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Veröffentlicht am 24.02.2017

Grundidee gut - Umsetzung schlecht und unrealistisch

Zwischen Himmel und Liebe
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Inhalt: Die Geschichte einer magischen Liebe – und einer Familie auf dem Weg zu sich selbst. Zum Freuen und Weinen schön, voller Hoffnung, Tiefe und Humor. Elizabeth hat ihr Leben fest im Griff. Sie kümmert ...

Inhalt: Die Geschichte einer magischen Liebe – und einer Familie auf dem Weg zu sich selbst. Zum Freuen und Weinen schön, voller Hoffnung, Tiefe und Humor. Elizabeth hat ihr Leben fest im Griff. Sie kümmert sich um ihr Designbüro, ihren mürrischen Vater, die unzuverlässige Schwester und ihren sechsjährigen Neffen Luke. Doch niemanden lässt sie wirklich an sich heran – zu schmerzhaft war die Vergangenheit. Ivan ist nicht von dieser Welt. Niemand kann ihn sehen. Wirklich niemand? Nur seine Schützlinge: Sein Job ist, „bester Freund“ zu sein für jemanden, der ihn braucht. So wie der einsame kleine Luke. Als Ivan jedoch plötzlich auch eine Verbindung zu Elizabeth spürt, ist er verwirrt – sie gehört doch gar nicht zu seinen Aufgaben …

Cecilia Ahern steht für mich für Liebesromane, ganz klassisch die große Liebe, wundervolle Charaktere und für einen atemberaubenden Schreibstil. Ich lese ja hauptsächlich Fantasy und wenn ich zu einem Cecilia Ahern Roman greife, dann heißt das, dass ich genau das nicht will. Ich will nicht Fantasy, ich will Liebe, ganz große Gefühle. So ist es nicht verwunderlich, dass mich dieser Roman mehr als enttäuscht hat. In meinem Klappentext(den ich hier nicht veröffentlicht habe, da er einfach blöder ist als der gewählte oben) steht, Ivan sei nicht von dieser Welt. Was ich als Metapher gesehen habe entpuppte sich gleich schon zu Beginn des Buches als bittere Wahrheit. Ivan ist ein „bester Freund“ auch bekannt unter imaginärer Freund und wird zuerst nur von Elizabeths Neffen Luke gesehen. Da aber auch in Elizabeths Leben nicht alles nach Plan verläuft und sie viel zu verkrampft und verbohrt ist beginnt sie nach einiger Zeit auch Ivan wahr zu nehmen, der ihr wieder zeigt, was Leben bedeutet.

Zuerst einmal möchte ich euch die, leider etwas zu wenigen, positiven Sachen aufzählen. Wie bei allen Cecilia Ahern Büchern war ich, abgesehen von Ivan, mal wieder total begeistert, was die Personengestaltung angeht. Sie waren alle wunderschön und genau ausgearbeitet und hatten alle ihre kleinen Macken und Laster. Besonders schön war hier auch die Hauptperson, Elizabeth. Sie macht im Buch eine 180°-Wende und das ist der Autorin einfach richtig gut gelungen.
Sehr schön finde ich auch die eigentliche Thematik. Elizabeth hat in ihrer Kindheit so viele schreckliche und traurige Erfahrungen mit ihrer Familie gemacht, dass sie jetzt eine viel zu strenge und verbitterte Frau ist. Sie macht keinen Spaß mit, versteckt ihre kindliche Seite so gut es geht und hat eigentlich keine Freunde. Das ist besonders schade, da sie das Sorgerecht für ihren Neffen hat und sie ihm die verspielte Seite einer Mutter nie zeigen kann.

Das alles ändert sich als Ivan kommt und mit ihr ihre kindliche Seite wiederentdeckt. An sich eine sehr schöne Idee. Aber ganz ehrlich? Ein imaginärer Freund?! Das ist nicht das, was ich in einem Ahern-Roman finden will. Es war zu abgehoben, zu unrealistisch. Noch dazu verliebt sich Elizabeth nach einiger Zeit in ihn. Ab da wurde es ja ganz schlimm. Besonders auch, weil man diese Geschichte auch super mit Ivan als real existierenden Menschen hätte umsetzen können. Auch normale Menschen können anderen die Freude im Leben wiedergeben. Dafür braucht man keine imaginären Freunde in einem eigentlichen Liebesroman.

