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Veröffentlicht am 01.05.2025

Der verliebte Schwarzbrenner und wie er die Welt sah

Der verliebte Schwarzbrenner und wie er die Welt sah
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Handlung
Småland 1852
Algot Olsson ist der Sohn eines Schweinezüchters und eigentlich steht ihm eine vielversprechende Zukunft bevor. Doch dann wird seine Familie Opfer von Intrigen und ihm bleibt nur ...

Handlung
Småland 1852
Algot Olsson ist der Sohn eines Schweinezüchters und eigentlich steht ihm eine vielversprechende Zukunft bevor. Doch dann wird seine Familie Opfer von Intrigen und ihm bleibt nur noch ein Destillierapparat und ein Kartoffelacker. Algot macht sich den Apparat zunutze und beginnt, richtig guten Schnaps zu brennen. Sein Kundenstamm wächst, allerdings gibt es auch noch den missgünstigen Graf Bielkegren, der ihn mit allen Mitteln sabotiert.
Doch Algot hat Freunde an seiner Seite, die ihn unterstützen, allen voran der Druckermeister Helmut mitsamt seiner Tochter Anna Stina. Sie trotzen dem Grafen und verhelfen dem Schwarzgebrannten zu noch mehr Erfolg. Der Schnaps gilt als Wundermittel, doch hilft er auch bei hoffnungsloser Verliebtheit?

Meinung
Von Jonas Jonasson hab ich die letzten zwei Werke gelesen, die mich richtig gut unterhalten haben. Sie stellten eine willkommene Abwechslung zu meinem sonstigen Leseinteressen da und es war spannend zu verfolgen, welch kuriose Wendungen noch auftauchen. Daher wollte ich auch gern sein neuestes Werk lesen und habe mich sehr über das Rezensionsexemplar gefreut, ein herzliches Dankeschön an das Bloggerportal von PenguinRandomhouse!

Ich war extrem gespannt auf die Geschichte und hatte viele Erwartungen. Tatsächlich geht’s auch sehr vielversprechend los. Man lernt die Protagonisten, sowie deren Lebenssituationen kennen und schon da zeigten sich erste merkwürdige, aber sehr unterhaltsame Züge der Protagonisten. Auch die Sprache war sehr fein und es gibt einen steten Fortschritt der Handlung, was mir sehr gefallen hat. Auf unnütze Momente wurde verzichtet, wodurch ein recht kompakter Eindruck entstand.

Die Sprache lässt sich flüssig lesen, sie wirkt häufig lebendig und zeichnet von den Protagonisten und allerhand Ereignissen sehr unterhaltsame Bilder. Einige Momente, allen voran die Handlungsorte konnte ich mir ziemlich bildhaft vorstellen. Es wurde versucht, den Personen viel Leben einzuhauchen, was stellenweise auch gelungen ist. Vor allem Algot sticht dabei heraus, er wurde am ausführlichsten beschrieben und war mir letztendlich auch die sympathischste Figur.

Der Roman zeichnet sich vor allem durch kuriose Momente und Figuren aus, was an sich eine unterhaltsame Mischung darstellen könnte. Allerdings hatte ich irgendwann den Eindruck, dass die Geschichte sich nur sehr langsam fortbewegt und es kaum Fortschritte gibt. Es entstanden Längen, zudem wurde die anfängliche Leichtigkeit verloren. Der Reiz ging verloren und damit auch mein Enthusiasmus, weiterlesen zu wollen. Tatsächlich bin ich ab der Hälfte des Buches dazu übergegangen, die Seiten nur noch zu überfliegen, was mir letztendlich auch vollkommen gereicht hat.

Fazit
Ich war extrem gespannt, hatte viele Erwartungen und nach einem vielversprechenden Anfang hatte ich ein richtig gutes Gefühl für die weitere Geschichte. Es war unterhaltsam, lustig und wunderbar kurios, das hatte ich mir auch für den Rest des Romans gewünscht. Leider ging die Leichtigkeit, der Schwung verloren, irgendwann entstanden Längen und ich habe damit begonnen, die Seiten nur noch zu überfliegen. So richtig mitreißen konnte mich die Geschichte nicht, ich hatte mehr erwartet.

