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Veröffentlicht am 26.05.2025

Gelungener Abschluss

Tokyo dreaming – Prinzessin im Rampenlicht
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Nachdem mir das erste Buch sehr gut gefallen hat, habe ich mich gefragt, ob ein zweiter Teil unbedingt noch nötig gewesen wäre, weil es ja eigentlich schon ein gutes Ende gab, aber nach der Lektüre des ...

Nachdem mir das erste Buch sehr gut gefallen hat, habe ich mich gefragt, ob ein zweiter Teil unbedingt noch nötig gewesen wäre, weil es ja eigentlich schon ein gutes Ende gab, aber nach der Lektüre des zweiten Teils weiß ich es definitiv besser. Im zweiten Teil ist nämlich nochmal so viel passiert und Izumi (und auch ihre Mutter) hat es geschafft, trotz aller Schwierigkeiten ihren Platz am Kaiserhof zu finden und doch sie selbst zu bleiben, auch wenn es nicht einfach war. Sie hat gelernt, dass es in Ordnung ist, sich nach Anerkennung zu sehnen, solange man dafür nicht sein eigenes Lebensglück opfert. Schon im ersten Buch mochte ich sie als Protagonistin sehr gerne.

Es war wirklich schön, nochmal mit Izumi an den japanischen Kaiserhof zurückzukehren, um zu erfahren, wie es mit ihrer Geschichte und der ihrer Eltern weitergeht.
Besonders schön fand ich es, dass sie doch noch einen Draht zu ihren Cousinen Akiko und Noriko gefunden hat, die ja im ersten Buch eher sowas wie ihre „Erzfeindinnen waren“, und sie sogar richtig gute Freundinnen geworden sind. Außerdem hat man die Zwillinge so viel besser verstehen lernen und sie dadurch sympathischer finden können, denn sie werden nochmal deutlich vielschichtiger geschildert und entwickeln sich weiter. Im Grunde genommen sind sie eigentlich keine schlechten Menschen, aber auch sie haben manchmal mit dem Druck der Aufmerksamkeit zu kämpfen. Das hat die Geschichte in meinen Augen nochmal sehr bereichert.

Etwas störend fand ich, dass Izumi sich komplett verändern und anpassen will, weil sie denkt, dass sie so ihren Eltern helfen kann, die Zustimmung des Hofrats zu ihrer Hochzeit zu bekommen. Aber zum Glück erkennt sie ja am Ende, dass das gar nicht nötig ist und geht ihren eigenen Weg, z.B. indem sie ein Studienfach wählt, das sie wirklich interessiert. Und zum Glück kommt sie auch wieder mit Akio zusammen, den ich persönlich viel lieber möchte und auch lieber an ihrer Seite gesehen habe als Eriku. Dass sich Akio von ihr getrennt hat, weil er dachte, es wäre besser für ihr Vorhaben, den Hofrat von der Hochzeit ihrer Eltern zu überzeugen, fand ich etwas konstruiert und unnötig, denn es hat Izumi (und wahrscheinlich auch ihm selbst) nur Schmerz gebracht und dazu geführt, dass sie sich auf Eriku eingelassen und sich dann sogar verliebt hat. Das hat dann widerum zu einem Liebesdreieck und noch mehr Schmerz für Izumi geführt, also eigentlich echt nicht nötig. Aber immerhin fand ich die Auflösung des Liebesdreiecks ganz gut gelöst.

Fazit: Es hat mir wie auch das erste Buch gut gefallen, allerdings nicht ganz so gut, was vielleicht auch daran gelegen haben könnte, dass ich es diesmal (in Ermangelung eines physischen Exemplars) als Hörbuch gehört und nicht gelesen habe. Die Sprecherin war ganz in Ordnung, aber sie klang oft so gleichgültig und dezent genervt, auch wenn es überhaupt nicht zur Situation gepasst hat, was mich ein bisschen gestört hat. Also ja, alles in allem eine nette royale Lektüre, die ich gerne verschlungen habe. Zwar gab es ein, meiner Meinung nach, unnötiges Liebesdreieck und Umwege der Handlung, dennoch kann die Fortsetzung mühelos an den Zauber von Band 1 anknüpfen. Ich bin sehr gerne nochmal zu Izumi nach Japan zurückgekehrt.

