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Veröffentlicht am 13.07.2017

Rezension zu Der Gefährder

Der Gefährder
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Nach einem Brandanschlag auf ein Flüchtlingsheim kann die Polizei zwei der Täter festnehmen. Einer verrät ihren Anführer, der daraufhin mit einer kleinen Strafe auf Bewährung und einer neuen Identität ...

Nach einem Brandanschlag auf ein Flüchtlingsheim kann die Polizei zwei der Täter festnehmen. Einer verrät ihren Anführer, der daraufhin mit einer kleinen Strafe auf Bewährung und einer neuen Identität vom Verfassungsschutz ausgestattet wird. Mit seiner neuen Identität wird er in die Dschihadisten-Szene eingeschleust, und verfolgt dort auch ganz eigene Ziele.

Hauptkommissar Sommer muss sich bald eingestehen, dass der Terror auch bis in die Provinz vorgedrungen ist, und noch ahnt er nicht wie unmittelbar er ihn selbst treffen kann…

Der Gefährder stammt aus der Feder von Rolf Düfelmeyer.

In diesem Buch werden reale politische Geschehnisse, die Verstrickung von V-Männern des Verfassungsschutzes, Nationalsozialismus, der IS, Salafismus und auch die Mafia in einer fiktiven Geschichte zu einem spannenden Krimi verwoben. Die Aktualität, die manchem zugrunde zu liegen scheint und die Vielzahl der Themen die angesprochen werden, macht für mich das Besondere in dieser Geschichte aus.

Das Erzähltempo hat mir ausgesprochen gut gefallen, die Ereignisse werden gekonnt vorangetrieben, wodurch ein gelungener Spannungsbogen entsteht, der bis zum Finale aufrecht gehalten wird.

Die Protagonisten allen voran Hauptkommissar Sommer und sein Team wirkten sehr authentisch und sympathisch auf mich und konnten mich in ihrem Handeln und mit ihren Ermittlungen von sich überzeugen. Auch fehlten hier die üblichen Ermittlerklischees, was mir ausgesprochen gut gefallen hat.

Mein Fazit:

Ein spannender fiktiver Krimi, dem aktuelle Themen zugrunde liegen, und den ich gerne weiterempfehle.

Veröffentlicht am 09.07.2017

Rezension zu Herrn Petersmanns unbedingter Wunsch nach Ruhe

Herrn Petermanns unbedingter Wunsch nach Ruhe
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Leo Petermann, vermögender Privatier möchte seinen Ruhestand auf seinem Landsitz am See genießen, und nur noch sporadisch ist er für seinen Konzern als Berater tätig. Aber nach dem Tod seines Nachbarn ...

Leo Petermann, vermögender Privatier möchte seinen Ruhestand auf seinem Landsitz am See genießen, und nur noch sporadisch ist er für seinen Konzern als Berater tätig. Aber nach dem Tod seines Nachbarn wird die friedliche Idylle rund um den See nachhaltig gestört. Der Enkel erbt, und mit ihm zieht viel Lärm und ungehobeltes Benehmen ein. Leo Petermann erkennt schnell das dieser junge Mann nicht zur Einsicht zu bringen ist. Und zu allem Überfluss hat sich sein Stiefsohn mit einem mehr als zwielichtigen Geschäftspartner eingelassen. Eine radikale Lösung muss her um die Probleme anzugehen und komplett zu beseitigen…

Herrn Petersmanns unbedingter Wunsch ist der erste Teil um Leo Petermann aus der Feder von Michael Böhm.

Dieser Roman ist für mich eher ein Krimi, auch wenn nicht im klassischen Sinne. Die Geschichte wird aus der Sicht von Leo Petermann erzählt, der nach jahrelanger erfolgreicher Arbeit nun seinen Ruhestand genießen möchte. Als Leser begleitet man ihn durch seinen Alltag und erlebt in Rückblenden die Ereignisse um den Enkel des verstorbenen Nachbarn, alles in einer sehr nüchternen Art. Sehr schnell merkt man dadurch, das Leo Petermann ein Egoist ist und mit ziemlich viel Gefühlskälte ausgestattet ist, bei allem analysiert er erstmal welchen Vorteil er davon hätte.

Die Geschichte hat einen angenehmen und besonderen Schreibstil, der mich auf den ersten Seiten doch recht überrascht hat, mich aber von Seite zu Seite immer mehr für sich einnahm. Durch die Erzählweise und durch die Rückblende wurde für mich eine gewisse Grundspannung erzeugt, die für mich bis zum Ende spürbar war.

