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Veröffentlicht am 24.03.2024

Er hatte eine Traum - eine lesenswerte Biografie

Martin Luther King
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Klappentext:

„Martin Luther King gilt bis heute als der bekannteste Anführer der Bürgerrechtsbewegung. Doch je stärker King für Generationen zur Ikone wurde, desto deutlicher trat der Mensch dahinter ...

Klappentext:

„Martin Luther King gilt bis heute als der bekannteste Anführer der Bürgerrechtsbewegung. Doch je stärker King für Generationen zur Ikone wurde, desto deutlicher trat der Mensch dahinter zurück. In seiner gefeierten Biografie wagt Jonathan Eig einen ganz neuen Blick: Auf Kings Erfolge ebenso wie auf seine Schwächen und den Druck, der auf ihm lastete und drohte, ihn zu zerbrechen. Erst kürzlich freigegebene FBI-Dokumente belegen, wie stark Rassismus die US-Regierung in ihrem Versuch anleitete, King mundtot zu machen. »Martin Luther King« lässt uns den Mann hinter der Ikone wiederentdecken: Den Bürger, der von seiner Regierung gejagt wurde. Den Kämpfer für die Gerechtigkeit, der wusste, dass sein Kampf ihn das Leben kosten konnte. Den Mensch, der mit sich selbst ebenso rang, wie mit der Welt, die er für immer verändern sollte. Ausstattung: 19 Fotos s/w“



Wenn man mit wachem Verstand und etwas Wissbegierigkeit durch die Welt geht, kennt man die Geschichte von Martin Luther King. „Bürgerrechtler“ fällt vielen Menschen als Erstes ein. Aber wer war der Mann überhaupt? Wer war Martin Luther King? Autor Jonathan Eig ist diesem Thema genauer nachgegangen und herausgekommen ist diese lesenswerte Biografie. Unterteilt ist das Buch in drei Teile und gesamt fünfundvierzig Kapitel. Klingt viel und irgendwie gleich ermüdend? Ist es keineswegs. Durch Eigs flüssigen Schreibstil fliegt man nur so durch diese Biografie. Wir erlesen ein ganzes Leben eines Menschen, der bereits schon sehr früh wusste, dass er sich eigentlich zu weit aus dem Fenster lehnt und es sein Leben kosten könnte. King hatte den Mut, (s)eine Hautfarbe zu benennen, in die Köpfe der Menschen zu bringen, die genau so gleich ist wie alle anderen Farben auch. Dass der Mensch aber lange Zeit gegen Schwarz war und dies bis vor gar nicht all zu langer Zeit grässlich gezeigt hat, dürfte bekannt sein. Ist das denn jetzt alles vorbei nur weil es Martin Luther King gab? Es ist anders aber immer noch da. Eig beleuchtet aber nicht nur Kings Stärken sondern auch seine Schwächen. Dass selbst die Regierung gegen King war wird ebenfalls ausführlich beleuchtet. Was hat das mit King gemacht? Wie hat er darauf reagiert? Wie ist er damit umgegangen? Dies wird alles beleuchtet. Eig geht auf viele Themen ein, die vielleicht erstmal uninteressant scheinen im ersten Moment, aber schnell zeigt sich wie sich diese Themen mit anderen verbinden und dadurch ein Gesamtbild entsteht. Jonathan Eig ist stets neutral in seinen Beschreibungen. Das Buch ist keine persönliche Huldigung an King aber wahrlich eine Offenbarung. Eig versucht zudem ein wenig in das Seelenleben Kings zu blicken. Selbstredend könnte das nur King genau benennen aber ja, es ist Eig gut gelungen. Wie gesagt ist diese Biografie kurzweilig und könnte natürlich aktueller nicht sein. King hatte einen Traum und dieser scheint noch nicht ausgeträumt zu sein. Also gilt, das Andenken zu bewahren und weiterhin dafür zu kämpfen. Diese Biografie regt unheimlich zum nachdenken an und hallt lange nach. Hierfür gerne und verdiente 5 Sterne!

Veröffentlicht am 24.03.2024

Eine lesenswerte Autobiografie!

Hans Grünauer
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Klappentext:

„In seinem autobiografischen Roman schildert Jakob Senn mit umwerfendem Charme das Heranwachsen des Hans Grünauer, eines Bauernsohns, der früh an den Webstuhl gesetzt wird, um zum Unterhalt ...

