Jule hat ihr Studium abgeschlossen und traut sich nicht, ihrer Mutter zu sagen, dass sie nicht den vorgesehenen Beruf als Lehrerin ergreifen möchte. Sie nimmt einen Sommerjob als Rettungsschwimmerin an ...
Jule hat ihr Studium abgeschlossen und traut sich nicht, ihrer Mutter zu sagen, dass sie nicht den vorgesehenen Beruf als Lehrerin ergreifen möchte. Sie nimmt einen Sommerjob als Rettungsschwimmerin an der Ostsee an und schiebt das Gespräch hinaus. Dort lebt ihre Freundin Anni, die ein Café leitet. Gleich an ihrem ersten Tag rettet sie zusammen mit ihren Kollegen Hauke einem Schwimmer, der zu weit draußen war, das Leben kennen. Hauke hat offenbar ein schwieriges Verhältnis zu seinem Vater und er ergibt sich, dass sie sich als seine Fake-Freundin ausgibt. Doch schon bald entwickeln sich echte Gefühle, doch Hauke verhält sich seltsam.
Es ist nicht mein erster Roman der Autorin, ich kenne ihre »Fischbrötchen«- Reihe sehr gut. Auch dieses Buch hat mich nicht enttäuscht. Jule ist eine liebenswerte Protagonistin, die ihren Platz im Leben noch nicht gefunden hat. Hauke ist etwas geheimnisvoll und da die Geschichte ausschließlich aus Jules Sicht geschrieben ist, weiß man lange nicht, was mit ihm los ist. Die Gespräche mit ihrer Freundin Anni, das Ostseeflair und die anderen liebenswerten Nebenfiguren (Leserinnen und Leser der Reihe werden einige altbekannte Personen wiedererkennen) machen den Roman zu einem wundervollen Leseerlebnis. Ein Wohlfühlbuch für angenehme Lesestunden, das jeden verregneten Tag versüßen kann. Eine absolute Leseempfehlung von mir.
Jack Unterweger war ein verurteilter Mörder, der im Gefängnis anfing zu schreiben. Mit Hilfe einer bekannten Journalistin schaffte er es, dass seine Texte in Zeitungen und letztlich auch sein Buch »Fegefeuer« ...
Jack Unterweger war ein verurteilter Mörder, der im Gefängnis anfing zu schreiben. Mit Hilfe einer bekannten Journalistin schaffte er es, dass seine Texte in Zeitungen und letztlich auch sein Buch »Fegefeuer« veröffentlicht wurde. Diese Prominenz verschaffte ihm viele Anhängerinnen und Anhänger in der Kulturszene, die sich für ihn einsetzten und seine Freilassung erreichten. In den zwei Jahren seiner Freiheit ermordete er weitere Frauen, bis er endlich gefasst, überführt und vor Gericht gestellt wurde.
Da ich als Österreicherin den damaligen Hype um Unterweger miterlebt habe, war ich gespannt auf die Aufarbeitung nach so vielen Jahren. Es wurden bereits einige Bücher über ihn geschrieben und das hätte ihm, der förmlich nach Ruhm und Bekanntheit lechzte, bestimmt gut gefallen. Nach der Lektüre bleibe ich etwas zwiegespalten zurück.
Der Titel gefällt mir nicht. Er suggeriert, dass es nur in Österreich »Psychos« gäbe oder auch, dass er der Einzige wäre. Aber das ist freilich Geschmackssache.
Der Autor hat hier offenbar mit einem anderen Journalisten zusammengearbeitet, der das Geschehen rund um Unterweger live miterlebt hat. Dadurch entstand ein gewöhnungsbedürftig merkwürdiger Schreibstil. Der (namenlose) Journalist berichtet, wie auch er selbst dem Charisma von Jack verfallen sei und hätte zwischendurch Zwiesprache mit Herwig (dem Autor), was mich persönlich jedes Mal aus dem Lesefluss riss.
Beispiel: »Ich weiß schon, was Herwig denken wird, wenn er dies liest. Er ist ein Zyniker und glaubt nicht an das Gute im Menschen. ...«
Zwischen den Erzählungen/Berichten des unbekannten Autors sind Textstellen und Aussagen von Jack Unterweger persönlich. Von den Textstellen und seinem Buch »Fegefeuer« weiß man inzwischen, dass er den Großteil nicht selbst verfasst hat. Dieses Detail war mir unbekannt.