Mein Fazit:

Ein etwas anderer Krimi, der mich durch seine ungewöhnliche Art aber für sich einnehmen konnte.

Veröffentlicht am 05.07.2017

Rezension zu Spiel der Zeit

Spiel der Zeit
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1930 Bristol in England: Harry Clifton wächst in den Hafendocks auf, während seine Mutter Maisie hart arbeitet um sie beide durch zubringen. Harry Leben ändert sich grundlegend als er ein Stipendium für ...

1930 Bristol in England: Harry Clifton wächst in den Hafendocks auf, während seine Mutter Maisie hart arbeitet um sie beide durch zubringen. Harry Leben ändert sich grundlegend als er ein Stipendium für eine Eliteschule erhält. Dadurch erhält er Zugang in die Welt der Reichen und lernt Giles Barrington und seine Schwester Emma, Erben einer Schifffahrts-Dynastie, kennen. Harry und Emma verlieben sich ohne zu ahnen, dass die Schicksale der Familie auf tragische Weise miteinander verknüpft sind...

Spiel der Zeit ist der erste Teil der Clifton-Saga von Jeffrey Archer.

Durch viele gute Rezensionen und Bewertungen wurde ich auf diese Saga aufmerksam. Meine Erwartungen an den Auftakt dieser Reihe wurden auch erfüllt. Die Erzählperspektive empfand ich ein wenig gewöhnungsbedürftig, die Geschichte wird immer wieder von vorne erzählt, allerdings immer aus Sicht eines anderen Charakters, so fügt sich erst nach und nach ein Gesamtbild zusammen, was mir aber im Nachhinein sehr gut gefallen hat, auch wenn dadurch schnell klar war welches Familiengeheimnis versucht wird zu bewahren.

Die einzelnen Charaktere sind sehr unterschiedlich gestaltet, erfüllen aber vom armen Arbeiterkind bis hin zur wohlhabenden Upperclass alles was ein Roman benötigt. Dadurch bekommt man ein gutes Bild der damaligen Bedingungen, auch wenn hier gerne mal das ein oder andere Klischee bemüht wurde.

Das Buch endet mit einem Cliffhanger, der mich wahnsinnig neugierig auf den nächsten Teil hat werden lassen, mich aber auch nach über 500 Seiten ein wenig unbefriedigt zurücklässt, da nichts wirklich abgeschlossen oder geklärt wird.

Mein Fazit:

Ein toller Auftakt, den ich wirklich gerne gelesen habe, und mich sehr neugierig auf den Nachfolger hat werden lassen.

Veröffentlicht am 01.07.2017

Rezension zu Crossroads

Crossroads
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1940: Charles Norcott, ein erfahrener Inspector, muss auf der britischen Kanalinsel Guernsey in einem Mordfall ermitteln. Seine Ermittlungen gestalten sich nicht einfach, denn kurz nach dem Mord werden ...

1940: Charles Norcott, ein erfahrener Inspector, muss auf der britischen Kanalinsel Guernsey in einem Mordfall ermitteln. Seine Ermittlungen gestalten sich nicht einfach, denn kurz nach dem Mord werden die Inseln vom britischen Festland abgeschnitten und eine Kommunikation und weitere Untersuchung auf dem britischen Festland damit ausgeschlossen. Bald darauf besetzt die deutschen Wehrmacht die Kanalinsel, was einen Gegner auf den Plan ruft der über alle Ermittlungen auf dem Laufenden gehalten werden will. Als dann noch ein zweiter Mord geschieht, wird der Druck auf die Ermittlungen immer größer. Aber wem kann er auf der Insel eigentlich noch trauen?

Crossroads ist der erste Teil der Inspektor-Norcott-Reihe von Jürgen Albers.

Der Autor entführt den Leser mit diesem historischen Kriminalroman in die Besatzungszeit der Kanalinsel durch die deutsche Wehrmacht, und schafft es dabei den Leser richtig in diese Zeit eintauchen zu lassen. Alles wirkt bis ins Detail recherchiert, so dass die Protagonisten und die Ereignisse ein in sich stimmiges Bild für diese Zeit abgeben, was mir ausgesprochen gut gefallen hat.

Inspector Charles Norcott ist der Hauptcharakter, er ist ein erfahrener und kompetenter Ermittler, der seine Fälle akribisch analysiert um dann die Entscheidungen für seine weiteren Ermittlungen zu treffen. Seinen Charakter empfand ich sympathisch gezeichnet und das gekonnte einstreuen seiner Vergangenheit im Verlauf der Geschichte brachte ihn mir als Leser nach und nach näher.