Klappentext:

„In seinem autobiografischen Roman schildert Jakob Senn mit umwerfendem Charme das Heranwachsen des Hans Grünauer, eines Bauernsohns, der früh an den Webstuhl gesetzt wird, um zum Unterhalt der Familie beizutragen.

Seine Leidenschaft aber gilt den Textgeweben: Süchtig liest er jedes gedruckte Wort, das er auftreiben kann, und bald beginnt er, selbst zu schreiben, mangels Papier auf jede erdenkliche Unterlage, von der Hemdmanschette bis zum Webstuhlrahmen.“



Warum einen autobiografischen Roman lesen, wenn man einem die Personen dazu nichts sagen? Weil es einfach spannend sein kann und zudem erkenntnisreich und genau so war es hier bei Senns Geschichte rund um „Hans Grünauer“. Es ist eine Autobiografie und Senn benutzt dafür sein alter Ego. Bereits auf den ersten Seiten wird deutlich, Hans hat es weiß Gott nicht einfach in seiner Kindheit. Heute kaum mehr vorstellbar wir er bereits in jungen Jahren dazu verplant den Lebensunterhalt der Familie mit zu bestreiten - er muss am Webstuhl arbeiten. Und all das neben der Schule. Eine sorgenfreie Kindheit ist das nicht. Hans hat aber auch Träume. Er ist süchtig nach Wörtern und inhaliert regelrecht alles Geschriebene vom Fleck weg. Aus dieser Leidenschaft wird später irgendwann mehr und beginnt selbst irgendwann das Schreiben. Es wird einerseits eine Flucht für ihn aber auch Erfüllung zugleich. Der Mangel zur damaligen Zeit an allem ist auch heute kaum vorstellbar. Wir leben in einer Welt voller Konsum und Gier und Hans Grünauer gibt dem Leser das Gefühl, das man sich erden müsse. Was ist denn wichtig heutzutage? Was braucht es? Ist es nicht eigentlich die größte Erfüllung seine Träume umzusetzen? Die Hinterwelt Zürichs lädt hier jedenfalls dazu ein, gründlich darüber nachzudenken. Das Buch ist prall gefüllt mit geschichtlichen Entwicklungen, Ansichten und Meinungen. Jakob Senn macht mit uns und er auch mit sich eine Art Zeitreise. Dennoch steht Hans‘ Geschichte im Vordergrund. Wir erleben eine Familie die von der Zeit geprägt ist, wir erleben Hans mit seinem Bruder, der sich ein wenig nach „normaler Kindheit“ sehnt und ein wenig Nestwärme. Wir erleben aber auch dank Hans‘ Erzählungen reichlich krude Dorfbewohner, die das Leben dort noch besser verdeutlichen als gedacht. Ja, diese Biografie ist lesenswert in allen Bereichen. Sie fragen sich jetzt ob man den Autor kennen muss? Müssen nicht aber diese Geschichte hier macht Lust darauf einen Autor zu erkunden, der reichlich zu erzählen hatte. Oder wollen Sie nicht wissen warum Senn nach Uruguay ausgewandert ist? Lesen Sie diese Autobiografie und erkunden sie Jakob Senn! Es wird sich lohnen! 4 sehr gute Sterne hierfür!

Veröffentlicht am 20.03.2024

Muss man nicht lesen

Ist dir auch so heiß?
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Klappentext:

„Manche mögen’s heißer



Die Wechseljahre bringen viele Veränderungen und Herausforderungen mit sich. Uli Heppel und Sabine Fuchs, die den erfolgreichen Blog „Fuck the Falten“ betreiben, ...

Klappentext:

„Manche mögen’s heißer



Die Wechseljahre bringen viele Veränderungen und Herausforderungen mit sich. Uli Heppel und Sabine Fuchs, die den erfolgreichen Blog „Fuck the Falten“ betreiben, können ein Lied davon singen. Mit viel guter Laune und Humor erzählen die beiden Autorinnen vom Älterwerden und teilen inspirierende Tipps und Erkenntnisse. Ein unterhaltsames und mutmachendes Buch für alle Frauen in wechselhaften Zeiten, das immer die positiven Seiten im Blick hat – auch wenn es mal wieder heiß wird!



