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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein abwechslungsreicher Thriller

Kalter Zorn
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In einer Waldhütte bei Xanten wird ein brutaler Mord an einer amerikanischen Austauschschülerin verübt. Ein Fall, der nur in Zusammenarbeit mit dem FBI bearbeitet werden kann. Doch kaum ist der Kontakt ...

In einer Waldhütte bei Xanten wird ein brutaler Mord an einer amerikanischen Austauschschülerin verübt. Ein Fall, der nur in Zusammenarbeit mit dem FBI bearbeitet werden kann. Doch kaum ist der Kontakt zu den amerikanischen Behörden hergestellt, gibt es eine böse Überraschung. Auch in Virginia und in North Carolina wurden zwei Schülerinnen der Highschool von einem professionellen Killer hingerichtet und das Tatmuster ist erschreckend gleich.

„Kalter Zorn“ ist der zweite Fall für den Fallanalytiker Kiran Mendelsohn, der zusammen mit dem eigenwilligen Kommissar Balko Bloom auf die Jagd nach einem Serienmörder geht. Eine nervenaufreibende Angelegenheit, die auch den Leser nicht ruhen lässt. Denn genau wie das routinierte Ermittlerteam nimmt er mit vollem Einsatz an den Ermittlungen teil, stellt immer wieder neue Vermutungen an, glaubt bald auf der Spur des Täters zu sein und liegt am Ende völlig falsch. Ein abwechslungsreicher Thriller, der sich angenehm kurzweilig liest und einen Spannungsbogen besitzt, der bis zur Ergreifung des Täters anhält. Lediglich das letzte Kapitel, das tiefe Einblicke in die Psyche des Täters enthält, erscheint losgelöst von dem eigentlichen Plot. Als kurze Einschübe in die Handlung integriert, hätten diese das dramatische Geschehen noch besser untermauert.

Fazit:
Ein lesenswerter Thriller mit einem interessanten Ermittlerteam, einem undurchsichtigen Fall und viel Spannung.



Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein gefühlvoller Thriller

Die gehäutete Seele
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Auf dem Weg nach Hause wird Dr. Sarah Averhoff mit einem Unfall konfrontiert, der ihr Leben für immer verändert. Ein junger Fahrradfahrer liegt auf dem Asphalt, und während sie ihm hilft, versteht es dieser ...

Auf dem Weg nach Hause wird Dr. Sarah Averhoff mit einem Unfall konfrontiert, der ihr Leben für immer verändert. Ein junger Fahrradfahrer liegt auf dem Asphalt, und während sie ihm hilft, versteht es dieser gekonnt, ihr Innerstes völlig durcheinanderzubringen. Denn der siebzehn Jahre alte Pflanzenliebhaber Daniel Borodin behauptet in ihr seine Heilerin gefunden zu haben und zieht die versierte Ärztin von nun ab in seinen Bann.
Zur gleichen Zeit wird bei Restaurierungsarbeiten im Moor eine kopflose Frauenleiche gefunden. Kommissar Renner übernimmt den mysteriösen Fall, und während er in die Fänge einer Femme fatale gerät, häufen sich die Indizien, dass ausgerechnet Daniel Borodin etwas mit dem Mord zu tun haben muss.

„Die gehäutete Seele“ ist ein sehr gefühlvoller Thriller, dessen Stärke vor allem in der Andersartigkeit seines Hauptprotagonisten und der gelungenen Zeichnung seiner Figuren besteht. So trifft der Leser auf einen sensiblen Jugendlichen, dessen schwere Kindheit seine Seele gezeichnet hat, auf einen Kommissar, der sich jeden Tag aufs Neue behaupten muss oder auf eine engagierte Ärztin, die ein verheerendes Gefühlschaos erlebt. Und während er mit ihnen ein Stück ihres Weges geht, erfährt er, wie sich ihr Leben durch unvorhergesehene Ereignisse verändert. Aber nicht nur ihre Entwicklung wird dargestellt, auch ein kniffliger Kriminalfall wird gelöst, der mit diesen Menschen unweigerlich in Zusammenhang steht. Ein Buch, das, ist es erst einmal begonnen, nur schwer zur Seite zu legen ist und in den Gedanken seiner Leser noch lange nachklingt.

