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Veröffentlicht am 24.03.2017

In den Wirren des Bürgerkrieges...

Der Geschmack der Sehnsucht
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Eigentlich wirkt das Buch von Kim Thùy recht unscheinbar, aber in den Seiten des Buches schlummert ein Roman, der von einer Sehnsucht nach der Heimat, der Liebe zum Kochen und einer heimlichen Liebe erzählt, ...

Eigentlich wirkt das Buch von Kim Thùy recht unscheinbar, aber in den Seiten des Buches schlummert ein Roman, der von einer Sehnsucht nach der Heimat, der Liebe zum Kochen und einer heimlichen Liebe erzählt, die einen in den Bahn zieht und von der man als Leser nicht mehr loskommt.
Mãn, die in diesem Buch erst in Vietnam nach der Tradition von "Mutter" zu "Mutter" gereicht wird und später durch eine arrangierte Ehe nach Kanada kommt, ist eine junge Frau, die eigentlich heimatlos ist. Sie versucht sich an die Umstände anzupassen, aber es wird nie eine wirkliche Heimnat für sie.
Doch sie hat eine große Gabe, sie kann kochen und schafft sich und ihrem Mann so eine Existenz in Form eines Restaurants, das sehr gut läuft, weil sie ihre Kochkünste anweden kann.
Doch sie lebt erst richtig auf, als sie erfährt, was Liebe bedeutet und wie man Beziehungen zu seine Mitmenschen eingeht.
Man wechselt immer mal wieder zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart, aber diesen Wechseln kann man gut folgen, weil ganz klar abgegrent wird, wo man sich gerade befindet. Somit fällt es dem Leser leicht, der Handlung zu folgen.

Besonders schön fand ich die Gestaltung der Buchseiten. In jedem Abschnitt wird ein wichtiges Wort des Abschnittes in vietnamesisch übersetzt, so lernt man auch die Sprache etwas kennen. Eine sehr schöne Idee, die mir sehr gefallen hat.
Die sprachliche Gestaltung des Buches ist einfach, aber sehr passend.
Mich hat nach der ersten Seite schon der Schreibstil gefangen genommen, man kommt einfach nicht mehr von ihm los. Der Schreibstil ist an sich nichts aufregendes, aber er strahlt eine Ruhe und auch eine gewisse Art von Romanik aus, die beim Lesen immer wieder hervorkommt. Man erwartet das bei der Aufmachung des Buches eigentlich nicht. Kim Thùy zeichnet mit Worten Bilder und gerade das fesselt einen. Trotzdem geht diesen Bilder die Melancholie nicht verloren, die manchmal auch als eine Art Trostlosigkeit erscheint.

Fazit:
Ein besonderes Buch, nicht nur über das Leben, die Liebe und das Kochen, sondern auch über das Finden von Glück in einfachen Verhältnissen. Aber gleichzeitg ist es auch ein Buch über die Sehnsucht nach der Heimat, die man vielleicht nicht mehr wiederfindet, aber trotzdem nicht vergisst.

Veröffentlicht am 24.03.2017

Todeszeichen...

Todeszeichen
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Eigentlich bin ich kein Thillerleser, aber wenn alle Thiller so sind wie dieser, dann werde ich noch Fan von dem Thillergenre.

Im Spessartstädtchen Lemanshain geht ein Serienkiller um, der inzwischen ...

Eigentlich bin ich kein Thillerleser, aber wenn alle Thiller so sind wie dieser, dann werde ich noch Fan von dem Thillergenre.

Im Spessartstädtchen Lemanshain geht ein Serienkiller um, der inzwischen unter dem Namen "Künstler" bekannt geworden ist. Nicht nur, dass er die Frauen entführt und tagelang foltert, er ritzt ihnen auch rätselhafte Bilder in den Rücken. Lange tappt die Polizei im Dunkeln, bis Charlotte, die Tochter des letzten Opfers, selber Ermittlungen anstellt und dadurch selber in höchste Gefahr gerät.

Das Debüt von Saskia Berwein finde ich sehr gelungen. Sie zeichnet sehr realistische Charaktere, die nicht überspitzt wirken und die nah an den Leser herankommen. Besonders gut hat mir der Perspektivenwechsel gefallen, der sich Kapitel für Kapitel vollzogen hat.