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Veröffentlicht am 29.04.2025

Schwestern im Geiste

Schwestern im Geiste
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Mir stand die Handlung vom ersten Teil noch lebendig vor Auge, daher hatte ich einen leichten Start in die Geschichte. Zudem gibt es zwar eindeutig eine Verbindung zum Auftakt, allerdings setzt die Story ...

Mir stand die Handlung vom ersten Teil noch lebendig vor Auge, daher hatte ich einen leichten Start in die Geschichte. Zudem gibt es zwar eindeutig eine Verbindung zum Auftakt, allerdings setzt die Story auch nicht nahtlos aufeinanderfolgend an, sodass es gar nicht so wichtig ist, wie intensiv man sich noch an Band eins erinnert.

Als hilfreiches Extra gibt’s am Anfang des Buches eine Auflistung der handelnden Personen. Einige davon sind alte Bekannte, einige kommen neu hinzu. Ein hilfreiches Extra, wenngleich ich keinerlei Probleme damit hatte, die Figuren wiederzuerkennen und einzuordnen.

Es wurde eine Sprache genutzt, die leicht und lebendig lesbar ist, die Situationen solide und angenehm umschreibt. Die einzelnen Szenen wurden anschaulich umschrieben, sowohl die Figuren, als auch die Handlungsorte konnte ich mir ganz gut vorstellen. Allerdings finde ich, dass die Stimmung sehr mau war, atmosphärisch kam bei mir leider gar nichts rüber. Was dazu geführt hat, dass kein rechter Lesefluss entstanden ist, die Geschichte so n bissl vor sich hergetröpfelt ist. Es gab nur wenig Spannung vorhanden und auch diesmal find ich es wieder schad, dass sich die Handlung irgendwann weg vom Pensionat und hin zu einer Reise bewegt haben. Ich fand es nicht gut, dass sich der Fokus in dieser Hinsicht verschoben hat. Damit ging für mich der Reiz der Geschichte ein wenig flöten und das große Interesse war dahin. Für mich war dies auch der Zeitpunkt, an dem ich begonnen habe, viele Szenen nur noch zu überfliegen. Mich konnte die Story einfach nicht mehr packen und sie wurde langatmig.

Fazit
Ich hatte so einige Erwartungen an die Geschichte und war extrem gespannt darauf, wie es mit dem Pensionat weitergeht, was die Bewohner diesmal alles erleben. Und auch auf das Wiedersehen mit den bekannten Protagonisten hab ich mich gefreut. Anfänglich entstand ein guter Eindruck, es wird ein feiner Start geboten und es zeigte sich viel Potenzial. Leider wurde dieses nicht entfalten und ich war leicht von den Ereignissen, aber auch ein wenig von den Figuren gelangweilt und habe irgendwann damit begonnen, den Roman nur noch sehr oberflächlich zu lesen. Schade, schade, ich wurde nicht überzeugt.

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Veröffentlicht am 25.02.2025

Im Takt der Freiheit

Im Takt der Freiheit
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Handlung
Berlin, Dreikaiserjahr 1888
Felicitas Louisburg ist die Tochter eines Eisenbahn-Tycoons und wächst in sehr privilegierten Verhältnissen auf. Sie kann sich alles leisten, was sie mag, wird von ...

Handlung
Berlin, Dreikaiserjahr 1888
Felicitas Louisburg ist die Tochter eines Eisenbahn-Tycoons und wächst in sehr privilegierten Verhältnissen auf. Sie kann sich alles leisten, was sie mag, wird von Dienstboten umsorgt und es mangelt ihr an nichts. Zumindest scheint dies so. Tatsächlich fehlt ihr die Freiheit im Leben.
Schließlich kündigt der Vater einen opulenten Sommerball an. Felicitas weiß, was dies bedeutet. Normalerweise soll dort nach einem geeigneten Heiratskandidaten Ausschau gehalten werden. Allerdings hat ihr Vater diesen schon längst ausgesucht, ein Graf soll es sein. Auf diese Weise hofft er, sich einen Großauftrag sichern zu können.
Doch gegen diese Pläne wehrt sich Felicitas. Sie hat nämlich Lorenz kennengelernt, einen jungen Studenten, der eine Vorliebe für Zweiräder besitzt. Und zusammen mit ihm stellt die junge Frau alles in Frage, was sie bislang als selbstverständlich wahrgenommen hat.