Fazit.
Ob Psychothriller, Krimi oder gefühlvoller Roman. Rainer Christiansens „Die gehäutete Seele“ lässt sich in keine Schublade pressen. Sehr vielfältig tritt dieses Buch in Erscheinung und versteht eines ganz besonders. Seine Leser zu berühren und dabei gleichzeitig spannend zu unterhalten.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein turbulentes Abenteuer und ein lesenswertes Debüt

Herz verloren, Glück gefunden
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Die 39-jährige Victoria hat alles erreicht, was sie sich wünscht. Einen gut aussehenden und erfolgreichen Ehemann, zwei wunderschöne und gesunde Kinder und ein Haus, in dem sie gemeinsam wohnen. Eigentlich ...

Die 39-jährige Victoria hat alles erreicht, was sie sich wünscht. Einen gut aussehenden und erfolgreichen Ehemann, zwei wunderschöne und gesunde Kinder und ein Haus, in dem sie gemeinsam wohnen. Eigentlich müsste sie glücklich sein. Doch sie ist es nicht. Denn noch immer noch fehlt etwas in ihrem Leben, das ihm Würze verleiht. Ein Lächeln am frühen Morgen, ein Abend zu zweit oder einfach nur ein paar verrückte Ideen. Stattdessen sitzt sie mit den Kindern allein zu Haus, hört sich am Abend die Nörgeleien ihres angetrauten Gatten an und ärgert sich, wenn er auch noch am Wochenende gut betuchte Bankkunden betreut. Deshalb lässt sie sich nach einem abendlichen Disput auf die wahnwitzige Idee ihrer besten Freundin Emily ein und begleitet diese in ein angesagtes Skiresort. Dass sie dort in ihrer Rolle als ungebundene PR-Agentin Kati König einen charmanten Fremden kennenlernt, war nicht geplant und auch nicht, dass sie sich nach einigen turbulenten Zusammentreffen ineinander verlieben.

„Herz verloren, Glück gefunden“ ist der Debütroman von Christiane von Leffert, die es wunderbar versteht, die Höhen und Tiefen einer vom Alltag beanspruchten Haufrau und Mutter gekonnt auszuloten. Angefangen von Problemen mit dem lieblos gewordenen Ehemann, über die Schwierigkeiten bei der Erziehung von zwei Zeit und Nerven raubenden Kinder, bis hin zu einem zwangsläufig gesunkenen Selbstwertgefühl plagt sich ihre Protagonistin Victoria mit den Widrigkeiten des Lebens herum. Kein Wunder also, dass sie nach elf Jahren Ehe eine sich bietende Chance ergreift und für ein paar Tage in die Rolle einer völlig Anderen schlüpft. Da sind peinlichen Szenen, unerwartete Gefühle und vernichtende Lügen vorprogrammiert, die der Leser gemeinsam mit der Icherzählerin Victoria Dansmann alias Kati König durchleben muss. Ein turbulentes Abenteuer, das mit viel Humor erzählt worden ist, das aber neben seinem chaotischen Verlauf auch eine gewisse Ernsthaftigkeit nicht vermissen lässt.

Fazit:
Ein lesenswertes Debüt, das wunderbar kurzweilig in Erscheinung tritt und angenehme Lesestunden beschert.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein realitätsnaher dritter Fall von Kommissarin Lois Elzinga

Tiefe Stiche
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Im holländischen Alkmaar versetzt eine Reihe von Messerangriffen die Stadt in Angst und Schrecken. Erst ist eine Hausfrau, die auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums niedergestochen wird, dann greift ...

Im holländischen Alkmaar versetzt eine Reihe von Messerangriffen die Stadt in Angst und Schrecken. Erst ist eine Hausfrau, die auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums niedergestochen wird, dann greift ein Unbekannter eine Kindergärtnerin in einem Fahrradtunnel an und mit der 16-jährigen Schülerin Nicolette Decker gibt es die erste Tote. Doch egal, wie viele Spuren Kommissarin Lois Elzinga und ihre Kollegen verfolgen, wie viele Freunde, Familienangehörige, Nachbarn und Passanten sie befragen, stets scheint der Täter etwas schneller, als sie zu sein. Eine Jagd, die ihren Höhepunkt erreicht, als der Unbekannte mit dem Kapuzenpullover auch vor der Haustür der Kommissarin gesehen wird.

