Profilbild von Langeweile

Langeweile

Lesejury Star
online

Langeweile ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Langeweile über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.03.2019

Quatschlappen für alle Lebenslagen

Sommer bei Gesomina
0

Klappentext:

Sintflutartige Sturzfluten gehen auf die kleine Straße in einer einfachen Berliner Wohngegend nieder, in der Gesomina Massati seit über vierzig Jahren wohnt.
Es ist ein verregneter Sommer, ...

Klappentext:

Sintflutartige Sturzfluten gehen auf die kleine Straße in einer einfachen Berliner Wohngegend nieder, in der Gesomina Massati seit über vierzig Jahren wohnt.
Es ist ein verregneter Sommer, aber es wird ein ganz besonderer sein. Denn sie wird einen Gast haben, den zwölfjährigen Jona, den sie als kleines Kind gehütet hat.
Bei Süßgebäck und zahllosen Partien Backgammon erzählt Gesomina dem Jungen aus ihrer Kindheit in Mogadischu. Eines Tages erfährt er durch Zufall von ihrem Sohn, zu dem sie seit 50 Jahren keinen Kontakt mehr hatte.
Fasziniert von der Straße und ihren Bewohnern lauscht Jona Gesominas bewegter Lebensgeschichte und macht sich auf die Suche nach Antworten.
Mit ihm lernt Gesomina , dass es die Hilfe neuer Freunde braucht, um sich seiner Vergangenheit zu stellen.

Meine Meinung:

Mitten in einem nicht so chicen Berliner Wohnbezirk,präsentiert der Autor eine Gruppe von völlig verschiedenen Menschen.
Sie hatten alle ihre Träume, die sich jedoch größtenteils nicht erfüllten. Jeder geht damit auch seine Weise um ,einige resignieren, andere schöpfen immer wieder neue Hoffnung.
Gesomina ist der gute Geist der Gemeinschaft,die alle mit ihren süßen Köstlichkeiten (Quatschlappen) verwöhnt.
Jedoch hat auch sie ihr Päckchen zu tragen, was aus ihrer Vergangenheit resultiert.
Für Jona ist dies eine völlig neue Welt. Er kommt aus einem gut situierten, aber relativ gefühlskalten Elternhaus und lernt hier Menschen kennen, die mit wenig Mitteln, aber mit sehr viel Herzlichkeit ihr Leben bewältigen.
Nachdem er Gesominas Geschichte Stück für Stück erfahren hat, beschließt er, ihren Sohn ausfindig zu machen.Hierbei bedient er sich des Internets, versucht aber auch seine neugewonnenen Freunde in die Suche einzubeziehen.
Mit seinem besonderen Schreibstil gelingt es dem Autor einem beim Lesen die Figuren so nahe zu bringen,dass man meint,sie schon lange persönlich zu kennen.

Fazit:

Ein Buch, das mit seinem ganz besonderen Charme, mich richtig gefangen genommen hat. Ich spreche eine Leseempfehlung aus und vergebe fünf Sterne.

Veröffentlicht am 05.03.2019

Sehr gelungenes Debüt

Die Erleuchtung der Welt
0

Klappentext:

Heidelberg, 1427.
Um seine Spielschulden zu bezahlen, verkauft Helenas Vater seine Tochter an einen Winzer als Magd. Dem Mädchen widerfährt schreckliches auf dem Weingut und es flieht. ...

Klappentext:

Heidelberg, 1427.
Um seine Spielschulden zu bezahlen, verkauft Helenas Vater seine Tochter an einen Winzer als Magd. Dem Mädchen widerfährt schreckliches auf dem Weingut und es flieht.
Das Schicksal lässt Helena zur engsten Vertrauten von Prinzessin Mechthild von der Pfalz werden, sie folgt ihr nach Stuttgart und Urach.
Doch ihre Vergangenheit holt Helena ein, sie trifft eine falsche Entscheidung und die Freundschaft zu Mechthild wird auf eine harte Probe gestellt.....


