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Veröffentlicht am 18.12.2022

Spannende Hades & Persephone Nacherzählung

Neon Gods - Hades & Persephone
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Neon Gods – Hades & Persephone ist der erste Band der Neon Gods Reihe von Katee Robert. Olympus ist in zwei Städte aufgeteilt – die Oberstadt und die Unterstadt. Persephone lebt in der Oberstadt, und so ...

Neon Gods – Hades & Persephone ist der erste Band der Neon Gods Reihe von Katee Robert. Olympus ist in zwei Städte aufgeteilt – die Oberstadt und die Unterstadt. Persephone lebt in der Oberstadt, und so langsam kann sie den ganzen Schein einfach nicht mehr ab. Zum Glück hat sie bald ihren 25. Geburtstag und kann dann, laut dem Deal den sie mit ihrer Mutter gemacht hat, gehen und ein neues Leben anfangen. Als ihre Mutter sie drei Monate vor ihrem 25. Geburtstag, Zeus jedoch als Ehefrau verspricht, brechen ihre ganzen Pläne zusammen. Zeus ist dafür bekannt, dass er seine vorherigen Ehefrauen getötet hat – das scheint ihre Mutter, für ihren persönlichen Ruf, nur allzu bereitwillig in Kauf zu nehmen, dabei hat sie ihre Töchter doch eigentlich trotz allem so lieb? Nach der Bekanntmachung von ihrer Verlobung mit Zeus ist Persephone am Boden zerstört, also läuft sie weg, ohne ihr Handy, ohne ihre Jacke und ohne sich von irgendjemandem zu verabschieden. Als sie dann auch noch verfolgt wird läuft sie Richtung Styx, der Fluss der die Oberstadt und die Unterstadt trennt, und überquert ihn schließlich, trotz mangelnder, eigentlich notwendiger Einladung von Hades, dem sie am anderen Ende der Brücke auch wortwörtlich direkt in die Arme läuft. Laut allem was Persephone bisher weiß, sollte es Hades eigentlich gar nicht geben, aber er steht jetzt schließlich ziemlich lebendig vor ihr, also gibt es ihn wohl doch. Hades nimmt Persephone mit in sein Reich (die Unterstadt) und dort kommen sie zu einer Übereinkunft, die beide Seiten zu Frieden stellt – Hades’ Rache Plan und Persephones Sicherheit vor Zeus. Obwohl die Umstände alles andere als vielversprechend sind und Hades nun wirklich kein Märchenprinz, entwickelt sich aus dieser Vereinbarung mehr – doch Persephone will doch so schnell es geht weg aus Olympus und Hades wird von Zeus, durch Persephones Anwesenheit, nur noch zusätzlich unter Druck gesetzt, kann es also für die Beiden überhaupt ein Happy End geben?

Die Geschichte von Hades und Persephone entstammt der griechischen Mythologie und daher ist für diejenigen, die diesen Mythos kennen, der grobe Ablauf des Geschehens in diesem Roman keine große Überraschung. Unabhängig davon zieht der Anfang der Geschichte den Leser durch die dramatische Wendung direkt rein, anschließend bleibt es durch das Hin-und-Her zwischen Hades und Persephone spannend. Besonders gut gefallen hat mir hier, dass da, wo die Beiden anfangen eine Beziehung zueinander aufzubauen, Taten eine größere Rolle spielen als Wörter, was, wie ich finde, den eigentlich realitätsfernen Mythos von Hades und Persephone ein wenig realistischer wirken lässt. Am Ende spitzt sich alles zu, und obwohl die Geschichte abwechselnd aus Hades‘ und Persephones Sicht erzählt wird, bleibt der Zusammenhang zwischen den Taten der Beiden für den Leser ein wenig rätselhaft, was für entschieden mehr Spannung sorgt.