„Tiefe Stiche“ ist ein subtiler Thriller, in dem Kommissarin Lois Elzinga beweist, dass sich nicht lohnt, Verbrechen zu begehen. Denn nachdem sie den Mord an einen Grundschullehrer aufklären konnte und ein kleines Mädchen aus den Fängen ihres Entführers befreit hat, verfolgt sie nun einen heimtückischen Messerstecher, der seine Opfer von hinten angreift. Ein kniffliger Fall, der keinem Muster folgt und doch glaubt Lois fest daran, dass es Gemeinsamkeiten zwischen den verübten Attacken gibt. Viel Ermittlungsarbeit, klug geführte Verhöre und ein hartnäckiger Einsatz der Kripo in Alkmaar erwarten den Leser, der sich gemeinsam mit Lois auf die Suche nach dem unbekannten Serientäter begibt. Dabei kann er nicht nur der versierten Kommissarin jederzeit über die Schulter schauen und selbst Vermutungen anstellen, sondern erfährt auch viel aus ihrem Leben.

Fazit:
Der dritte Fall der niederländischen Kommissarin Lois Elzinga überzeugt mit realitätsnahen Ermittlungen, mit lebendigen Figuren und einem abwechslungsreichen Geschehen, besitzt aber hin und wieder Schwächen im Spannungsverlauf.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein turbulenter, vielseitiger und witziger Liebesroman

Es muss wohl an dir liegen
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Nach einer zehnjährigen Beziehung mit ihrem Freund Paul ist es für die dreiunddreißigjährige Delia an der Zeit, Nägel mit Köpfen zu machen. Sie schnappt sich eine Flasche Champagner, bugsiert Paul an einen ...

Nach einer zehnjährigen Beziehung mit ihrem Freund Paul ist es für die dreiunddreißigjährige Delia an der Zeit, Nägel mit Köpfen zu machen. Sie schnappt sich eine Flasche Champagner, bugsiert Paul an einen romantischen Ort und macht ihm einen Heiratsantrag. Doch anstatt im Glück zu schwelgen, muss sie erfahren, dass Paul eine Affäre hat. Von unbändiger Wut getrieben und schwer enttäuscht von dem Mann ihres Lebens zieht Delia aus dem gemeinsamen Haus aus, um von nun ab als Single in London zu leben. Ein toller Plan, der nur einen Fehler hat. Denn mit dem Skandalreporter Adam läuft ihr erneut ein Mann über den Weg, der den Zugang zu ihrem Herzen findet, während Paul noch immer mit allen mitteln an eine gemeinsame Zukunft glaubt.

„Es muss wohl an dir liegen“ ist ein witziger Roman, der mit seiner unverblümt lockeren und wunderbar romantischen Sprache eine Geschichte erzählt, die sich überall auf der Welt so zugetragen haben könnte. Dabei ist die Hauptprotagonistin Delia, die nach einer enttäuschten Liebe die Flucht ergreift, keinesfalls eine Frau, wie sie überall anzutreffen ist. Mit ihrer roten Mähne und einer überaus sympathischen Art ist sie schon etwas Besonderes. Deshalb fällt es leicht, sich von der ersten Seite an auf sie einzulassen und mit ihr eine Palette von Gefühlen zu durchleben, die von Wut über Trauer bis hin zu Glück und einer tiefen Liebe reicht. Allerdings dauert es einige Zeit, bis sie endlich den Mann in den Armen hält, der sie wirklich liebt. Doch der Weg dahin vergeht wie im Flug und ist mit vielen Turbulenzen, merkwürdigen Begebenheiten, verbrecherischen Machenschaften und erkenntnisreichen Momenten gepflastert.

Fazit:
Ein turbulenter und streckenweise erstaunlich tief gehender Roman, der neben einer romantischen Liebesgeschichte auch kriminelle Elemente in sich birgt und mit einer guten Portion Humor versehen ist.