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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.12.2025

Weihnachtlichen Geschichten mit der perfekte Länge für die stressige Vorweihnachtszeit

Meet Me Under the Mistletoe
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Wie schön kann bitte ein Buch sein? Ich bin total verliebt in das stimmungsvolle Cover und den dazu passenden Farbschnitt von Meet Me Under the Mistletoe. Die goldenen Elemente glitzern so schön, besonders ...

Wie schön kann bitte ein Buch sein? Ich bin total verliebt in das stimmungsvolle Cover und den dazu passenden Farbschnitt von Meet Me Under the Mistletoe. Die goldenen Elemente glitzern so schön, besonders wenn die Wintersonne auf sie fällt. Alleine schon optisch ist das Buch ein Highlight. Auch das Innenlayout ist stimmungsvoll und absolut passend zum Cover.
Die Geschichten sind durchnummeriert und beginnen jeweils auf der rechten Buchseite, sodass ein versehentliches Spionieren auf das nächste „Türchen“ ausgeschlossen ist. Das „Kalendertürchen“ verrät den Autorennamen und den Titel und wird genauso eingerahmt, wie Meet Me Under the Mistletoe auf dem Cover. Auf der darauffolgenden Seite ist leichter Schneefall zu sehen und im unteren Teil gibt es ein paar interessante Informationen zur jeweiligen Schreibperson. Bevor die Geschichte dann startet, bestaune ich die schöne Illustration eines weihnachtlichen Gestecks. In Schwarz-weiß sind traditionelle Weihnachtselemente wie Tannenzweige, Tannenzapfen und Stechpalmenblätter zu sehen. Sie stimmen mich perfekt ein.

Jeder der vierundzwanzig weihnachtlichen Geschichten haben die perfekte Länge für die stressige Vorweihnachtszeit. Ich verliere mich fast augenblicklich in diesen winterlich-romantischen Stories, die mich amüsieren, zum Schmelzen und zum Träumen einladen. Die Lektüren sind lockerleicht und meistens fliege ich nur so durch die einzelnen Geschichten. Die Mischung aus New Adult Romance und Romantasy ist gelungen. Hier geht nichts über einen Kuss hinaus, alles bleibt gesittet, aber mit Herzklopfen und fantastischen winterlichen Settings. Ich liebe dieses Adventskalenderbuch und kann es jedem ans Herz legen, der sich einfach für ein paar Minuten am Tag fallen lassen und etwas Romantisches lesen möchte.
Als Bonus erwartet mich noch eine fünfundzwanzigste Geschichte. Sie spielt zu Silvester und ist ein toller Abschluss.

Extra-Tipp:
Und wer jetzt Lust auf echte Dates hat, findet auf den Innenseiten der Buchdeckel fünfundzwanzig Ideen wie es romantisch werden kann. Ich finde diese Idee richtig süß und kann euch diesen Adventskalender nur wärmstens empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.12.2025

Ein interessantes und verständliches Sachbuch über KI als Sparringpartner

Selbstorganisiertes Lernen mit generativer KI
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Selbstorganisiertes Lernen ist nicht neu und wenn ich mich an meine Schulzeit zurückerinnere, dann hätte ich gerne einen digitalen Lernbegleiter gehabt. Nun leben wir in einer Zeit, in der wir auf die ...

Selbstorganisiertes Lernen ist nicht neu und wenn ich mich an meine Schulzeit zurückerinnere, dann hätte ich gerne einen digitalen Lernbegleiter gehabt. Nun leben wir in einer Zeit, in der wir auf die künstliche Intelligenz zurückgreifen können. Persönlich war ich zunächst eher misstrauisch, denn KI ist auch fehleranfällig. In einem Selbstversuch habe ich dies einmal ausgetestet und war erschrocken, wie viel am Ende nicht richtig gewesen ist. Daher erhoffte ich mir von diesem Buch die Möglichkeiten, generative KI besser zu verstehen und natürlich auch anwenden zu können.

