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Laurel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.02.2025

So berührend, so fesselnd

Das Leben fing im Sommer an
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Christoph Kramer kann auch Bücher schreiben! Was für ein gelungener Debütroman. Mit einer berührenden Art nimmt er uns mit in eine Geschichte, die sich teilweise mit seiner Jugend deckt.

Der 15-jährige ...

Christoph Kramer kann auch Bücher schreiben! Was für ein gelungener Debütroman. Mit einer berührenden Art nimmt er uns mit in eine Geschichte, die sich teilweise mit seiner Jugend deckt.

Der 15-jährige Christoph erlebt in den ersten drei Tagen seiner Sommerferien 2006 viele erste Male. Zusammen mit seinen besten Freunden geht er auf Partys, hat aufregende Treffen mit Mädchen und macht verbotene Dinge.

Das Buch hat mich wie eine Welle total mitgerissen. Christoph Kramer schafft eine positiv melancholische Stimmung, eine Erinnerung an die unbeschwerte Zeit der Sommerferien in der Jugend und eine Verbindung zu seinem jungen Ich. Mit seiner einfühlsamen Art des Erzählens beschreibt er die Gedanken und Probleme von Jugendlichen dieses Alters in authentischer Weise. Am Ende des Buchs war ich total ergriffen von diesem ehrlichen und gefühlvollen Werk. Ich bin begeistert!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.02.2025

WUNDERSCHÖN

Über allen Bergen
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In diesem Buch wird die Liebe zur Natur und zu den Farben poetisch zelebriert.

Vadim Pavlovitch muss 1943 seine Familie in Paris wegen seines Asthmas und der näher rückenden Bedrohung durch die Nazis ...

In diesem Buch wird die Liebe zur Natur und zu den Farben poetisch zelebriert.

Vadim Pavlovitch muss 1943 seine Familie in Paris wegen seines Asthmas und der näher rückenden Bedrohung durch die Nazis zurücklassen und allein in das kleine Bergdorf Vallorcine ziehen. Vadim wird zu Vincent, einem Sohn der Familie, bei der er unterkommt. Er erlebt den Wandel der Natur im Hochgebirge vom tiefsten Winter über den Frühling bis in den Hochsommer und lernt ein bisher fremdes Leben kennen. Er sieht eine neue Welt und lernt neue Dinge.

Auf eine beeindruckende Weise schaffen es Autorin und Übersetzerin die Natur durch die Augen des beeindruckten und verzauberten Jungen mitsamt den Farben und Formen zu zeichnen. Durch diese Beschreibungen wird dem Leser das Wunder der Natur bewusst und wunderschöne Naturbilder werden im Kopf hervorgerufen.

Dieses Buch ist ein Buch zum Langsamlesen und Genießen. Es begleitet einen durch graue Tage und bringt Licht in den Winter.

Veröffentlicht am 13.02.2025

Düstere Geheimnisse

Die blaue Stunde
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„Die blaue Stunde“ ist ein spannender Roman, der in der Zeit nach der Corona-Pandemie spielt. Die Geschichte dreht sich um Becker, der aus persönlichen Gründen die Künstlerin Vanessa Chapman verehrt. Er ...

„Die blaue Stunde“ ist ein spannender Roman, der in der Zeit nach der Corona-Pandemie spielt. Die Geschichte dreht sich um Becker, der aus persönlichen Gründen die Künstlerin Vanessa Chapman verehrt. Er arbeitet bei der Stiftung, die durch persönliche Verstrickungen des ehemaligen Stiftungsleiters die Werke von Chapman erbte. Als bei deren Ausstellung ein renommierter Anthropologe einen Knoche als menschlich identifiziert, kontaktiert die Stiftung erneut die Erbschaftsverwalterin Grace, eine gute Freundin von Chapman. So kommt es, dass Becker die erst sehr misstrauische Grace, auf der Insel besucht und die Orte der Kunstwerke seiner verehrten Künstlerin kennenlernt. Auf der Suche nach der Lösung des Rätsels um den Knochen lernt Becker die Geschichte von Vanessa Chapman durch Erzählungen von Grace und Tagebücher kennen und stößt auf viele düstere Geheimnisse…

Die Autorin schafft es, eine gute Geschichte mit viel Spannung zu erzählen. Durch Rückblicke in verschiedene Situationen im Leben der Hauptfiguren lernt man die Personen, auch die nicht mehr lebenden, ihre Ängste und Motivationen sehr gut kennen. Die verschiedene Erzählmittel, wie Tagebucheinträge und Zeitungsartikel, machen das Buch kurzweilig.