Auch das Ende hat mich einfach nur geärgert. Ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel verraten aber es gab kein eigentliches Ende und es blieben zu viele wichtige Fragen offen.

Zusammenfassen gebe ich Zwischen Himmel und Liebe leider nur 2 von 5 Sternen. Das Buch hat zwar eine tolle Idee und Cecilia Ahern schreibt wie immer atemberaubend, leider war aber die Umsetzung so schlecht und unrealistisch, sodass ich mich förmlich durch das Buch quälen musste und das Buch letztendlich kein typisches Cecilia Ahern Buch ist.

Veröffentlicht am 24.02.2017

Silber: Das erste Buch der Träume

Silber - Das erste Buch der Träume
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Inhalt: Geheimnisvolle Türen mit Eidechsenknäufen, sprechende Steinfiguren und ein wildgewordenes Kindermädchen mit einem Beil Liv Silbers Träume sind in der letzten Zeit ziemlich unheimlich. Besonders ...

Inhalt: Geheimnisvolle Türen mit Eidechsenknäufen, sprechende Steinfiguren und ein wildgewordenes Kindermädchen mit einem Beil Liv Silbers Träume sind in der letzten Zeit ziemlich unheimlich. Besonders einer von ihnen beschäftigt sie sehr. In diesem Traum war sie auf einem Friedhof, bei Nacht, und hat vier Jungs bei einem düsteren magischen Ritual beobachtet. Zumindest die Jungs stellen aber eine ganz reale Verbindung zu Livs Leben dar, denn Grayson und seine drei besten Freunde gibt es wirklich. Seit kurzem geht Liv auf dieselbe Schule wie die vier. Eigentlich sind sie ganz nett. Wirklich unheimlich noch viel unheimlicher als jeder Friedhof bei Nacht ist jedoch, dass die Jungs Dinge über sie wissen, die sie tagsüber nie preisgegeben hat wohl aber im Traum. Kann das wirklich sein? Wie sie das hinbekommen ist ihr absolut rätselhaft, aber einem guten Rätsel konnte Liv noch nie widerstehen ...

Silber ist von Kerstin Gier und Kerstin Gier ist eine meiner liebsten Autorinnen. Wenn ich genau überlege, ist sie neben Cornelia Funke die, von der ich bisher die meisten Bücher gelesen habe. Nach vielen Liebesromanen und der Edelstein-Trilogie bin ich mit sehr großen Erwartungen an Silber gegangen. Ich habe so viel Gegensätzliches gehört. Die einen sagen, es ist wieder einmal ein großartiges Buch, die anderen schimpfen darüber. Ich muss sagen: Ich gehöre definitiv zu der ersten Sorte.

Erst mal ist da der Schreibstil. Der hat mich wieder komplett geflasht. Wie das bei Kerstin Gier so ist. Ähnlich wie bei der Edelstein-Trilogie liest Silber sich ganz locker und leicht und entführt uns mit der Sprache in eine wunderschön ausgestaltete und liebevoll erschaffene Welt, denn Kerstin Gier weiß, wie man die Leser mit Worten verzaubert.
Was mich auch wieder total begeistert hat sind die vielen lustigen Momente im Buch. Ich habe manchmal einfach laut auflachen müssen, obwohl ich das eigentlich nicht oft tue, wenn ich alleine etwas lese. Ich habe euch um euch eine besonders lustige Stelle zu zeigen ein kleines Zitat rausgesucht. Zu eurer Information: Die Protagonisten Liv hat vorher ihre Schwester Mia beauftragt, sie darauf aufmerksam zu machen, wenn sie Henry zu verliebt anstarrt.

