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Veröffentlicht am 06.08.2017

Die Tänzerin von Paris

Die Tänzerin von Paris
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Paris, 1928:

Lucia Joyce, die Tochter des bekannten Schriftstellers James Joyce, widmet sich vollkommen ihrem Hobby und ihrer großen Leidenschaft, dem Tanzen. Dabei erlangt die junge Frau auch einige ...

Paris, 1928:

Lucia Joyce, die Tochter des bekannten Schriftstellers James Joyce, widmet sich vollkommen ihrem Hobby und ihrer großen Leidenschaft, dem Tanzen. Dabei erlangt die junge Frau auch einige Berühmtheit und wird von dem Publikum gefeiert. Doch nicht alle Menschen in ihrem Umfeld sind glücklich mit der Entscheidung, dass sich Lucia so stark dem Tanz widmet und damit erfolgreich werden will. Die Mutter findet es schamlos, in der Öffentlichkeit zu tanzen und der Vater will, dass sie nur für ihn tanzt und ihn dabei inspiriert.

Im Paris der 1920er Jahre tummelten sich einige Berühmtheiten und so trifft Lucia den jungen Autor Samuel Beckett. Von der ersten Sekunde an ist sich die junge Frau sicher, dass er die Liebe ihres Lebens ist und sie mit ihm eine strahlende Zukunft erleben wird. Doch am Ende kommt es ganz anders, als Lucia gedacht hat.

Küsnach, 1934:

Lucia befindet sich in Behandlung des Schweizer Therapeuten Dr. Jung. Mit ihm zusammen arbeitet sie während der Therapiestunden die Vergangenheit wieder auf und erkennt, welche Fehler in der Vergangenheit getan wurden.

Meinung:

Das Cover finde ich sehr gelungen . Es erinnert mich an eine alte Postkarte und strahlt für mich aus diesem Grund Charme aus. Auaßerdem gibt es auch einen Bezug zu dem Inhalt des Romans (eine junge Frau als Hauptprotagonistin; der Eiffelturm symbolisiert den Ort der Handlung).

Der Roman wurde durchgängig aus der Ich-Perspektive geschrieben, aus der Sicht von Lucia. Dadurch erhält man viele Informationen darüber, was der jungen Frau gerade so durch den Kopf spuckt und man kann ihre Entwicklung auch gut mitverfolgen. Von einer anfänglich noch sehr faszinierenden und selbstbewussten Frau entwickelt sich Lucia zu einer emotional schwachen und verwirrten Dame. Man kann auch sehr gut mitverfolgen, wie sie immer mehr dem Wahnsinn verfällt und sie sich Dinge einbildet, die in Wirklichkeit vollkommen anders aussehen. Dies hat mich beim Lesen sehr überrascht, da ich vorher weder beim Klappentext noch bei kurzen Beschreibungen irgendeinen Hinweis auf eine aufkeimende psychische Erkrankung entdeckt habe. Dadurch hat mir das Buch wahrscheinlich im Verlauf auch immer wneiger gefallen, da Romane über Nervenerkrankungen eigentlich nicht sonderlich interessieren.

Die eigentliche Darstellung der Geschichte, d.h. der Aufbau hat mir sehr gut gefallen. Es gibt einen häufigen Perspektivwechsel zwischen den 1920er und den 1930er Jahren. Lucia befindet sich 1934 bei einem Therapeuten in Behandlung und dieser fordert sie immer auf, von Sitzung zu Sitzung ihre Erinnerungen und damit ihre Lebensgeschichte aufzuschreiben. Bei den Überlegungen dazu gibt es einen Rückblick und somit erfährt man als Leser, wie Lucias Jugend aussah.

Die Schreibweise hat mich immer etwas nachdenklich gemacht. Einerseits fand ich sie teilweise sehr angenehm und flüssig zu lesen, andererseits fand ich einige Dinge zu stark ausgeschmückt oder zu kitschig dargestellt. Dies ist aber nicht unbedingt der Autorin geschuldet, sondern können auch Übersetzungsfehler sein.

Mir hat es sehr gut gefallen, dass die Kapitel und Abschnitte relativ kurz gehalten wurden und sich nicht über viele Seiten erstreckt haben. Andererseits hat es mich gestört, dass es immer mal wieder größere Zeitsprünge gab. Ich hatte das Gefühl, dass diese zu groß waren und die Dinge, welche in der Zeit passiert sind, für den Verstand des Buches von Bedeutung gewesen wären. Es tauchten plötzlich Personen auf oder waren einfach so verschwunden und dies konnte ich teilweise nicht richtig einordnen.

