jahren empfohlen wird.

Der Schreibstil ist jedoch ganz nett. Bernard Beckett schreibt recht flüssig und ich bin trotz schlechter Handlung ganz gut durch die Seiten gekommen. Die Kapitel sind kurz gehalten und die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt. Neben dem Hauptcharakter Malcolm kommen auch andere Jugendliche, wie Kevin, Charlotte oder Juliet zu Wort. Mit gerade mal 156 Seiten ist die Geschichte recht kurz, aber insgesamt gut verpackt.

Die Aufmachung des Buches ist aber wie oben bereits gesagt sehr süß gemacht. Der tolle Blauton, sowie die Blume und die Biene passen gut zusammen und zum Titel. Dazu ist im Buch eine Art Daumenkino vorhanden, denn man kann auf jeder Seite sehen, wie sich die Biene mehr der Blume nähert.

Insgesamt konnte mich „Stechzeit“ nicht überzeugen. Unauthentische Charaktere und eine mehr als überspitzte Handlung haben mir keinen Lesespaß bereit. Eine Kaufempfehlung kann ich leider nicht aussprechen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Unterhaltsame Geschichte

Frau Ella
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Der 30jährige Sascha liegt nach einer Augen-Operation im Krankenhaus. Als wäre seine Laune nicht schon schlecht genug, muss sich Sascha auch noch das Krankenzimmer mit einer schnarchenden 88jährigen teilen.
Die ...

Der 30jährige Sascha liegt nach einer Augen-Operation im Krankenhaus. Als wäre seine Laune nicht schon schlecht genug, muss sich Sascha auch noch das Krankenzimmer mit einer schnarchenden 88jährigen teilen.
Die anfänglichen Gesprächen zwischen ihnen sind sehr oberflächlich, wie z.B. über den Fernseher, doch auch hier reagiert Sascha genervt.
Da sich Sascha ihren Nachnamen nicht merken kann, nennt er sie einfach Frau Ella.

Als er erfährt, dass Frau Ella für einen kleinen Eingriff am Auge eine Vollnarkose bekommen und diese, gegen ihren Willen, unterschreiben soll, wird Sascha hellhörig und setzt sich für die alte Dame ein.

Spontan nimmt er sie mit in seine WG. Seine Mitbewohner Ute und Klaus sind sofort begeistert von Frau Ella und schließen sie in ihr Herz. Und so kommen sich auch Frau Ella und Sascha näher, gewöhnen sich immer mehr aneinander und eine Freundschaft entsteht.

Doch dann kommt Saschas (Ex?) Freundin Lina aus Spanien zurück und ist alles andere als begeistert.

Florian Beckerhoff hat mit „Frau Ella“ eine tolle Geschichte geschaffen, die für beinahe jede Altersklasse geeignet ist und zum Nachdenken anregt. Durch die Geschichte entwickelt man ein gewisses Verständnis für die ältere Generation und kann sich in manchen Situation recht gut in andere Menschen hineinversetzen.

Peter Jordan hat dieses Buch glaubwürdig vorgetragen und der Hörer findet sich recht schnell in die Geschichte hinein. Auch die Tatsache, dass dieses Hörbuch eine gekürzte Lesung ist, hat mich nicht gestört.

Jedoch gibt es zwei kleine Kritikpunkte:
Zum einen das Cover, dass nicht wirklich zur Geschichte passt. Allein das Gewehr in der Hand lässt schnell ein anderes Bild über Frau Ella entstehen.

Der andere Punkt ist die Darstellung der Charaktere. Mir fehlt es stellenweise an Tiefe. Oft hatte ich das Gefühl, dass der Autor bewusst nicht zu viel von den Charakteren preisgeben möchte.

Doch trotz dieser Punkte ist „Frau Ella“ ein tolles Hörbuch, dass sich lohnt. Schon allein die Denkanstöße machen dieses Buch/Hörbuch so wertvoll.

Unbedingt hören und zurücklehnen.