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Veröffentlicht am 17.10.2017

Rezension zu Fiona: als ich tot war

Fiona
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Als Neue auf ihrem Revier bekommt Fiona Griffiths natürlich erstmal nur Routinefälle, und so bekommt sie es mit einem Abrechnungsbetrug in einem Möbelhaus zu tun. Fiona ist eine gute Polizistin, die ihre ...

Als Neue auf ihrem Revier bekommt Fiona Griffiths natürlich erstmal nur Routinefälle, und so bekommt sie es mit einem Abrechnungsbetrug in einem Möbelhaus zu tun. Fiona ist eine gute Polizistin, die ihre Fälle akribisch verfolgt und so geht sie der Spur des Geldes hinterher und stößt dabei auf Leichen. Bald stellt sich heraus, das es um einen groß angelegten Betrug geht und damit um unheimlich viel Geld. Fiona, die gerade ihre Ausbildung zur Undercover-Agentin absolviert hat, wird unter dem Namen „Fiona Grey“ erstmal als Putzfrau eingeschleust. Bald werden auch die Betrüger auf Fiona aufmerksam und nutzen ihre Fähigkeiten. Für Fiona ist dies ein gefährliches Spiel, denn die Grenzen ihrer Persönlichkeiten zerfließen immer mehr und nur Fiona Griffiths kann das Verbrechen verhindern, aber was will Fiona Grey?

„Fiona: als ich tot war“ stammt aus der Feder von Harry Bingham.

Fiona ist ein wirklich außergewöhnlicher und besonderer Charakter, der wirklich aus dieser Geschichte heraussticht. Sie ist oftmals schwer zu fassen und ihr Verhalten und ihre Gedanken sind nicht immer für den Leser einfach nachzuvollziehen, aber das machte hier den besonderen Reiz dieser Figur aus. Es war wirklich interessant ihre Entwicklung zu verfolgen.

Der Fall selbst konnte mich leider nicht so begeistern, für mich baute sich leider keine bis wenig wirkliche Spannung auf. Der Fall steht auch immer ein wenig im Hintergrund und hätte für mich kompakter erzählt werden können um die Geschichte voranzutreiben und somit auch ein Spannungsgefühl zu erzeugen. So hatte sie leider deutliche Längen für mich.

Auch finde ich es schade, dass die Reihe mittendrin anfängt, so erzählt Fiona zwischendurch von vergangenen Fällen, die leider nicht in Deutschland veröffentlicht wurden, und ihre Entwicklung und ihr Verhalten vielleicht noch ein bisschen verständlicher gemacht hätten.

Mein Fazit:
Ein Kriminalroman, dem für mich oftmals die Spannung fehlte, aber mit einer besonderen Protagonistin, die wirklich heraussticht.

Veröffentlicht am 11.10.2017

Kurzmeinung zu Der letzte Überlebende

Der letzte Überlebende
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Sam, 13 Jahre, lebte mit seiner Familie in einem oberschlesischen Städtchen, als die Wehrmacht in Polen einmarschierte. Aus dem Städtchen wird ein Ghetto, und Sam befindet sich mittendrin, aber dies ist ...

Sam, 13 Jahre, lebte mit seiner Familie in einem oberschlesischen Städtchen, als die Wehrmacht in Polen einmarschierte. Aus dem Städtchen wird ein Ghetto, und Sam befindet sich mittendrin, aber dies ist erst der Anfang seines Leidensweges, der ihn während seiner weiteren Kindheit bzw. Jugend begleiten wird. Er überlebt Ausschwitz und die Selektion durch Mengele, die Zwangsarbeit, den Todesmarsch und den Schiffbruch der Cap Arcona. Am Ende seines unglaublichen Lebens kann Sam Pivnik, einer der letzten Überlebenden von Auschwitz, darüber erzählen.

Der letzte Überlebende: Wie ich dem Holocaust entkam ist der Lebens- und Leidensgeschichte von Sam Pivnik.

Ein wirklich berührendes Buch, das mich einem während des Lesens nicht mehr losließ, sondern mich in eine bedrückende, grausame Welt hineinzog aus der es nicht leicht war wieder hervorzutauchen.

Sam Pivniks erzählt seine Geschichte in der Ich-Perspektive, dadurch wirkten seine Schilderungen manchmal noch eindringlicher auf mich. Er erzählt schonungslos und auch detailreich von den Grausamkeiten, die ihm, seiner Familie und all den anderen Juden durch die Nazis angetan wurden. Das zu lesen war nicht einfach und oftmals musste ich schlucken und auch innehalten um die Schilderungen zu verarbeiten. Der ständige Kampf ums Überleben und das Miterleben des Sterbens der Menschen um ihn herum haben tiefe Spuren hinterlassen.

Mein Fazit:
Ein berührendes und bedrückendes Buch, ein Dokument über eine Zeit die niemals vergessen werden darf.

