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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.07.2019

Mein 1. Paranormal Romance-Roman und ich bin begeistert

Engelssohn
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Zum Inhalt: Sora, eine Frau Anfang 30, steckt im trüben Alltag fest. Nach Feierabend will sie einfach nur noch nach Hause – wer kennt das nicht? – und plötzlich … ändert sich, im wahrsten Sinne, über Nacht ...

Zum Inhalt: Sora, eine Frau Anfang 30, steckt im trüben Alltag fest. Nach Feierabend will sie einfach nur noch nach Hause – wer kennt das nicht? – und plötzlich … ändert sich, im wahrsten Sinne, über Nacht alles. Neue Lebensziele, neue Freunde, eine starke Liebe und noch vieles mehr, das an dieser Stelle nicht verraten werden soll.

Bewertung: Dieser 1. Teil der Wächter-Reihe hat mich sofort gepackt. Der komplette Roman ist abwechslungsreich, humorvoll und spannend verfasst. Die Autorin Ylvie Walker überzeugt mit liebevollen, vielschichtigen Charakterzeichnungen und raschem Voranschreiten der Handlung. Ein Buch, das ich verschlungen und mich dabei bestens unterhalten gefühlt habe. Und dies sogar, obwohl ich als Paranormal-Neuling das Buch skeptisch geöffnet hatte.

Ylvie Walkers kurzweiliger, prägnanter Schreibstil gefällt mir sehr. Sie schafft ein wunderbares Gleichgewicht zwischen Beschreibung und aktiver Handlung. Als LeserIn fühlt man sich mittendrin im Geschehen. Mehr als einmal habe ich gelacht, den Atem angehalten und fleißig mitgerätselt.

Fazit: Ein Buch, das man mit Freude und Spannung verschlingt. Es endet mit einem absoluten Cliffhanger. Zum Glück habe ich Teil 2 schon hier liegen und freue mich darauf.

Veröffentlicht am 30.07.2019

Außergewöhnliche Idee, leider recht langatmig umgesetzt

Janusmond
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Zum Inhalt: Ein deutscher Mittdreißiger reist nach Frankreich, um seine seit 10 Jahren verschollene Zwillingsschwester Lune – letzter bekannter Aufenthaltsort Louisson – zwecks Erbschaft für tot erklären ...

Zum Inhalt: Ein deutscher Mittdreißiger reist nach Frankreich, um seine seit 10 Jahren verschollene Zwillingsschwester Lune – letzter bekannter Aufenthaltsort Louisson – zwecks Erbschaft für tot erklären zu lassen. Der Polizist vor Ort macht sich jedoch die Mühe nach der Schwester zu suchen, statt sie einfach für tot zu erklären …

Zum Lesegefühl: Das Buch ist eindrucksvoll aufgemacht: Außen alles schwarz, sogar die Seitenränder; ein wenig Weiß und ein paar blutrote Sprengsel im Titelbild.

Auch die Idee des Buches ist eine tolle: Wie wirkt ein psychisch kranker Mensch auf andere, wenn er sich auslebt statt medikamentieren zu lassen? Und was löst er damit in seinen Mitmenschen aus? „Es gibt keinen Menschen ohne Dämonen. Die Frage ist nur, ob man zu ihnen hinabsteigt, sie kennenlernt und ihnen dann eine Wohngemeinschaft anbietet.“ (S. 96f in „Janusmond“). Leider versteht die Autorin es noch nicht so ganz, diese Idee interessant und mitreißend auszuschöpfen.

In Berichten über die verschollene Lune, treten zwei Seiten menschlichen Seins deutlich zu Tage: Gute und böse Eigenschaften, faszinierendes und abstoßendes Verhalten. Beide Seiten sind Teil eines jeden von uns und nur selten klar zu unterscheiden. Dies wird jedoch erst im letzten Drittel des Buches deutlich, wenn es endlich aktiv aufs virtuose Ende zugeht. Vorher wird zu vieles in rein erinnernden Erzählungen beschrieben, statt spannend mit den Romanfiguren erlebt. Die überlangen Kapitel (bis zu 82 Seiten) tragen auch nicht dazu bei, angenehmen Lesefluss entstehen zu lassen.

Fazit: Ein Roman mit anspruchsvoller Idee und fulminantem Ende. Leider muss man erst eine recht unlebendige Durststrecke von zwei Dritteln des Buches überwinden, bis man zu dem Punkt kommt an dem die Handlung mit kreativen, unerwarteten Wendungen, spannend bis zum Schluss losprescht.

Veröffentlicht am 30.07.2019

Menschlich

Lou Andreas-Salomé
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Dies ist die schönste Biografie über Lou Andreas-Salomé, die ich kenne. Kerstin Decker hat top recherchiert und sogar einige Quellen und Zusammenhänge zu Tage gefördert, die (mir) neu waren. Und denoch ...

