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MelaK

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.03.2017

Wortgewaltig, mitreißend, gefühlvoll

Wir sehen uns am Meer
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Liat, eine junge Israelin aus Tel Aviv, lernt in New York zufällig Chilmi, einen Palästinenser aus Ramallah kennen. Er ist Künstler, der in seinen Bildern auch die Geschehnisse in seiner Heimat aufarbeitet. ...

Liat, eine junge Israelin aus Tel Aviv, lernt in New York zufällig Chilmi, einen Palästinenser aus Ramallah kennen. Er ist Künstler, der in seinen Bildern auch die Geschehnisse in seiner Heimat aufarbeitet.
Beide verlieben sich heftig ineinander.
Doch vor allem Liat kämpft schwer mit sich. Sie sieht ihre Beziehung als eine Liebe auf Zeit. Wenn sie nach Israel zurückkehrt, wird diese Geschichte enden müssen. Sie hält Chilmi vor ihrer Familie geheim, worunter er sehr leidet.
Immer wieder geraten sie deswegen und auch wegen ihrer unterschiedlichen Sichtweisen, die Konflikte in ihrer Heimat betreffend, in Streit.
Doch ihre Liebe ist stark....

"Wir sehen uns am Meer" von Dorit Rabinyan hat mich umgehauen.
Die Sprache ist gewaltig, bildreich und poetisch. Sie zeichnet die Personen sehr genau, lässt uns mit ihrer emotionalen Sprache teilhaben an ihren Gefühlen und Sehnsüchten.
Chilmis und Liats unterschiedliche Sichtweisen und auch die ihres Freundes- und Familienkreises machen die Perspektivlosigkeit im Konflikt der beiden Völker deutlich. Dennoch lassen sie sich aufeinander ein und versuchen den anderen zu verstehen. Liebe kennt keine Grenzen.

Ein großes Buch, das einen mitreißt und betroffen macht.

Veröffentlicht am 23.03.2017

Unnormal Genial

Mein Leben, mal eben
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Anouk ist ein dreizehnjähriges Mädchen, mit zwei Müttern Mama Miriam (MaMi) und Mama Beatrix (Matrix). Sie hat auch sowas wie einen Vater (Samenspender), Philipp heißt er und ist Metalmusiker. Er nennt ...

Anouk ist ein dreizehnjähriges Mädchen, mit zwei Müttern Mama Miriam (MaMi) und Mama Beatrix (Matrix). Sie hat auch sowas wie einen Vater (Samenspender), Philipp heißt er und ist Metalmusiker. Er nennt sie "Lieblings-Anouk", ist der beste Freund der Mamas, und verbringt schon mal den Urlaub und eigentlich auch jedes Weihnachten mit ihnen.
Anouk hat sich für das neue Schuljahr einiges vorgenommen. Sie glaubt ein "Unnormalgen" zu haben, dabei will sie nur sein wie alle anderen. Drum hat sie sich eine Liste geschrieben, was in diesem Jahr alles anders werden muss.
Wie das Leben so spielt, läuft das aber alles nicht so, wie sie sich das vorgenommen hat, den da gibt es Moritz, der wie sie Metal liebt und mit ihr zusammen einen Song schreibt, der ihr Vorhaben gewaltig auf den Kopf stellt und es gibt Lore, die nach Missverständnissen nichts mehr mit ihr zu tun haben will. Aber, wie kann es anders sein, miteinander reden und die Bereitschaft, den anderen verstehen zu wollen, und sich selbst und den anderen anzunehmen, wie er ist, ist der Schlüssel.
Diese ganze herrliche Geschichte erfahren wir in Form von Anouks Memoiren, die in einer herrlich unkonventionellen Sprache, mit vielen Klammern (rund und eckig) und Schriftwechseln (Form und Größe) durchsetzt sind. Interessanterweise geht dadurch keine bisschen an Tempo und Flüssigkeit verloren, sondern es macht die Geschichte nur jugendlicher und peppiger.
Nikola Huppertz hat mit "Mein Leben mal eben" ein Plädoyer für den Mut zum Anderssein und für Toleranz geschrieben und das ohne auch nur einmal den Zeigefinger zu erheben.
Jeder Mensch ist einzigartig und hat ein Recht darauf, zu leben, wie er es für richtig hält. Was für eine wunderbare Botschaft für junge Menschen auf der Suche.
Das ganze ist auch noch in eine traumhaft schönes Cover (mit einem Paradiesvogel und Origamivögeln) verpackt, mit einer rückwärtigen Klappe, die die Seiten umfängt und schützt.

Ein wunder-, wunder- wunderschönes Jugendbuch.

Hell yeah!