Selbstorganisiertes Lernen ist nicht neu und wenn ich mich an meine Schulzeit zurückerinnere, dann hätte ich gerne einen digitalen Lernbegleiter gehabt. Nun leben wir in einer Zeit, in der wir auf die künstliche Intelligenz zurückgreifen können. Persönlich war ich zunächst eher misstrauisch, denn KI ist auch fehleranfällig. In einem Selbstversuch habe ich dies einmal ausgetestet und war erschrocken, wie viel am Ende nicht richtig gewesen ist. Daher erhoffte ich mir von diesem Buch die Möglichkeiten, generative KI besser zu verstehen und natürlich auch anwenden zu können.
Das Vorwort ist ein spannender Einstieg in die Thematik des Lernens. Die Autoren stellen dabei nicht die Technik in den Vordergrund, sondern uns Menschen. Das ist meiner Meinung nach genau der richtige Ansatz, denn ich eigne mir Wissen zum Beispiel in einem Austausch besser an, als wenn ich stumpf auswendig lerne oder gar die Themengebiete recherchiere, ohne wirklich zu verstehen, worum es geht. Doch wie kann ich Künstliche Intelligenz so einsetzen, dass sie für mich zu einem klugen Mentor wird, der mir beim Einprägen von Wissen echten Mehrwert bietet und mich dadurch motiviert?
Die Autoren zeigen auf verständliche Weise, wie modernes Lernen für mich wahr werden kann. Dazu haben sie neun starke Themen herausgearbeitet, auf die sie übersichtlich und strukturiert eingehen.
Gleich das erste Kapitel „Prompting – Deine neue Lernkompetenz“ brennt mir schon länger unter den Fingernägeln. Wie funktioniert denn nun das Schreiben von Anweisungen und Fragen an KI-Systeme, sodass ich auch vernünftige Daten zurückerhalte? Darauf geht das Kapitel verständlich und nachvollziehbar ein. Bereits jetzt hat das Buch für mich einen Mehrwert, denn beim Prompting habe ich so ziemlich alles falsch gemacht, was möglich ist. Interessant finde ich das Schaubild, aber auch den Exkurs über die menschliche Kreativität.
Mir wird in diesem Kapitel nicht nur erklärt, wie ich einen vernünftigen Prompt schreiben kann, sondern ich bekomme viele Hilfestellungen und die Möglichkeit, es direkt selber auszuprobieren.
Besonders hilfreich sind die Promptideen im Anhang. Den „Pratice Simulator“ und den „wöchentlichen Lernplan“ haben sowohl der Lesejunior als auch ich genutzt. Der Lesejunior als Vorbereitung für seine Klassenarbeiten und ich für mein berufliches Thema.
Meiner Meinung nach können sowohl Lernende ab Klasse 9 und Berufstätige von Selbstorganisiertes Lernen mit generativer KI: Neue dialogische Lernwelten im beruflichen Kontext profitieren, wenn sie KI sinnvoll im Alltag nutzen möchten. Da mein Vorwissen über das Schreiben guter Prompts wirklich schlecht war, habe ich hier durch die verständliche Aufbereitung des Themas einiges dazu lernen können.
Der Aufbau von Selbstorganisiertes Lernen mit generativer KI: Neue dialogische Lernwelten im beruflichen Kontext erinnert mich an die Schulbegleithefte vom Lesejunior. In jedem Kapitel finden sich Schaubilder, übersichtliche Tabellen, Zusammenfassungen der vorher gelesenen Inhalte, Hinweise zur erfolgreichen Umsetzung und Vorschläge zur Erstellung passender Prompts und die Ergebnisse, die damit erzielt werden können. So ist Selbstorganisiertes Lernen mit generativer KI: Neue dialogische Lernwelten im beruflichen Kontext auch nach dem Lesen ein nützliches Nachschlagewerk.
Das dritte Kapitel „Lernmythen – Welche Irrtümer behindern dein Lernen“ ist besonders für den Lesejunior interessant. Seine aktuelle Taktik, das Lernen kurzfristig auf Prüfungen auszurichten, ist nicht sonderlich erfolgreich. Daher erweitert dieses Kapitel auf eine spannende und sachliche Art den Blickwinkel zu langfristigeren Ansätzen. Dabei liefert es Ausgangspunkte, wie das eigene Lernen erfolgreicher und dementsprechend nachhaltiger strukturiert und aufgebaut werden kann.
Der Schreibstil ist sachlich und motivierend zu gleich. Durch die vielen Beispiele wird der Text verständlich und nachvollziehbar. Für uns als Einsteiger also genau die richtige Möglichkeit, um in diese komplexe Thematik einzutauchen. Meine Skepsis gegenüber KI hat sich deutlich abgebaut, sodass ich gern im beruflichen Kontext darauf zurückgreife.
Selbstorganisiertes Lernen mit generativer KI: Neue dialogische Lernwelten im beruflichen Kontext ist durchdacht und bietet eine Menge Denkanstöße. Da wir uns bisher kaum mit Lernmethoden in Zusammenarbeit mit KI beschäftigt haben, ist das Werk für uns von großem Nutzen. Ich könnte mir vorstellen, dass jene, die sich damit im Vorfeld eingehender damit auseinandergesetzt haben, hier weniger praktischen Mehrwert finden werden.
Ich jedoch stelle nach dem Lesen und Ausprobieren fest, dass Selbstorganisiertes Lernen mit generativer KI: Neue dialogische Lernwelten im beruflichen Kontext Mut zum eigenverantwortlichen Lernen im Zusammenspiel mit KI macht.
Lernen ist ein kreativer Prozess und lebt vom Dialog. Und genau da setzt dieses Sachbuch an und nimmt Neulinge wie mich sehr gut an die Hand.
Fazit:
Ein interessantes und verständliches Sachbuch über die Zukunft des Lernens, bei dem KI als Sparringpartner den eigenen Lernweg unterstützt und verbessern kann.