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Veröffentlicht am 26.08.2023

Wenn der Tod dir persönlich begegnet kann das alles verändern

Laura und der Tod
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Tim ist Bestatter von Beruf – aber eigentlich hat er eine andere Berufung. Er ist nämlich der Tod. Nein, nicht DER Tod, denn es gibt mehrere, aber er ist einer von ihnen. Und dabei ist er noch ein sehr ...

Tim ist Bestatter von Beruf – aber eigentlich hat er eine andere Berufung. Er ist nämlich der Tod. Nein, nicht DER Tod, denn es gibt mehrere, aber er ist einer von ihnen. Und dabei ist er noch ein sehr netter und sympathischer Genosse seines Faches, denn er sucht die Menschen auf, kurz bevor er sie in den Tod begleitet.
Und so begegnet er Laura. Was zunächst nur ein Name auf einer Liste seiner nächsten Kunden erschien, wird auf einmal ein Mensch aus Fleisch und Blut. Und Laura ist so ganz anders, als er es gewohnt war. Dann merkt er, wie sie ihm nicht mehr aus dem Kopf geht und auf einmal hat er Probleme seinen Job zu erledigen.
In diesem Buch begegnen wir verschiedenen Menschen und dürfen ein bisschen Mäuschen spielen und einen kurzen Einblick in ihr Leben nehmen. Menschen, denen Tim die Botschaft überbringt, dass das ihr letzter Tag sei. Und ob es dann tatsächlich ihr letzter Tag auf Erden ist, werdet ihr selbst herausfinden müssen.
Auf jeden Fall ist das ein wunderschönes Buch über das Leben und die damit verbundenen Chancen. Aber eben auch über den Tod. Ein Thema, welches gerne ausgeklammert wird. Aber er gehört nun einmal zum Leben. Es gibt niemanden, der um ihn herumkommt.
Ein wundervolles Buch, welches den Leser dazu anregt, über sich selbst nachzudenken. Ist es das Leben, was ich leben möchte? Wäre ich bereit, wenn der Tod sich mir ankündigen würde?
Und eine tolle Geschichte über die Liebe, die den Tod überdauert. Eine klare Leseempfehlung. Ich war etwas traurig, als es fertiggelesen war. Denn der Wechsel zwischen den Lebensgeschichten und der rote Faden von Laura und Tim haben mich sehr begeistert

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Veröffentlicht am 07.08.2023

Ein herrlicher Wohlfühlroman mit einer gehörigen Portion Spannung

Die traumhafte Konditorei im Löwensteg
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Nova ist ausgebildete Konditorin und arbeitslos. Zu Ausbildungszwecken hatte sie ihre Heimat verlassen und muss sich nun neu sortieren. Auch die Beziehung zu ihrem Freund ging in die Brüche, sodass sie ...

Nova ist ausgebildete Konditorin und arbeitslos. Zu Ausbildungszwecken hatte sie ihre Heimat verlassen und muss sich nun neu sortieren. Auch die Beziehung zu ihrem Freund ging in die Brüche, sodass sie nun ganz allein dasteht.
Aber da ist ja noch ihre Tante Agnes, die eine eigene Konditorei ihr Eigen nennt. Und Nova hofft, dass sie bei ihr arbeiten kann, aber es kommt noch besser: Agnes will das Land verlassen und Nova schon jetzt das Geschäft überschreiben. Wird sie dieser Herausforderung gewachsen sein?
Aber mit ein paar guten Freunden im Hintergrund und dem festen Willen, es anzupacken, sagt sie dieses großartige Angebot zu und ist nun Chefin und Eigentümerin. Alles könnte gut laufen, wenn da nicht dieses alte Familiengeheimrezept wäre, in welches sie Agnes vor ihrer Abreise noch einweiht.
Ein herrlicher Roman voller Herzenswärme und voller liebevoller Charaktere. Man muss sie einfach in sein Herz schließen. Obwohl es auch Übeltäter gibt, welche, die dem Ganzen aber eine gewisse Prise Spannung bescheren.
Denn kurz nach Geschäftsübergabe stellen sich ihr Hindernisse in den Weg, die keiner vorausgesehen hat. Aber Nova wäre nicht die taffe junge Frau, wenn sie nicht die Ärmel hochkrempeln würde und sich den geboten Herausforderungen stellen würde.
Es hat mir großen Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen und ich konnte alles um mich herum vergessen und habe mit Nova mitgefiebert und mitgehofft. Eine ganz klare Leseempfehlung, denn es macht Mut, die Steine, die einem in den Weg gelegt werden zu besteigen und die Aussicht zu genießen.