Meinung
Seitdem ich „Gut Greifenau“ von Hanna Caspian gelesen habe, bin ich von ihren Werken begeistert. Sie schafft es mit viel Lebendigkeit, Liebe und Genauigkeit vergangene Zeiten aufleben zu lassen. Dabei liegt allen Werken eine wunderbare Lebendigkeit zugrunde, was mich immer sehr überzeugt hat. Dementsprechend gespannt war ich auf ihr neuestes Werk, ich habe mich sehr auf die Geschichte gefreut und möchte mich ganz herzlich beim Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken!

Ich finde, dass ein sehr solider, angenehmer Start in die Handlung geboten wird. Mit einfachen, klaren Worten wird die Ausgangssituation umrissen und man lernt Felicitas, sowie ihre Familie kennen. Auch von den Handlungsorten wird ein erster Eindruck geboten und mit Leichtigkeit konnte ich mich auf die Ereignisse konzentrieren.
Es wurde eine gut verständliche, lebendige und umschreibende Sprache genutzt. Viele Situationen sind so ausführlich und bildhaft beschrieben, dass sie wie ein kleiner Film vor meinen Augen abliefen. Mit Liebe zum Detail wurden die Momente dabei so ausgeschmückt, dass man sich dem Bann der Geschichte kaum entziehen kann.

In den Roman eingebunden wurden einige historische Hintergründe. Sei es zum Thema Fahrrad, den technischen Fortschritt oder dem Rollenbild der Frau, auf viele wichtige Themen, die die Menschheit beschäftigt haben, wurden eingegangen. Das ist durchaus gelungen, mit keinem der Bereiche wird man als Leser überfordert und am Ende entsteht ein rundes Bild der Handlungszeit.

Einzig die Darstellung der Hauptprotagonisten ist meines Erachtens nach nicht ganz rund und schlüssig. Ich finde, dass zum einen die klassischen Klischees doch zu sehr bedient wurden. Da gibt es die Tochter aus freiem Hause, die ausbrechen will, der der Reichtum der Familie ein Stück weit zuwider ist. Den jungen Burschen, der extrem fortschrittlich ist und große Pläne hat. An sich ein Schema, das bestens funktioniert, leider hab ich derzeit das Gefühl, davon genug gelesen zu haben. Und dann fiel es mir leider schwer, mir die Protagonisten genauer vorzustellen. Während dies bei den Umschreibungen der Szenen und der Handlungsorte kein Problem war, konnte ich mir die Figuren in ihrem Auftreten und Handeln nicht näher vor Augen rufen.
Desweiteren hatte ich große Probleme mit Felicitas. Sie ist eine Person, die enorm viel will und gar nicht richtig bemerkt, was für ein privilegiertes Leben sie eigentlich führt. Was zur Folge hat, dass sie einfältig und nervig wirkt, ich durchweg mit ihrer Figur gehadert habe. Eine sympathische Hauptprotagonistin schaut anders aus...

Fazit
Meine Erwartungen waren ehrlich gesagt schon ziemlich hoch. Was vor allem an den anderen wunderbaren Werken der Autorin liegt, die ich allesamt sehr gern gelesen habe, die für mich als Paradebeispiele für einen gelungenen historischen Roman dienen. Und so gut die Geschichte auch war, so gern ich sie gelesen habe, kommt sie für mich nicht an die anderen Titel der Autorin heran. An sich ist die Erzählung durchaus gelungen, je mehr man allerdings in die Tiefe schaut, desto mehr kleine Punkte fallen auf, die nicht ganz rund sind.

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Veröffentlicht am 18.01.2025

Vier Wochen im Dezember

Vier Wochen im Dezember
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Von Laura Jane Williams hatte ich vor ein paar Jahren mal eine Geschichte gelesen, die solide, wenngleich nicht ganz rund war. Mit diesem Roman wollte ich ihr noch ne Chance geben und hab mich sehr auf ...