Lucia stand als Hauptprotagonistin ganz klar im Vordergrund, doch es fiel mir sehr schwer, sie mir als menschliches Wesen vorzustellen. Sie hat viele Emotionen gezeigt, aber teilweise hätte ich sie auch mit einem Roboter vergleichen können, weil sie immer die Dinge getan hat, die von ihr erwartet wurden. Leider sind auch die anderen Personen sehr blass gezeichnet gewesen, ich konnte mir keinen wirklich vorstellen oder mit irgendjemanden sympathisieren.

Fazit:

Ich hatte große Erwartungen in das Buch gesetzt und war sehr gespannt darauf, näheres über Lucia Joyce zu erfahren, besonders, weil die Geschichte auf einer wahren Begebenheit beruht. Leider hat mich das Buch nicht wirklich überzeugt und ich fand die Geschichte etwas zu verwirrend erzählt. Die Grundidee hat mir sehr gut gefallen, in der Ausführung hat es leider etwas gehapert.

Veröffentlicht am 23.04.2024

Die Buchbinderin von Oxford

Die Buchbinderin von Oxford
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Handlung
England 1914
Immer mehr Männer ziehen in den Krieg, Arbeitsplätze werden frei, die nach und nach von den Frauen eingenommen werden. Auch die Zwillingsschwestern Maude und Peggy müssen in der Buchbinderei ...

Handlung
England 1914
Immer mehr Männer ziehen in den Krieg, Arbeitsplätze werden frei, die nach und nach von den Frauen eingenommen werden. Auch die Zwillingsschwestern Maude und Peggy müssen in der Buchbinderei der Oxford University Press härter arbeiten. Sie leben im Arbeiterviertel Jericho auf einem Hausboot, auf dem sich überall Bücher und Buchseiten finden. Den Peggy träumt davon, eines Tages an der Universität zu studieren. Allerdings sagt ihr die Gesellschaft etwas anderes, außerdem ist da noch Maude, ein besonderes und verletzliches Mädchen, für das sich Peggy nach dem Tod der Mutter verantwortlich fühlt. In Oxford kommen schließlich auch belgische Flüchtlinge an, die Schwestern finden neue Freunde und erhalten in jeder Situation Unterstützung. Und Peggy scheint ihrem Wunsch nach dem Studium ein ganzes Stückchen näher zu rücken.

Meinung
Mich hat bei dem Roman von Pip Williams vor allem die Inhaltsangabe überzeugt. Das vermischt mit einem guten Titel und sehr hübschen Cover hat einen richtig positiven ersten Eindruck hinterlassen und bei mir den Wunsch geweckt, das Buch zu lesen. Ich finde, dass eine durchweg interessante und starke Geschichte versprochen wird, auf die ich sehr gespannt war. Aus diesem Grund habe ich mich sehr über das Rezensionsexemplar gefreut, ein ganz herzliches Dankeschön geht an das Bloggerportal von PenguinRandomhouse!

Anfangs hat es mir der Roman schwer gemacht. Ich bin nur sehr langsam in die Geschichte hineingekommen, sie ging recht schleppend voran und auch die Sprache hat nicht so ganz meinem Geschmack entsprochen. Sowohl die Ausgangssituation, als auch die Protagonisten sind nicht greifbar gewesen, ich konnte mir sie nicht vorstellen und mich hat die Story zu diesem Zeitpunkt leider nicht gereizt. Ich musste mich stark motivieren, dass ich weiterlese und nach vielleicht 100-150 Seiten waren alle Anfangsschwierigkeiten vergessen. Zu diesem Zeitpunkt ist bei mir ein schöner Lesefluss entstanden, ich bin flüssiger mit dem Lesen vorangekommen und habe mich an die Protagonisten gewöhnt. Auch die Sprache war viel leichter, sie zeichnete bessere Bilder und leitet auf interessante Weise durch die Geschichte. Ab und an merkt man, dass einige Tatsachen und Aussagen nicht ausgesprochen werden, was je nach der Situation ganz gut passt, öfters aber auch nervt, da man selbst die Protagonisten nicht so gut kennt, wie sie sich gegenseitig. Und als Leser steht man dann ein bisschen an der Seite und wünscht sich eine Auflösung dessen, was gerade nicht ausgesprochen wird.