Das Vorwort ist ein spannender Einstieg in die Thematik des Lernens. Die Autoren stellen dabei nicht die Technik in den Vordergrund, sondern uns Menschen. Das ist meiner Meinung nach genau der richtige Ansatz, denn ich eigne mir Wissen zum Beispiel in einem Austausch besser an, als wenn ich stumpf auswendig lerne oder gar die Themengebiete recherchiere, ohne wirklich zu verstehen, worum es geht. Doch wie kann ich Künstliche Intelligenz so einsetzen, dass sie für mich zu einem klugen Mentor wird, der mir beim Einprägen von Wissen echten Mehrwert bietet und mich dadurch motiviert?

Die Autoren zeigen auf verständliche Weise, wie modernes Lernen für mich wahr werden kann. Dazu haben sie neun starke Themen herausgearbeitet, auf die sie übersichtlich und strukturiert eingehen.
Gleich das erste Kapitel „Prompting – Deine neue Lernkompetenz“ brennt mir schon länger unter den Fingernägeln. Wie funktioniert denn nun das Schreiben von Anweisungen und Fragen an KI-Systeme, sodass ich auch vernünftige Daten zurückerhalte? Darauf geht das Kapitel verständlich und nachvollziehbar ein. Bereits jetzt hat das Buch für mich einen Mehrwert, denn beim Prompting habe ich so ziemlich alles falsch gemacht, was möglich ist. Interessant finde ich das Schaubild, aber auch den Exkurs über die menschliche Kreativität.
Mir wird in diesem Kapitel nicht nur erklärt, wie ich einen vernünftigen Prompt schreiben kann, sondern ich bekomme viele Hilfestellungen und die Möglichkeit, es direkt selber auszuprobieren.

Besonders hilfreich sind die Promptideen im Anhang. Den „Pratice Simulator“ und den „wöchentlichen Lernplan“ haben sowohl der Lesejunior als auch ich genutzt. Der Lesejunior als Vorbereitung für seine Klassenarbeiten und ich für mein berufliches Thema.
Meiner Meinung nach können sowohl Lernende ab Klasse 9 und Berufstätige von Selbstorganisiertes Lernen mit generativer KI: Neue dialogische Lernwelten im beruflichen Kontext profitieren, wenn sie KI sinnvoll im Alltag nutzen möchten. Da mein Vorwissen über das Schreiben guter Prompts wirklich schlecht war, habe ich hier durch die verständliche Aufbereitung des Themas einiges dazu lernen können.

Der Aufbau von Selbstorganisiertes Lernen mit generativer KI: Neue dialogische Lernwelten im beruflichen Kontext erinnert mich an die Schulbegleithefte vom Lesejunior. In jedem Kapitel finden sich Schaubilder, übersichtliche Tabellen, Zusammenfassungen der vorher gelesenen Inhalte, Hinweise zur erfolgreichen Umsetzung und Vorschläge zur Erstellung passender Prompts und die Ergebnisse, die damit erzielt werden können. So ist Selbstorganisiertes Lernen mit generativer KI: Neue dialogische Lernwelten im beruflichen Kontext auch nach dem Lesen ein nützliches Nachschlagewerk.

Das dritte Kapitel „Lernmythen – Welche Irrtümer behindern dein Lernen“ ist besonders für den Lesejunior interessant. Seine aktuelle Taktik, das Lernen kurzfristig auf Prüfungen auszurichten, ist nicht sonderlich erfolgreich. Daher erweitert dieses Kapitel auf eine spannende und sachliche Art den Blickwinkel zu langfristigeren Ansätzen. Dabei liefert es Ausgangspunkte, wie das eigene Lernen erfolgreicher und dementsprechend nachhaltiger strukturiert und aufgebaut werden kann.

Der Schreibstil ist sachlich und motivierend zu gleich. Durch die vielen Beispiele wird der Text verständlich und nachvollziehbar. Für uns als Einsteiger also genau die richtige Möglichkeit, um in diese komplexe Thematik einzutauchen. Meine Skepsis gegenüber KI hat sich deutlich abgebaut, sodass ich gern im beruflichen Kontext darauf zurückgreife.

