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Veröffentlicht am 31.10.2016

Manchmal etwas verwirrend

Carter & Lovecraft: Das Erbe
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Cover:
Das Cover ist ein echter Hingucker. Tentakel eines riesigen Kraken kommen aus dem Meer, wirken bedrohlich und bilden das "&" zwischen Carter und Lovecraft. Sehr raffiniert. Da mit diesem Buch teilweise ...

Cover:
Das Cover ist ein echter Hingucker. Tentakel eines riesigen Kraken kommen aus dem Meer, wirken bedrohlich und bilden das "&" zwischen Carter und Lovecraft. Sehr raffiniert. Da mit diesem Buch teilweise H.P. Lovecrafts Cthulhu-Mythos verwoben wird, passt die Frontseite super.

Die Charaktere:
Daniel Carter ist der Hauptprotagonist in unserer Geschichte. Da er den Selbstmord seines Kollegen nicht verkraftet, kündigt er in der Mordkommission und wird zum Privatermittler. Noch nicht lange im Geschäft wird ein Erbe an ihn heran getragen, das er übernehmen soll. Er ist von nun an stolzer Besitzer einer Buchhandlung in Providence, obwohl er den Verstorbenen nicht gekannt hat. Er hat auch nicht damit gerechnet, dass der Buchladen noch von der Angestellten Emily Lovecraft geführt wird. Doch das ist sein kleinstes Problem: Kaum in Providence angekommen, geschieht der 1. Mord.

Emily Lovecraft ist Angestellte in der Buchhandlung von ihrem Onkel Alfred Hill. Als dieser spurlos verschwindet, führt sie das Geschäft einfach weiter, so wie ihr Onkel dies getan hätte. Eines Tages steht Carter vor ihrer Tür und behauptet, er hätte das Geschäft geerbt, weil Hill nun für tot erklärt wurde. Carter lässt ihr aber die Buchhandlung und macht sie zur Miteigentümerin. Soweit so gut - wären da nicht die Mordfälle, in die sie durch Carter unweigerlich mit hinein gezogen wird und die scheinbar etwas mit ihrem Vorfahren H.P. Lovecraft zu tun haben.

Carter wird in der 3. Person dargestellt. Dadurch entsteht ein distanziertes Verhältnis zum Leser. Er ist zwar nett, aber nicht herausragend. Ich würde ihn als grundsoliden, glatten Protagonisten ohne Ecken und Kanten bezeichnen.
Lovecraft wirkt auf mich eher gezwungen tough. Sie erscheint nicht echt oder glaubwürdig. Schade, aus den Charakteren hätte der Autor mehr machen können.

Die Story:
Die Geschichte klingt zunächst recht simpel und beginnt auch einleuchtend. Mit der Zeit wird sie immer komplexer und sogar physikalische Gesetzmäßigkeiten werden angerissen. Da es aber immer verwirrender wird, schwirrt einem als Leser irgendwann der Kopf. Das Buch beschäftigt sich im letzten Drittel viel mit schwer verständlichen Erklärungen. Dadurch plätschert die Story vor sich hin, was wiederum die Spannung trübt. Die Idee dahinter erscheint mir zwar einfallsreich, aber sie wird unzureichend transportiert und erklärt.

Der Schreibstil:
Neben den Erlebnissen von Carter, gibt es noch parallele Erzählstränge anderer Protagonisten. So werden dem Leser die nötigen Zusatzinformationen geliefert, damit die Geschichte rund wird.
Der Schreibstil ist nüchtern und trocken ohne verschönernde Stilelemente. Die Darstellung ist interessant und passt auch ganz gut zu dem Charakter eines Privatermittlers.
Gut gefallen hat mir außerdem der schwarze Humor, mit dem der Leser unterhalten wird.

Das Ende:
Die Entwicklung am Ende ist wirklich überraschend. Sobald man denkt, die Verwirrung ist komplett, folgt die Auflösung und plötzlich ergibt alles einen Sinn. Über eine Fortsetzung ist mir noch nichts bekannt, ich könnte mir eine solche aber durchaus vorstellen.