Persephone wirkt verständlich und sie tut dem Leser auf Anhieb Leid, weil sie, durch die Idee ihrer Mutter, Zeus zu heiraten, Opfer ihrer Umgebung wird und ziemlich hilflos erscheint. Vor allem im Verlauf des Romans zeigt sich jedoch, wie stark Persephone wirklich ist und was ihre Entscheidungen in brenzlichen Situationen über sie aussagen. Hades wirkt am Anfang wie ein unnahbarer Griesgram, schnell stellt sich jedoch heraus, dass dem vor allem in Bezug auf Persephone nicht so ist – auch wenn er sich in den verschiedensten Situationen größte Mühe gibt es so wirken zu lassen, wenn es darauf ankommt, scheint er immer Persephone und ihr Wohlergehen, an vorderste Stelle zu stellen.

Was ich am Thema dieses Romans mag ist, dass durch die moderne Wiedererzählung von einem alten Mythos, eine ansprechende Mischung aus griechischer Mythologie und der Darstellung von gesellschaftlichen Problemen, die es nicht nur in dem Olympus Setting gibt, entsteht. Der Druck unter dem Persephone wegen ihrer Mutter so zu leiden hat, zeigt wie wichtig Zusammenhalt in der Familie ist, aber auch wie Erwartungen Menschen beeinflussen können. Auch zeigt es, wie problematisch es für einzelne Menschen enden kann, wenn etwas von der Gesellschaft als ganzer als normal angesehen wird, mal ehrlich, wer würde denn auf die Idee kommen einem alten Mann, der dafür bekannt ist sein ganzes Umfeld zu misshandeln, seine Tochter, ohne es vorher mit ihr abzusprechen, als Braut vorzuschlagen? Ich auf jeden Fall nicht, dennoch sagt in Olympus niemand etwas dagegen in der Öffentlichkeit, was jedoch sicherlich hilfreich für Persephone gewesen wäre.

Etwas, was ich an diesem Buch auf jeden Fall vermisst habe, ist der Fantasyteil. Da es sich in dem griechischen Mythos um zwei Gottheiten handelt, habe ich damit gerechnet, dass die Protagonisten in diesem Roman auch Götter oder zumindest gottähnliche Wesen sind. Stattdessen geht es zwar um die Namen der griechischen Götter allerdings sind diese eher Titel und zwar haben die Charaktere auch Zuständigkeiten die zu den jeweiligen Gottheiten passen, diese beruhen aber zu keinem Anteil auf Magie, was ich persönlich ein wenig schade finde.

Ich mochte den Schreibstil von Anfang an, am Besten finde ich wie die Emotionen bildlich beschrieben werden. Allerdings hat der Schreibstil mich nicht so überzeugt wie am Anfang gehofft – dafür fand ich, wirkte der Schreibstil ein bisschen zu distanziert.

Zusammenfassend würde ich das Buch an all diejenigen empfehlen, die gerne ein etwas tiefergehendes romance Buch lesen möchten, und die ein ein wenig mythologischer Hintergrund nicht stört.

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Veröffentlicht am 10.11.2022

Schöne Liebesgeschichte mit wichtigen Themen verbunden

Catching up with the Carters - In your arms
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Catching up with the Carters - In your Arms ist der dritte Band von der Catching up with the Carters Reihe von Fam Schaper. Ich habe den ersten und den zweiten Band dieser Reihe nicht gelesen, deswegen ...

Catching up with the Carters - In your Arms ist der dritte Band von der Catching up with the Carters Reihe von Fam Schaper. Ich habe den ersten und den zweiten Band dieser Reihe nicht gelesen, deswegen würde ich sagen, dass man sie getrennt voneinander lesen kann, vor allem weil die Protagonisten in jedem Band unterschiedliche Personen sind (es kann aber natürlich sein, dass der dritte Band Spoiler für den ersten und zweiten Band enthält, weil die Protagonisten aus den ersten Bänden auf ein paar wenigen Seiten als Nebencharaktere vorkommen).

Athena muss schon seit Jahren mit ihrer Familie (den Carters) in der Reality-TV-Show „Catching Up With the Carters“ mitspielen, und so langsam kann sie den ganzen Schein, der dadurch ausgelöst wird, nicht mehr aushalten. Das, was jetzt noch von ihrer Familie übrig ist, kann man kaum noch als Familie bezeichnen – es reiht sich eine Baustelle an die andere. Ein eindeutiger Lichtblick für Athena ist jedoch, ihre hilfsbedürftige Nichte Poppy. Als ob sie nicht auch schon genug Probleme hätte kommt plötzlich auch noch Samuel ans Set, der offensichtlich nichts besseres zu tun hat, als ihr das Leben schwer zu machen und sie offenbar auch überhaupt nicht leiden kann…

Samuel fängt dieses Jahr an, an dem Set von Catching Up With the Carters zu arbeiten. Am ersten Tag begegnet er Athena und kann sie von Anfang an nicht ausstehen. Sie eine von diesen typischen, verwöhnten, reichen Mädchen. Oder?