„Das ist ja schade“, sagte Henry. „Weil ich schon den Orden rausgesucht habe, den mein Urgoßvater für Tapferkeit im Angesicht des Feindes verliehen bekommen hat. Grayson ist furchtbar neidisch auf dieses stilechte Accessoire an meinem Frack. Ich und der Mann vom Festtagsmodenverleih haben versucht, ihn zu einem Zylinder zu überreden, damit er sich auch ein bisschen von der Masse abhebt, aber da war nichts zu machen.“
Ich konnte ihn nur anstarren. Prompt flog mir ein Apfelstückchen an den Kopf.
„‘tschuldige!“, rief Mia.
„Gehen wir eine Runde spazieren?“ Henry hielt mir seine Hand hin, und ich griff danach, bevor Mia ein weiteres Apfelstückchen werfen konnte. (Seite 348)

Ich kann euch nicht sagen, ob ihr es so komisch findet wie ich oder ob man im Buch drin sein muss um es lustig zu finden. Ich möchte aber zusammenfassend sagen, dass der Schreibstil wieder einmal eine Glanzleistung ist.

Auch von der Idee her ist Silber einfach nur Top! Man liest nicht oft völlig neue Ideen. Oft häufen sich Bücher über bestimmte Themen, wie Vampire, Dystophien und Co. und auch wenn diese Bücher oft an sich auch unterschiedlich sind habe ich lange kein Buch mehr gelesen, von dem ich sagen kann, dass es etwas komplett Neues ist.

Das war aber bei Silber der Fall. Die Idee bewusst zu Träumen, Träume lenken zu können und die Träume anderer besuchen zu können ist für mich persönlich etwas ganz neues, weshalb es dafür einen dicken Pluspunkt gibt. Außerdem wird das Ganze noch mit einem herbeigerufenen Dämon um einiges spannender gemacht.

Auch die Charaktere sind, wie man es von Kerstin Gier kennt, alles andere als blass. Sie sind besonders schön ausgearbeitet und haben alle einen greifbaren und besonderen Charakter. Wir haben Grayson, der seinen neu erwachten Bruderinstinkt auslebt, Mia, Livs kleine Schwester mit Detektivgespür, Lottie, das liebevolle und etwas verrückte Kindermädchen und und und.

Liv ist ein toller Hauptcharakter. Ihre Persönlichkeit ist einfach so toll, sodass sich sicher viele Mädchen in sie einfühlen können. Sie ist oft unsicher, steht aber zu sich und ihrer Art. Sie versucht, wie wir alle so oft vor anderen immer taff und selbstbewusst rüberzukommen und hat eine kleine rebellische Ader. Ich persönlich habe mich ganz oft in ihr wiederentdeckt und glaube, dass das fast jeder tut.

Trotz des überschwänglichen Lobs, das das Buch von mir bisher bekommen hat muss ich jedoch einen kleinen Kritikpunkt loswerden: es war mir etwas zu wenig Handlung. Es hat unglaublich lange gedauert, bis Liv in London angekommen ist, sich eingelebt hat usw. Dann erst stößt sie auf das Geheimnis und beginnt erst sehr langsam alles zu erforschen. Als man dann ausreichend versorgt war mit Informationen und so langsam die Spannung gestiegen ist war das Buch aber schon fast zu Ende. Zum Glück gibt’s nachfolgende Bände, die hoffentlich direkt mit ganz viel Spannung ins Geschehen einsteigen.

Silber: Das erste Buch der Träume bekommt von mir 5 von 5 Sternen. Ein Roman von Kerstin Gier wie er sein sollte: Toller Stil, wundervolle Charaktere und eine außergewöhnliche Idee. Auf jeden Fall eines meiner Highlights 2014.

Veröffentlicht am 24.02.2017

Starters von Lissa Price

Starters
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Inhalt: Die Body Bank, ein mysteriöses wissenschaftliches Institut, bietet Callie eine einzigartige Möglichkeit, an Geld zu kommen: Sie lässt ihr Bewusstsein ausschalten, während eine reiche Mieterin die ...

Inhalt: Die Body Bank, ein mysteriöses wissenschaftliches Institut, bietet Callie eine einzigartige Möglichkeit, an Geld zu kommen: Sie lässt ihr Bewusstsein ausschalten, während eine reiche Mieterin die Kontrolle über ihren Körper übernimmt. Aber Callie erwacht früher als geplant, in einem fremden Leben. Sie bewohnt plötzlich eine teure Villa, verfügt über Luxus im Überfluss und verliebt sich in den jungen Blake. Doch bald findet sie heraus, dass ihr Körper nur zu einem Zweck gemietet wurde - um einen furchtbaren Plan zu verwirklichen, den Callie um jeden Preis verhindern muss...