Fazit:
Die Charaktere wirken distanziert und die Geschichte ist stellenweise einfach nur verwirrend. Dennoch kann mich Herr Howard aufgrund seines Schreibstils überzeugen, noch mehr aus seiner Feder zu lesen.
3 1/2 von 5 Isis'

litis-fabelhafte-welt-der-buecher.blogspot.de

Veröffentlicht am 02.11.2016

Schwacher Abschluss

Phoenix - Kinder der Glut
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Cover:
Die Cover von Ann-Kathrins Phoenix-Reihe sind wirklich ein Hingucker. Dieses hier ist giftgrün und zeigt die Phoenix Tavi. Im Hintergrund erkennt man eine Art Tunnel. Anhand des Inhalts dürfte dies ...

Cover:
Die Cover von Ann-Kathrins Phoenix-Reihe sind wirklich ein Hingucker. Dieses hier ist giftgrün und zeigt die Phoenix Tavi. Im Hintergrund erkennt man eine Art Tunnel. Anhand des Inhalts dürfte dies der alte und verlassene Elbtunnel in Hamburg sein. Der Schauplatz kommt zwar im Buch vor, allerdings spielt er meines Erachtens keine so große Rolle. Warum er daher explizit auf dem Cover abgebildet wurde, erschließt sich mir nicht.

Die Story:
In diesem Band finden sich die letzten Puzzleteile und fügen sich zusammen. Als Leser erkennt man so endlich das große Ganze. Ich finde es sehr erfreulich, dass alles aufgelöst und nichts von der Autorin vergessen wurde. Die Handlung ist angenehm vielseitig, da Frau Karschnick auch neue Elemente einarbeitet.

Die Charaktere:
Leon hat für mich, im Vergleich zum Vorgängerband, eine angenehme Entwicklung durchgemacht. Er ist stärker und selbstbewusster geworden. Handelt eigenständig, ohne Tavi ständig am Rockzipfel zu hängen. Er hat seinen Weg gefunden und hat wieder den Charme aus Band 1 zurück.
Tavi hingegen ist mir auch im 3. Teil nicht sympathisch geworden. Stellenweise agiert sie so dermaßen stur und kopflos und somit gegen das Wohl aller, dass ich mich eigentlich nur über sie ärgere. Aber es muss eben auch Protagonisten geben, die man nicht mag...
Die Charaktere entwickeln sich mit dem Plot mit. Man realisiert es erst, wenn man es einmal rekapituliert. Die Autorin kann dies nahezu unerkannt geschickt einbauen und somit wirkt es nicht gekünstelt.

Der Schreibstil:
Frau Karschnicks Schreibstil ist schnörkellos und mit hübschen Metaphern versehen. Die Autorin schafft es, den 3. Band mit einer überzeugenden Handlung und Dramatik zu beginnen. Das Problem ist dabei nur, dass man das Spannungslevel schwer bis zum Schluss halten kann und es geschieht, was unweigerlich geschehen muss: Die Dramatik lässt rapide nach und Frau Karschnick schafft es meiner Ansicht nach nicht wieder auf die Aufwärtswelle, sondern verbleibt in seichtem Gewässer.

Das Ende:
Der Schluss ist durchaus solide und für einen Abschlussband überzeugend abgerundet.
Allerdings konnte mich die Endschlacht nicht mitreißen. Ich habe mir dabei einfach etwas Spektakuläreres vorgestellt. Vielmehr starten die entscheidenden letzten Seite schleppend und es wirkt als gingen der Autorin die Ideen aus. Ich weiß aber, dass Frau Karschnick es durchaus besser kann, denn es gab bereits deutlich nervenaufreibendere Szenen in der Reihe.

Fazit:
Ich bin froh, dass die letzten Puzzleteile sich zusammen fügen und die Autorin ihrem Stil treu bleibt. Allerdings konnte mich der Abschlussband wegen der fehlenden Spannung und des schleppenden Endes nicht überzeugen.
3 1/2 von 5 Isis'

litis-fabelhafte-welt-der-buecher.blogspot.de

Veröffentlicht am 19.10.2016

Eine einfallsreiche Geschichte

Die letzte Melderin
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Cover:
Das Cover ist sehr passend gewählt und stellt einen wichtigen Schauplatz der Geschichte dar. Danielle sitzt an ihrem Teich, an dem sie oft über das Leben sinniert. Von dort aus hat sie einen Blick ...

