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Veröffentlicht am 17.08.2022

Viele Verdächtige, überraschende Wendungen und Lokalkolorit

Surfermord in Neuharlingersiel. Ostfrieslandkrimi
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Inhalt:
Ein toter Surfer auf dem Campingplatz in Neuharlingersiel! Als Theo Thönes in seinem Camper erdrosselt aufgefunden wird, ist er schon etwa eine Woche tot. Wer hat den Kitesurfer, der im Sommer ...


Inhalt:
Ein toter Surfer auf dem Campingplatz in Neuharlingersiel! Als Theo Thönes in seinem Camper erdrosselt aufgefunden wird, ist er schon etwa eine Woche tot. Wer hat den Kitesurfer, der im Sommer jede freie Minute auf dem Wasser verbrachte, auf dem Gewissen?

Fazit:
Meine Messlatte lag wieder einmal extrem hoch, weil ich schon einige Bücher von Rolf Uliczka gelesen habe. Wird er meine Erwartungen auch mit diesem Krimi wieder erfüllen können?

Das Team der Wittmunder Kripo ahnt noch nicht wie verzwickt dieser Fall wird, als es zu dem Toten auf dem Campingplatz von Neuharlingersiel gerufen wird.

Ich wurde wieder einmal in die Geschichte geworfen und stand Seite an Seite mit den Ermittlern. Nina steht dieses Mal vor einer besonderen Herausforderung, ganz besonders, weil sie ohne Bert ermitteln muss. Werden sie und das Team es schaffen, die vielen Spuren zu verfolgen, die von vielen verschiedenen Verdächtigen hinterlassen wurden? Wer kommt als Täter in Frage? Der Kite Surfer, mit dem sich Theo angelegt hat, oder doch ein eifersüchtiger Ehemann? Könnte der Täter auch im beruflichen Umfeld von Theo zu finden sein? Oder war es doch die Frau, mit der Theo kurz vor seinem Tot ein schönes Wochenende verbrachte? Schon jetzt zeigt sich, dass die Lösung des Falles einiges an Hirnschmalz von den Ermittlern und der Leserschaft verlangt, denn die vielen verschiedenen Fährten und Irrwege müssen verfolgt und ausgewertet werden. Irrungen und Wirrungen sind vorprogrammiert, doch muss der Überblick behalten werden. Ob die Ermittler auch dieses Mal den Fall lösen, müsst ihr leider selbst lesen, es sei nur so viel verraten, dass es einige Wendungen und Überraschungen für die Leser gibt. Als Leserin wurde ich wieder auf verschiedene Fährten gelockt, die ich mutig beschritt, um dann wieder festzustellen, dass ich in die Irre geschickt wurde. Wieder einmal toll gemacht.

Der notwendigen Polizeiarbeit wird wieder genügend Platz eingeräumt, ohne zu langweilen. Dabei lassen sich viele Hintergründe verstehen und diese Arbeit in einem anderen Licht sehen. Auf mich wirkte die Arbeit sehr authentisch und nachvollziehbar. Ich konnte dabei sein als die Ermittler während ihrer akribischen Ermittlungsarbeit immer neue Puzzleteile finden, die scheinbar nicht zusammengehören. Wie fügt sich das nur zusammen? Das lest bitte selbst, es lohnt sich.

Mir ist es wieder einmal kaum gelungen dieses Buch aus der Hand zu legen, bevor ich die letzte Zeile gelesen hatte. Die Spannung war von Anfang an vorhanden und steigerte sich bis zum überraschenden Ende. Das Lesen wurde durch dem gewohnt flüssigen Schreibstil zusätzlich erleichtert und die Seiten flogen regelrecht dahin. Schade, dass ich mich wieder so schnell von den sympathischen Ermittlern, die für mich schon wie gute Freunde sind, verabschieden musste.

Auch dieses Mal hat der Autor wieder geschickt brisante Themen und aktuelle gesellschaftliche Probleme eingebaut, die in der Öffentlichkeit viel zu wenig beachtet werden oder die allgemein recht unbekannt sind. Auch dazu möchte ich nicht viel verraten, lest den Krimi bitte selbst.

Ich hatte spannende Lesestunden und vergebe eine überzeugte Kauf – und Leseempfehlung. Jetzt kann ich es kaum erwarten mehr aus dieser Feder zu lesen.

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Veröffentlicht am 16.08.2022

Ein dunkles Kapitel unserer Geschichte

Philippine oder Endstation Sobibor
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Fazit:
Schon wer den Titel des Buches liest hat bestimmte Bilder vor Augen.

In dieser Geschichte erzählt die Autorin aus dem Leben ihrer Großtante Philippine. Genaue Recherche wird geschickt mit Fiktion ...


Fazit:
Schon wer den Titel des Buches liest hat bestimmte Bilder vor Augen.