Von Laura Jane Williams hatte ich vor ein paar Jahren mal eine Geschichte gelesen, die solide, wenngleich nicht ganz rund war. Mit diesem Roman wollte ich ihr noch ne Chance geben und hab mich sehr auf die Story gefreut. Und es ging auch solide los, ich habe gut in die Handlung hineingefunden, konnte mich problemlos darauf einlassen. Es wird ein interessanter Start geboten, bei dem man die Protagonisten und die Ausgangssituation kennenlernen kann. Zudem wird Platz geboten, damit man die ersten Stimmungen aufsaugen kann,

Die Sprache ist einfach gehalten, sie lässt sich gut lesen und wirkt häufig bildhaft. Ich konnte mir weniger die Protagonisten, sondern vielmehr die Handlungsorte vorstellen. Dies ist ganz hervorragend gelungen und macht definitiv viel von dem Charme der Geschichte aus. Sowohl die Städte, als auch die Hotels oder Filmsets wurden ansprechend gestaltet und bieten eine gute Grundlage.

Ich hatte erwartet, dass sich die Stimmungen im Verlauf der Geschichte noch verstärken werden & nicht nur eine romantische, sondern auch mehr weihnachtliche Gefühle beim Lesen vermittelt werden. Davon war gar nichts zu spüren, was vielleicht auch an der Hektik der Geschichte hinsichtlich des Filmdrehs liegt. Ein bisschen was hätte ich mir in dieser Hinsicht trotzdem gewünscht, zumal im Verlauf der Story auch ein Weihnachtsmarkt besucht wird, spätestens da ein bisschen Festlichkeit wäre doch passend gewesen.

Obwohl mir die Geschichte echt gut gefallen hat und einiges an Charme besitzt, konnte sie mich nicht ganz überzeugen. Es gibt an sich ne gute Entwicklung der Ereignisse, trotzdem wurde ich nie ganz mitgerissen, hatte nie das zwingende Bedürfnis weiterzulesen. Was letztendlich dazu geführt hat, dass ich den Roman über gut drei Wochen lang gelesen und zwischendrin immer Pausen gemacht habe. Mir hat noch ein Faktor gefehlt, der an die Geschichte fesselt und dafür sorgt, dass man immer weiterlesen mag.

Fazit
Fast den ganzen Dezember lang hab ich diesen Roman gelesen. Immer nur ein paar Seiten, dann hab ich ein anderes Buch in die Hand genommen. Mich konnte die Geschichte nicht so recht fesseln, zudem kam eine fiese Leseflaute in Spiel, die ebenfalls nicht förderlich war. An sich liegt ein schöner, runder Roman vor, der gut geschrieben ist und vor allem die Handlungsorte konnten überzeugen. Ich hab verschiedene Stimmungen vermisst und mir hat es gefehlt, dass die Geschichte nie so ganz mitreißend gestaltet wurde. Schade, schade, das Buch hatte sehr viele gute Ansätze, die mir gefallen haben. So war's ne solide Lektüre, die aber nicht ganz überzeugen konnte

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Veröffentlicht am 16.01.2025

Cartier - Der Traum von Diamanten

Cartier. Der Traum von Diamanten
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Handlung
Paris 1910
Jeanne Toussaint's Heimat ist das zwielichtige Montmartre, dort lebt und arbeitet sie als Näherin. In einer schicksalsträchtigen Nacht trifft sie in einem Nachtclub den Juwelier Louis ...

Handlung
Paris 1910
Jeanne Toussaint's Heimat ist das zwielichtige Montmartre, dort lebt und arbeitet sie als Näherin. In einer schicksalsträchtigen Nacht trifft sie in einem Nachtclub den Juwelier Louis Cartier, der mit seinen Brüdern zusammen Geschäfte in Paris, London und New York unterhält. Louis ist nicht nur von der jungen Frau fasziniert, sondern erkennt auch ihr Talent, sowie ihr Gespür für Stil. Kurzerhand stellt er sie ein, was nicht von allen gern gesehen wird. Schließlich hat das Haus Cartier derzeit andere Probleme und muss sich mit Drohbriefen auseinandersetzen. Auch die Stimmung in Europa ändert sich, es stehen düstere Zeiten bevor.