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Veröffentlicht am 05.08.2023

Tagebuch eines missbrauchten Kindes

Die Ungewollte
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Dies ist ein erschütternder Einblick in das Leben einer Frau, die in ihrer Kindheit missbraucht wurde. Über 6 Jahre hat sie Texte verfasst, die von einem Schicksal zeugen, dass man niemandem wünscht. Schonungslos ...

Dies ist ein erschütternder Einblick in das Leben einer Frau, die in ihrer Kindheit missbraucht wurde. Über 6 Jahre hat sie Texte verfasst, die von einem Schicksal zeugen, dass man niemandem wünscht. Schonungslos berichtet sie über Selbstverletzendes Verhalten und über ihren Kampf mit der Magersucht.
Ein Zeugnis eines Menschen, der sein Sterben in Kauf nimmt und doch immer wieder die Kraft findet, um sich dem Leben zu stellen.
Auseinandersetzungen, mit Klinikaufenthalten und mit Zwangsernährung, mit dem Horror des sich wiegen Müssens und die damit verknüpften Erleichterungen, wenn die Waage das richtig Gewicht zeigt.
Mich haben diese Tagebucheinträge sehr betroffen gemacht. Zeigen sie doch mehr, als ein geschriebener Roman, wie existenziell der Kampf mit der Vergangenheit ist und wie sehr ein Mensch durch den Missbrauch zerstört wird.
Ein mutiger Schritt, mit diesen sehr persönlichen Einträgen an die Öffentlichkeit zu gehen und anderen Betroffenen zu zeigen, dass es ein steiniger Weg ist, aber dass es Hoffnung gibt. Dass man nicht allein ist, mit all seinen Gefühlen und Bedürfnissen.
Ein Einblick in die Zeiten des Überlebenskampfes und einen Ausblick, dass es sich lohnt.
Wer selbst betroffen ist, vor allem von Selbstverletzung und Magersucht, sollte beim Lesen gut auf sich aufpassen, aber ich denke immer, dass es schon hilfreich sein kann, wenn man erfährt, dass man nicht allein ist.
Meine große Hochachtung für die Herausgabe dieser Texte und der Autorin alles erdenklich Gute für ihre Zukunft.

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Veröffentlicht am 31.07.2023

Ein spannender Kriminalfall mit viel Lokalkolorit

Erbarmungslos ahnungslos
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Christine Boller startet frohgemut in ihr Rentnerdasein, als sie eine Einladung von der Tante ihres verstorbenen Mannes erhält. Karla möchte ihren 95 Geburtstag gebührend feiern und lädt Christine samt ...