Ich habe mir erwartet, dass ich das Rätsel rund um seinen Einfluss auf die Frauen (sie schrieben ihm haufenweise Liebesbriefe ins Gefängnis, unterstützten und bezahlten für ihn während der zwei Jahre in Freiheit u.ä.) und auch auf die Kulturszene in Wien. Namhafte Personen aus Schriftstellerkreisen, Verlagsbranche und Journalismus setzten sich für seine Freilassung ein, und das, obwohl er zwar über Schuld schreibt, jedoch nie direkt über seinen Mord (vermutlich zwei, einen konnte man nie nachweisen). Auch als die Mordserie nach seiner Entlassung begann, hielten viele seine schützende Hand über ihn, denn offenbar konnte er sich selbst gut präsentieren und verkaufen, sodass es ihm niemand zugetraut hat. Diese Faszination kam für mich zu wenig heraus, so bleibt dies auch nach der Lektüre des Buches ein Mysterium.
Ich habe das Buch bei einer Buchverlosung gewonnen, wofür ich mich herzlich bedanke. Empfehlen kann ich es Leuten, die sich bereits mit Jack Unterweger befasst haben. Es geht es lediglich um sein künstlerisches Schaffen, das genauso ein Fake war, wie seine Texte, die Morde werden nur am Rand erwähnt. Es bleibt auch die Frage offen, ob man einem Mörder Amnestie gewähren darf, nur weil er ein künstlerisches Talent hat? Denn auch, wenn Unterweger offenbar nicht selbst/allein schreiben konnte, muss man ihm lassen, dass seine Performance überzeugend gewesen ist und immerhin für einige Zeit bestens funktioniert hat.
Im dritten Buch über den liebenswerten aber weitgehend erfolgsfreien Bauern und Detektiv Lorenz Lovis wird dieser auf die Alm geschickt. Einem Pilzwilderer soll das Handwerk gelegt werden und Lovis erhält ...
Im dritten Buch über den liebenswerten aber weitgehend erfolgsfreien Bauern und Detektiv Lorenz Lovis wird dieser auf die Alm geschickt. Einem Pilzwilderer soll das Handwerk gelegt werden und Lovis erhält wieder Verstärkung von den drei Jungs aus der letzten Band, die er für seine Ermittlungen einspannt. Doch natürlich läuft nichts in beschaulicher Ruhe ab, gleich am zweiten Tag wird die Frau seines ehemaligen Schulfreundes Much erschlagen. Much wird verdächtigt und abgeführt. Klar, dass Lovis da eingreifen muss und nun auf eigene Faust ermittelt. Ein Verdächtiger findet sich bald, leider nicht nur einer, und dass der gute Lovis dabei in mehrere Fettnäpfchen tritt, ist ebenfalls klar. Zumal er noch immer nach seiner Haushälterin Angelika schmachtet, die aber dieses Mal nicht ganz abgeneigt scheint. Die aufdringliche Burgi, Schwester der Ermordeten, scharwenzelt in einer Weise um den Lorenz herum, die Angelika nun doch ein Dorn im Auge ist. Dabei hat Lovis kaum Zeit, denn der Mörder treibt offenbar weiter sein Unwesen ...
Mit ihrem bekannt humorvoll flüssigen Schreibstil führt uns die Autorin dieses Mal in die Südtiroler Berge. Neben den beschaulichen Landschaftsbildern liefert sie aber auch einen spannenden Krimi, der sich aufbaut und in einem unerwarteten Showdown endet. Mich begeistern am meisten ihre Figuren, die ich so deutlich vor mir sehe, als würden sie jederzeit aus dem Buch spazieren. Während ich miträtseln durfte, wer die Pilze klaut und ob es gar derselbe ist, der mit der Axt Leute erschlägt, brachten mich zahlreiche amüsante Szenen zum Schmunzeln.
Es waren erneut vergnügliche Lesestunden und ich freue mich schon auf den nächsten Band. Alle, die gerne Cosy Crime lesen, sollten sich die Fälle des Lorenz Lovis nicht entgehen lassen.
