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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.09.2025

Es wäre so einfach!

Was wäre, wenn ...
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Sabine Bohlmann stellt in diesem Buch vermeintlich ganz einfache Fragen. Doch mit jeder Seite spürt man, dass die Antworten vielleicht leicht zu finden und zu sagen sind, jedoch schwer tatsächlich umzusetzen. ...

Sabine Bohlmann stellt in diesem Buch vermeintlich ganz einfache Fragen. Doch mit jeder Seite spürt man, dass die Antworten vielleicht leicht zu finden und zu sagen sind, jedoch schwer tatsächlich umzusetzen. Und das nicht, weil sehr viel verlangt würde, sondern weil wir schlicht verlernt haben, uns so normal und nett zu verhalten, wie unser Kopf die Antworten geben möchte.

Die Illustrationen von Stella Dreis setzen diese Fragen und Antworten unbeschreiblich passend in Bilder um. Man verliert sich in ihnen und möchte darin eintauchen, Teil davon werden. Die Hauptfigur ist ein kleines Mädchen, ein Kind. Und dieses Kind zeigt uns, wie man es richtig macht. Lasst uns wieder wie damals als Kinder denken und fühlen, um bessere Erwachsene zu sein!

Das macht etwas mit einem! Und das ist sehr gut so! Das große Format erinnert an ein Kinderbuch, doch der Inhalt ist doch an die Erwachsenen gerichtet. Gleichzeitig ist genau das der beste Trick. Man fühlt sich wieder so unbeschwert und unvoreingenommen, wie damals als Kind. Wunderbar!

Die Figuren sind alle herrlich unterschiedlich. Der Norm entspricht irgendwie niemand. Genau das spricht Bände, tut gut, macht das Herz leicht und doch voll. Ich finde dieses Buch einfach zauberhaft und wundervoll, bewegend, ergreifend, erstaunlich und glücklichmachend. Ganz großes Kino! Dafür fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 07.09.2025

Spannender Jugendkrimi mit herrlichem Setting

Death at Morning House
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Marlowe ist in ihre Kollegin verliebt. Da sie für Bekannte das Haus während deren Abwesenheit versorgt, ist das der ideale Ort, um sich nach dem ersten Date ein wenig näher zu kommen. Dafür hat sie auch ...

Marlowe ist in ihre Kollegin verliebt. Da sie für Bekannte das Haus während deren Abwesenheit versorgt, ist das der ideale Ort, um sich nach dem ersten Date ein wenig näher zu kommen. Dafür hat sie auch eine Menge Geld für die Duftkerze mit dem Lieblingsduft von Akilah ausgegeben. Dass die Qualität so lausig ist, dass die Kerze explodiert und das Haus niederbrennt, konnte sie nicht ahnen. Am liebsten würde sie sich vergraben, um wie wieder unter die Menschen im Ort zu müssen, da bekommt sie das Angebot, auf einer abgelegenen Insel der Thousand Islands Führungen zu machen. Hier lebte vor fast einhundert Jahren ein Arzt mit seiner Familie, bis ein dramatisches Ereignis dazu führte, dass sie die Insel für immer verließen und das Haus ungenutzt blieb. Doch überschlagen sich die Ereignisse. Was geschah damals wirklich und was haben der Tod von Chris und das Verschwinden von Dr. Henson damit zu tun?

Dieses Jugendbuch macht echt Spaß zu lesen. Marlowes Art ist so erfrischend! Sie geht mit der Pubertät, der erwachenden Sexualität und den alles andere als normalen Ereignissen mit einem wunderbaren, fast schon makabren Humor um, der zum Teil aus der Verzweiflung entsteht, aber auch sehr viel Situationskomik birgt. Wo andere sich enorm verbiegen, ist es Maureen Johnson hier ganz locker und flockig gelungen, Diversität als das, was sie ist, darzustellen, völlig natürlich. Das Verhalten Jugendlicher im Alter der Protagonisten ist realistisch dargestellt. Die Ereignisse, auch die etwas abgefahreneren, lesen sich glaubhaft und stimmig. Besonders die Gedanken und Gefühle von Marlowe finde ich extrem gut geschildert. Langweilig wird das Buch an keiner Stelle, auch nicht für jemanden, der schon längst aus dem Alter der Zielgruppe heraus ist.