Schreibstil: In meinem Fall wohl eher Hörstil, denn ich habe das Buch als Hörbuch gehört. Ist aber ja das gleiche. Ich finde den Schreibstil sehr angenehm. Er ist sehr klar und einfach und kommt ohne große Umschreibungen aus. Da Callie eine Ich-Erzählerin ist taucht man komplett in ihre Gedankenwelt ein und das hat Lissa Price sehr gut geschafft. Ich bin nie der Fan von Ich-Erzählern, da es die meisten Autoren einfach nicht schaffen wirklich authentisch die Gedanken wiederzugeben. Das hat Lissa Price geschafft und es hat sich gerade für mich so angehört, als würde Callie direkt in meinem Kopf denken.

Personen: Starters überflutet mich mal wieder mit Personen und grade weil ich das Buch gehört habe fällt es mir natürlich schwerer mir alle zu merken.

Zuerst mal muss ich aber sagen, dass ich Callie wirklich ins Herz geschlossen habe. Sie ist als Hauptperson natürlich der ausgereifteste Charakter und durch die Ich-Perspektive bekommt man einfach so viel von ihr mit, dass man sie einfach lieben muss und ihr auch die kleinen Fehler verzeiht. Besonders schön finde ich einfach auch, dass Callie sich selbst immer treu bleibt. Sie bleibt immer sie selbst, steht zu dem, was sie ist und kämpft für die, die sie liebt. Auch das komplett neue und bessere Leben, welches sie versehentlich leben darf, meistert sie ohne sich zu verändern oder überheblich zu werden.

Ohne euch jetzt schon zu viel erzählen zu wollen möchte ich noch sagen, dass mir viele der anderen Charaktere sehr sympathisch waren. Allen voran Sarah, die Callie im Heim kennenlernt und natürlich Helena, die Mieterin von Callies Körper, auch wenn sie mir zuerst alles andere als sympathisch war. Mein liebster Nebencharakter war jedoch Callies kleiner und zuckersüßer Bruder Taylor, den man einfach ins Herz schließen muss.

Plot und Idee: Die Idee an sich gefällt mir sehr gut. Durch die momentane Dystophien-Überflutung bin ich immer auf der Suche nach etwas neuem und außergewöhnlichen. Ich bin ein echter Dystophien-Fans aber trotzdem will ich nicht ständig das gleiche Lesen. Die Idee, dass die Gesellschaft nach einer schweren Krankheit nur noch aus jungen und alten Menschen besteht (Starters und Enders) und die Enders durch ihre Erfahrung etc. über die Jugendlichen bestimmen und sie, falls sie keine Ender-Verwandten haben, in Heime stecken. Die größte und beste Erfindung der Ender ist jedoch die Body Bank. Mit neuen Technologien schaffen sie es den Körper von Jugendlichen für eine gewisse Zeit an Ender zu vermieten. Für die Starters winkt hierbei natürlich eine Menge Geld, weshalb viele die Möglichkeit nutzen.

Unter ihnen ist auch Callie, die das Geld dringend benötigt, um ihrem Bruder zu helfen, der eine Lungenschwäche hat. Irgendetwas scheint aber schief zu gehen und sie bekommt früher als gedacht die Kontrolle über ihren Körper zurück. Plötzlich findet sie sich wieder in einem riesigen Haus, tolle Designerkleidung tragend und muss aber leider nach einiger Zeit herausfinden, dass ihre Mieterin nichts anderes als einen Mord mit ihrem Körper geplant hat.

Das Buch beginnt richtig spannend und es endet auch relativ spannend. Erst mal ist natürlich alles neu und man möchte unbedingt mehr über die neue Gesellschaft und die Body Bank herausfinden. Später wird es spannend, wenn Callie plötzlich aufwacht und nicht wirklich weiß, wie sie sich in der neuen und ungewohnten Umgebung verhalten soll. Und dann ist es natürlich noch spannend, wenn Callie erfährt, wieso Helena sie gemietet hat und was die geheimen Pläne der Body Bank sind.