Meine Meinung:

Die Autorin hat mit diesem Roman Neuland betreten. Sie war mir bisher aus verschiedenen Krimis bekannt, die ich sehr gerne gelesen habe.
Daher war ich neugierig auf ihr neues Genre und wurde nicht enttäuscht.
Man begleitet als Leserin das Leben der Protagonistin Helena über einen Zeitraum von fast 60 Jahren. Gleich zu Beginn empfand ich große Sympathie für sie ,die im Verlauf der Geschichte weiter wuchs. Wie sie es trotz aller Verletzungen, Schmähungen und Demütigungen schaffte, immer wieder aufzustehen und ihre Ziele nie aus den Augen zu verlieren, nötigte mir großen Respekt ab.
Durch ihre Bekanntschaft ,die später zu einer Freundschaft wurde,mit Prinzessin Mechthild von der Pfalz,bekam sie Zugang zu höheren Kreisen.
Als Leserin hatte man dadurch auch Einblick in das Leben der damaligen adligen Gesellschaft.
Sie schaffte es, das Frauenbild der früheren Zeit gehörig auf den Kopf zu stellen.
Die Autorin hat es sehr geschickt verstanden, die fiktive Geschichte mit den historischen Ereignissen zu verknüpfen, beides hat mir sehr gut gefallen.
Hierfür ein großes Lob für die gute Recherchearbeit.

Fazit:

Ich habe das Buch in relativ kurzer Zeit gelesen und war sehr begeistert. Ich hoffe, auf weitere Bücher in diesem Genre.
Eine absolute Empfehlung für Leser mit geschichtlichem Interesse,verbunden mit 5 Sternen.

Veröffentlicht am 02.03.2019

Olivera in großer Gefahr

Die Salbenmacherin und der Engel des Todes
0

Klappentext:
Mord im Spital

Nachdem die Salbenmacherin Olivera die Nachricht vom Tod ihrer Großmutter erhalten hat, versinkt sie in tiefer Trauer.
Um Ablenkung zu finden, arbeitet sie noch mehr als ...

Klappentext:
Mord im Spital

Nachdem die Salbenmacherin Olivera die Nachricht vom Tod ihrer Großmutter erhalten hat, versinkt sie in tiefer Trauer.
Um Ablenkung zu finden, arbeitet sie noch mehr als sonst im Heilig-Geist-Spital. Als jedoch kurz hintereinander ein Greis und eine Wöchnerin versterben, erhebt der Spitalmeister schwere Anschuldigungen gegen sie.
Auf Befehl des Rates wird sie verhaftet, doch auf dem Weg zum Gefängnis verhilft ihr der Henker zur Flucht.
Allein, hochschwanger und schwer verletzt flieht Olivera aus der Stadt und schwebt in tödlicher Gefahr ....

Meine Meinung:

Auch im vierten Band um die Salbenmacherin Olivera ist es der Autorin erneut gelungen, eine spannende Geschichte aus dem Mittelalter zu präsentieren.
Die sympathische Protagonistin, ihr Mann Götz ,sein Gehilfe Jona ,sowie die ehemalige Hure Gerlin ,der intrigante Medicus und viele andere sind aus den vorhergehenden Büchern bekannt.
Ich wurde gleich zu Beginn in die Geschichte hineingezogen und habe mit Olivera gezittert und gelitten. Durch die präzisen Beschreibungen hatte ich von allen beteiligten Personen genaue Bilder im Kopf.
Man merkte der Geschichte wiederum die gute Recherchearbeit an,das Leben der damaligen Zeit wurde sehr gut eingefangen. Nach der Lektüre bin ich erneut sehr dankbar dafür, in der heutigen Zeit leben zu dürfen.

Fazit:

Wer sich für die Geschichte des Mittelalters interessiert, ist mit diesem Buch bestens bedient, ich kann es unbedingt empfehlen.
Von mir gibt es fünf verdiente Sterne.

Veröffentlicht am 28.02.2019

Wo ist Kilian?

Schwarze Küste
0

Klappentext:

Als Kommissar Richard Levin gerade anfängt, die bizarre Schönheit von Teneriffa zu genießen, ist es mit der Urlaubsstimmung auch schon vorbei.
Panische Schreie zwingen ihn nachts aus seinem ...