Selbstorganisiertes Lernen mit generativer KI: Neue dialogische Lernwelten im beruflichen Kontext ist durchdacht und bietet eine Menge Denkanstöße. Da wir uns bisher kaum mit Lernmethoden in Zusammenarbeit mit KI beschäftigt haben, ist das Werk für uns von großem Nutzen. Ich könnte mir vorstellen, dass jene, die sich damit im Vorfeld eingehender damit auseinandergesetzt haben, hier weniger praktischen Mehrwert finden werden.
Ich jedoch stelle nach dem Lesen und Ausprobieren fest, dass Selbstorganisiertes Lernen mit generativer KI: Neue dialogische Lernwelten im beruflichen Kontext Mut zum eigenverantwortlichen Lernen im Zusammenspiel mit KI macht.
Lernen ist ein kreativer Prozess und lebt vom Dialog. Und genau da setzt dieses Sachbuch an und nimmt Neulinge wie mich sehr gut an die Hand.

Fazit:
Ein interessantes und verständliches Sachbuch über die Zukunft des Lernens, bei dem KI als Sparringpartner den eigenen Lernweg unterstützt und verbessern kann.

Veröffentlicht am 17.11.2025

Herrliche Mischung aus Abenteuer mit mysteriös-gruseligen Ereignissen und humorvoller Erzählweise

Die Geisterhelfer – Blut ist dicker als Friedhofsnebel
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Das Cover fügt sich perfekt in die Reihe der vorherigen Bände ein, verzichtet diesmal jedoch leider auf den Glow-in-the-dark-Effekt. Das finde ich zwar etwas schade, doch bekanntlich zählt vor allem der ...

Das Cover fügt sich perfekt in die Reihe der vorherigen Bände ein, verzichtet diesmal jedoch leider auf den Glow-in-the-dark-Effekt. Das finde ich zwar etwas schade, doch bekanntlich zählt vor allem der Inhalt. Deshalb stürze ich mich mit großer Begeisterung auf das neue Abenteuer der Geisterhelfer.

Zu Beginn werden Die Geisterhelfer kurz vorgestellt, sodass alle, welche die ersten beiden Bände nicht kennen, gleich wissen, wer die Hauptcharaktere sind. Zudem könnt ihr ohne Vorkenntnisse in die Geschichte starten, da jeder Fall in sich abgeschlossen ist. Es ist natürlich viel cooler von Anfang an dabei gewesen zu sein, daher kann ich euch wärmstens empfehlen, bei Band 1 zu beginnen. Aber wie gesagt, dies ist kein Muss.

Dieses Mal haben Die Geisterhelfer Ferien und es geht zu Antonias Tante auf einen Gutshof. Leo Helsing Krüger erzählt aus der Ich-Perspektive, wie es dazu kommt und wer alles mitreist. Da wären er und sein Bruder Valentin, Antonia, seine Geisterhelfer-Freundin und ihr Hund Bauhaus sowie ihre gemeinsamen Freunde Ziggy und Dennis. Der Einstieg ist damit superlocker und schon jetzt habe ich ein Lächeln auf den Lippen. Denn Leos Art, von den Ferien und den damit verbundenen Abenteuern zu berichten, ist einfach herrlich. Sein ironischer Erzählunterton und seine Selbstreflexion amüsieren mich. So wird die Thematik rund um den Tod sowie die entstehenden Geistererscheinungen kindgerecht abgemildert und die Neugier geweckt. Zudem ist Leo ein typischer Junge, der mit Problemen wie familiäre und freundschaftliche Konflikte sowie seinen eigenen Ängsten konfrontiert wird. Das macht Leo nahbar und unglaublich sympathisch. Noch immer hadert er mit seiner Begabung, Geister sehen und hören zu können. Leo ist dadurch zu Beginn ein widerwilliger Vermittler zwischen den Lebenden und den Toten.