Veröffentlicht am 09.10.2017

Rezension zu Diabellis Inferno

Diabellis Inferno
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Bertram Behringer, Chefinspektor bei der Grazer Polizei, kehrt in seine Heimatstadt Wien zurück. Dort mischt er sich unerlaubter Weise in einen Mordfall ein. Denn Behringer glaubt, dass der Verdächtige ...

Bertram Behringer, Chefinspektor bei der Grazer Polizei, kehrt in seine Heimatstadt Wien zurück. Dort mischt er sich unerlaubter Weise in einen Mordfall ein. Denn Behringer glaubt, dass der Verdächtige Luc Diabelli sein Sohn ist. Aber wer sind die Männer, die Diabellis verfolgen, beschützen sie ihn oder jagen sie ihn? Behringers Ermittlungen bringen ihn Gefahr und so wird er bald Opfer von Diabellis Verfolgern. Auch Architektin Xenia Wolenski, beauftragt von Diabelli einen Umbau und Neubau zu gestalten und bald von ihrem Auftraggeber mehr als fasziniert ist, gerät dadurch in sein gefährliches Umfeld.

Diabellis Inferno stammt aus der Feder von Ingrid J. Poljak.

Bertram Behringer ist ein erfahrener Polizist, den aber ein alter ungelöster Fall nicht loslässt, und so macht er sich auf in seiner Freizeit in Wien bei einem Fall zu ermitteln, bei dem Luc Diabelli wieder eine Rolle spielt.
Xenia Wolenski, eine junge Architektin, die um jeden Job kämpft, ist schnell von Diabelli fasziniert und lässt sich auf ein gefährliches Spiel ein.
Luc Diabelli, wird von Behringer des Mordes verdächtigt, schnell stellt sich heraus, das sich um ihn viele Geheimnisse ranken.

Die Protagonisten in diesem Buch sind sehr unterschiedlich, aber alle auf ihre Weise sehr einnehmend. Luc Diabelli spielt dabei die undurchsichtigste Rolle und als Leser merkt man schnell hier verbirgt sich so einiges und man fragt sich natürlich sofort was.

Der Mordfall scheint nicht einfach zu lösen zu sein, denn ein wirkliches Motiv ist erstmal nicht zu erkennen, aber der Fall rückt auch immer mehr in den Hintergrund, und es wird sich immer auf die einzelnen Protagonisten konzentriert. Der eigentliche Spannungsaufbau entsteht vor allem durch Luc Diabelli und sein mehr als undurchsichtiges Umfeld. Bald stellte sich bei mir eine Ahnung ein, um wen es sich bei Lucs Verfolgern handeln könnte und voller Neugierde las ich weiter ob sich den meine Ahnung bestätigen würde.

Obwohl der Mordfall hier nicht im Mittelpunkt des Geschehens stand, konnte mich das Buch mit seinen sehr unterschiedlichen Charakteren und den weiteren Ereignissen fesseln. Das Finale hat mir ausgesprochen gut gefallen und war spannend aufgebaut. Gerne hätte ich noch mehr Hintergrundinformationen zu Luc gehabt um das Bild abzurunden.

Mein Fazit:

Ein Thriller, der mich vor allem durch seine Protagonisten fesseln konnte.

Veröffentlicht am 03.10.2017

Rezension zu ...und morgen werde ich dich vermissen

... und morgen werde ich dich vermissen
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Thorkild Aske, ehemaliger interner Ermittler der norwegischen Polizei und ein gefragter Verhörspezialist wird aus dem Gefängnis entlassen. Von Schuldgefühlen und Schmerzen geplagt, steht er vor dem Scherbenhaufen ...

Thorkild Aske, ehemaliger interner Ermittler der norwegischen Polizei und ein gefragter Verhörspezialist wird aus dem Gefängnis entlassen. Von Schuldgefühlen und Schmerzen geplagt, steht er vor dem Scherbenhaufen seines Lebens. Von seinem Freund und Psychologen Ulf lässt sich Thorkild überreden nach Rasmus Moritzen, einem jungen Mann zu suchen. Rasmus arbeitet auf einer verlassenen Leuchtturmwärterinsel im norwegischen Meer und ist spurlos verschwunden. Die dortige Polizei geht von einem Tauchunfall aus, aber Rasmus Eltern wollen sich mit dieser Erklärung nicht zufrieden geben. Thorkild fährt in den Norden und beginnt nach Rasmus zu suchen, aber schon bald muss er feststellen das er nicht alleine ist auf der kargen Felseninsel. Während eines starken Herbststurmes wird tatsächlich eine Leiche angeschwemmt, aber es ist nicht Rasmus…

…und morgen werde ich dich vermissen stammt aus der Feder von Heine Bakkeid.

