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Licht-der-Hoffnung

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.07.2021

Gemischte Gefühle

Das wirkliche Erfolgsgeheimnis von Jung-Millionären
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In der ersten Hälfte des Buches entsteht kein positives Bild vom Jung-Millionär Torben Käselow. Auch später erweckt er den Eindruck, jemand zu sein, den man jetzt nicht unbedingt auf seiner Party haben ...

In der ersten Hälfte des Buches entsteht kein positives Bild vom Jung-Millionär Torben Käselow. Auch später erweckt er den Eindruck, jemand zu sein, den man jetzt nicht unbedingt auf seiner Party haben möchte. Dazu trägt nicht etwa bei, dass er seine Erfolge preist, sondern mehr gewisse Beispiele der Akademiker, über die er sich erhebt, nur weil er Geld hat, auch der Eindruck, dass er ein Tick mehr als nur sparsam ist, sowie einige andere, geschilderte Situationen, die insgesamt keinen sympathischen Eindruck von ihm hinterlassen. Manche höher Qualifizierten wertet er ab, wodurch sich zurecht das Gefühl einstellt, dass er mit seiner Umwelt konkurrieren muss und nicht mit sich im Reinen ist, aber auch, dass er der Armut seiner Kindheit und Jugend zu entfliehen versucht. Positiv hingegen ist Käselows Offenheit bezüglich seiner Fehler und Erfolgsgeschichten.

Ihm geht es im Buch darum, Menschen zu helfen, aus der Tretmühle auszubrechen. Deshalb setzt er sich mit positiven und negativen Schulden auseinander, klärt über passives Einkommen auf und erklärt, wie man seine Fehler behebt. Er geht auf aus seiner Sicht unnötige Investitionen ein, die Flexibilität des Mindsets und arbeitet weitere, interessante Themen ab. Hin und wieder finden sich richtig interessante Blickwinkel im Buch, so seine Einstellung zu qualitativ schlechten Immobilien. Spannend sind auch die sogenannten Glaskugelprognosen zu den Entscheidungen anderer Investoren.

Er meint, es gäbe Menschen, denen eingetrichtert worden sei, Geld sei schlecht und Wohlhabende Abzocker. Diese fragwürdige Behauptung taucht mindestens einmal im Buch auf. Manchmal stößt es sauer auf, wenn er sämtliche "Freunde" kritisiert und seinen sparsamen Lebensstil zum einzig wahren erklärt, als müssten alle nach großem Reichtum streben. "Sie" und "sie" wird immer wieder falsch geschrieben. Manchmal fehlen konkrete Beispiele zu einem bestimmten Thema. Wie hilft z.B. Gerald Hörhan Unternehmen aus der Patsche?

Insgesamt weckt das Buch doch gemischte Gefühle, bietet aber einige richtig gute Tipps.

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Veröffentlicht am 01.07.2021

Nett ... aber auch nicht viel mehr

Der Duft der weiten Welt
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Wilhelmina, kurz Mina, möchte eigentlich Medizin studieren, obwohl die Bedingungen für Ärztinnen 1912 hart sind. Ihr Vater hat aber zunächst andere Pläne für sie. Sie soll ins Pensionat und "heiratsfähig" ...

Wilhelmina, kurz Mina, möchte eigentlich Medizin studieren, obwohl die Bedingungen für Ärztinnen 1912 hart sind. Ihr Vater hat aber zunächst andere Pläne für sie. Sie soll ins Pensionat und "heiratsfähig" werden. Da Mina das Geschäft ihres Vaters in der Hamburger Speicherstadt nicht übernehmen kann, muss nämlich ein Erbe her. Aber die Ereignisse überschlagen sich. So kommt alles anders, als geplant.

Leider konnte mich das Buch nicht überzeugen. Obwohl Mina und ein, zwei weitere Charaktere gut ausgearbeitet wurden, fehlt es der Geschichte an Spannung, Konflikten und Twists. Alles läuft irgendwie fast schon glatt. Mina lebt sich gut im Pensionat ein und findet eine tolle Freundin, aber auch zu Hause hat sie gute Freunde. Nur die Großmutter sorgt regelmäßig für Konflikte, was anfangs stereotyp wirkt, sich aber im Laufe der Geschichte ändert. Spannend wird es, als Mina Ungereimtheiten bezüglich ihrer Mutter auffallen und sich der Gesundheitszustand des Vaters verschlechtert.