In dieser Geschichte erzählt die Autorin aus dem Leben ihrer Großtante Philippine. Genaue Recherche wird geschickt mit Fiktion verbunden, so dass ich als Leserin mitleiden und mitfiebern konnte, obwohl das grausame Ende schon von Anfang an klar war.

Philippine wächst mit ihren zwei Brüdern beim Vater auf und hat recht wenig Rückhalt in ihrer Familie. Schon früh steht fest, dass sie „anders“ ist. Trotzdem findet sie in späteren Jahren ihre große Liebe in Erwin. Doch ihre Depression beherrscht ihr Leben immer stärker und sie muss immer wieder behandelt werden. Im Jahr 1942 wird sie zunächst in die Nervenheilanstalt Sayn eingewiesen, ohne zu ahnen, wo dies hinführen wird. Das Ende ist klar, oder?

Dieses Schicksal steht für viele, da in dieser Zeit „unwertes“ Leben einfach vernichtet wurde, ganz besonders jüdisches Leben.

Die Geschichte wurde geradlinig geschrieben und ich hatte teilweise Probleme mich in das Denken und Fühlen von Philippine einzufinden, da mir die Geschichte recht kühl und unnahbar erschien. Im Nachhinein denke ich, dass genau dieser Schreibstil dafür sorgt, dass die Geschichte nachhallt. Mich hat die Erzählung dann doch noch mitgerissen und schockiert und ich vergebe eine überzeugte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 03.07.2022

tolles Debüt mit wichtigen Aussagen

Jukli oder wie ich einen kleinen Esel an der Backe hatte und nicht mehr loswurde
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Flora hat es nicht leicht im Leben. Sie lebt mit ihrer Mutter und ihren zwei Brüdern in einer heruntergekommenen Plattenbausiedlung und wird in der Schule gemobbt. Kein Wunder, dass aggressiv ist und ...



Flora hat es nicht leicht im Leben. Sie lebt mit ihrer Mutter und ihren zwei Brüdern in einer heruntergekommenen Plattenbausiedlung und wird in der Schule gemobbt. Kein Wunder, dass aggressiv ist und gerne davonläuft. Als sie wieder einmal davonläuft, trifft sie in einer verlassenen Schrebergartenanlage eine seltsame alte Frau und zwei Riesenesel. Flora kann noch nicht ahnen, dass sich ihr Leben ab sofort ändern wird, denn sie hat schneller als geahnt ein verschmustes Eselfohlen an der Backe und wird es nicht mehr los. Dabei mag Flora doch keine Tiere. Doch sie hat ihr Wort gegeben und dies muss sie nun halten. Also auf nach Frankreich, damit Jukli in das Zuchtbuch eingetragen wird. Ein unglaubliches Abenteuer beginnt.

Mit Flora konnte ich mich schnell identifizieren, da sie berechtigterweise so störrisch und abweisend ist. Ob sich das auf der Reise mit dem kleinen Esel wohl noch ändern wird? Das müsst ihr leider selbst lesen, ich will nicht zu viel verraten.

Der kleine Jukli hat sich sofort in mein Herz geschlichen und ich wäre gerne bei ihm gewesen, um ihn auf seiner Reise zu begleiten.

Mir hat diese Geschichte sehr gut gefallen, da sie mal lustig mal tiefschürfend auf wichtige Themen, wie Diskriminierung und Mobbing, aufmerksam macht, ohne sie in den Vordergrund zu drängen. Dabei kommt sie ohne den oft üblichen erhobenen Zeigefinger aus, was mir zusätzlich sehr imponierte. Doch lest sie einfach selbst, dann könnt ihr verstehen wovon ich rede.

Das Abenteuer erscheint an manchen Stellen ziemlich verrückt, doch müssen Kinderbücher immer realistisch sein? Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen, da sie einige Zwischenfälle und Überraschungen bietet und ich bis zum Schluss mit Flora und Jukli hoffen und bangen konnte. Die Seiten flogen regelrecht dahin und ich fühlte mich vom Anfang bis zum Ende sehr gut unterhalten. Diese berührende Geschichte ist es wert von vielen Kindern und junggebliebenen Erwachsenen gelesen zu werden, deshalb vergebe ich eine überzeugte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 03.07.2022

spannende und witzige Unterhaltung für Kinder

Der Dodo in Oma Floras Garten
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Danny kann es nicht fassen. Ferien bei Oma Flora und dann auch noch sechs Wochen. wie soll er das nur schaffen? Oma löst nur Kreuzworträtsel, liebt Haferbrei und das Dorf ist einfach todlangweilig., ...



Danny kann es nicht fassen. Ferien bei Oma Flora und dann auch noch sechs Wochen. wie soll er das nur schaffen? Oma löst nur Kreuzworträtsel, liebt Haferbrei und das Dorf ist einfach todlangweilig., mit seinen seltsamen Bewohnern. Dort soll er nun sechs Wochen bleiben? Ein Graus.

Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Danny sehnt sich nach einem Abenteuer und macht dazu einen genialen Plan. doch ob das wirklich so einfach wird?