Thorkild Aske ist ein mehr als ungewöhnlicher Ermittler, völlig kaputt, von Schuldgefühlen zerfressen und von Schmerzen geplagt, unter einem massiven Medikamenteneinfluss stehend, versucht er Rasmus Moritzen zu finden der spurlos verschwunden ist. Thorkild ist als Protagonist kein Sympathieträger, was ich manchmal ganz erfrischend finde, hier war es mir oftmals einfach zu viel, denn die Geschichte braucht wirklich lange um in Fahrt zu kommen, da sich erstmal alles nur um Thorkild dreht. Auch wenn dies im späteren Verlauf abnimmt und die eigentliche Geschichte sich mehr in den Vordergrund stellt, empfand ich seine persönlichen Befindlichkeiten und auch die Beschäftigung mit bestimmten Körperfunktionen manchmal doch recht nervig. Thorkilds Vergangenheit wird dem Leser in eingestreuten Rückblenden erzählt und so erfährt man nach und nach wie es dazu kommen konnte das Thorkild im Gefängnis gelandet ist.

Bei der eigentlichen Geschichte flackern immer wieder Spannungsmomente auf, die mir ausgesprochen gut gefallen hat, leider sagte mir der leicht mystische Touch der sich manchmal in die Geschichte einschlich, hier nicht wirklich zu, dies war mich zu flach um bei mir ein Spannungsgefühl auszulösen. Zum Ende kommt wirklich Fahrt auf und es entsteht eine flüssige Erzählung, die die Geschichte flott vorantreibt um in einem für mich gelungenes Finale zu enden.

Was mir ausgesprochen gut gefallen hat ist die Atmosphäre, die der Autor erschaffen hat, man kann hier wirklich in die karge, teils einsame Welt auf der Felseninsel mit den düsteren Herbststürmen eintauchen.

Mein Fazit:

Ein unterhaltsamer Thriller, der einige Zeit brauchte um mich zu fesseln, der mich aber mit einer gelungenen Atmosphäre für sich einnehmen konnte.

Veröffentlicht am 01.10.2017

Rezension zu One to go

ONE TO GO - Auf Leben und Tod
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Tom Booker ist Anwalt in einer großen Washingtoner Kanzlei. Beim Tippen einer SMS während der Autofahrt verliert er die Kontrolle über seinen Wagen und kollidiert auf der Memorial Bridge mit einem entgegenkommenden ...

Tom Booker ist Anwalt in einer großen Washingtoner Kanzlei. Beim Tippen einer SMS während der Autofahrt verliert er die Kontrolle über seinen Wagen und kollidiert auf der Memorial Bridge mit einem entgegenkommenden Kleinbus, in dem seine Tochter mit ihren Freundinnen sitzt. Der Kleinbus droht dadurch in den Fluss zu kippen. Die Zeit scheint aber plötzlich einzufrieren. Ein junges Paar nähert sich Tom und bietet ihm an die Zeit zurückzudrehen und somit das Leben seiner Tochter und der weiteren Insassen des Kleinbusses zu retten. Aber dieses Angebot gibt es nicht umsonst, im Gegenzug soll er alle 2 Wochen jemanden töten, als „Seelenaustausch“. Einen kurzen Moment später sitzt Tom wieder in seinem Autor, der tödliche Absturz des Kleinbusses ist nicht eingetreten und Tom ist sich sicher, dass er nur eine Halluzination hatte, die durch den Aufprall seines Kopfes auf das Lenkrad ausgelöst wurde, als sein Auto abrupt zum Stehen kam. Aber zwei Wochen später wird die Fahrerin des Kleinbusses brutal ermordet und nach einer SMS: „Einer gegangen noch vier übrig“ ist Tom sich sicher, dass er sich das ganze doch nicht nur eingebildet hat. Nun muss er, der noch nie eine Waffe abgefeuert hat, sich in einen Killer verwandeln um das Leben seiner Tochter und ihrer Freundinnen zu retten.

Der Mystery-Thriller One to go stammt aus der Feder von Mike Pace.

Mit dem Anfang habe ich mich ein wenig schwer getan, auch Tom als Protagonist konnte mich zuerst nicht für sich einnehmen. Auch finde ich, dass die Geschichte ein wenig schleppend in Gang kommt und sich zuerst auch nur wenig Spannung aufbaut. Aber mit der Ermordung der Fahrerin stieg die Spannung für mich deutlich an, die Ereignisse und Handlungen wurden dichter und schon bald war ich gefesselt von der Geschichte.

Toms moralische Auseinandersetzungen und Schwierigkeiten die er damit hat das er nun morden soll haben mir ausgesprochen gut gefallen und empfand ich gut und glaubhaft ausgearbeitet. Zwischendurch flackerte für mich auch ein wenig Humor und Sarkasmus auf, was dieser Geschichte noch eine besondere Art würze gab.

Der Mystery-Anteil nimmt eigentlich nicht allzu viel Raum ein, sondern gibt oftmals nur den Input für Toms Handlungen und Gedanken, erst zum Ende hin wird dieser Anteil deutlich größer, was mir in dieser Aufteilung ausgesprochen gut gefallen hat.

Mein Fazit:

Ein unterhaltsamer und spannender Mystery-Thriller, den ich gerne gelesen habe.