Die Charaktere, die Saskia Berwein sehr unterschiedlich gestaltet, machen die Spannung diese Romans aus. Jennifer Leitner, die Komissarin, die den "Künstler" unbedingt fassen will, ist eine Frau voller Gegensätze. Beruflich bekommt sie soweit alles auf die Reihe, aber die zwischenmenschlischen Beziehungen bleiben bei ihr einfach auf der Strecke. Sie ist sehr authentisch und das gefiel mir an ihr.
Oliver Grohmann hingegen ist für mich noch etwas im Dunkeln geblieben, was eigentlich schade ist, weil über ihn hätte ich gerne mehr erfahren. Er scheint sich für Jennifer zu interessieren, ist aber nicht der steife Typ aus dem Büro, der nur etwas sagt, aber es dann nicht macht. Er scheint einen starker Charakter zu besitzen und ich hoffe, man erfährt im nächsten Buch etwas mehr über ihn.
Charlotte, die in diesem Band eine Rolle spielt, als Tochter eines der Opfer, fand ich wahnsinnig interessant. Auf der einen Seite ist sie eine Studentin, die scheinbar kein großes Interesse an ihrem Studium hat, aber auf der anderen Seite ist sie jemand, der sich heimlich in die Bücherei der Privatuni der Stadt schleicht. Sie war im Charakter sehr vielfältig, aber gerade das fand ich gut. Sie bildet so den interessanten Kontrast zu Jennifer und Oliver.
Der Täter, von dem man in einem Großteil des Romans nicht viel erfährt, fällt zwar etwas in das typische "Täterklischee", aber trotzdem fand ich das nicht schlimm, weil die Geschichte so gut verpackt war, dass mich das am Ende gar nicht störte, obwohl er doch etwas im Dunkeln bleibt.

Obwohl die Morde äußerst brutal sind, wird der Täter nicht in Aktion beschrieben, also gibt es keinen Momente, in dem man durch die Augen des Täters sieht. Somit können auch Leser, die etwas schwächere Nerven haben, dieses Buch unbesorgt zur Hand nehmen, denn es wird nicht wirklich blutig oder brutal. Es gibt keine Kapitel oder eine Sequenzen aus der Sicht des Mörders, also vielleicht einfach mit diesem Buch mal in das Genre reinschnuppern, es lohnt sich wirklich.

Der Thiller hat mich von der ersten Seite in den Bahn gezogen und ich konnte mich nur schwer von ihm trennen, weil die Spannung gerade zum Ende hin so sehr zunahm, dass ich die letzten Kapitel wirklich in einem Rutsch lesen musst. Der Stil von Saskia Berwein fesselt einfach und das ist eine Art des Lesen, die ich sehr mag, weil ich möchte gerne komplett in die Geschichte eintauchen.

Fazit:
Ein spannender Thiller, der von Anfang an fesselt. Er zeigt einfach, dass Thiller nicht komplett blutig sein muss um ein guter Thiller zu sein und die Spannung hoch zu halten.

Veröffentlicht am 24.03.2017

Eine tolle Lovestory...

If you stay – Füreinander bestimmt
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Zunächst mal fiel mir das Cover ins Auge. Es hat eine tolle Aufmachung und hat mir deswegen sehr gut gefallen. Die Frau auf dm Cover könnte Mila sein und der Mann Pax, das fand ich schön gemacht und sehr ...

Zunächst mal fiel mir das Cover ins Auge. Es hat eine tolle Aufmachung und hat mir deswegen sehr gut gefallen. Die Frau auf dm Cover könnte Mila sein und der Mann Pax, das fand ich schön gemacht und sehr durchdacht.

Von der Beschreibung her dachte ich an eine etwas stereotypische Story, die so ziemlich alle Klischees bedient. Wenn man sich Mila, die verantwortungsbewusste, aber zurückhaltende Künstlerin und Pax, den tätowierten Bad-Boy mit Drogenproblem, ansieht, dann kommt man unweigerlich zu dieser Einschätzung, aber die Geschichte ist mehr als nur eine Lovestory.

Dass dieses Gschichte anderes ist, also man zunächst denkt, das stellt man schon auf den ersten Seiten fest. Mila ist Künstlerin, die die Nacht liebt und auf einer ihrer Nachtspaziergänge findet sie Pax in seinem Auto, der gerade etwas zu viel Tabletten und Alkohol intus hat und beinahe gestorben wäre. Mila geht Pax aber nicht mehr aus dem Kopf und so besucht sie ihn im Krankenhaus und so beginnt sich das Karussell zwischen den beiden zu drehen und kann nicht mehr aufgehalten werde.