Klappentext:

Als Kommissar Richard Levin gerade anfängt, die bizarre Schönheit von Teneriffa zu genießen, ist es mit der Urlaubsstimmung auch schon vorbei.
Panische Schreie zwingen ihn nachts aus seinem Hotelbett. Kilian, der Sohn einer alten Bekannten, eine Richterin aus Nürnberg, ist verschwunden und Levin war der Letzte, der ihn gesehen hat. Levin muss sich dem Vorwurf der Entführung stellen.
Am nächsten Morgen wird die Leiche eines Strandverkäufers in der Nähe des Hotels gefunden, in seiner Brust steckt ein Messer. Zufall oder hat der Mord etwas mit Kilians Verschwinden zu tun?
Richard versucht, die örtliche Polizei bei ihren Ermittlungen zu unterstützen, doch die spanischen Behörden wissen seine Einmischungen keinesfalls zu schätzen. Ein dramatischer Wettlauf gegen die Zeit beginnt, bei dem Levin auch die Schattenseiten der traumhaften Urlaubsinsel kennenlernt.

Meine Meinung:

Der Autorin ist es gut gelungen, in der traumhaften Kulisse von Teneriffa, einen spannenden Krimi anzusiedeln.
Das lag natürlich zum großen Teil an der sympathischen Figur des Protagonisten. Sein Zwiespalt zwischen beruflichem Interesse und Urlaubsgefühl wurde glaubhaft dargestellt.
Es herrschte von Anfang an Spannung und natürlich fehlten auch die für einen Krimi wichtigen falschen Fährten nicht.
Es gefiel mir gut, auch etwas über das Privatleben des Ermittlers zu erfahren.
Obwohl ich zwischendurch öfter meinte, auf der richtigen Spur zu sein, wurde ich dann doch noch etwas überrascht.

Fazit:

Ein Krimi, den ich gerne weiterempfehle. Ich freue mich schon auf weitere Fälle.

Veröffentlicht am 22.02.2019

Wien —gestern und heute

Die Fliedertochter
0

Klappentext:

Berlin 1936. Die Sängerin Luzie Kühn steht ganz am Anfang ihrer Karriere und träumt von einem Leben im Rampenlicht. Doch als Jüdin fühlt sie sich nicht mehr sicher und verlässt Berlin in ...

Klappentext:

Berlin 1936. Die Sängerin Luzie Kühn steht ganz am Anfang ihrer Karriere und träumt von einem Leben im Rampenlicht. Doch als Jüdin fühlt sie sich nicht mehr sicher und verlässt Berlin in Richtung Wien. Sie verliebt sich in den charismatischen Bela Król und schwebt im siebten Himmel, doch schon bald wird klar, dass sie auch in Wien nicht sicher ist ...

Berlin 2018.

Paulina Wilke wird von ihrer mütterlichen Freundin Antonia gebeten, in Wien ein Erbstück für sie abzuholen. Sie ahnt nicht, dass die Reise nach Wien ihr Leben verändern wird....

Meine Meinung:

Der Autorin ist es gelungen, mich von Anfang an in diese höchst emotionale Geschichte eintauchen zu lassen.
Ihr Schreibstil ermöglicht es mir,die einzelnen Personen genau kennenzulernen und quasi mit ihnen auf Tuchfühlung zu sein.
Ob es sich um Luzies Leben in der Vergangenheit, oder um Paulinas in der Gegenwart handelt,man ist stets mittendrin im Geschehen. Besonders das Leben von Luzie und ihr Schicksal als Halbjüdin,rührte mich hierbei besonders.
Nicht nur die täglichen Schikanen des Alltags durch die Nazis, sondern auch ihr Kampf um die Liebe wurden sehr eindringlich beschrieben.
Kleine lustige Episoden und ein feinsinniger Humor, halfen dabei die Tränen zu trocknen,welche immer wieder flossen.
Natürlich wurden auch die wunderschöne Stadt Wien, ihre Kultur, ihre Sehenswürdigkeiten und nicht zuletzt ihre berühmten kulinarischen Spezialitäten gewürdigt.
Ein besonderes Schmankerl waren in dem Zusammenhang die Rezepte im hinteren Teil des Buches.

Fazit:

Das Buch wird sicherlich zu meinen Lese - Highlights dieses Jahres gehören.
Nach der Lektüre bin ich wieder einmal dankbar, in der heutigen Zeit zu leben und hoffentlich nie solchem Schreckensszenario ausgesetzt zu sein.
Das Buch wird sicherlich noch eine Zeit in mir nachhallen, ich spreche eine absolute Leseempfehlung aus und vergebe sehr verdiente *****Sterne.