Ich finde, dass der Mittelteil des Romans richtig stark ausfällt. Da passt alles, ich bin mit den Protagonisten warm geworden und die ganze Geschichte gestaltete sich einfach als interessant und abwechslungsreich, sie konnte absolut überzeugen. Woran auch die Stimmung ihren Anteil hatte, sie hat die Szenen abgerundet und einen wunderbar bodenständigen Charakter verströmt. Ich mochte es sehr, Peggy auf ihren Wegen zu begleiten und dabei Fortschritte zu betrachten. Und dann gab es aber eine Entwicklung, die für mich in eine Richtung ging, die zwar vorhersehbar war und irgendwie auch richtig. Aber ab da war die Luft dann raus. Die Spannung dahin, mir gingen manche Figuren auf die Nerven und es entstanden auch ein paar Längen. Ich habe das letzte Viertel des Buches nicht mehr so gern gelesen, es war zwar sprachlich gut geschrieben, aber das Interesse war dahin.

Ich hätte mir gewünscht, dass das Buch einen noch stärkeren historischen Hintergrund erhält. Grob wird dieser umrissen, aber nicht so richtig in die Tiefe gegangen. Die Protagonisten waren sich des Zustandes bewusst, aber es scheint ihr Leben nicht wirklich beeinflusst zu haben. Ich finde, in dieser Hinsicht ist noch viel Platz nach oben!

Fazit
Ich finde, dass Titel, Cover und die Inhaltsangabe perfekt aufeinander abgestimmt sind und bei mir so viel Eindruck hinterlassen haben, dass ich den Roman unbedingt lesen wollte. Und dann war der erste Start in die Geschichte eher ernüchternd. Ein sehr schleppender, schwerer und sprachlich hölzerner Start in den Roman war nicht das, was ich mir erhofft hatte. Trotzdem habe ich mich immer wieder dazu motiviert, weiterzulesen und schließlich wurde die Geschichte richtig gut. Hat genau meinen Geschmack getroffen, die Sprache war fein, die Protagonisten haben mir gefallen. Und darauf folgte dann leider ein sehr schwaches letztes Viertel, dass mich nicht mehr überzeugen konnte. Es gab ein paar Längen und für mich war der Reiz weg. Ich habe das Buch schließlich mit einem gemischten Gefühl beiseite gelegt, es hatte echt gute Abschnitte, aber halt leider auch solche, die mir gar nicht zugesagt haben...

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Veröffentlicht am 14.04.2024

Kinderklinik Weißensee - Geteilte Träume

Kinderklinik Weißensee – Geteilte Träume (Die Kinderärztin 4)
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Handlung
Berlin-Weißensee 1948
Jahrelang hat Elisabeth, Lissi, Vogel die berufliche Laufbahn ihrer Tante Marlene bewundert. Und schon früh ist daraus der Wunsch entstanden, eines Tages selbst als Ärztin ...

Handlung
Berlin-Weißensee 1948
Jahrelang hat Elisabeth, Lissi, Vogel die berufliche Laufbahn ihrer Tante Marlene bewundert. Und schon früh ist daraus der Wunsch entstanden, eines Tages selbst als Ärztin zu arbeiten. Nun ist es soweit: Lissi tritt eine Stelle als Assistenzärztin an der Kinderklinik Weißensee an. Doch der Klinikdirektor steht der jungen Frau kritisch gegenüber, zudem werden ihr immer wieder neue Steine in den Weg gelegt.
Marlene währenddessen musste in einer Nacht-und-Nebel-Aktion nach Westberlin fliehen, sie hat innerhalb kurzer Zeit viel verloren und muss sich nun neu zurechtfinden. Für beide Damen birgt die Zukunft viele Geheimnisse, sie werden mit Ängsten konfrontiert und müssen doch immer weiterkämpfen.

Meinung
Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie dolle ich mich auf das große Finale der Saga gefreut habe. Bisher haben mir die ersten drei Teile wirklich gut gefallen, es gibt wunderbare Charaktere, bei denen es Spaß macht, sie auf ihrem Weg zu verfolgen und zu schauen, was sie noch so erleben. Gleichzeitig habe ich gemerkt, dass ich es nun so langsam gut und richtig finde, die Reihe abzuschließen und damit geschlossen ins Regal zu stellen. Als das Buch schließlich bei Vorablesen angeboten wurde, habe ich ganz fix Punkte für eingelöst und mir damit ein Rezensionsexemplar gesichert. Ein ganz herzliches Dankeschön daher an Vorablesen, sowie den Ullstein Verlag!