Cover:
Das Cover ist sehr passend gewählt und stellt einen wichtigen Schauplatz der Geschichte dar. Danielle sitzt an ihrem Teich, an dem sie oft über das Leben sinniert. Von dort aus hat sie einen Blick auf ihr Zuhause, in dem sie abgeschottet von der "Außenwelt" lebt - die Siedlung. Die Figur auf dem Cover hat dunkle Haare und wirkt verträumt, so wie Danielle.

Die Story:
Mit "Die letzte Melderin" hat Herr Spitzer eine vollkommen andere Welt zu unserer geschaffen. Sie ist dem, was wir kennen und mit dem wir uns tagtäglich beschäftigen zwar ähnlich, aber dennoch weicht sie in vielen Punkten von unseren Normen und Werten ab. Die Siedlung, in der Dan lebt, liegt irgendwann in unserer Zukunft - wie weit, das weiß nur Dan.
Ich finde jedenfalls, dass die Ideen zum Leben in der Siedlung recht einfallsreich und in sich auch logisch aufgebaut sind.
Was aber genau hinter all dem steckt und wie es so weit gekommen ist, bleibt im 1. Band noch recht wage. Ich hoffe, man erfährt in den Folgebänden mehr über die Hintergründe.

Die Charaktere:
Danielle Berg, kurz Dan, ist die Hauptprotagonistin, aus deren Sicht der Leser alles erlebt. Ihre Eltern sind bereits aus der Siedlung ausgezogen und ihre große Liebe Mick ist gegangen, ohne Lebewohl zu sagen. Ihre einzigen Anker sind ihre Freundin Tina und ihr Ausbilder Gregor. Ihr wird eine wichtige Rolle zuteil und sie muss lernen sich zu behaupten.
Ihr Charakter ist sehr klar und auch komplex dargestellt und der Autor schafft es, sie mit realistischen Wesenszügen zu versehen, die man ihr abkauft. Mit der Zeit entwickelt sich Dan weiter, sie wird selbstbewusster. Zum Schluss ist sie sogar so selbstsicher, dass sie einem regelrecht Angst macht. Aber sie fürchtet sich auch vor sich selbst - vor dem, was aus ihr geworden ist.

Der Schreibstil:
Ein großes Talent von Herrn Spitzer ist sein überaus bildlicher Schreibstil. Er macht es dem Leser leicht, sich Charaktere und Schauplätze lebhaft vor Augen vorzustellen.
Der Autor verwendet lange Kapitel, was mir persönlich nicht so gefallen hat. Ich bin ein Fan von kurzen, prägnanten Kapiteln, weil sich dann alles etwas flüssiger liest. Aber das ist Geschmackssache.
Das Buch enthält viele innere Monologe, die zwar aufschlussreich und hilfreich für Dans Gedankengänge, aber mir stellenweise zu ausschweifend waren. Dadurch zieht sich die Geschichte meines Erachtens etwas. Es gibt dagegen verhältnismäßig wenig Dialoge und ich finde, Dialoge lockern ungemein auf.

Ende:
Am Ende läuft alles auf einen Showdown hinaus, der die Spannung noch einmal anzieht.
Allerdings erscheint es mir etwas zu unglaubwürdig, wie Dan sich in den realen Kampfszenen schlägt. Sie hat zwar einige Wochen lang diverse Kampftechniken trainiert, es fällt mir aber schwer zu glauben, dass sie sich nahezu allein gegen ausgebildete Soldaten behaupten kann.
Das Ende jedenfalls ist offen und die Karten werden neu gemischt. Der 2. Teil verspricht viel Neues und man möchte wissen, wie es weiter geht.

