Selbstfindung mit Geheimnissen
Noch fünfzig Sommer mehrEleni wächst bei ihren Großeltern auf, da ihre Mutter als Polarforscherin ständig auf Reisen ist und schließlich bei einer ihrer Forschungsaufträge ums Leben kommt. Als Eleni mit knapp 18 beide Großeltern ...
Eleni wächst bei ihren Großeltern auf, da ihre Mutter als Polarforscherin ständig auf Reisen ist und schließlich bei einer ihrer Forschungsaufträge ums Leben kommt. Als Eleni mit knapp 18 beide Großeltern verliert, geht sie nur selten vor die Tür. Schließlich lernt sie Theo kennen, die beiden werden ein Paar und sie blüht auf. Als Theo plötzlich verstirbt, fällt sie erneut in noch schlimmere Depressionen, kümmert sich auch nicht mehr um ihren geliebten Garten. Auf einmal erhält sie Blumengrüße mit geheimnisvolle Botschaften. Nach und nach nimmt sie am Leben wieder Anteil.
Der Roman ist in verschiedenen Zeitebenen aus der Sicht von Eleni geschrieben. Das war für mich anfangs etwas mühsam, doch ich bin langsam hineingekommen. Die Beschreibung: Ein Sommerroman so leuchtend wie ein Garten voller Blumen trifft für mich nicht zu. Mit der Protagonistin Eleni bin ich leider nicht warmgeworden, ihre Depression hängt wie eine Wolke über der gesamten Erzählung. Erst trauert sie um ihre Oma, die sie Mamie nennt, danach um Theo. Ihr Beruf ist mir auch unklar, sie lebt offenbar hauptsächlich von ihrem Erbe und schreibt Reiseberichte,das scheint zu funktionieren, obwohl sie niemals an den besagten Orten war. Die Rückblenden in die Vergangenheit zeigen ein lebenslustiges Mädchen und lockern die düstere Stimmung etwas auf. Zudem taucht hier eine weitere Person auf, deren Verbindung zu Eleni mir zunächst unklar war, die ich bald als das Highlight es Buches empfand. Die Auflösung rund um die geheimnisvollen Botschaften mit Blumenbeigaben fand ich gelungen, trotzdem kann ich Theos Verhalten nicht verstehen oder gar gutheißen.
Der Funke ist bei mir leider nicht übergesprungen, für mich war der Roman stellenweise bedrückend zu lesen.
Dennoch besticht die Story durch einen bildhaft flüssigen Schreibstil, das Setting in der Bretagne ist gut gewählt und hat ein für mich angenehmes Flair geschaffen. Das versöhnt ein wenig mit der vorangegangenen Düsternis.