Die Geschichte beginnt zwar mit einem Mord, wirkte aber in seiner Erzählweise anfangs doch recht ruhig auf mich. Durch diese ruhige Erzählweise blieb viel Raum um erstmal die Verhältnisse unter den Norcott und sein Team ermitteln müssen zu beleuchten, die hier nicht nur einige Mordmotive beleuchten müssen, sondern sich auch mit der Inselverwaltung und der deutschen Wehrmacht auseinandersetzen müssen. Aber nach und nach steigert sich das Erzähltempo was die Geschichte für mich dann deutlich vorantrieb.

Die Interaktion zwischen Norcott und der deutschen Wehrmacht hat mir gut gefallen, dabei wurden nicht einfach die gängigen Stereotypen der Nazis bedient, sondern auch hier wurden unterschiedliche Charaktere gezeichnet, so das Norcott zwischen Feinden auch unverhofft auf Hilfe treffen konnte.

Mich konnte dieser historische Roman mit seiner Geschichte für sich einnehmen, gekonnt wurde dieser Kriminalroman in gut recherchierte historische Fakten eingebunden und mit sympathischen Protagonisten versehen, denen ich gerne durch diese Geschichte folgte.

Mein Fazit:

Ein spannender historischer Kriminalroman, der mir gut gefallen hat und den ich gerne weiterempfehle!

Veröffentlicht am 28.06.2017

Rezension zu Grausames Erbe

Grausames Erbe
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Petty lebt sein 18 Jahre wie eine Gefangene in ihrem Zuhause und geht tagein, tagaus einer eintönigen Arbeit auf einem mehr als einsamen Schrottplatz nach und muss ein knallhartes Überlebenstraining absolvieren, ...

Petty lebt sein 18 Jahre wie eine Gefangene in ihrem Zuhause und geht tagein, tagaus einer eintönigen Arbeit auf einem mehr als einsamen Schrottplatz nach und muss ein knallhartes Überlebenstraining absolvieren, das ihr Vater bestimmt. Das alles soll nur zu ihrem Besten sein, wie er immer wieder betont. Als ihr Vater aber plötzlich stirbt, scheint die Freiheit greifbar zu sein, aber auch für diesen Fall hat ihr Vater vorgesorgt. Aber das will Petty auf keinen Fall hinnehmen, und flieht auf der Suche nach ihrer Vergangenheit und Freiheit und bald sogar vor der Polizei…

Grausames Erbe stammt aus der Feder von LS Hawker.

Petty lebt mit ihrem Vater in einer fast in sich abgeschlossenen Welt, der wortkarge Mann, verwehrt Petty fast jeden Kontakt zur Außenwelt und zwingt sie zu einem fast unmenschlichen Training, um vor den Gefahren der Welt geschützt zu sein. Als der Vater urplötzlich stirbt, muss sich Petty nun nicht nur mit der Außenwelt auseinandersetzen, sondern muss sich auch noch gegen die Vorkehrungen ihres Vaters erwehren, die in seinem Todesfall greifen sollen. Petty flieht, auch um nach ihrer wirklichen Vergangenheit zu suchen, denn ihr Vater scheint ihr nicht immer die Wahrheit erzählt zu haben. Auf der Flucht begleitet sie Dekker, ein junger Mann, der mit sich selbst noch nicht im Reinen ist und in die Geschichte von Patty unversehens hineingezogen wird.

Die Geschichte wird jeweils aus Pettys oder Dekkers Sicht erzählt, was am Anfang nicht ganz so einfach zu lesen war, aber relativ schnell war ich in dann doch in dem Rhythmus der beiden Erzählenden drin. Die Geschichte hat an vielen Stellen ein sehr hohes Tempo und viele actionreiche Szenen, die sich immer wieder mal mit ruhigeren Passagen abwechseln, was mir gut gefallen hat. Die Protagonisten Petty und Dekker sind eigentlich sympathische gezeichnet, wobei dies bei Petty am Anfang mehr der Naivität geschuldet ist, die sie bedingt durch ihre Gefangenschaft Zuhause zeigt, als das sie in ihrem Wesen und ihrer Erziehung wirklich sympathische Züge oder empathische Eigenschaften entwickeln konnte.

Die Geschichte hat die eine oder andere Wendung parat, die mir ausgesprochen gut gefallen haben und mit denen auch nicht immer direkt zu rechnen war.

Mein Fazit:

Eine oftmals rasante und für mich ungewöhnliche Geschichte, die mir gut gefallen hat.