Fazit:
Eine einfallsreiche Geschichte mit realistischen Charakteren und einem großen Plus für den bildlichen Schreibstil. Die kleinen Minuspunkte sind größtenteils Geschmackssache.
3 1/2 von 5 Isis'

litis-fabelhafte-welt-der-buecher.blogspot.de

Veröffentlicht am 16.09.2016

Unglaubliche Sogwirkung, die leider abflaut

Survive the night
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Die Story:
Verlassene U-Bahn-Tunnel finde ich per se schon gruselig, daher war das Buch genau das Richtige für mich.
Allerdings wurden zwar die Erwartungen, die ich an den Klappentext hatte, erfüllt, dennoch ...

Die Story:
Verlassene U-Bahn-Tunnel finde ich per se schon gruselig, daher war das Buch genau das Richtige für mich.
Allerdings wurden zwar die Erwartungen, die ich an den Klappentext hatte, erfüllt, dennoch konnte mich die Geschichte nicht zu 100% überzeugen. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich mir bei der Art der Gefahr etwas Kreativeres vorgestellt habe und bei der Auflösung dann ernüchtert war. Oder daran, dass mir einfach die Erklärung dahinter fehlt. Vermutlich ist es eine Kombination aus beidem.

Die Charaktere:
Das Buch dreht sich um die Protagonistin Casey. Nach einem Unfall lernt sie Shana kennen und freundet sich mit ihr an. Leider gerät sie durch ihre neue Freundin auf die schiefe Bahn muss sich wegen einer Schmerzmittelabhängigkeit einem Entzug unterziehen. Gerade frisch aus dem Entzug entlassen, hat sie nichts besseres zu tun als sich wieder Shana und ihren Freundinnen anzuschließen und stürzt sich mit ihnen in das Partyleben. Auf der Party trifft sie auch auf ihren alten Schwarm Sam. Das Leben hat sie wieder und ihr fällt es sehr schwer, sich anzupassen. Der Entzug nimmt sie noch mit und ihren Exfreund hat sie auch noch nicht verkraftet.
Caseys Drogenabhängigkeit und ihre Gefühle sind sehr präsent. Sie hat Fehler, Ecken und Kanten und dadurch wirkt sie äußerst natürlich und sympathisch auf den Leser.
Auch die anderen Charaktere sind überzeugend dargestellt - sie fühlen sich real und wie echte Persönlichkeiten an, so als hätte man sie alle gerade kennengelernt.

Der Schreibstil:
Die Geschichte wird unterbrochen von Rückblicken aus Caseys Vergangenheit. Dadurch kann man sich sehr gut in sie hinein fühlen und versteht auch ihre Freundschaft zu Shana besser.
Die Stimmung im Buch fühlt sich einfach echt an. Die Autorin kann Caseys Gefühle zu Sam, die Party-Stimmung und auch die anschließende Angst unter den Freunden überzeugend transportieren. Ich fühlte mich als wäre ich live dabei.
Das Buch entwickelte einen Sog, sodass ich es einfach nicht zur Seite legen konnte. Gebannt habe ich mitverfolgt, was den Jugendlichen dort unten in den U-Bahntunneln widerfährt. Als mir allerdings klar wurde, was hinter allem steckt, stellte sich bei mir eine leichte Ernüchterung ein und auch der Sog hat sich dadurch verabschiedet.

Das Ende:
Die letzten Seiten waren total abgedreht und ich finde, sie geben der Handlung etwas Lächerliches. Schade eigentlich, denn ich denke, Frau Vega wäre durchaus etwas Besseres eingefallen. So kann man im Buch leider eine Abwärtskurve beobachten, die mit dem Schluss ihren Tiefpunkt erreicht hat.

Fazit:
Anfangs hat mich die Geschichte noch überzeugt und mit ihren natürlich Charakteren und der authentisch transportierten Stimmung einen unglaublichen Sog erzeugt. Mit Auflösung "der Gefahr" sinkt das Interesse rapide und findet im Ende seinen Tiefpunkt.

litis-fabelhafte-welt-der-buecher.blogspot.de

Veröffentlicht am 15.09.2016

Zu viel Erotik, zu wenig Thrill

Kill Girl - Tödliches Verlangen
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Cover:
Das Cover ist ziemlich eindeutig und dem Betrachter wird schnell klar, von was das Buch grob handelt. Es ist raffiniert gewählt und unterstreicht die erotische Note in diesem Thriller.