Mit vierzehn Jahren erlebt Olivia Schlimmes, das ihr eine Gruppe von ihrer Klasse antut. Zwölf Jahre späte kehrt sie unter dem Namen Scarlett mit verändertem Äußeren zurück und hat nur eines im Sinn: Rache. ...
Mit vierzehn Jahren erlebt Olivia Schlimmes, das ihr eine Gruppe von ihrer Klasse antut. Zwölf Jahre späte kehrt sie unter dem Namen Scarlett mit verändertem Äußeren zurück und hat nur eines im Sinn: Rache. Ihr Mann Jakob, der sie begleitet, hat keine Ahnung. Hinter seinem Rücken zieht Scarlett die Fäden und verfolgt ihren Plan, der außergewöhnliche Methoden beinhaltet ...
Mit diesem Thriller ist der Autorin ein perfides Spiel, voller Heimtücke und unerwarteter Wendungen gelungen. Immer wenn ich dachte, ich wüsste, was die Protagonistin vorhat, führte der Weg in eine komplett andere Richtung. Die zahlreichen Figuren haben alle eine eigene Geschichte, ich konnte sämtliche Dorfbewohner bildlich vor mir sehen. Scarletts Plan, der am Anfang anscheinend auch aufgeht, entwickelt mit steigender Tendenz eine Eigendynamik, der Scarlett zunehmend nicht mehr gewachsen scheint. Die Story war für mich wie ein Sog, ich konnte das Buch kaum zur Seite legen. In angenehm flüssigem Schreibstil führt die Autorin von einem Schocker zum nächsten, ohne dabei blutige Details zu benötigen. Auch der Showdown war unvorhergesehen und ließ meinen Adrenalinspiegel noch höher steigen (obwohl der während der ganzen Story ohnehin bereits im oberen Bereich lag). Als großer Fan von Hitchcock-Filmen war das Buch für mich ein absolutes Highlight.
Thrillerfans sollten sich diese Story nicht entgehen lassen!
Für Thea scheint die Zukunft in rosigem Licht. Die Hochzeit mit Georg findet bald statt, sie steht optimistisch vor der Abschlussprüfung und kann in wenigen Monaten ihre Praxis als Gynäkologin eröffnen. ...
Für Thea scheint die Zukunft in rosigem Licht. Die Hochzeit mit Georg findet bald statt, sie steht optimistisch vor der Abschlussprüfung und kann in wenigen Monaten ihre Praxis als Gynäkologin eröffnen. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse: Georgs frühere Geliebte präsentiert auf einmal ein Kind, das von ihm sein soll. Ehe die Sache aufgeklärt wird, erkrankt Thea an Kinderlähmung. Wochen verbringt sie in der Eisernen Lunge. Und danach ist sie gelähmt. In ihrer Verzweiflung sieht sie keine Zukunft mehr an der Seite des geliebten Mannes ...
Es ist mein erstes Buch der Autorin, obwohl es der zweite Band war, bin ich gut in die Geschichte hineingekommen. (Den ersten Band werde ich nachlesen!) Thea ist eine starke Frau, die sich im – in der damaligen Zeit von Männern dominierten – Arztberuf durchkämpft. Durch ihre Krankheit wird sie zuerst komplett mutlos und verweigert die Therapien, doch eine junge Krankengymnastin schafft es, ihr neuen Lebensmut zu geben. Diese Entwicklung gefiel mir gut, Thea war mir dadurch, dass sie zuerst mit ihrem Schicksal haderte, sehr nahe. Georg zieht sich zurück, weil Thea ihn von sich stößt. So waren sie Monate getrennt. Das fand ich schade, denn er hätte ihr bei der Heilung sicherlich helfen können.
In dieser Zeit kümmert sich Thea um die kleinen Patienten der Kinderklinik, liest ihnen vor und versucht gegen die katastrophalen Zustände in der Pflege vorzugehen.
Zahlreiche Nebenfiguren umrahmen die spannende Handlung, so beispielsweise die herzlose Ärztin und eine harte Oberschwester. Doch auch Katja und Marlene, Theas Schwestern haben ihren Auftritt und der Vater, der zwar das Beste für seine Töchter will, aber dadurch oft auf unangenehme Weise in derer Leben eingreift.
Der angenehme Schreibstil der Autorin und die hochinteressanten Details über die Krankheit und den damaligen Umgang damit, machten das Buch für mich zu einem wahren Lesevergnügen.