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Veröffentlicht am 26.05.2025

Schöne und humorvolle Prinzessinnengeschichte

Tokyo ever after – Prinzessin auf Probe
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Achtung: Rezension enthält kleine Spoiler!

Auch wenn das Buch etwas kindlich war, hat es mir doch sehr gut gefallen. Ich liebe einfach Prinzessinnengeschichten und über das japanische Kaiserhaus habe ...

Achtung: Rezension enthält kleine Spoiler!

Auch wenn das Buch etwas kindlich war, hat es mir doch sehr gut gefallen. Ich liebe einfach Prinzessinnengeschichten und über das japanische Kaiserhaus habe ich auch noch nie was gelesen, also war es sehr interessant, auch nebenbei ein bisschen was über die japanische Sprache und Kultur zu lernen. Außerdem hat mir der Schreibstil sehr gut gefallen und ich konnte mich ganz wunderbar in die Protagonistin Izumi hineinversetzen. Klar, dass sie am Anfang ein paar Fehler macht und in einige Fettnäpfchen tritt, aber das macht sie so sympathisch und ihre Geschichte so humorvoll und nachvollziehbar. Ich musste mehrmals herzhaft schmunzeln, aber auch bekräftigend nicken, denn neben den lustigen Momenten gibt es auch die seriöseren Momente, wo die Sprache dann auf Themen wie Feminismus und überholte Traditionen kommt, was ich sehr gut finde.
Außerdem finde ich es toll, dass der Kronprinz (ihr Vater) Izumi sofort als seine Tochter akzeptiert hat und sie kennenlernen wollte und dass auch die Familie sie willkommen geheißen hat (wenn auch mit kleineren Abstrichen). Es war so schön, dass sie eine richtige Vater-Tochter-Beziehung aufbauen konnten und er sogar zu ihr nach Amerika geflogen ist, um sie zurückzuholen. Und dadurch haben er und ihre Mutter auch noch eine zweite Chance bekommen. Ob man wohl hoffen darf?
Alles in allem fand ich das Buch wirklich toll, wunderbar, wenn man mal eine nicht allzu anspruchsvolle, aber unterhaltsame Lektüre sucht. Ich werde auch direkt den zweiten Teil lesen.

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Veröffentlicht am 22.03.2025

Gelungener Abschluss und liebster Teil der Reihe

Funkenstille (Sweet Lemon Agency, Band 3)
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Achtung: diese Rezension kann geringfügige Spoiler enthalten.

Mit „Funkenstille“ als drittem Band kommt die „Sweet Lemon Agency“-Reihe von Kyra Groh nun also zum Ende. Ein bisschen schade finde ich es, ...

Achtung: diese Rezension kann geringfügige Spoiler enthalten.

Mit „Funkenstille“ als drittem Band kommt die „Sweet Lemon Agency“-Reihe von Kyra Groh nun also zum Ende. Ein bisschen schade finde ich es, denn der dritte Band war für mich nochmal ein großes Highlight und insgesamt mein liebster Teil der Reihe und hat sie gleichermaßen zu einem tollen Abschluss gebracht.

In „Funkenstille“ bekommt nun Amelie, die mir schon in den ersten beiden Bänden sympathisch war und über die ich unbedingt mehr erfahren wollte, ihre eigene Geschichte und ich liebe sie. Amelie ist eine so unglaublich starke Frau, auch wenn ihr das vielleicht selbst gar nicht so bewusst ist und sie sich einredet, ihren unverkennbaren roten Lippenstift als Rüstung und Maske des Selbstbewusstseins zu brauchen. Ich meine, welche Jugendliche würde sich mit 18 entscheiden, eine solch große Verantwortung wie das Großziehen eines Kindes zu tragen und das dann auch noch ganz allein ohne jegliche Unterstützung aus dem Elternhaus oder der Umwelt. Aber Amelie denkt eben auch, sie müsste das alles allein schaffen, um sich zu beweisen, dass sie nicht auf Hilfe angewiesen ist. Und sie macht das auch wirklich großartig, denn sie kümmert sich um Lola, als wäre sie ihr eigenes Kind, auch wenn sie dabei ihre eigenen Bedürfnisse oft so weit zurückstellt, dass sie sie sich sogar aberkennt, weil sie unbedingt für Lola da sein möchte und sich so selbst nie irgendwas gönnt. Ich kann sie verstehen, denn sie möchte das Beste für Lola und ihr die Kindheit ermöglichen, die sie selbst nie hatte, auch wenn es für sie selbst hart ist. Man merkt aber auch deutlich, dass sie nie so ganz darüber hinweggekommen ist, dass sie ihre große Liebe verlassen (und angelogen) hat, um Lola aufziehen zu können, ganz zu schweigen davon, dass sie damit nicht nur Joscha, sondern auch sich selbst das Herz gebrochen hat.