Zwar ist es leicht zu erahnen worum es ungefähr in diesem Buch gehen wird, aber trotzdem passieren im Hintergrund so viele Sachen mit denen ich nicht rechnen würde, außerdem führen die Handlungsstränge so zusammen, dass es auch viele spannende Momente gibt. Das Buch wird abwechselnd aus den Perspektiven von Sam und Athena erzählt, von daher gibt es auch Sachen, die eine(r) macht und die der/die andere dann sieht.

Ich finde die Geschichte total schön und ich finde, es ist einfach ein typisches Wohlfühlbuch: es gibt humorvolle Szenen, (Neben)charaktere die einem so ans Herz wachsen, dass man sich wünscht, das Buch würde nie zu Ende gehen.

Ich habe Athena von Anfang an geliebt: sie ist fürsorglich und klug, und ihre Gedanken sind ein Ort zum Entspannen. Bei Samuel war ich mir am Anfang nicht ganz sicher, weil er doch recht vorschnell Athena gegenüber geurteilt hat, aber mit der Zeit kann man wirklich beobachten, wie er an sich selbst wächst und wie er langsam erkennt, wo seine Vorurteile herkommen.

Natürlich ist das Buch eine Liebesgeschichte, aber gleichzeitig ist es auch so viel mehr! Es wird thematisiert, dass oft viel mehr dazugehört, als wie es auf den ersten Blick wirkt: Sam sieht Athena am Anfang als verwöhnt und unausstehlich an, der Leser jedoch weiß, dass nichts davon auf Athena zutrifft. Außerdem wird der Druck, unter dem vor allem junge Personen der Öffentlichkeit (Schauspielerinnen, Models, etc.) stehen, ebenfalls thematisiert, am Beispiel von Poppy. Poppy ist erst elf, aber trotzdem nimmt ihre eigene Mutter mehr Rücksicht auf mögliche Einschaltquoten, als auf das Wohlbefinden ihrer Tochter. Allerdings wird auch gezeigt, unter was für einem Druck Athena steht, vor allem, weil ihre Mutter sie für zu dick hält. Das macht natürlich auch Athenas Selbstwertgefühl zu schaffen. Ich finde es schön, wie Athena dann Body Positivity verströmt.

Ich finde, dass der Anfang sich ein wenig zieht, aber ansonsten finde ich die Geschwindigkeit, in der alles passiert sehr angenehm und nicht zu schnell – es ist nicht unrealistisch oder verwirrend.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, denn die Gedanken der Figuren sind für den Leser leicht zugänglich und das Buch ist verständlich und leicht zu lesen. Gut gefallen hat mir auch, dass es zwar oft traurige Gedanken gab (die auch sehr gut beschrieben wurden, meiner Meinung nach), aber zwischendrin eben auch Gedanken bzw. Szenen zum Wohlfühlen.

Am besten haben mir die Figuren gefallen, die mir durch ihre großen Herzen wiederum an mein Herz gewachsen sind. Was mir noch gut an den Figuren gefallen hat ist, dass sie beide auch Fehler gemacht haben und diese dann auch zugeben, das hat auf jeden Fall dafür gesorgt, dass die Figuren mir noch um einiges mehr ans Herz gewachsen sind. Ein weiteres Highlight in diesem Buch für mich ist, dass wichtige Themen vorkommen (Body Positivity, der Druck unter dem junge Schauspieler
innen stehen, etc.).

Insgesamt würde ich dieses Buch an all diejenigen weiterempfehlen, die zwar gerne eine niedliche Liebesgeschichte lesen wollen, aber sich dennoch damit beschäftigen möchten, wie fake viele Dinge in unserer heutigen Gesellschaft wirklich sind.

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