Mir stand vor allem die Handlung von Band eins und zwei noch lebendig vor Augen, an die Ereignisse konnte ich mich sehr gut erinnern. Band drei war nur noch mäßig präsent, jedoch sind mir nach und nach, vor allem mit dem Fortgang der Geschichte, so einige Szenen wieder eingefallen. Insgesamt hatte ich einen soliden Start in die Erzählung und ich war gespannt darauf, wie es wohl weitergehen mag.

Die Handlung setzt ein paar Jahre nach dem dritten Band ein, Marlene und Emma, die immer noch deutlich im Vordergrund stehen, sind mittlerweile deutlich älter als noch im ersten Band und erfreuen sich an ihren eigenen Familien. Einerseits gibt es immer wieder Reminiszenzen an Ausbildung und Studium der Mädels, andererseits sieht man auch, was für eine schöne Entwicklung stattgefunden hat. Jedoch finde ich es auch etwas traurig, dass sie viele ihrer positiven Aspekte und Charaktermerkmale verloren haben oder davon kaum noch was über ist. Ich finde, dass sich beide Protagonisten diesmal nicht in ihrem besten Licht zeigen und viel ihrer ursprünglichen Kraft verloren haben. Daher hatte ich durchaus auch mal den Gedanken, ob dieser finale Band noch notwendig gewesen wäre, da Emma und Marlene teils nur sehr sehr wenig Lebensmut zeigen und mich nicht mehr unbedingt überzeugen konnten.

Insgesamt ist das Selbstmitleid der Figuren diesmal ziemlich stark, neben den Schwestern zeigt auch Lissi immer wieder solche Momente. Dies kam immer dann vor, wenn ich gerade ganz zufrieden mit der Geschichte war, die Protagonisten hatten dann ihren Augenblick und wurden zu wehmütig und haben sich zu stark in ihrem eigenen Schmerz begraben. Mein Lesefluss war direkt wieder weg und ich habe ein bisschen mit den Ereignissen gehadert.

Was mir sehr gut gefallen hat ist die Darstellung der Klinik, mitsamt dem Personal, den Patienten und der Umgebung. Davon ging eine ganz eigene Dynamik aus, die sehr mitreißend war, immer wieder neuen Schwung in die Geschichte gebracht haben und lebendig wirkten. Zudem ist hier die Entwicklung im Vergleich zu den Vorgängerbänden schön zu sehen, gerade in Anbetracht des medizinischen Fortschritts.

Fazit
Ich hab das Buch einerseits gern gelesen, es ist durchaus ganz unterhaltsam und es ist halt einfach super interessant, wie sich die politischen Ereignisse auf das Leben von Emma und Marlene auswirken. Und auch die Entwicklung der Schwestern und deren Familien habe ich aufmerksam verfolgt. Es ist halt schon was Besonderes, die Protagonisten über eine so lange Zeit zu begleiten. Andererseits hat mich die Geschichte leider nicht so richtig begeistert. Mir ging das häufige Drama, das Streiten und auch manche Figuren auf den Keks, sie waren zu uneinsichtig und haben sich ziemlich unvorteilhaft präsentiert. Für meinen Geschmack sind Band eins und zwei der Saga richtig richtig gelungen, danach lässt die Klasse leider etwas nach.

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Veröffentlicht am 13.04.2024

Sturmmädchen

Sturmmädchen
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Handlung
Seit ihren Kindertagen besteht die Freundschaft zwischen Elli, Margot und Käthe, bislang konnte sie nichts voneinander trennen. Doch schließlich greift der Nationalsozialismus auch in dem kleinen ...

Handlung
Seit ihren Kindertagen besteht die Freundschaft zwischen Elli, Margot und Käthe, bislang konnte sie nichts voneinander trennen. Doch schließlich greift der Nationalsozialismus auch in dem kleinen Örtchen in der Eifel um sich und Käthe verfällt schon bald den Ideologien der Partei. Margot hingegen lernt, achtsamer und aufmerksamer zu leben, sie ist Jüdin und fürchtet schon bald um ihr Leben und das ihrer Familie. Bleibt noch Elli, sie ist gehbehindert und weiß nicht recht, was sie von der Situation halten soll. Sie sorgt sich um ihre Freundinnen, wünscht sich die einstige Verbundenheit zurück, möchte Margot gern helfen. Und sie bemerkt, dass ihre Mutter vollkommen überarbeitet ist, sieht allerdings keine Möglichkeit, ihr zu helfen.