Zwischendurch gab es allerdings immer wieder Stellen, die locker gekürzt werden können, die den lockeren Handlungsverlauf eher stören. Gegen Ende hat mich auch einfach gestört, dass ich sicher 5 mal dachte, dass es so langsam zu Ende geht, aber es kamen als wieder neue Gefahren und Probleme auf und das hat sich für meinen Geschmack etwas zu lange hingezogen.

Bewertung: Trotz dieser kleinen Minikritik, was den Plot betrifft gebe ich Starters 5 von 5 Sternen. Das Buch hat mich einfach vom Schreibstil und von der Idee so sehr überzeugt, dass es nicht weniger Sterne verdient. Und Callie muss man einfach lieben. Ich empfehle das Buch allen Dystophie- und Jugendliteratur-Fans und hoffe, dass ihr es genauso liebt wie ich.

Veröffentlicht am 24.02.2017

Nightschool Band 1

Night School 1
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Inhalt: Wenn nichts ist, wie es scheint, wem kannst du dann vertrauen? Das spurlose Verschwinden ihres Bruders hat Allie aus dem Gleichgewicht gebracht. Sie rebelliert und ihre Eltern schicken sie auf ...

Inhalt: Wenn nichts ist, wie es scheint, wem kannst du dann vertrauen? Das spurlose Verschwinden ihres Bruders hat Allie aus dem Gleichgewicht gebracht. Sie rebelliert und ihre Eltern schicken sie auf das Internat Cimmeria, wo nicht einmal Handys erlaubt sind. Schon bald findet sie Zugang zu einer Clique und wird von zwei Jungen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, umworben. Auf Cimmeria häufen sich eigenartige Vorfälle, und als ein Mord geschieht, gerät Allie selbst unter Verdacht. Auf der Suche nach dem wahren Mörder stößt sie zufällig auf eine mysteriöse Verbindung ihrer Mutter zur Schule und gerät selbst in Lebensgefahr. Kann sie überhaupt noch irgendjemandem trauen? Dieser erste Band aus der Reihe Night School ist atemlos, packend und geheimnisvoll, Thriller und Liebesgeschichte, hochspannend und unwiderstehlich.

Schreibstil und Personen: Night School ist ein typisches Jugendbuch und das merkt man auch am Schreibstil. Er ist sehr jugendlich, umgangssprachlich und leicht und flüssig zu lesen. Eher anspruchslos, das soll jetzt aber auch nicht negativ sein. Ich bin 20, kann mit Worten umgehen. Das Buch hier kann ich aber ohne Bedenken meiner 6 Jahre jüngeren Schwester zum Lesen geben und so muss ein Jugendbuch auch sein. Also top!

Personen gibt es in dem Buch sehr viele. Ist der Autorin auch nicht zu verübeln. Der Ort ist ein Internat und da ist einiges los. Es gibt Allies Mitschüler, die Lehrer und dann noch einige Außenstehende. Trotzdem hat es die Autorin geschafft, dass ich nicht überfordert war, mit den vielen neuen Gesichtern. Die wichtigen Charaktere treten zwar schon fast alle zu Beginn auf, sie werden aber zu unterschiedlichen Zeitpunkten näher vorgestellt. Einige treten auch erst später auf, was ich persönlich dann auch sehr angenehm fand.

Nun möchte ich ein bisschen auf Allie eingehen. Für mich war sie sehr sympathisch. Schon von Anfang an, obwohl sie da noch sehr rebellisch war. Nach dem Verschwinden ihres Bruders ist sie sehr aufsässig, schwänzt die Schule, wurde schon öfters von der Polizei nach Hause gebracht usw. Das hat sich auch in ihrem Aussehen bemerkbar gemacht: Doc Martens, mit Henna gefärbte Haare, viel zu auffällt und nach einiger Zeit möchte sie das nicht mehr. Sie verändert sich optisch und auch von ihrer Art her und wurde für mich so noch ein bisschen sympathischer.