Veröffentlicht am 13.02.2025

Zwei Geschichten verschmelzen zu einer

Wackelkontakt
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Es werden zwei Hauptfiguren vorgestellt, die jeweils ein Buch über das Leben der anderen lesen.
Da ist einerseits Escher, ein Trauerredner, der am Anfang des Buchs auf einen Elektriker wartet, welcher ...

Es werden zwei Hauptfiguren vorgestellt, die jeweils ein Buch über das Leben der anderen lesen.
Da ist einerseits Escher, ein Trauerredner, der am Anfang des Buchs auf einen Elektriker wartet, welcher einen Wackelkontakt einer Steckdose reparieren soll. Um das Warten zu verkürzen, liest er ein Buch über einen Kronzeugen in einem Mafia-Fall: Elio, der durch das Zeugenschutzprogramm muss und dann als Marko Steiner nach Deutschland kommt. Zum Deutschlernen liest er ein Buch, in dem ein Trauerredner namens Escher auf einen Elektriker wartet…

Die beiden Geschichten wechseln sich stimmig miteinander ab und laufen die Hälfte des Buchs parallel nebeneinander her. In der zweiten Hälfte werden immer mehr Übereinstimmungen klar und die beiden Handlungsstränge laufen zusammen.

Das Buch handelt nicht nur von Verbrechen sondern erzählt auch die Banalitäten des Lebens. Anfangs baut sich die Geschichte in einem ruhigen Tempo auf, nimmt jedoch ab der Mitte bis zum erlösenden Finale deutlich an Fahrt auf.

Wolf Haas schafft es, die beiden Handlungen mit einer fließenden Leichtigkeit zu verknüpfen. Die Abwechslungen machen das Buch kurzweilig und unterhaltsam. Handwerklich toll gemacht!

Veröffentlicht am 13.02.2025

Ein Krimi, wie es ihn schon hundertfach gibt

Dunkle Asche
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In „Dunkle Asche“ von Jona Thomsen wird ein Cold Case wieder aufgerollt, nachdem ein alter Mann kurz vor seinem Ableben sein Gewissen erleichtern möchte und einen Hinweis gibt. Die Kommissarinnen Gudrun ...

In „Dunkle Asche“ von Jona Thomsen wird ein Cold Case wieder aufgerollt, nachdem ein alter Mann kurz vor seinem Ableben sein Gewissen erleichtern möchte und einen Hinweis gibt. Die Kommissarinnen Gudrun und Judith nehmen die Ermittlungen auf. Die gerade 18jährige Sanna wurde Anfang der 1990er Jahre in dem Ostseeort ermordet.

In meinen Augen ist die Geschichte etwas abgedroschen. Ich habe schon etliche Krimis mit dem gleichen Aufbau und der gleichen Methodik, Spannung zu erzeugen, gelesen. Als Motiv der Verdächtigen wird hauptsächlich die nicht erwiderte Liebe herangezogen. Am Ende möchte der Autor einen Spannungsbogen erzeugen, das wirkt für mich etwas weit hergeholt und gekünstelt.

Auch wenn es grundsätzlich positiv ist, Frauenbilder abseits des traditionellen zu zeigen, empfand ich die Art und Weise, wie der Autor dies umsetzte, als unglaubwürdig. Da gibt es die Kommissarin, die weit entfernt von zu Hause arbeitet, während ihr Mann sich um die Kinder kümmert, und eine andere Kommissarin, die lesbisch ist, in einer Rockband spielt und eine Affäre mit einer deutlich jüngeren Frau hat. Natürlich, diese Frauenleben gibt es zuhauf, doch die Art, wie sie in diesem Buch nahezu beiläufig eingeführt werden, nur um dann ständig wiederholt zu werden, macht sie zunehmend plakativ und unglaubwürdig. Es entsteht der Eindruck, dass der Autor bewusst zeigen möchte: „Schaut her, ich bin Mann und Feminist, ich bin ein guter Mensch!“ Ich weiß, dass er es gut meint, doch leider ist mir dieser Versuch zu oberflächlich.