Meinung
Von Lilly Bernstein bin ich sehr gute und solide Romane gewöhnt, die auf lebendige Art und Weise ein Schicksal erzählen. Daher freue ich mich auf jeden neuen Titel von ihr, mir gefällt sowohl ihre Art zu erzählen, als auch das Gesamtpaket bestehend aus den Handlungsorten, historischen Bezügen und Protagonisten. Und genau deswegen verfolge ich aufmerksam alle Infos rund um einen baldig erscheinenden Roman, auch bei diesem Buch war ich direkt angefixt. Der Titel klingt gut, die Inhaltsangabe ist richtig vielversprechend und ich war sehr gespannt auf die Umsetzung all dessen. Ein ganz herzliches Dankeschön geht daher an den Ullstein Verlag, es war mir ein großes Vergnügen, ein Rezensionsexemplar des Buches zu erhalten!

Ich habe mit dem Lesen begonnen und war direkt sehr begeistert und angetan von den Ereignissen. Grund dafür waren zum einen die wunderbare Sprache, die direkt äußerst lebendige Bilder von jeglichen Situationen zeichnet und daher ganz viel Spaß macht. Und zum anderen hat mir die Handlung einfach komplett zugesagt. Ich habe die drei Freundinnen direkt ins Herz geschlossen und fand die Lebenssituation von Elli interessant. Nicht nur, wie sie mit ihrer Mutter auf dem Hof lebt, sondern auch selbst so simple Beschreibungen ihres Tagesablaufs haben einen ganz tollen Charakter erhalten. Es wurde nie langweilig, dadurch erhielt die Geschichte eine mitreißende Bodenständigkeit, die nicht nur wichtig ist, sondern auch viel dazu beigetragen hat, dass ich mich so leicht auf die Handlung einlassen konnte und so leicht mit dem Lesen vorangekommen bin.

In einem ganz tollen Maß kommen regelmäßig verschiedene Stimmungen zum Einsatz, die den Ernst mancher Situationen verdeutlichen, ab und an auch ein bisschen die Stimmung auflockern. Vor allem wird so dazu beigetragen, dass die Handlung äußerst lebendig und natürlich wirkt, es gab ganz viele Momente in denen ich dachte, dass hier durchaus auch eine reale Geschichte erzählt werden könnte, ich würde das genauso glauben.

Ich mag es, was für interessante Charaktere erschaffen wurden, die nicht nur glaubhaft, sondern auch sehr lebendig wirken. Dabei wurden vielfältige Protagonisten erschaffen, die mit unterschiedlichsten Zügen und Eigenschaften ausgestattet sind, was natürlich für eine gute Vielfalt sorgt. Zudem mag ich es sehr, was für Entwicklungen sichtbar und wie diese ausgefallen sind. Durchweg sehr natürlich gehalten, dadurch gut nachvollziehbar und es rundet viele Szenen einfach ab.

Bisher habe ich mich positiv geäußert, leider gibt’s auch zwei Kritikpunkte. Einmal weiß ich nicht, ob es die ich langsam anbahnende Liebesgeschichte benötigt hätte. Das hat für mich ein bisschen Unruhe reingebracht und wirkte doch ziemlich konstruiert. Es war keine Anziehung spürbar, der Umgang des Paares war steif und hölzern.
Außerdem war das Ende dann doch ein bisschen zu dramatisch. Bisher war die Geschichte von einer ruhigen, angenehmen und geerdeten Stimmung beherrscht, dann haben sich die Ereignisse zu sehr überschlagen und gleichzeitig auch gezogen. Hat für mich einfach nicht zum Rest des Romans gepasst, es hat der Atmosphäre viel genommen.

Fazit
Ich hab mich sehr auf das Lesen gefreut und war auch lange lange Zeit begeistert. Coole Handlung, die sehr realitätsnah wirkte und für mich war es vorstellbar, dass viele Szenen genau wie geschildert abgelaufen hätten sein können. Dazu gibt’s eine einmalige und sehr feine Stimmung, die geschickt eingesetzt wurde und einzelne Momente abgerundet hat. Lebendige Charaktere sind mit bildhaften Handlungsorten vermischt, mir hat's richtig gut gefallen. Leider wurde noch eine sich anbahnende Liebesgeschichte eingemischt, die ich nicht gebraucht hätte und am Ende des Romans wurde es dann doch etwas hektisch, die Ereignisse haben sich überschlagen. War für mich nicht ganz stimmig, die Geschichte hat mit zunehmender Handlung ganz leicht nachgelassen. Sehr sehr schade, ich war lange vollkommen begeistert vom Buch!

