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Veröffentlicht am 09.02.2017

Wenn die Toten flüstern

Seelenschatten
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Ein Medium zu sein ist etwas besonderes. Was andere jedoch als Scharlatanerie abtun nehmen einige durchaus ernst. Im Buch dürfen wir erleben was es bedeutet ein Medium zu sein und welche Gefahren es mich ...

Ein Medium zu sein ist etwas besonderes. Was andere jedoch als Scharlatanerie abtun nehmen einige durchaus ernst. Im Buch dürfen wir erleben was es bedeutet ein Medium zu sein und welche Gefahren es mich sich bringt.

Wir erleben die Geschichte aus zweierlei Sicht. Zum einen befinden wir uns im Jahr 2015 und begleiten Emily in ihr neues Leben nachdem sie eine Trennung hinter sich hat. Zum anderen verfolgen wir Alice und William in die 1920er Jahre und erfahren was es mit dem Mord an Alice auf sich hat.

Emily ist ein sehr positiver Charakter den man eigentlich nur gern haben kann. Sie ist hübsch und intelligent aber sieht sich doch mehr als die graue Maus. Seit ihrer Jugend erlebt sie seltsame Momente in ihrem Leben welche sich durch Blackouts und seltsame Sichtungen zeigen. Erst die Bekanntschaft mit Aidan und einem Spiritistenzirkel bringt die Antwort. Emily ist ein Medium und beherbergt die Seele einer längst verstorbenen Frau. Um diese in das Jenseits zu bekommen, heißt es den Mord von ihr aufzuklären um ihr die langersehnte Ruhe zu geben. Doch dies ist leichter gesagt als getan, da die Seele sich immer mehr in Emily´s Körper verbreitet. Es ist also Eile geboten, bevor Alice tatsächlich die Oberhand gewinnt.

Ab diesem Punkt erleben wir oftmals die Wechsel zwischen der Neuzeit und den 20er Jahren. Die Wechsel sind sehr gut positioniert und erfassen das Flair der jeweiligen Zeit perfekt. Gerade die Versetzung in die vorherige Zeit machte sehr viel Spaß und wurde nie langweilig.

Die Charakterzüge aller Mitwirkenden fühlten sich sehr echt an und hinterließen im Kopf ein klares Bild. Man fühlte und fieberte einfach mit.

Gesamt war ich sehr überrascht über die Vielfalt des Buches. Denn teilweise drang ein Hauch Krimi im Buch mit und bescherte dem eine angenehme Spannung im Buch, die dauerhaft anhält. Ich selbst konnte das Buch kaum aus den Händen legen da ich einfach wissen wollte was geschehen war und wie. Und wurde dabei nicht enttäuscht. Gerade die Übergänge in die sogenannte Infrassphäre begeisterten mich zunehmend und man bekam ein gutes Gefühl weshalb Kim, das Medium das Alice bei ihrem Problem hilft, sich in dieser wohler fühlte als bei den Menschen.

Auch der Schreibstil konnte mich überzeugen, da ein rasches und flüssiges vorankommen während des Lesens möglich war. Die dazu detailreich geformte Geschichte machte das Lesen zu einem wahren Vergnügen.

Für mich ein Fantasyroman, der es geschafft hat zu überzeugen und zu überraschen.

Veröffentlicht am 06.02.2017

Deutschland und seine Gesundheit

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Das was man hier zu lesen bekommt ist eigentlich das Tagebuch eines Arztes, nicht irgendein Arzt, denn es handelt sich hierbei um einen Chirurgen. So hoch dieser Beruf in unserem Sozialwesen auch eingestuft ...

Das was man hier zu lesen bekommt ist eigentlich das Tagebuch eines Arztes, nicht irgendein Arzt, denn es handelt sich hierbei um einen Chirurgen. So hoch dieser Beruf in unserem Sozialwesen auch eingestuft ist, um so erschreckender ist wie diese Ärzte Menschen behandeln müssen. Im Sekundentakt heißt es zu entscheiden ob der Tod oder das Leben bei dem Patienten an nächster Stelle rückt. So fand ich es sehr mutig das der Autor sich als Arzt eingestand, das es so nicht weiter gehen kann.

Das Buch selbst möchte kein Ratgeber sein und uns sagen was wir zu tun und zu lassen haben, möchte aber zeigen was im Bereich Gesundheit in Deutschland falsch läuft.

Die Frage die ich mir zuerst stellte war: Was verlange ich von einem Arzt? Eigentlich mehr als derjenige mir geben kann, das wurde mir schnell klar. Wir verlangen Mitgefühl, eine gute medizinische Behandlung und natürlich eine gute Pflege. Dies wollen aber auch die anderen Patienten und schon haben wir ein Dilemma. Denn die Zeit dafür ist einfach nicht gegeben.