Die weiteren Figuren passen sowohl in die Geschichte, als auch zu dem Verhalten, das sie zeigen. Nicht jede/r Autor/in trifft das so gut! Die beiden Zeitebenen sind jede für sich authentisch getroffen und auch unterhaltsam. Man könnte fast sagen, hier hat man zwei Krimis in einem oder eben einen Krimi im Krimi. Ein klein wenig aufpassen muss man schon, um die Figuren nicht durcheinander zu bringen, egal in welchem Zeitstrang. Es ist also trotz Jugendbuch auch anspruchsvoll. Die Wendungen und Zusammenhänge sind logisch und stimmig, teils überraschend, aber dennoch nicht an den Haaren herbeigezogen. Das Ende gefällt mir ausgesprochen gut.

Ja, so macht Lesen echt Spaß! Marlowe erzählt die Story aus ihrer Sicht und in einer Sprache, die zur Jugend passt, aber nicht total abgedreht ist. Ihr Leben ist so, wie es bei Jugendlichen eben ist, und die außergewöhnlichen Ereignisse sind spannend, aber denkbar. So kann sich jeder gut mit ihr identifizieren. Besonders gelungen finde ich die Namenswahl, denn Marlowe ist ein altenglischer Vorname und bedeutet so viel wie „Überbleibsel eines Sees“ oder „vom Hügel am See“. Ein in meinen Augen rundum gelungenes Jugendbuch, somit vergebe ich fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 04.09.2025

Tiefgründiger als es zunächst scheint

Über die Toten nur Gutes
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Mads Madsen ist Trauerredner. Vielleicht hat das mit seiner Kindheit zu tun, wo er ausgerechnet auf dem Friedhof seinen besten Kindheits-Freund kennengelernt hat. Ausgerechnet dieser ist jetzt gestorben ...

Mads Madsen ist Trauerredner. Vielleicht hat das mit seiner Kindheit zu tun, wo er ausgerechnet auf dem Friedhof seinen besten Kindheits-Freund kennengelernt hat. Ausgerechnet dieser ist jetzt gestorben und sein letzter Wunsch, den er ihm mit Geheimschrift mitteilte, war es, eine Rede von ihm zu bekommen. Mads gräbt daher in Patricks Vergangenheit und gerät in Verwicklungen, die ihn und alle, die er liebt, in große Gefahr bringen.

Die Story ist abgedreht und ein wenig verrückt, aber sehr klug konstruiert. So unglaublich manche Figuren sind, passen sie perfekt in die Geschichte und würzen sie gekonnt. Selbst die ständig schlecht gelaunte Hauptkommissarin Luisa Mills hat das gewisse Etwas, um aus diesem Krimi nicht wegdenkbar zu sein. Je genauer man hinhört, desto mehr Herzenswärme erkennt man in Andreas Izquirdos Werk. Da hat jemand im Leben sehr gut hingesehen und das Gesehene in der Story gekonnt umgesetzt und verwendet.

Da erkennt man dann auch ein wenig Sozialkritik, aber noch viel mehr Menschenkenntnis. Der Autor macht überdeutlich, dass man viel öfter hinter die Fassade blicken muss. Nicht nur bei anderen, sondern auch bei sich selbst. Diese Aussage gefällt mir sehr gut.

So viel ich bei diesem Krimi schmunzeln oder auch lachen musste, so sehr berührten mich aber auch viele Stellen. Diese Mischung ist sehr gelungen und etwas Besonderes. Ein Cozy Crime mit Tiefgang. Vollkommen anders als Kein guter Mann, das ich vom Autor gelesen habe, aber gerade das zeigt, wie gut er ist. Und es ist genauso gut. Daher fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 27.08.2025

Mehr braucht man nicht!

Weihnachtsbäckerei
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Hier startet man mit viel nützlichem Theoriewissen in die weihnachtliche Backstube. Selbst für alte Hasen ist da noch der eine oder andere neue Tipp zu finden. Es gibt insgesamt nur drei Kapitel Rezepte, ...

Hier startet man mit viel nützlichem Theoriewissen in die weihnachtliche Backstube. Selbst für alte Hasen ist da noch der eine oder andere neue Tipp zu finden. Es gibt insgesamt nur drei Kapitel Rezepte, doch die reichen völlig aus. Lieblings-Klassiker; Fruchtig fein; Schokoladig & nussig bieten 79 Rezepte, die die Weihnachtszeit genussvoll bereichern.