Umso schöner, dass sie dann doch noch eine zweite Chance bekommen, weil Joscha, durch und durch Familienmensch, beruflich als Profifußballer zu seinem Heimatverein in Frankfurt zurückkehrt, um näher bei seiner Familie zu sein. Als er und sein Bruder ein Modelabel gründen und die Sweet Lemon Agency als Werbeagentur engagieren, begegnen sich die beiden wieder und Joscha weiß sofort, dass er sie zurückerobern und um sie kämpfen will, denn er hat schon damals die Trennung nicht wirklich verstanden. Und er gibt sich auch wirklich viel Mühe, lässt nie locker und lässt sich Vieles einfallen, um Amelies Herz zu gewinnen und ihren Kopf zu überzeugen. Und dabei ist er nie übergriffig, sondern stets liebevoll und fürsorglich. Er ist wirklich der Entwurf eines charmanten, rücksichtsvollen, liebevollen Traummannes mit viel Familiensinn.

Das zwischen den beiden ist schon wirklich etwas ganz Besonderes und ihre Verbindung ist so echt, immer da, immer spürbar und absolut nachvollziehbar, so sehr, dass man gar nicht anders kann, als mit ihnen mitzufiebern, ihre Emotionen nachzuempfinden und auf ein Happy End trotz allen Komplikationen zu hoffen.

Dazu trägt natürlich auch der fesselnde Schreibstil bei, der mich sofort in den Bann gezogen hat, aber auch, dass die Geschichte rund um die Sweet Lemon Agency so stimmig ist. Auch wenn Amelie die Protagonistin ist, begleiten wir doch auch weiterhin die Charaktere aus den vorherigen Bänden mit und sogar Jesse bekommt eine eigene kleine Geschichte, wenn schon kein eigenes Buch. Besonders gut hat es mir auch gefallen, dass Amelie im Laufe des Zeit merkt, dass sie nicht alles allein schaffen muss, sondern dass sie sich anderen anvertrauen und Hilfe annehmen darf, besonders dann, wenn sie von so wunderbaren Menschen wie Klara, Franka und Jesse kommt, die Amelie sofort liebevoll in ihren harmonischen Freundeskreis aufnehmen, sodass sie sich zum ersten Mal seit langer Zeit integriert und wohl in einer Gruppe fühlt.


Insgesamt wirklich sehr stimmig und einfach ein wunderbarer Abschluss der Reihe.

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Veröffentlicht am 16.03.2025

Nette Kleinstadt-Romanze

Always Been You - Herzklopfen in Blossomville
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In „Always Been You – Herzklopfen in Blossomville” geht es um die 30-jährige Anwältin Olivia, die mit 18 ihrer Heimatstadt Blossomville den Rücken gekehrt, in New York neu angefangen und sich zur erfolgreichen ...

In „Always Been You – Herzklopfen in Blossomville” geht es um die 30-jährige Anwältin Olivia, die mit 18 ihrer Heimatstadt Blossomville den Rücken gekehrt, in New York neu angefangen und sich zur erfolgreichen Anwältin hochgearbeitet hat. Aufgrund eines Todesfalls in der Familie kommt sie jedoch nach 12 Jahren zurück nach Blossomville und es werden alte Gefühle in ihr geweckt. Damals hat sie nämlich ihren Freund Grayson sowie ihre besten Freunde Debbie und Henry mehr sowie die gesamte Stadt einfach so verlassen. Grayson, der mittlerweile Tierarzt ist, eine Tierklinik und ein Animal Shelter leitet und glücklich in seiner Kleinstadt ist, hat das damals das Herz gebrochen, doch ein unerwartetes Wiedersehen mit Olivia, seiner ehemals großen Liebe, verändert alles und bald ist sich Olivia gar nicht mehr sicher, ob sie wirklich nach New York zurückmöchte …

