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Veröffentlicht am 11.12.2020

fesselnder Thriller, in dem es zum Glück nicht um Corona geht

Virus - Der Feind in deinem Blut
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Aktuelleren Stoff hätte sich der Autor für seinen Thriller nicht suchen können, immerhin erleben wir gerade am eigenen Leib, was passiert, wenn sich ein gefährliches Virus global ausbreitet. Das Buch ist ...

Aktuelleren Stoff hätte sich der Autor für seinen Thriller nicht suchen können, immerhin erleben wir gerade am eigenen Leib, was passiert, wenn sich ein gefährliches Virus global ausbreitet. Das Buch ist höchst spannend und allen, denen Covid-19 so langsam auf den Nerv geht, kann ich versichern, dass es hier nicht um den neuen Alltag mit Lockdown, Abstandsregeln und Masken geht. Im Buch wird ein ganz anderes Virus zum Problem, das jedoch tatsächlich existiert - HTLV1. Auf der Suche nach einem Heilmittel für seine schwer erkrankte Verlobte reist der Protagonist Connor durch verschiedene Länder. Dabei deckt er mehr und mehr Ungereimtheiten in Bezug auf das Virus und seine Entstehung auf, und macht sich damit nicht immer nur Freunde und setzt sich und seine Mitstreiter Lebensgefahr aus. Die Reise durch die verschiedenen Länder ist lebhaft und rasant erzählt. An der Art, wie die unterschiedlichen Schauplätze beschrieben werden, merkt man, dass sich Scott intensiv mit dem Klima, der Bauweise und den gesellschaftlichen und politischen Gegebenheiten der Orte befasst hat. Einen Schauplatz kenne ich aus persönlicher Erfahrung und kann daher sagen, dass es dem Autor wirklich gelungen ist, in "Virus" einen authentischen Eindruck von einem der Stadtteile Bangkoks zu vermitteln. Auch auf Ebene der Figurengestaltung und deren Interaktion hat mich das Buch überzeugt. Die Beziehung zwischen dem Protagonisten und seiner Verlobten wirkt realistisch. Obwohl Connor eine radikale Entscheidung trifft, als er beschließt, nach einem Heilmittel für Mia zu suchen, trägt er ihr seine Beweggründe nachvollziehbar aber glücklicherweise kitschfrei vor. Seine Motivation wird auch im Verlauf der Reise immer wieder deutlich. Auch einige von Connors Mitstreitern werden von persönlichen Gründen geleitet. Sehr glaubhaft und sympathisch wird dies für Parekh geschildert, der Connor mit medizinischer Fachkenntnis und seinen Informatikskills unterstützt. Es wird jedoch auch deutlich, dass sich Parekh in dieser Rolle nicht immer wohlfühlt, am Sinn der Reise (man könnte auch schon fast von einer Mission sprechen) allerdings nie zweifelt. Dass er Connor weiterhin unterstützt hat mich als Leserin sehr gefreut, denn seine Entwicklung im Lauf der Geschichte stimmt hoffnungsvoll. Im Gegensatz zu ihm gibt es auch Figuren, die schriftstellerisch sehr gut entwickelt wurden, ich jedoch persönlich unsympathisch finde. Aber schließlich kommt ein Thriller wohl kaum ohne Bösewicht aus. Insgesamt finde ich das Buch sehr spannend mit einer gut und logisch durchdachten Story. Obwohl es spannungs- und actionreich ist, kommt es nicht platt daher, durch die recht reale Gefahr hat das Buch auch Tiefgang. Da macht das Lesen wirklich viel Spaß und man merkt gar nicht, wie die Zeit vergeht

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