Dies ist die schönste Biografie über Lou Andreas-Salomé, die ich kenne. Kerstin Decker hat top recherchiert und sogar einige Quellen und Zusammenhänge zu Tage gefördert, die (mir) neu waren. Und denoch ist das Buch keine trockene Abhandlung geschichtlicher Fakten. Kerstin Decker stellt den Menschen Lou in den Vordergrund. Man kommt dieser Frau als solcher näher und ist des öfteren - wie beim Lesen eines guten Romans - gespannt, wie die Handlung weitergeht. Kreative, neugierig machende Kapitelüberschriften und Abdrucke von Originalfotos im Mittelteil des Buches, tragen ebenfalls dazu bei, das Buch und dessen Geschichte über Lou lebendig und interessant wirken zu lassen.

Fazit: Wer sich für den Menschen Lou Andreas-Salomé interessiert und eine Biografie lesen möchte, die nicht vorrangig trockene geschichtliche Fakten wiedergibt, dem wird dieses Buch mit Sicherheit gefallen.

Veröffentlicht am 30.07.2019

Welshs neuester Gesellschaftsspiegel: Wer wagt es, sich darin zu betrachten?

Das Sexleben siamesicher Zwillinge
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Als ich Welshs neuestes Werk in der Buchhandlung entdeckte, griff ich sofort zu. Und ich habe es nicht bereut.

Welsh scheint reifer geworden zu sein. Denn es sind nicht mehr hauptsächlich Kraftausdrücke, ...

Als ich Welshs neuestes Werk in der Buchhandlung entdeckte, griff ich sofort zu. Und ich habe es nicht bereut.

Welsh scheint reifer geworden zu sein. Denn es sind nicht mehr hauptsächlich Kraftausdrücke, mit denen er seine Leser empört, sondern die kompromisslosen Einstellungen seiner handelnden Charaktere. Zudem erscheinen letztere so real wie nie zuvor. Für mich war es neu, mich selbst so deutlich in Welshs ProtagonistInnen wiederfinden zu können. Ich bin gespannt, ob auch ihr beim lesen des Buches sämtliche Gefühle, die mit der Silbe „Selbst-“ beginnen, durchwandern werdet.

Die Handlung des Romans kreist um zwei Anfang Dreißigerinnen: eine toughe, attraktive Fitnesstrainerin und eine sensible, adipöse Künstlerin. Sehr geschickt offenbart der Autor mehr und mehr verbindende Elemente zwischen den beiden gegensätzlich wirkenden Frauen, bis schließlich …

Wie immer bei Welsh, ist der Weg durch das Buch, das Ziel. Drum werde ich hier nichts mehr verraten. Seid versichert: Falls ihr selbst lest, wird Welsh euch gefangen- und mitnehmen.

Fazit: Lesenswert für alle, die Lust darauf haben, ihren festgefahrenen Ansichten, Normen und Werten mal wieder einen Arschtritt zu verpassen. Da das Buch für mein Empfinden ein paar unnötige Längen aufweist und ich persönlich mir mehr schockierende Elemente von Welsh erhofft hatte, gibt es 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 30.07.2019

Super Psychothriller mit Tiefgang - Mitfiebern garantiert

Die Vatermörderin
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Bis  zu meinem Urlaubsbeginn hatte ich das Buch nicht angerührt, und es dann in nur zwei Tagen verschlungen! Ich vergebe volle 5 Sterne = Ich bin begeistert.

Inhaltlich preisgeben oder gar vorwegnehmen ...

Bis  zu meinem Urlaubsbeginn hatte ich das Buch nicht angerührt, und es dann in nur zwei Tagen verschlungen! Ich vergebe volle 5 Sterne = Ich bin begeistert.

Inhaltlich preisgeben oder gar vorwegnehmen möchte ich absolut nichts. Deshalb bleibt euch heute die Inhaltsangabe erspart und wir steigen gleich voll ein.

Schon der Prolog ist in hohem Maße surrealistisch und spannend. Die Autorin arbeitet von Beginn an mit interessanten, sich entwickelnden Charakteren. Deren (Arbeits-) Beziehungen werden im Laufe des Buches immer weiter offen gelegt, aber die Vatermörderin in spe bleibt verborgen. Es könnte jede und keine der beschriebenen Frauen sein – wie im wirklichen Leben.

Zwar werden immer wieder geschickt Details geschildert, an denen man die Vatermörderin zu erkennen glaubt. Doch kurz bevor diese Hinweise eindeutig werden, verschwinden sie wieder in Carina Bergfeldts stilistischem Nebel. Super spannend gemacht!

Frau Bergfeldt scheint in all den Jahren ihres professionellen Journalismus ausgiebig beobachtet und Informationen gesammelt zu haben. Den so erworbenen Erfahrungsschatz gibt sie nun in ihrem Debütroman „Die Vatermörderin“ hervorragend wieder. Davon lebt ein Roman, vor allem ein so guter Psychothriller.

Falls man selbst psychische/physische Gewalt in der Familie kennt, taucht man in Bergfeldts treffende Schilderungen sicherlich tiefer ein als andere. Daher fragt sich jeder vor dem lesen am besten ehrlich, ob er diese Szenen „erleben“ und aushalten möchte.

Auch über eigene Gedanken und Empfindungen mag der geneigte Leser immer wieder stolpern und grübeln müssen. So kann es durchaus passieren, dass man der Vatermörderin nach nicht mal 100 Seiten plötzlich Erfolg bei der Umsetzung ihres Vorhabens wünscht. Darf man das?

Lest selbst.