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Veröffentlicht am 17.06.2018

Charmantes Abenteuer

Stella Montgomery und die bedauerliche Verwandlung des Mr Filbert
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Mit „Stella Montgomery und die bedauerliche Verwandlung des Mr. Filbert“ werden wir in vergangene Zeiten entführt.
Der Charme der 20er Jahre begleitet uns in dieser Geschichte und bietet somit eine wunderbar ...

Mit „Stella Montgomery und die bedauerliche Verwandlung des Mr. Filbert“ werden wir in vergangene Zeiten entführt.
Der Charme der 20er Jahre begleitet uns in dieser Geschichte und bietet somit eine wunderbar zauberhafte Kulisse für das Abenteuer, das Stella Montgomery und uns Leser erwartet.


Das Abenteuer selbst ist ebenso charmant wie seine Kulisse, wenngleich der Höhepunkt zu schnell abgehandelt wurde.
Gerade als die Geschichte in Fahrt gerät ist schon wieder alles vorbei. Und es bleiben zu viele offene Fragen zurück. Kaum ein Geheimnis, das im Verlauf der Handlung auftaucht, wird enthüllt.
Dies liegt mitunter auch daran, dass die Figuren einfach eindimensional bleiben… trotz ihrer liebenswerten Schrullen und Eigenarten zeigen sie kaum Tiefe oder eine Entwicklung.
Aus ebendiesem Grund besitzt auch der „unheimliche“ Professor nicht den Schurkenfaktor, den ich von einem wahrhaftigen Bösewicht erwarte.
Die Charaktere des Buches mag er zwar in Angst und Schrecken versetzen, mich jedoch nicht.

Natürlich kann man jetzt anführen, dass die Geschichte für 10 jährige Kinder geschrieben wurde und nicht für eine irgendwie-erwachsene Frau in ihren Zwanzigern.
Tja Leute, das ist mir durchaus bewusst.
Doch von einer Handlung, die mitunter herausstellt, dass auch Kinder eine ernstzunehmende Stimme besitzen, erwarte ich einfach, dass sie Kinder dementsprechend behandelt.
Kinder mögen vielleicht mit den Begrifflichkeiten „Mehrdimensionalität“, „Individuum“ und „Komplexität“ nichts anfangen können; Dies bedeutet jedoch nicht, dass sie einen Plot, der diese Konzepte umsetzt, nicht verstehen würden.
Meiner Erfahrung nach verstehen Kinder oft sogar mehr, als manch Erwachsener.

Puh... das ist ja jetzt ernst geworden? Doch keine Sorge:
Das Lesen hat ehrlich Spaß gemacht!
Wie bereits erwähnt sind die Charaktere trotz ihrer Eindimensionalität sehr exzentrisch und irgendwie liebenswert. Besonders Stella (die Protagonistin) ist mir mit ihrem unschuldigen Wesen ans Herz gewachsen.
Außerdem bin ich ein Liebhaber von Detektivromanen und „Stella Montgomery und die bedauerliche Verwandlung des Mr. Filbert“ besitzt durchaus detektivischen Charme.
Auch bietet die Handlung spannende Ansätze, um daraus eine wunderbare Reihe werden zu lassen. Ich bin wirklich gespannt, wie die Autorin diese Ansätze in ihren nächsten Bänden verfolgt und ausbaut!

Somit hat "Stella Montgomery und die bedauerliche Verwandlung des Mr. Filbert" auf zwar kurzweilige aber ebenso amüsante Weise den Platz in meinem Regal verdient. Ich, für meinen Teil, freue mich auf die Fortsetzung!
Wer eine leichte, aber trotzdem besondere, Geschichte sucht, ist hiermit ganz besonders gut beraten ?