Kritik: Ich bin sehr kritisch an Night School rangegangen. Es gibt Jugendbücher, die man locker mit 20 oder älter lesen kann. Bei diesem Buch war ich mir da nicht so sicher. Nach den ersten Seiten war ich aber komplett in der Handlung gefangen und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Erst mal mochte ich die Tatsache, dass Allie die Neue in einem Internat ist. Ich war früher der ungefähr größte Fan von Hanni&Nanni und mag seitdem Internatssachen unglaublich gerne.

Auch die Idee mit der Nightschool habe ich bis jetzt in noch keinem anderen Buch gefunden und ich finde sie einfach nur toll. Natürlich werden die ganzen Geheimnisse auch um die Nightschool aufgebaut und ich habe es geliebt mit Allie ein paar der Geheimnisse zu lüften. Mit Nathaniel hat das Buch einen wirklich geheimnisvollen und durch und durch bösen Antagonisten und ich bin gespannt, wer sich auf seine Seite schlagen wird. Ich freue mich jetzt auf jeden Fall darauf, die nächsten Nightschool teile zu lesen.

Bewertung: Nightschool bekommt von mir 5 von 5 Sternen. Die Autorin hat ein großartiges Debut geschaffen, das sowohl jüngere als auch ältere Mädchen/Frauen lesen können. Es nimmt uns mit in eine völlig geheimnisvolle und neue Welt und hat daher die Bestnote verdient.

Veröffentlicht am 24.02.2017

1. Teil der Amor-Trilogie

Delirium
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„Sie können Mauern bis zum Himmel bauen, und ich werde doch darüber hinwegfliegen. Sie können mich mit hunderttausend Armen festhalten, und ich werde mich doch wehren. […] Ich liebe dich. Vergiss das nicht. ...

„Sie können Mauern bis zum Himmel bauen, und ich werde doch darüber hinwegfliegen. Sie können mich mit hunderttausend Armen festhalten, und ich werde mich doch wehren. […] Ich liebe dich. Vergiss das nicht. Das können sie uns nicht nehmen.“ (S. 409)

Inhalt: Früher, in den dunklen Zeiten, wussten die Leute nicht, dass die Liebe tödlich ist. Sie strebten sogar danach, sich zu verlieben. Heute und in Lenas Welt ist Amor Deliria Nervosa als schlimme Krankheit identifiziert worden. Doch die Wissenschaftler haben ein Mittel dagegen gefunden. Auch Lena steht dieser kleine Eingriff bevor, kurz vor ihrem 18. Geburtstag. Danach wird sie geheilt sein. Sie wird sich nicht verlieben. Niemals. Aber dann lernt sie Alex kennen. Und kann einfach nicht mehr glauben, dass das, was sie in seiner Anwesenheit spürt, schlecht sein soll.

Cover: Ich liebe das Cover und obwohl ich normalerweise nicht gerne über Cover schreibe werde ich das heute tun. Es ist in einem dunklen Rotton gehalten und man sieht das Profil von einem Mädchen, das vermutlich Lena sein soll, da es zu ihrer Beschreibung im Buch passt. Der Titel ist in einer wunderschönen, geschnörkelten Schrift geschrieben, die sehr gut zu dem Wort passt, dass das ganze Cover überzieht: Liebe. Und ich möchte hier wirklich nicht spoilern aber ich kann euch verraten, dass es eine Stelle in dem Buch gibt, in der man einen Bezug zum Cover herstellen kann und diese Stelle hat das Cover für mich zu etwas ganz besonderem werden lassen.