Leider war das Buch kein Highlight für mich, denn die Geschichte ist insgesamt recht vorhersehbar und war für mich leider an vielen Stellen gestellt, unglaubwürdig und schwer verständlich und dadurch auch nicht wirklich spannend. Ich habe dann zwar weitergelesen, aber eher, weil ich wissen wollte, ob es noch besser wird, und nur ein bisschen, um zu erfahren, wie es weitergeht, denn eigentlich konnte ich mir das ja schon denken. Es war daher recht kurzweilig, aber es hat mich beim Lesen nie so richtig gepackt, was vielleicht auch daran liegen mag, dass ich keinen richtigen Bezug zu den Protagonisten Olivia und Grayson gefunden habe. Ich meine, ich mochte Grayson mit seiner Liebe für Vierbeiner, seinem großen Herz und seiner Verbundenheit zu Blossomville sowie zum Animal Shelter, seinem Herzensprojekt, aber Olivia fand ich ziemlich unsympathisch, egoistisch und an vielen Stellen auch einfach unbegreiflich. Ohne zu viel verraten zu wollen, finde ich ihr Verhalten Grayson und auch Debbie gegenüber einfach unmöglich, ich meine, sie hat sich einfach 12 Jahre nicht bei ihrer besten Freundin gemeldet. Sie hat wirklich Glück, dass Debbie so ein herzensguter und liebevoller Mensch ist. Und damit ist Debbie auch mein Lieblingscharakter aus dem Buch, denn wo sie auftauchte, zauberte sie mir ein Lächeln auf die Lippen mit ihrer stillen Intuition und verständnisvollen Art.

Generell mochte ich irgendwie die Geschichte und die Charaktere drumherum mehr als die eigentlichen Protagonisten. Nun ja, wie gesagt, ich fand es eine ganz nette Liebesgeschichte mit Wohlfühlcharakter in gemütlicher Kleinstadt-Atmosphäre, aber leider konnte es mich nicht so richtig mitreißen oder begeistern. Ist also eher als kurzweilige Lektüre für zwischendurch geeignet.

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Veröffentlicht am 16.03.2025

Leider ein bisschen Enttäuschung beim zweiten Teil der Sweet Lemon Agency

Farbenrauschen (Sweet Lemon Agency, Band 2)
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Achtung, diese Rezension kann geringfügige Spoiler enthalten.

Nach „Zeilenflüstern“ habe ich schon voller Erwartung auf „Farbenrauschen“ hingefiebert, wo nun Franka und Felix ihre Geschichte bekommen.

Schon ...

Achtung, diese Rezension kann geringfügige Spoiler enthalten.

Nach „Zeilenflüstern“ habe ich schon voller Erwartung auf „Farbenrauschen“ hingefiebert, wo nun Franka und Felix ihre Geschichte bekommen.

Schon im ersten Band mochte ich Franka mit ihrer selbstbewussten, schlagfertigen Art und ihrer Offenheit gegenüber Klara. So schön, dass die beiden richtig gute Freundinnen geworden sind. Aber ich habe auch schon geahnt, dass Franka tief in ihrem Inneren etwas belastet und sie sich nur immer so tough gibt, weil sie das verstecken möchte. Ihren Hintergrund dann allerdings aus ihrer Perspektive zu lesen und zu erfahren, warum sie ist, wie sie ist, und was sie zu dem gemacht hat, was sie heute ist, war nochmal eine ganz andere Sache. Denn Franka ist eine sehr intensive Person, die mit starken Komplexen und Selbstwertproblemen kämpft, das aber nach außen hin verbergen will, indem sie sich bewusst provokativ gibt und niemanden zu nah an sich ranlässt, denn das würde bedeuten, dass sie sich auch mit sich selbst auseinandersetzen muss, und das ist das Letzte, was sie will. Diese Komplexe lassen es auch nicht zu, dass sie eine Beziehung mit einem Mann aufbauen kann, in der es um mehr als belanglosen Sex zu ihren Regeln geht.