Besonders schön finde ich, dass die Geschichte immer wieder in ihrer Sichtweise zwischen Mila und Pax wechselt, weil man so beide Charaktere sehr gut kennenlernen kann und verstehe, was in den Charakteren vorgeht.
Mila ist eine sehr senible junge Frau, die immer versucht, das Beste im Menschen zu sehen und sich auch mit ihrer ereignisreichen Vergangenheit abgefunden hat.
Pax dagegen lässt zunächst keine Gefühle zu, er will nicht wissen, was war und möchte einfach nur das Leben genießen. Allerdings qäulen ihn Träume, auf die er sich keinen Reim machen kann, die ihn aber sehr belasten. Erst Milas Rückhalt bringt in dazu, sich diesen Träumen zu stellen und ein schreckliches Geheimnis zu enthüllen.

Der Schreibstil von Courtny Cole ist etwas besonderes, er hat etwas sehr fließendes, aber fesselt gleichzeit. Es fiel mir wirklich schwer, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Allerdings fand ich die Übersetzung nicht so besonders, weil die Übersetzerin Rebecca Lindholm scheinbar das Wort "kann" nicht mag und es immer mit vermag übersetzt, was mich beim Lesen etwas störte.
Dieses kleine Problem in der Übersetzung tut aber der Intensität der Geschichte keinen Abbruch.

Fazit:
Eine Lovestory, die zunächst klischeehaft anmutet, es aber gar nicht ist, sondern ein tiefgründiger Roman über die Kraft der Liebe. Er zeigt, dass Liebe es schaffen kann, sich zu verändern, wenn man nur etwas will. Beide Protagonisten sind von der Vergangenheit gezeichnet und sie wirft ihr Schatten auf die Liebesgeschichte zwischen Mila und Pax.

Veröffentlicht am 24.03.2017

Eine klare Empfehlung...

Das eiskalte Paradies
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Wieder mal ein Buch von Jana Frey, ich libee ihre Bücher ja total.
Jana Frey hat auch wieder die "echte" Hannah getroffen und ihre Geschichte in diesem Buch verarbeitet.

Hannah wächste eigentlich völlig ...

Wieder mal ein Buch von Jana Frey, ich libee ihre Bücher ja total.
Jana Frey hat auch wieder die "echte" Hannah getroffen und ihre Geschichte in diesem Buch verarbeitet.

Hannah wächste eigentlich völlig normal auf, bis zu dem Tag, als ihre Mutter am Nordring tödlich verunglückt. Der Vater, der restlos überfordert ist, bekommt nichts auf die Reieh und dann tritt Rita in ihr Leben, die wieder etwas Ordnung in den Alltag bringt. Aber Rita ist anderes, aber das stört Hannah ist, weil sie sie sehr mag. Erst als Hannah in die Pubertät kommt und sich gegen die Regeln der Zeugen aufzulehnen beginnt, beginnen die Probleme und Hannahs Leben gerät in einen Strudel, er unaufhaltsam scheint.

Das Buch rüttelt sehr auf, weil es zeigt, wie schwer es sein kann, wenn man gegen die Regeln der Zeugen Jehovas zu rebellieren beginnt und wie sich die Gemeinschaft dann gegen einen stellen kann.
Es zeigt auf eindrucksvolle Weise, dass auch Gewalt für die Anhänger kein Problem darstellt, um den "Dämon" wieder auszutreiben.

Dadurch, dass Jana Frey die Ich-Perspektive verwendet, kann man auch die Gefühle von Hannah sehr gut reflektieren und sieht, dass sie eigentlich nur einen Weg zwischen ihrem Glauben und der "Aussenwelt" zu finden versucht.

Diese Buch ist wieder wirklich gut für den Deutsch-Unterricht, aber vielleicht würde er sich sogar für Ethik eignen, weil man wirklich gute Einblicke in das Leben "hinter den Mauern" der Zeugen Jehovas bekommt.