Viele Themen ließen mich aufhorchen und hinterließen ein schlechtes Gewissen. Themen wie Ernährung, in denen es darum geht was wir wann, wo und wie essen oder die Reparatur von Verschleißteilen an Wirbelsäule oder Knien. Hatten wir es am Ende also früher doch besser? Die harte Arbeit stählte unsere Körper und an Depressionen oder andere psychische Erkrankungen war nicht zu denken. Werden wir also von unserem guten Leben krank?

Was mir sehr gefiel war die direkte und ehrliche Art. Nix wird herunter gespielt oder verniedlicht. Auch lies sich alles sehr gut lesen, es haperte ab und an mit den Abkürzungen, aber dies war zu verschmerzen. Auch die kleineren Informationen sind sehr gut verpackt, so das der AHA-Effekt nicht lange ausblieb.

Gleich zu Anfang fiel mir etwas auf, dort wird beschrieben wie Herr Grzanna uns Menschen sieht und ich musste feststellen das ich ganz anders denke. Denn ich sehe den Menschen als verletzliches Wesen, das ganz und garnicht an der Spitze der Nahrungskette ist. Wir wissen trotz jahrelanger Forschung immer noch nicht warum wir diese und jene Krankheiten bekommen oder wie unser Gehirn wirklich funktioniert. Herr Grzanna als Arzt sieht uns jedoch so, das wir mit 46 Chromosomen zu einem Wesen geworden sind das atmet,schwitzt und friert, sehen, hören und fühlen kann. Zudem können wir laufen, sind atmungsaktiv und dabei wasserdicht. (13 - Seite 35-36)

Wenn man eine informative, ehrliche und interessante Lektüre über unser Wesen lesen möchte, der ist mit diesem Buch bestens ausgestattet. Der Autor gibt nicht nur Fachwissen preis sondern zeigt selbst das er als Arzt auch mal einen seiner Kollegen benötigt.

Veröffentlicht am 06.02.2017

Die Macht der Xarquen

Die Herrschaft der Xarquen
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Bücher aus dem Genre Fantasy finden immer mehr Einzug in mein Bücherregal und ich frage mich stets warum ich sie solange gemieden habe.
Denn "Die Herrschaft der Xarquen" war für mich ein purer Leseschmaus. ...

Bücher aus dem Genre Fantasy finden immer mehr Einzug in mein Bücherregal und ich frage mich stets warum ich sie solange gemieden habe.
Denn "Die Herrschaft der Xarquen" war für mich ein purer Leseschmaus. Die Geschichte mit ihren tollen Wesen faszinierte mich sehr schnell und ließ bis zum Ende keine Langeweile aufkommen. Dabei sind die Charaktere nicht alle neue Erfindungen. Wir lesen von Werwölfen, Elfen, Drachen oder auch Greifen, die aber doch so spezielle Eigenschaften haben, das sie förmlich neuinterpretiert werden. Als neu empfand ich die Pären welche wohl Bären sehr ähnlich sein sollen aber doch um einiges größer sind. Hier hätte ich mir doch gewünscht das man die Unterschiede etwas genauer hervorzeigt. Auch wie die Einstufung der Pären in ihr späteres Lager aussieht hätte mich sehr interessiert. So erfahren wir nur die Anzahl und gewisse Unterschiede jener. Wen man im Buch so gut wie garnicht antrifft, ist der Mensch. Jener ist zum Zeitpunkt der Erzählung auf Grund einer Katastrophe ausgestorben. Dies von der eigenen Rasse zu lesen, weckte doch etwas Unbehagen in mir, blieb jedoch nicht lange da sich die Pären sehr menschlich verhalten. Nur selten bekommt man wieder das Gefühl dafür wenn es z.B. hieß das man die Pranke hält. Die liebsten Charaktere waren für mich die Elfen, welche mich mit ihren Zusammenhalt und ihrer kecken Art überzeugen konnten. Gerade Kiffi, deren Name ich absolut nicht mochte und Nox zeigten das selbst die gerissensten Diebe ein Herz aus puren Gold haben.

Gerade für ein Buch das doch etwas länger ist, finde ich es wichtig das die Erzählweise stimmt. Und dies trifft hier zu. Zum einen dürfen wir die Geschichte aus den Sichtweisen verschiedener Charaktere einsehen, zum anderen bekommen wir sogar einen Einblick in die Welt vor 400 Jahren. Der Wechsel der Passagen ist sehr gut abgestimmt und bringt erstaunlich viel Abwechslung in die Geschichte. Auch die Art wie Frau Reuter das Erlebte erzählt überzeugte in ganzer Linie. Ich kam sehr gut durch das Buch und hatte keinerlei Probleme das Gelesene zu verstehen. Alles war sehr flüssig und Fehler so gut wie ausgeschlossen.