Bei Niedrigwasser bricht er auf, um die Schiffbruch-Insel zu erreichen. Was er dort entdeckt lässt ihn erst einmal die Haare zu Berge stehen. Doch der Schreck wandelt sich schnell, denn einen waschechten Dodo
als Freund zu haben, dass muss erst einmal gelingen. Dannys Abenteuer beginnt schneller als gedacht, zum Glück hat er in Susie eine treue Unterstützerin gefunden und so nehmen die Dinge ihren Lauf. Langweilige Ferien sehen wahrlich ganz anders aus. Doch ich will nicht zu viel verraten, lest die Geschichte selbst und hofft und bangt mit Danny und Susie, denn der Dodo ist in Gefahr.

Ich habe diese Geschichte voller Freude gelesen und mit den Kindern gebangt und gehofft und an vielen Stellen herzhaft gelacht. Die Mischung wird Kindern mit Sicherheit gefallen und sie zum Lesen und dranbleiben animieren. Die Geschichte liest sich leicht und flüssig und hat so manche Überraschung zu bieten. Mir haben auch die schwarz-weiß Illustrationen gefallen, die den blick auf sich ziehen und dennoch nicht zu viel von der Handlung verraten. So bleibt die Spannung erhalten.

Auch wenn die Geschichte nicht realistisch erscheint, da es sich bei einem Dodo um ein ausgestorbenes Tier handelt, hat sie mich sehr gut unterhalten und ich fühlte mich in meine Kindheit zurück versetzt, weil ich solche Geschichten damals liebte. Sie ist eine tolle Geschichte für Kinder mit Phantasie, die sich in die Story hinein träumen können. Ein rundum gelungenes Buch, für das ich voller Überzeugung eine Kauf- und Leseempfehlung gebe.

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Veröffentlicht am 26.06.2022

Nette Lektüre mit schrägem Humor

Alpaka 66
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Wie jetzt? Wo war ich von Freitag bis Montag? Diese Frage stellt sich Nicki voller Entsetzen, als er ein Alpaka in seiner Dusche findet. Wie ist es nur dahin geraten und welche Rolle spielt er dabei? ...



Wie jetzt? Wo war ich von Freitag bis Montag? Diese Frage stellt sich Nicki voller Entsetzen, als er ein Alpaka in seiner Dusche findet. Wie ist es nur dahin geraten und welche Rolle spielt er dabei? Nicki kann nicht lange grübeln, denn er muss herausfinden, wohin das Alpaka gehört, denn die Dusche im dritten Stock ist keine artgerechte Unterbringung des schönen Tieres. Erschwerend kommt hinzu, dass Nicki Tieren nicht wirklich etwas abgewinnen kann und keine Ahnung von ihren Bedürfnissen hat. Also bleibt ihm nur übrig, sein Hirn einzuschalten und eine Lösung zu finden. Nun beginnt das Abenteuer seines Lebens.

Nicki konnte ich anfangs nicht wirklich gut leiden, da er sehr oberflächlich und naiv auf mich wirkte. Er scheint ohne Plan und Ziel durch sein Leben zu stolpern und Probleme anzuziehen. Doch genau dadurch stolperte er irgendwie in mein Herz und ich konnte mich über seine Ahnungs- und Planlosigkeit köstlich amüsieren. In der Tiefe seines Herzens ist er ein liebenswerter Mensch, der einfach noch seinen Weg finden muss. Ob es dies schafft, müsst ihr leider selbst lesen.

Um das als gestohlen gemeldete Alpaka wieder nach Hause zu bringen muss Nicki einige Hindernisse überwinden. Manche Schwierigkeiten haben es richtig in sich und manch andere brachten mich immer wieder zum Lachen. Doch den Humor muss man mögen, um diese Story genießen zu können. Zusätzlich hält sie unserer oberflächlichen Spaßgesellschaft auch den Spiegel vor und ich fragte mich oft, ob wir wirklich so oberflächlich sind. Doch das müsst ihr selbst lesen, da ich nicht zu viel verraten will.

Mir hat die Geschichte gut gefallen, auch wenn die Charaktere sehr überzeichnet und klischeebeladen wirkten. doch genau dies brachte mich auch zum Nachdenken und Innehalten. Der Humor war genau meine Kragenweite und ich konnte mich köstlich amüsieren.

Viele Charaktere wirkten anfangs recht unsympathisch auf mich, doch ich lernte sie nach und nach besser kennen und konnte meine Sympathien und Antipathien neu verteilen. Toll gemacht.

Die Seiten flogen sehr schnell dahin und hielten so manche Überraschung bereit. Ob für Nicki und seinen tierischen Freund am Ende alles gut wird? Auch das verrate ich natürlich nicht.

Mir hat die Lektüre gut gefallen und sie hat mich gut unterhalten. Dafür vergebe ich gerne eine Kauf- und Leseempfehlung, um den Alltag einfach mal auszublenden.

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