Meinung
Erstmals hab ich den Roman in der Vorschau gesehen, schon da klang die Inhaltsangabe vielversprechend. Ich mag es, die Geschichte von historischen Persönlichkeiten oder Firmen via Bücher kennenzulernen und genau deswegen passt das Werk auch so gut in mein Beuteschema. Als der Titel bei Lovelybooks im Rahmen einer Leserunde vorgestellt wurde, hab ich mich kurzerhand beworben und hatte das große Glück, ein Exemplar des Buches zu erhalten. Ich war sehr gespannt darauf, etwas über die Familie Cartier und deren weltbekanntes Unternehmen zu erfahren, ganz herzlichen Dank für das Rezensionsexemplar, liebes Team von Lovelybooks und Penguin Verlag!

Schnell zeigte sich, dass im Verlauf der Geschichte mehrere Erzählperspektiven genutzt wurden. Sowohl die drei Cartier-Brüder, als auch eine treue Mitarbeiterin des Geschäfts haben die Möglichkeit erhalten, ein paar Kapitel aus ihren Sichtweisen zu stellen. Besonders spannend macht es der Umstand, dass die Brüder Filialen in unterschiedlichen Ländern leiten und sich so fein verfolgen lässt, was auf der Welt geschieht und was dies für Auswirkungen auf die Kauffreude der Menschen hat.
Als Gegengewicht dient die Perspektive von Jeanne, einer ambitionierten Mitarbeiterin. Sie bringt nicht nur eine weibliche Sicht, sondern auch viel Schwung in die Geschichte und bietet die Sicht einer etwas außenstehenden Person. Insgesamt gibt es also eine feine Abwechslung, die durch die Sichtweisen geboten wird. Zudem werden so die verschiedenen Standpunkte deutlicher und es wird ein größerer Überblick geboten.

Es wird eine recht einfache Sprache genutzt, die ein schnelles Vorankommen beim Lesen ermöglicht. In anschaulicher Art und Weise wird die Geschichte geschildert und man folgt den Protagonisten auf ihren Wegen. Neben ihren Gedanken und Gefühlen, dem täglichen Geschäft und neuen Ideen für kommende Kollektionen werden zahlreiche historische Hintergründe in die Handlung eingebunden. Im Verlauf der Geschichte erhält man einen soliden Überblick über die Handlungszeit, wodurch die Erzählung einen lebendigen Eindruck hinterlässt.

Die Familie Cartier, sowie Jeanne stehen natürlich im Mittelpunkt der Geschichte. Man lernt sie nach und nach kennen und kann dabei schauen, wie sie sich entwickeln, welche Facetten sie von sich zeigen. Am Anfang der Geschichte hatte ich von den Personen einen sympathischen und interessanten Eindruck. Sie wirken natürlich und glaubhaft. Doch mit zunehmender Handlung zeigen sie verschiedene Facetten von sich und irgendwann ändert sich das Auftreten so stark, dass ich am Ende des Buches einen ganz anderen Blick auf sie habe. Mir war der Wandel zu stark, zu spontan und nicht immer nachvollziehbar.
An sich finde ich die Darstellung der Nebenfiguren ganz interessant, lediglich eine Dame sticht ganz schön aus der Masse heraus. Coco Chanel hat ebenfalls eine Rolle bekommen, die sich als überraschend groß herausgestellt hat. Fand ich schade, sie hat viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen, ihr Auftreten wirkte sehr aufdringlich und ich fand es schade, dass sie deutlich stärker auftritt als Jeanne.

Fazit
Lange Zeit hat mir der Roman hervorragend gefallen, allerdings konnte sich die Klasse des Werks nicht bis zum Ende durchsetzen. Manches, was anfangs groß aufgebauscht wurde, klärte sich fast nebenbei auf. Auch die Entwicklung der Protagonisten ging in eine Richtung, die nicht recht nachvollziehbar ist. Das hat mein Interesse an der Geschichte etwas gehemmt, das ist meiner Meinung nach nicht ganz rund und schlüssig gelöst. Ansonsten liegt ne solide Erzählung vor, die auf lebendige Art und Weise ein Stück Historie rund um die Familie Cartier erzählt.

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