Das Geheimnis und die Geschichte um die Xarquen war für mich eine Reise in eine tolle Welt. Ich habe es genossen das Buch zu lesen und empfehle es sehr gerne weiter.

Vielen Dank dabei an den epubli Verlag und Lisa-Marie Reuter, die mir das Buch als Leseexemplar überließen.

Veröffentlicht am 08.11.2016

Einmal böse, immer böse

Die Einsamkeit des Bösen
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Vorab möchte ich mich bei Herbert Dutzler und dem Haymon Verlag für das Leseexemplar bedanken.

Das erste was ich sagen kann ist, das dies kein Kriminalroman ist. Wer also vermutet das im Buch Verbrecher ...

Vorab möchte ich mich bei Herbert Dutzler und dem Haymon Verlag für das Leseexemplar bedanken.

Das erste was ich sagen kann ist, das dies kein Kriminalroman ist. Wer also vermutet das im Buch Verbrecher gejagt und Morde aufgedeckt werden, der täuscht sich gewaltig. Denn das was man zu lesen bekommt ist ein Psychothriller.

Die Ansicht des Buches schwankt immer zwischen den beiden Alexandra´s hin und her. Einmal dürfen wir ihre Kindheit verfolgen, in der sie mit ihrer Mutter, ihrem Vater und ihren beiden Brüdern Tobi und Walter auf einem Bauernhof wohnt. Ihr Alltag zeichnet sich durch Angst und Gewalt aus, denn der Vater trinkt und schlägt seine Kinder wogegen die Mutter nix tun kann. Auch Walter wird immer schlimmer. Zum anderen erleben wir die erwachsene Alexandra die mit ihrem Mann und ihren 2 Kindern ein eigentlich ganz normales Leben führt.

Doch der Tag der die Geschichte gewaltig verändert, ist jener an der ihr Mann Anton, im Lotto gewinnt. Alle Probleme scheinen jetzt lösbar oder? Leider nein.
Die Probleme fangen erst richtig an. Denn wir können erleben wie unterschiedlich die Meinungen über jenen Gewinn sind. Gibt man gleich was aus? Wenn ja, für was? Gebe ich meiner Familie etwas? Oder auch Freunden? Wenn ja, wie viel?

Alexandra erlebt im Laufe der Geschichte einen Wandel, der ihr ein hohes Maß an Selbstvertrauen und Kraft gibt. Oftmals verspürte ich Respekt und beneidete sie für ihr gestärktes Vertrauen in sich selbst. Sie erkennt schnell das man sich als Frauen wehren muss, da man sonst den Männern hilflos vorgeworfen wird.
Und genau das tat sie auch und zwar mehrmals. Sie war eine innere Zeitbombe.

Die Erziehung ihrer Kinder scheint sehr missglückt sein, denn mich störten die beiden ungemein. Nur vorlaute Worte und ein Türen schmeißen am Fließband.
Trotz der dauerhaften Streitereien scheinen beide sehr gut intigriert und haben sogar gute Zeugnisse. ich hätte anderes gedacht.

Was sehr interessant war, war die Einsicht in das soziale Umfeld von Müttern in der heutigen Zeit.
Es war doch sehr erstaunlich, zu erfahren was hinter Theateraufführungen in der Schule wirklich steckt oder wie hartnäckig man gegenüber seinen Kindern heute sein muss. Denn leider kennen viele Kinder nur noch die Spielekonsole und sehen dies als Liebe von ihreren Müttern, wenn diese sie spielen lassen.

Der Schreibstil war sehr angenehm, die Unterschiede zwischen den beiden Zeiten sind gut erkenntlich. Allerdings fehlte mir zum Ende hin immer mehr die Spannung und die Abwechslung. Auch das es keinen wirklichen Kriminalfall gab störte mich sehr, da man diesen mühelos hätte einbauen können. Am schlimmsten fand ich allerdings das plötzliche Ende. Die Geschichte begann gerade noch einmal spannend zu werden. Schade.

Ein Highlight des Buches sind übrigens die eingefärbten Seitenränder. Richtig die Seitenränder sind nämlich lila. Dies fand ich schon sehr besonders. Leider wurde auch der Einband teilweise mit eingefärbt, welcher sich beim in der Hand halten des Buches löste.

Wer gerne Krimis ohne Kriminalfall mag ist hier willkommen, aber auch Personen die Psychothriller mögen, denn dies ist definitiv einer.