Hallo Wechseljahre:

Mutmachende Tipps und Ratschläge für alle Babyboomer-Frauen



Ich wäre gerne mal abends so müde wie morgens:

Positiver, humorvoller und tiefsinniger Blick auf die Wechseljahre



Inspiration von den Profis:

Mit viel Lebenserfahrung und noch mehr guter Laune von den Betreiberinnen des erfolgreichen Blogs „Fuck the Falten“ verfasst



Tolles Design:

Zauberhaft gestaltet von Marielle Enders



Älterwerden ist wie jung – nur besser!



Ein unterhaltsames Buch über die Wechseljahre, mit vielen inspirierenden Tipps, ermutigenden Erfahrungen und wertvollen Erkenntnissen. Denn Älterwerden bedeutet nicht, immer zu wissen, was man will. Aber zumindest, was man nicht mehr will!“



Ich muss gestehen, ich hatte von diesem Buch mehr erwartet. Es ist eine Art Lebensratgeber mit ganz netten Bildern und kurzweiligen Texten aber nichts was man nicht schon kennt. Stimmungsschwankungen, Sex und Wechseljahre, Falten, grauer Haare, Hitzewallungen und und und….die Themen werden sehr knapp und eher „unterhaltsam“ dargestellt. Es gibt keine richtigen detaillierten Erläuterungen sondern immer nur kurze Anrisse. Alles wird auf etwas mehr als 100 Seiten gedrängt. Und wenn wir Frauen ehrlich sind, ist immer alles leicht gesagt bzw. leicht zu lesen aber sieht in der Realität nunmal immer anders aus. Das Buch wirkt wie eine Art Zusammenfassung aus allen möglichen und sinnfreien Frauenzeitschriften die beim Arzt im Wartezimmer liegen. Fazit: muss man nicht lesen, da gibt es doch weitaus bessere Lektüre dazu! 2 Sterne hierfür

Veröffentlicht am 20.03.2024

Eine außergewöhnliche und interessante Geschichte!

Das andere Tal
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Klappentext:

„Dieses Tal ist ein besonderer Ort. Geht man nach Osten oder Westen, stößt man auf die gleichen Häuser, Hügel, Straßen – doch alles ist zwanzig Jahre zeitversetzt. Nur in Trauerfällen dürfen ...

Klappentext:

„Dieses Tal ist ein besonderer Ort. Geht man nach Osten oder Westen, stößt man auf die gleichen Häuser, Hügel, Straßen – doch alles ist zwanzig Jahre zeitversetzt. Nur in Trauerfällen dürfen die Grenzen passiert werden. Als die junge Odile in Besuchern aus der Zukunft die Eltern ihres Freundes Edme erkennt, weiß sie, dass er bald sterben wird. Was wäre, wenn Odile das ihr auferlegte Schweigen bricht? Ein bewegendes und außergewöhnliches Debüt über Freiheit und die Macht des Schicksals.“



Des öfteren hört man den Spruch „Nur gut, dass ich nicht weiß wann ich gehen muss“ oder „Ich will nicht wissen wann ich sterbe“ aber was ist denn wenn man es weiß? Autor Scott Alexander Howard hat sein Buch-Debüt genau dieser Thematik gewidmet und eine Geschichte drumherum verwoben. Howard spielt hier aber mit den Zeiten und mit den Lesern. Warum? Er lässt seine Figuren in einer Art Zeitschleife um zwanzig Jahre zeitversetzt leben. Nur bei dem Verlust eines geliebten Menschen bzw. bei ganz schwerer Trauer darf man diese Blase verlassen. Ist das gerecht? Ist das menschlich? Selbstredend ist es nur eine Geschichte aber ich muss zugeben, Howard hat das Hauptthema mit dem wissenden Sterbezeitpunkt recht gekonnt in seine Erzählung einfließen lassen. Wir dürfen nämlich durch Odile erfahren, dass ihr Freund Edme bald sterben wird. Wie geht man mit diesem Wissen um? Spricht man darüber? Schweigt man und genießt die Zeit miteinander? Sieht man darüber hinweg weil wir alle irgendwann gehen müssen? Wie also damit umgehen? Genau da gibt Howard seinen Lesern genügend Raum. Was auch gut so ist. Man muss sich auf die gesamte Thematik einlassen können, wer dies nicht tut, wird Schwierigkeiten haben mit dieser Geschichte. Wir dürfen mit Odile eine gewisse Zeit verbringen und ihr Leben in diesem Tal erleben. Howard springt ab und an recht unkontrolliert zwischen den Zeiten was große Aufmerksamkeit beim Leser erfordert aber dennoch hat die Geschichte ihren Reiz, eine besondere Spannung und ja, sie löst eine Neugier aus weil man gern wissen möchte wie Odile damit umgeht. Howard regt, wie bereits gesagt, aber auch den Leser-Geist an. Die Geschichte hat recht philosophische Züge, die dennoch ohne Zwang daher kommen. Dadurch spricht die Story eine breite Leserschaft an. 4 sehr gute Sterne hierfür.