Der Stil der Autorin ist sehr schön. Nur manchmal wirkt er etwas langatmig. Ab und zu wird "Sie" falsch geschrieben, hin und wieder stören die Wortwiederholungen im selben Satz oder Absatz. Schade fand ich auch, dass ich mit mehreren Begriffen einfach nichts anfangen konnte, weil sie, sowie die Objekte, denen sie gegeben wurden, teilweise nicht mehr existieren. Für geschichtlich weniger Fitte wären ein paar Erklärungen hilfreich, um sich ein besseres Bild zu machen. Mir fehlte im Buch außerdem, dass keine richtige Atmosphäre aufkommen wollte. Gerade Hamburg als eine sehr bedeutende Hafenstadt bietet genug Ecken und Winkel, genug Kanäle usw., um eine besondere Stimmung zu erzeugen und Hamburg plastisch darzustellen. Außerdem hätte ich erwartet, dass Minas Liebe zum Kaffee besser dargestellt wird. Wie duften verschiedene Kaffeesorten für Mina? Wie ist es, verschiedene Bohnen in der Hand zu halten? Auch schwächelt die Liebe zu einem der Männer in Minas Leben. Irgendwie liebt sie ihn, aber irgendwie doch nicht. Man bekommt den Eindruck, ihre Gefühle seien auf Sparflamme.

Insgesamt hat mich der Auftakt der Trilogie trotz guten Schreibstils, der Detailliebe und des reichen Hintergrundwissens der Autorin nicht überzeugt, weshalb der erste Band für mich leider der letzte ist.

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Veröffentlicht am 22.04.2021

Berührend, packend, verstörend

Fashion Victim – Licht und Schatten des Modelbusiness: Ein Topmodel berichtet
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In ihrer Biografie "Fashion Victim" rechnet Anne-Sophie Monrad, eines der am meisten gebuchten Models Deutschlands, mit dem deutschen und internationalen Laufsteg ab. Wie viele andere Models behandelt ...

In ihrer Biografie "Fashion Victim" rechnet Anne-Sophie Monrad, eines der am meisten gebuchten Models Deutschlands, mit dem deutschen und internationalen Laufsteg ab. Wie viele andere Models behandelt sie Themen wie Hungerwahn, Heimweh und Einsamkeit, lässt aber im Gegensatz zu anderen Biografien das Thema Geld nicht außen vor.

Anne-Sophie Monrad glaubt, am Ziel ihrer Träume angelangt zu sein, als ihr eine Zusammenarbeit mit einer renommierten Modelagentur angeboten wird. Sie – ein ohnehin schlankes Mädchen – muss nur ein bisschen abnehmen, nur ein paar Zentimeter auf der Hüfte verlieren, dann steht ihr eine glänzende Karriere bevor, heißt es. Und ja keinen Job auslassen, wird ihr weisgemacht, andernfalls könnte ihr eine große Chance entgehen. Also opfert sie ihre Zeit und vor allem ihre Gesundheit auf der Jagd nach den Aufträgen. Stundenlanges Tragen von viel zu kleinen Schuhen, von einem Casting zum nächsten in einer fremden Stadt hetzen und ständig gegen den Hunger kämpfen zählen zu den Herausforderungen, die der Job mit sich bringt. Einsamkeit ist ihr ständiger Begleiter, wenn sie auf Reisen geht. Hin und wieder entwickelt sich eine Freundschaft zwischen ihr und einem rivalisierenden Model. Doch meist ist das Verhältnis zwischen ihr und ihren Mitbewohnerinnen eher unterkühlt oder aufgrund von Sprachbarrieren distanziert.

Die Autorin erzählt von schönen Momenten, aber auch von den Schattenseiten des Modeljobs und von persönlichen Schicksalsschlägen. Sie rückt falsche Vorstellungen vom Leben als Model zurecht, indem sie klar macht, dass die schicke Limousine, in der ein Model abgeholt wird, sowie das Taschengeld und andere Leistungen einem Model später in Rechnung gestellt werden. Kostenfragen werden weder im Vorfeld noch im Nachhinein geklärt, sondern als Tatsache hingestellt, die niemand recht nachzuverfolgen weiß. Ferner klärt sie über Gatekeeper, Booker und andere Akteure in der Modewelt auf und warnt vor falschen Versprechen, unverschämten Erwartungen und sexuellem Missbrauch. Sie ist enttäuscht von der Körper-fixierten, oft ausbeuterischen Welt der Models und von Agenturen, die die Lider zusammenkneifen, wenn vor allem minderjährige Models (sexuell) ausgenutzt werden. – Hauptsache, die Agentur behält ihre Kunden auch weiterhin.

Trotz all der berechtigten Kritik hebt die Autorin auch die positiven Aspekte der Tätigkeit als Model hervor. Außerdem verweist sie insbesondere am Ende des Buchs darauf, dass sich in der Modellandschaft durchaus etwas tut, dass es Menschen gibt, die für eine Besserung der Zustände einsetzen.

"Fashion Victim" entpuppt sich als ein sehr spannender, kritischer Bericht mit nur einem kleinen Wermutstropfen: Die Interviews hätte man ruhig hier und da kürzen können.

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Veröffentlicht am 22.04.2021

Schade, sehr, sehr schade ...

Career Suicide
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Ich war nur ein wenig jünger, als Bill und seine Band an die Spitze der Charts stürmten. Von Anfang an war ich fasziniert von der Kajalversion des John Connors aus "Terminator 2", vom schwarzhaarigen Sonic ...