Fazit:
Ein Buch über Glauben oder eher einer Glaubensgemeinschaft, die durch strenge Regeln auffällt und das zeigt, wie gefährlich es sein kann, wenn man da so einfach reinrutscht und dann wieder heraus kommen will.
Eine Buchempfehlung für junge Leute, auch auch für den Deutsch- oder Ethikunterricht.

Veröffentlicht am 24.03.2017

Ein bewegendes Jungendbuch...

Was ich dich träumen lasse
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Elena und Rico sind ein Paar und über beide Ohren ineinander verliebt.
Eigentlich ist damit alles gut, aber dann passiert das, was man nicht erwartet.
Rico erleidet vor den Augen Elenas einen Autounfall ...

Elena und Rico sind ein Paar und über beide Ohren ineinander verliebt.
Eigentlich ist damit alles gut, aber dann passiert das, was man nicht erwartet.
Rico erleidet vor den Augen Elenas einen Autounfall und fällt ins Koma.
Elena kann es kaum fassen, aber sie versucht, alles zu tun, damit Rico bald wieder aufwacht.
Bei der Suche nach solchen Dingen findet sie auf die Liste von 10 Dingen, die Rico gerne noch machen wollte, bevor er stirbt und das möchte Elena nun für ihn machen...

Eine Liebesgeschichte, die mich wahnsinnig bewegt hat, weil sie einfach authentisch war. Sie war nicht überspitzt oder unglaubwürdig, sie passt mitten ins Leben und das macht sie wahrscheinlich so besonders. Der Leser leidet wahnsinnig mit Elena, weil sie sich wirklich bemüht, aber es keine sichtbaren Erfolge bei Rico erzielt.

Ich möchte Elena sehr, sie ist auf der einen Seite wahnsinnig stark, weil sie nichts unversucht lässt, damit es Rico besser geht. Aber auf der anderen Seite ist sie wirklich emotional und ringt immer wieder mit ihren Gefühlen. Elena will nur das Beste für Rico, auch wenn das bedeutet, dass sie sich selber überwinden muss.
Rico ist anders als Elena, er ist der Liebling von allen, daher verwundert es vielleicht etwas, dass er und Elena ein Paar sind, aber vielleicht machen ihre Unterschiede gerade den Reiz für beide aus.
Ihr Beziehung ist etwas besonders, das merkt man schon innerhalb der ersten Seiten.
Sie lieben sich einfach, auch wenn es nach aussen hin so wirkt, als würden sie nicht zueinander passen.

Franzsika Moll nimmt das Thema rund um das Koma und auch die damit einhergehenden Veränderungen im Leben der Angehörigen sehr gefühlvoll auf. Ich weiss nicht, ob sie das aus der persönlichen Erfahrung zieht, aber ich kann sehr gut nachvollziehen, was sie meint und auch schreibt sie es genauso, wie ich es gedacht oder gefühlt habe. Das hat mich tief bewegt, weil es zeigt, dass Menschen in ähnlichen Situationen gleich handeln. Vielleicht ist es gerade das an dem Buch, was es für mich so lesenswert macht.
Der Leser erlebt das Geschehen durch die Augen von Elena, sie ist in der Geschichte die Ich-Erzählerin.
Die Erzählweise von Franzsika Moll hat mir gut gefallen, weil es immer wieder Erinnerungsfetzen in den Gedanken von Elena gibt und man so einen guten Eindruck von der Beziehung zwischen Elena und Rico bekommt. Das Buch bginnt praktisch in diesem Moment, der Leser wird praktisch in einen Situation gestellt, in der alles noch in Ordnung ist und erlebt praktisch den Unfall und Elenas Gedanken hautnah mit.

Ein Detail sollte nicht unerwähnt bleiben: Die Musik, die Franziska Moll durch die Band Jupiter Jones einfließen lässt, passt wahnsinnig gut zu diesem Buch. Die Songtexte von Jupiter Jones sind melancholisch und rau, passen aber dadurch perfekt zu dem Buch.

Fazit:
Ein bewegendes Buch über das Leben, bei dem die Handlung so mitten aus dem Leben gegriffen ist, dass man das Gefühl hat, das es jederzeit in seinem eigenen Umfeld passieren könnte.
Ein Jugendbuch, das die Themen Krankheit und die damit verbundenen Veränderungen sehr gut einfängt und widerspiegelt, dass man das gleiche Gefühlschaos wie Elena erlebt.