Die Story:
Ich ...

Cover:
Das Cover ist ziemlich eindeutig und dem Betrachter wird schnell klar, von was das Buch grob handelt. Es ist raffiniert gewählt und unterstreicht die erotische Note in diesem Thriller.

Die Story:
Ich wurde hier mit einer einfallsreichen Buchidee überrascht, die ich so bisher noch nicht gesehen habe. Die Autorin zeigt das Leben einer nach Blut dürstenden, psychopathischen Frau auf, die sich ihr Geld mit dem sogenannten Camming - dem virtuellen Sex via Kamera - verdient.
Circa die Hälfte des Buches wird dominiert durch den Cybersex, was mir persönlich irgendwann zu viel wurde. Ich hätte mir gern etwas weniger Erotik, dafür aber mehr Thriller gewünscht, denn recht schnell war die Camming-Thematik abgenutzt. Der dennoch interessante Genre-Mix lässt mich allerdings ein wenig darüber hinweg sehen.

Die Charaktere:
Deanna, oder auch Jess, wie sie im Cybersex-Geschäft genannt wird, führt ein zu 100% kontrolliertes Leben. Und das ist auch gut so, denn sie ist eine Psychopathin. Ihre Tage werden dominiert von blutigen Mordgedanken, die sie nicht kontrollieren kann. Sie wünscht sich, anderen Menschen etwas anzutun und fürchtet sich zugleich davor. Daher tut sie das für sie einzig Vernünftige: Sie sperrt sich in ihrer Wohnung ein und geht nicht mehr auf die Straße. Dabei hat sie jedes Bedürfnis und jede Situation bedacht. Geld verdient sie, indem sie im Internet Sex mit Männern hat. Das hilft ihr auch, sich von ihren Mordgedanken abzulenken.
Deanna ist eine offenherzige und natürliche Person und Frau Torre schafft es, dass man sie mag, obwohl sie eine Psychopathin ist.
Der Leser lernt in parallelen Erzählsträngen noch die 6-Jährigen Annie, den UPS-Boten Jeremy und einen unbekannten Mann kennen. Diese Charaktere werden aber nur oberflächlich dargestellt, da deren Entwicklung für das Vorankommen des Plots nicht relevant ist. Nur Deanna spielt hier eine zentrale Rolle.

Der Schreibstil:
Die Autorin arbeitet mit Rückblenden aus Deannas Vergangenheit, um besser ihre charakterliche Entwicklung zu transportieren. Außerdem gibt es neben Deanna noch weitere Erzählstänge und ich habe anfangs die ganze Zeit gerätselt, wie diese zusammen hängen. Ich habe mich sogar etwas in die Irre führen lassen, da ich zunächst dachte, Annie sei Deanna in jungen Jahren. Vielleicht war das bei der Namensähnlichkeit auch von Frau Torre so vorgesehen.
Deanna ist Ich-Erzähler, während die Abschnitte der weiteren Protagonisten (Jeremy, Annie und unbekannter Mann) in der 3. Person erzählt sind.
Die Autorin schreibt direkt und ungeschönt - sowohl bei Deannas Mordfantasien als auch bei ihrem Camming-Job. Man erhält einen Einblick wie vielseitig das Camming-Geschäft ist und die sexuellen Vorlieben einzelner Kunden werden gut transportiert und auch mit Auszügen aus wissenschaftlichen Werken oder Lexica unterstrichen.

Ende:
Das Ende ist abgerundet und lässt nichts offen, obwohl es eine Fortsetzung gibt. Einige Stellen sind allerdings fast schon zu romantisch für meinen Geschmack. Irgendwie passen sie nicht so recht hinein, wenn man die restliche Geschichte betrachtet.

Fazit:
Eine einfallsreiche Buchidee mit interessantem Genre-Mix, die uns direkt und ungeschönt in das Leben der authentischen Protagonistin Deanna blicken lässt.

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