„Liebe: ein einzelnes Wort, ein schmächtiges Ding, ein Wort, nicht breiter oder länger als eine Schneide. Das ist es auch: eine Schneide, eine Klinge. Es fährt durch das Zentrum deines Lebens und schneidet alles mittendurch. Vorher und nachher. Der Rest der Welt fällt auf beiden Seiten hinunter. Vorher und nachher – und währenddessen., ein Moment, nicht breiter oder länger als eine Schneide.“ (S. 284)

Schreibstil und Personen: Das Buch ist aus der Ich-Perspektive geschrieben, was ich normal bei Büchern nicht so mag, hier aber sehr schön und passend finde. Lauren Oliver hat einen ganz tollen Schreibstil und schafft es perfekt Dinge zu beschreiben und auch Lenas Gedanken formuliert sie so schön, dass diese Perspektive für dieses Buch geradezu perfekt war. Auch vom Schreibstil her ist das Buch wirklich ein ganz besonderes Jugendbuch. Es ist sehr einfach und verständlich geschrieben und es lässt sich sehr leicht und ohne große Schwierigkeiten lesen. Durch dieses Verträumte und Erzählerische, das durch Lenas Gedanken kommt ist der Stil für mich aber auch gleichzeitig sehr besonders, was das Buch für mich vom Stil her schon absolut lesenswert macht. Es kommen in dem Buch nur sehr wenige Personen vor. Das hat mich sehr gefreut, da ich nie wirklich ein Fan von einer Personenüberflutung bin, bei der man nachher nicht mal mehr weiß, wer wer war. Ich finde auch, dass die wirklich wichtigen Personen des Buches sehr schön ausgearbeitet wurden. Das gilt für Lena, Alex und auch Hana. Alle drei waren mir sehr sympathisch und ich konnte sie mir sehr gut vorstellen.

„[…] und die Regeln – Regeln, wohin man sich auch wendet, Regeln und Mauern, Regeln und Mauern. Ich war das nicht gewohnt. Ich fühlte mich wie in einem Käfig. Es ist ja auch einer: ein Käfig aus Grenzen.“ (Alex zu Lena, S. 218)

Kritik: Ich habe es sehr genossen das Buch zu lesen. Allein schon die Idee von Liebe als Krankheit und einer Welt, in der jeder von der Liebe geheilt wird und nicht mehr zu Gefühlen fähig ist, ist toll und absolut lesenswert. Ein kleines Highlight waren für mich auch die kleinen Einschübe am Anfang jedes Kapitels aus dem Buch Psst(das Handbuch in dieser neuen Welt) oder aus Kinderreimen dieser Zeit, verbotenen Gedichten etc. Sie haben auch noch mal einen guten Eindruck vermittelt und waren immer sehr spannend. Die Entwicklung von Lena war auch sehr spannend. Anfangs war sie das unscheinbare Mädchen, dass durch die Vorgeschichte mit ihrer Mutter immer versucht undauffällig zu bleiben und sich anzupassen. Nachdem sie jedoch Alex kennenlernt verändert sie sich, wird mutiger, offener und erkennt das Lügenspiel, das mit allen gespielt wird. Noch dazu kommen der Schreibstil und die wenigen aber gut ausgestalteten Personen, wie ich oben schon beschrieben habe. Es gibt natürlich auch einige kleinere Sachen, die mich ein bisschen stören. Ich habe gehofft mehr von der Geschichte dieser neuen Welt zu erfahren. Hier und da wird mal ein Krieg angeschnitten, der aber nicht weiter erwähnt wird. Und wo und wie kam man darauf Liebe könne eine Krankheit sein? So hat mir auf jeden Fall ein bisschen Hintergrundwissen gefehlt aber vielleicht kommt das in den anderen Büchern noch… Zwischenzeitlich kam ich mit dem Lesen auch einfach nicht voran, da das Buch im Mittelteil ein bisschen an Spannung verloren hat. Ob das nur mir so ging oder ob es eine grundsätzliche Schwäche des Buches ist kann ich euch nicht sagen. Vielleicht geht es euch da ja anders. Zu guter Letzt hat mir einfach ein Bösewicht gefehlt. Wie bei vielen Dystrophien ist natürlich die Regierung der Böse. So auch hier. Mir hat bei Delirium aber eine wirklich greifbare Person gefehlt, wie zum Beispiel Präsident Snow in den Tributen von Panem oder Jeanine Matthew in Die Bestimmung.

Bewertung: Ich gebe Delirium 4 von 5 Sternen. Für mich ist es ein gelungenes Jugendbuch mit einem tollen Thema und einem ganz besonderen Schreibstil. Jedoch mit einigen Schwächen aus meiner Sicht, weshalb es einen Stern Abzug gibt.