Christine Boller startet frohgemut in ihr Rentnerdasein, als sie eine Einladung von der Tante ihres verstorbenen Mannes erhält. Karla möchte ihren 95 Geburtstag gebührend feiern und lädt Christine samt ihren Kindern ein, diesen besonderen Tag mit ihr im hohen Norden zu verbringen.
Was sich zunächst wie ein harmonisches Familienzusammentreffen liest, entpuppt sich bald zu einem rasanten Kriminalfall. Angesiedelt in Mittelhessen, wo Christine und auch ihre Kinder heimisch geworden sind, aber auch im hohen Norden, wo sich der Rest der Familie befindet. Wenn man sich dort jeweils auskennt, sind diese kleinen Beschreibungen sehr realistisch und man fühlt sich gleich verbunden.
Christine reist auf jeden Fall zu besagter Feier mit ihrer Tochter an, die kurz darauf spurlos verschwindet. Da sie aber Journalistin ist und recht eigensinnig und alleinstehen ist, ist es zunächst nicht ganz so abwegig, dass sie eventuell einer neuen Spur gefolgt ist. Dass sie sich in höchster Gefahr befindet, ahnt zu diesem Zeitpunkt noch niemand.
So ganz nebenbei erfährt man allerhand von der Familiengeschichte und von den schwarzen Schafen darunter. Auch Karla, die ihr Leben so langsam schwinden sieht, fühlt sich gemüßigt, sich noch das Gewissen zu erleichtern.
Eine rasante Geschichte, mit Hand und Fuß. Eine, die den Leser in Atem hält und dabei doch so vollkommen ohne schauriges Blutvergießen auskommt. Ach ja, eine Leiche gibt es auch und alles klärt sich am Ende schlüssig auf.
Ich habe mich wunderbar unterhalten gefühlt und habe auch die christlichen Überzeugungen der Autorin gut lesen können, obwohl ich selbst mit dem Glauben so meine Probleme habe. Aber sie sind schlüssig und nicht belehrend eingestreut und tun der Geschichte an sich keinen Zwang an.
Eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 22.07.2023

Ein Roman über verpasste Chancen und die eine, große Liebe

Nur ein einziger Tanz
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Was für ein Buch. Der Klappentext hatte mich schon angesprochen und ich bin nach der Lektüre nun restlos begeistert.
Die Autorin greift eine authentische Begebenheit auf und verarbeitet sie in einer zauberhaften ...

Was für ein Buch. Der Klappentext hatte mich schon angesprochen und ich bin nach der Lektüre nun restlos begeistert.
Die Autorin greift eine authentische Begebenheit auf und verarbeitet sie in einer zauberhaften Geschichte rund um die große, vielleicht einzige Liebe des Lebens.
Rike bekommt nach dem Tod ihrer Mutter einen rätselhaften Brief aus Amsterdam. Und da ihre derzeitige Beziehung mal als auf Eis liegt, packt sie kurzerhand ihre Sachen und reist zu dem Absender.
Sie trifft auf einen alten Herrn, von dem sie eine Geschichte erfährt, die nicht nur das Leben ihrer Mutter in einem ganz anderen Licht erscheinen lässt, nein, vielmehr noch, sie muss sich auch ihrer eigenen Vergangenheit stellen.
Es ist eine zauberhafte Geschichte, um die Aussöhnung mit seiner Geschichte, um Freundschaft, Liebe – und alles in einem wundervollen Stil geschrieben. Man lacht mit den Protagonisten, man weint mit ihnen, hofft und bangt. Und am Ende kommt es doch nochmal anders, als man dachte.
Ein feinfühliger Roman über die eine große Liebe, über verpasste Chancen, über Sehnsucht und der Konsequenz mit seinen getroffenen Entscheidungen leben zu lernen. Ein Buch voller Hoffnung, voller Witz und Charme, voller toller Begegnungen und auch ein bisschen von niederländischem Lebensgefühl. Von Entwurzelung und davon, trotz allem, seine Chancen genutzt zu haben.
Ich habe es geliebt mich mitreißen zu lassen, einzutauchen in die Geschichte von RIke und habe die Beteiligten in mein Herz geschlossen. Es macht Mut, sich den Geistern der Vergangenheit zu stellen, dafür hat die Autorin wunderbare Bilder gefunden.
Eine klare Leseempfehlung, verknüpft mit dem Wunsch, dass diese Geschichte viele Menschen lesen und sich berühren lassen, von der Geschichte an sich und von der Kraft und Stärke von Rike.

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