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Veröffentlicht am 01.04.2024

Die wahre Geschichte hinter The Crown

Die wahre Geschichte hinter 'The Crown'. Von Liebe und Aufopferung während der Regentschaft von Elizabeth II.
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Handlung
Die Royals versuchen stets als Einheit und Bilderbuchfamilie aufzutreten. Doch ist das die Realität? Wie sieht es wirklich hinter den Palastmauern aus? Dieser Frage haben sich verschiedene Autoren ...

Handlung
Die Royals versuchen stets als Einheit und Bilderbuchfamilie aufzutreten. Doch ist das die Realität? Wie sieht es wirklich hinter den Palastmauern aus? Dieser Frage haben sich verschiedene Autoren gestellt und dabei unterschiedlichste Themen unter die Lupe genommen, die auch in der Netflix-Serie The Crown behandelt werden. In diesem Buch präsentieren sie ihre Rechercheergebnisse, betrachten die Beziehung von Elizabeth und Philip, ihr Familienleben, aber auch die Geschehnisse in der Politik und England.

Meinung
Für mich hat sich das Buch perfekt als Lektüre für nebenbei angeboten. Ich habe es gleichzeitig mit einem Roman gelesen und fand die Abwechslung sehr angenehm. Jeden Abend habe ich ein paar Kapitel über die Royals gelesen, die Abschnitte haben stets eine angenehme Länge und sie schließen jeweils ein Thema ab. Es wird stets prägnant und anschaulich auf den Punkt gebracht, wie das Leben hinter den Palastmauern und die politische Lage aussehen und wie die königliche Familie von der Bevölkerung wahrgenommen wird. Im Hinterkopf hatte ich häufig diverse Szenen aus der Serie The Crown, die mir echt gut gefallen hatte. Viele Kapitel des Buches nehmen auf die Szenen der Serie Bezug und man kann daher nachvollziehen, was der Wahrheit entspricht und wo die Fantasie der Drehbuchautoren verstärkt eingesetzt wurden. Ich finde, dass das Buch in dieser Hinsicht extrem gut aufklärt, richtigstellt oder die Darstellung in der Serie bestätigt.

Jedes Kapitel wurde von einem anderen Autor verfasst, ab und an gibt es ein paar Sätze, die sich ein wenig überschneiden, weil das Thema bereits im vorherigen Kapitel geklärt wurde. Ansonsten jedoch beinhaltet jeder Abschnitt spannende Hintergrundinformationen und anschaulich wird dargestellt, was es bedeutet, ein Mitglied der königlichen Familie zu sein und welche Regeln für sie gelten.
Mit der Sprache jedes Kapitels habe ich mich direkt angefreundet, ich bin flüssig mit dem Lesen vorangekommen und hatte auch keinerlei Probleme damit, das gerade Gelesene zu verarbeiten oder in einen Zusammenhang zu bringen. Informationen tauchen zwar gehäuft auf, sie werden jedoch so an den Leser weitergegeben, dass sie direkt schlüssig sind und einfach viel Sinn ergeben.

Richtig gut gefallen hat mir die Einbindung von zahlreichen Bildern. Nicht nur waren da wahre Perlen dabei, die einfach wunderschön zu betrachten sind und die königliche Familie perfekt in Szene gesetzt zeigen, sondern es hat mir auch dabei geholfen, mir die Personen in der jeweiligen Situation vorzustellen. Viele dargelegte Momente und Ereignisse wirken dadurch greifbarer und es ist interessant, die Gesichter der Königsfamilie zu studieren und sie mit dem Gelesenen in einen Zusammenhang zu bringen.

Fazit
Ich empfinde das Buch als echt empfehlenswert. Es gibt Einblicke in das royale Leben, vieles wird richtiggestellt und es wird aufgezeigt, wo die Drehbuchautoren der Serie The Crown sich auf Fakten verlassen haben und wo ihre Fantasie ins Spiel kam. Jedes einzelne Kapitel wurde mit tollen Bildern und einer schönen Sprache versehen, sowohl familiäre, als auch politische Ereignisse werden im Buch angesprochen und ich finde, dass ein rundum stimmiges und interessantes Werk vorliegt. Gerade für jene, die sich langsam an die englischen Royals rantasten, die wichtigsten Eckpunkte erfahren wollen und dabei eine angenehme Hülle an Informationen erwarten, eignet sich das Buch perfekt!

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