Ich war nur ein wenig jünger, als Bill und seine Band an die Spitze der Charts stürmten. Von Anfang an war ich fasziniert von der Kajalversion des John Connors aus "Terminator 2", vom schwarzhaarigen Sonic der Igel, ja überhaupt von der schillernden Persönlichkeit, die sich Bill Kaulitz nannte. Die Songs von "Tokio Hotel" hörte ich zigfach, die funny quotes auf YouTube konnte ich damals nicht oft genug sehen. Klar, dass ich als ehemaliger Fan Bills Biografie haben musste!
Gehofft hatte ich auf einen ehrlichen Bericht über die schwere Anfangszeit in der Musikbranche, über Ermüdung, über Zweifel, Ängste und Sorgen. Bekommen habe ich die Ergüsse einer Klatschbase, die von Zeile zu Zeile immer unsympathischer wurde.
So, wie Bill über seine Heimatstadt herzieht, könnte man glauben, er sei unter der Brücke aufgewachsen. Seine positiv dargestellten Drogenerfahrungen in jungen Jahren und weitere "Jugendspäße", die einfach nur Euphemismus für Grenzüberschreitungen sind, untermauern diese Annahme. Die ordinäre, vulgäre Gossensprache, die er regelmäßig nutzt, nervt schlicht und einfach und lässt vermuten, dass er zwar biologisch 31 ist, aber im Kopf höchstens 13 geblieben ist.

Wenn er sich nicht mal wieder in Eigenlob verliert, ist es doch ganz spannend zu lesen, wie es nun hinter den Kulissen war und wie die Jugendlichen mit dem gigantischen Ruhm und der Fangemeinde zurechtgekommen sind. Wenn er mal nicht vor Arroganz strotzt, blickt man hinter die Fassade des Selbstbewussten und entdeckt tatsächlich Seiten, die man durchaus sympathisch finden kann.

Dennoch … Nach dieser Lektüre bin ich doch zwiegespalten. Der Eindruck, den ich damals in ihren Songs, Videos etc. von Bill und Tom bekommen habe, bröckelt stark. Meine Begeisterung für die Band loderte in den vergangenen Jahren nach wie vor wie eine kleine Flamme, doch nun ist das Licht erloschen. Das Bild, das Bill in seiner Biografie zeichnet, deckt sich überhaupt nicht mit dem, das ich mir einst von ihm gemacht habe.

Schade. Sehr, sehr schade.

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Veröffentlicht am 22.04.2021

Informativ und lecker!

Abnehmen nach dem 20:80-Prinzip
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"Abnehmen nach dem 20:80-Prinzip" klingt erstmal komisch, wird aber von Dr. Matthias Riedl gut begründet und mit passenden Rezepten serviert. Der Autor hat für Nulldiäten oder anderen Diäten nicht viel ...

"Abnehmen nach dem 20:80-Prinzip" klingt erstmal komisch, wird aber von Dr. Matthias Riedl gut begründet und mit passenden Rezepten serviert. Der Autor hat für Nulldiäten oder anderen Diäten nicht viel übrig, weil der Effekt kurzfristig bleibt, denn das gewünschte Gewicht kann oftmals nur unter größter Anstrengung gehalten werden.
Sein Credo hingegen lautet: 20% Nudeln, Kartoffeln, Reis, Brot, hochwertige Öle und Fette, 30% u. a. Fleisch, Fisch und Eier und 50% Gemüse.

Eine ausgewogene Balance aus diesen Zutaten ermöglicht seiner Meinung nach eher eine Gewichtsabnahme, als andere Diäten. Das Erfreuliche daran ist, dass man seine Gewohnheiten zum Teil beizubehalten darf, d. h. man muss nicht komplett auf alles weniger Gesunde verzichten. Schließlich vertritt er die Meinung, dass Verbote eine kontraproduktive Wirkung auf den Organismus ausüben. Sein Abnehmkonzept genehmigt zwar Naschereien. Aber es verlangt, wie alle Diäten, auf jeden Fall Disziplin, die sich darin äußert, dass kalorienhaltige Nahrung deutlich reduziert wird.

Im Kapitel "Low Carb & High Protein" gibt er einen Überblick über Gerichte mit Fleisch, vegetarische Speisen sowie solche mit Fisch. Zudem befasst er sich mit Mythen und Fakten rund ums Kohlenhydrataufnahme am Abend, Kälte als Gewichtsreduzierer, Schlaf und anderen Themen. Einen Essensplan für die erste Woche liefert er ebenfalls.

Wer nach der halben Lektüre Appetit auf erfolgsversprechende Gerichte bekommen hat, wird für sein Durchhaltevermögen belohnt. Viele leckere und abwechslungsreiche Rezepte erwarten die Leser*innen in der anderen Hälfte des Buchs. Appetitliche Bilder, Auflistungen und übersichtliche Arbeitsschritte erleichtern das Zubereiten der Speisen, die vom Schwierigkeitsgrad eigentlich ohnehin schon recht einfach sind. Fisch- und Fleischesser kommen genauso auf ihre Kosten, wie Vegetarier. Alles in allem kann ich das Buch nur weiterempfehlen!

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