Ähnlich wie Franka trägt auch Felix einige Lasten mit sich herum, die er nach außen hin zu verbergen weiß. Er hat nämlich eine Vergangenheit mit Alkohol- und Drogenproblemen und hat sich aus dieser Suchterfahrung heraus zu einem Workaholic entwickelt, dessen Strategie es ist, sich mit Arbeit von seinen Gedanken abzulenken, um sich nicht mit sich selbst auseinandersetzen zu müssen. Deshalb hat er sich zum Ziel gesetzt, unbedingt Creative Director zu werden und einen Award in der Werbebranche zu gewinnen, noch bevor er 27 ist, und dafür arbeitet er auch extrem hart.

Diese beiden starken Personen mit unter der Oberfläche schwelenden Komplexen, Zweifeln und Sorgen treffen aufeinander und in schwachen Momenten öffnet sich Franka und lässt Felix rein. Dann aber macht sie wieder dicht und nicht nur für Felix ist das unverständlich, mich hat das auch verwirrt, vor allem, weil es immer und immer wieder passiert ist. Wie es für eine Enemies-to-lovers Geschichte üblich ist, spürt man von Anfang an eine gewisse Chemie und Spannung, die zwischen den beiden knistert und darauf wartet, entfesselt zu werden, was auch hin und wieder geschieht, von beiden aber bereut und als Fehler angesehen wird, denn wie es typisch ist, können die Protagonisten damit nicht umgehen und “verbieten“ sich Gefühle dieser Art, erkennen aber schon bald, dass sie gar nicht mehr ohne den anderen sein wollen. Jedoch dauert es dann eine ganze Weile (und einige anstrengende Momente), bis sie sich ihre Gefühle wirklich eingestehen können und wollen und dann auch entsprechend handeln. Auch hier folgte die Handlung diesem Schema. Für mich war das dabei entstehende Hin-und-Her und das Gefühle leugnen und sich verbieten und das alles wirklich ein bisschen zu viel, aber das kann auch daran liegen, dass ich in letzter Zeit recht viele Geschichten dieser Art gelesen habe und dadurch einfach genug davon habe, denn eigentlich mochte ich „Farbenrauschen“ wie ich auch schon „Zeilenflüstern“ mochte.

Mir gefällt der Schreibstil sehr gut und ich liebe die leidenschaftlichen Wortgefechte sowie den Mut von Kyra Groh, auch über tabuisierte und schwierige Themen zu schreiben. Schön finde ich wiederum auch, dass auch die Charaktere aus dem vorherigen Buch noch so intensiv eingebunden sind, z.B. Klara (und natürlich auch Jesse), deren Freundschaft Franka sehr schätzen und der sie sich auch öffnen lernt (so schöne Momente der Freundschaft und bedingungslosen platonischen Zuneigung) und dass bereits Handlungsstränge für den nächsten Teil aufgebaut werden. So wird beispielsweise Joscha Rittberger als Charakter etabliert, der eine Freundschaft zu Franka aufbaut, in der sie sich ziemlich frei über ihre Probleme austauschen können, was beiden wirklich gut zu tun scheint. Außerdem gefällt es mir sehr, dass sowohl Franka als auch Felix sich im Verlauf des Buches mit ihren Problemen auseinandersetzen und lernen, damit umzugehen, um sie schließlich hinter sich lassen zu können, was sie zu starken Menschen macht, die wie füreinander geschaffen sind, auf ihre eigene Weise.


Abschließend komme ich zu einer gemischten Meinung. Ich mochte Kyra Grohs Schreibstil und das Agenturfeeling sowie das Wiedersehen mit den Charakteren, die mir schon im ersten Teil ans Herz gewachsen sind, aber leider hat „Farbenrauschen“ nicht ganz meinen persönlichen Geschmack getroffen, was vielleicht an dem Enemies-to-lovers-Aspekt liegt. Nichtsdestotrotz freue ich mich auf den dritten und finalen Teil und darauf, noch mehr Zeit mit all meinen liebsten Charakteren aus der Sweet Lemon Agency zu verbringen.

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