Zu jedem Rezept gibt es ein tolles, ehrliches Foto. Mir ist das immer sehr wichtig und hier sind sie so toll, dass ich trotz sommerlicher Temperaturen und noch vier Monaten bis Weihnachten gern sofort losnaschen möchte!

Allein schon die Lieblings-Klassiker würden ausreichen, um im Naschhimmel zu landen. Fruchtig fein bezaubert mit Rezepten, die auch mal etwas ausgefallenere Zutaten für die deutsche Weihnachtssaison, wie Kumquats, Limetten, Mohn und Passionsfruchtsaft, verwenden. Die Brombeer-Streusel-Happen sind im Übrigen auch im Sommer klasse! Schokoladig & nussig wird auch die letzten Zweifler überzeugen.

Die Angaben bei den Rezepten umfassen die Menge, die Zubereitungszeit, die Backzeit, die Kalorien, die Zutatenliste, die Arbeitsschritte und immer mal wieder Tipps und Tricks. Wie von GU nicht anders erwartet und gewohnt sind die einzelnen Schritte gut verständlich formuliert. Die Zutaten sind typisch weihnachtlich und nicht ausgefallen. Man bekommt sie in der Vorweihnachtszeit problemlos, vieles auch das ganze Jahr. Erfahrungsgemäß wird es nur mit Lebkuchengewürz und Oblaten etwas schwierig außerhalb der Saison.

Kurz und knapp, hat man dieses Backbuch, hat man für Weihnachten alles, was man benötigt! Auch als Geschenk für Weihnachts- und Backfans ist es einfach großartig. Für mich ein eindeutiges fünf-Sterne-Buch.

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Veröffentlicht am 27.08.2025

Profi-Brote rund um die Welt

Die besten Brote der Welt
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Für mich ist es etwas unglücklich gewählt, dass die theoretischen Hilfestellungen und die Anleitung für den Sauerteig erst nach den Rezepten, also am Ende des Buches, zu finden sind. Das fände ich am Anfang ...

Für mich ist es etwas unglücklich gewählt, dass die theoretischen Hilfestellungen und die Anleitung für den Sauerteig erst nach den Rezepten, also am Ende des Buches, zu finden sind. Das fände ich am Anfang wesentlich sinnvoller. Über die QR-Codes zu den sozialen Medien und Shops musste ich etwas schmunzeln. Bei vielen Texten gibt es weitere QR-Codes zu Videos zum Thema. Das mag für die junge Generation wichtig sein, mich persönlich stört es nicht gerade, aber ich finde es etwas nervig. Entweder online oder offline ist meine Devise. Nicht beides zusammen. Zwischen Theorie und Werbung findet man dann das alphabetische Rezeptregister.

Den Rezepten merkt man an, dass sie vom Profi stammen. Anfänger in der Küche und Backstube, besonders im Bereich des Brotbackens, werden hier schnell überfordert sein. Klar, die Begriffe sind am Ende des Buches gut erklärt, aber es ist dann eine wilde Blätterei und verdirbt meiner Meinung nach die Freude am Brotbacken. Nur wenige der Rezepte kommen mit einfachen Handgriffen und ohne Fachbegriffe aus. Das ist sehr schade, denn die Backwaren sind einfach toll.

Die Rezepte sind nach Ländern unterteilt. Es finden sich hier Deutschland, Schweiz, Österreich, Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Griechenland, Niederlande, Dänemark, Schweden, Großbritannien, Irland, Schottland, Türkei, Iran, Russland Indien, USA Mexiko. Zudem gibt es ein Rezept für ein Jüdisches Brot. Zu den meisten der aufgezählten Länder gibt es nur ein einzelnes Rezept. Die meisten kommen aus Deutschland.

Sehr schön finde ich die extrem gute Bebilderung der Rezepte. Nicht nur sieht man das fertige Produkt, sondern immer wieder auch Arbeitsschritte, z.B. für das Formen. Das ist wirklich vorbildlich! Vielleicht wäre es noch genialer, wenn sich nicht immer wieder Bilder vom Autor mit eingeschmuggelt hätten.

Insgesamt ist dies ein tolles Buch für alle, die gut mit Sauerteig klarkommen, wozu ich leider nach wie vor nicht gehöre. Die meisten Rezepte erfordern nämlich Sauerteigzugaben, nur wenige sind ohne. Das sollte man vielleicht beachten. Ansonsten ist dies auch ein tolles Geschenk für eine Brotweltreise für Backfans und Brotfans. Ich gebe vier Sterne.

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