Veröffentlicht am 20.03.2024

Muss man gelesen haben! Ein absolutes Highlight!

25 letzte Sommer
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!ein Lesehighlight 2024!



Klappentext:

„Am Küchentisch eines alten Bauernhauses treffen zwei Menschen aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Der Erzähler dieser Geschichte führt ein ...

!ein Lesehighlight 2024!



Klappentext:

„Am Küchentisch eines alten Bauernhauses treffen zwei Menschen aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Der Erzähler dieser Geschichte führt ein gehetztes Leben, das er als endlose To-do-Liste empfindet; Karl hingegen sortiert Tag für Tag Kartoffeln - und denkt nach. Als Karl seinen Gast mit der Tatsache konfrontiert, dass ihm noch ungefähr 25 Sommer bleiben, beginnen beide ein Gespräch über die großen Fragen des Lebens: Warum verbringen wir so viel Zeit mit unserer Arbeit anstatt mit den Menschen und Dingen, die uns wirklich wichtig sind? Woher nehmen wir den Mut, unsere eigenen Träume zu verwirklichen? Und warum beginnt das richtige Leben oft erst, wenn wir erkennen, dass wir nur eines haben?



Stephan Schäfer bringt uns dazu, Antworten auf diese Fragen in uns selbst zu suchen. 25 letzte Sommer ist eine warme, tiefe Erzählung, die uns in unserer Sehnsucht nach einem Leben in Gleichgewicht abholt, uns mitnimmt zu Karl und seinem Hof, zum See und auf den Kartoffelacker – zu einer Geschichte über Freundschaft, über das Zu-viel und Zu-wenig im Leben. Und über die Fragen, auf die wir alle so gerne Antworten finden wollen.“



Oh, oh, oh….was für ein wahnsinnig tolles und lesenswertes Buch hier auf den Leser wartet! Die Geschichte „25 letzte Sommer“ ist einfach nur gewaltig und trieb mir eine Dauergänsehaut auf. Stephan Schäfer nimmt den Leser ganz liebevoll und warmherzig an die Hand, sich die beiden Menschen in diesem Bauernhaus näher zu betrachten. Wir schauen durch das kleine Fenster und sehen sie: unser Erzähler ist der Stress-Mensch und Karl, der Hausherr, ist genau das Gegenteil. Sicherlich ist die Geschichte absehbar aber sie ist es auch nicht. Als Karl ganz trocken unserem Stress-Menschen erzählt, das er nur noch 25 Sommer hat, gerät auch dieser ins grübeln. 25, fünfundzwanzig - eine Zahl mit zwei Ziffern. Klingt erstmal viel aber sind 25 wirklich viel? Schaffen Buchstaben mehr Wirkung wenn wir daraus ein viertel Jahrhundert machen? Aber wenn wir ehrlich sind, sind fünfundzwanzig nicht viel. Genau das merkt auch unser Erzähler. Die beiden setzen sich zusammen und diskutieren über die Fragen des Lebens. Schäfer bleibt dabei unglaublich ruhig und unaufgeregt. Er wird philosophisch nachdenklich und als Leser stimmt man dem ein, er regt an, es den Herren gleich zu tun und dennoch liest man gespannt ob der Schalter bei unserem Stress-Menschen sich doch noch umlegt. Was hat Karl denn für eine Lebensweise und wie geht er damit um? Wir Leser tauchen ein, in eine Stube in einem Bauernhaus, das wohl dem Himmel ein kleines Stück näher ist und den Kopf wohlmöglich freier macht. Was braucht der Mensch um glücklich zu sein? Hat man Zeit vergeudet? Bekommt man diese wieder? Sie merken schon, bei diesem wunderschönen Buch kommt man ohne eigene Gedanken nicht umher. Dieses Buch ist für mich ein absolutes Highlight und muss gelesen werden! Selten so ein besonderes Buch gelesen wie dieses! Gerne würde ich mehr als 5 Sterne vergeben!