So ist es gut, dass Leos Freundin das komplette Gegenteil von ihm ist. Denn sie hat ein Faible für alles Unheimliche und würde liebend gern einen echten Geist sehen können. Zum Glück hat sie Bauhaus an ihrer Seite, denn der Hund kann ebenfalls Geister wahrnehmen und sie sogar manchmal sichtbar machen. Zu dritt sind sie „Die Geisterhelfer“ und ergänzen sich hervorragend. Leo, der ewige Skeptiker und der den Mut erst noch sammeln muss. Und Antonia, die immer voller Tatendrang und dem Bedürfnis zu helfen erfüllt ist.

In Die Geisterhelfer – Blut ist dicker als Friedhofsnebel bekommt auch Leos Bruder Valentin mehr Raum. Er hat keine übernatürlichen Fähigkeiten und ist von seinem kleinen Bruder häufig genervt. Valentins grummelige Art passt super zu seinem Alter.
Das Dennis und Ziggy als Nebenfiguren wieder mit dabei sind, freut mich sehr. Ihre Freundschaft zu Leo und Antonia rundet das Bild gekonnt ab.
Antonias Tante Lia ist dagegen neu und ihre gute Laune ist ansteckend. Zudem ist sie eine typische Künstlerin und hat einen kleinen Hang zur Spiritualität. Sehr zum Leidwesen von Leo und zur Begeisterung von Antonia. So ist natürlich eine Geisterbeschwörung als Ferienaktivität ein Muss.

Tina Blase widmet sich in Die Geisterhelfer – Blut ist dicker als Friedhofsnebel sehr feinfühlig den Themen Freundschaft, Angst, Mut, Tod und Vergänglichkeit. Dabei verbindet sie kindgerecht die Realität mit dem Übernatürlichen ohne Kinder zu verschrecken. Die Geschichte lädt ein mit zu ermitteln und da auch Halloween miteingebaut ist, finden sich sogar kleine Ideen, wie eine schaurig-schöne Deko gebastelt werden könnte.

Die liebevollen Illustrationen von Monika Parciak passen herrlich zu den entsprechenden Szenerien und machen das Lesen gleich noch lebendiger. In schöner Regelmäßigkeit lassen sie sich im Buch finden. Die Zeichnungen sind in Schwarz-weiß gehalten und von unterschiedlicher Größe. Von klein bis hin zu großflächigen Motiven, die sich über eine Doppelseite erstrecken, ist alles dabei.
Es gibt viel zu bestaunen, da Monika Parciak viele verschiedenen Details eingebaut hat.
Besonders gefallen mir die Geistergestalten und die Mimik der Charaktere. Sie verstärken die Atmosphäre und bringen die Emotionen aus dem gelesenen Text noch besser zum Ausdruck. Außerdem schätze ich, dass die Illustrationen den Text auflockern und den jüngeren Lesenden eine Möglichkeit bieten, zwischendurch eine Pause einzulegen.

Der Handlungsaufbau ist klar strukturiert, sodass der Geschichte ganz leicht gefolgt werden kann. Alles wird nachvollziehbar und im Kontext erklärt, ohne dabei an Spannung einzubüßen. Ich persönlich mag die Mischung aus Humor, Action und Abenteuer sehr. Die Kinder entwickeln sich weiter und wachsen an ihren Herausforderungen.
Die Wendungen sind überraschend und lassen mich gespannt auf die Auflösung hinfiebern.
Besonders das Ende finde ich auf allen Ebenen richtig schön umgesetzt. Da bin ich glatt traurig, als ich das Buch zuschlage, denn mir fehlen Die Geisterhelfer schon jetzt.

Fazit:
Die Geisterhelfer – Blut ist dicker als Friedhofsnebel begeistern mich mit der herrlichen Mischung aus Abenteuer mit mysteriös-gruseligen Ereignissen und der humorvollen Erzählweise. Geisterhafte Leseempfehlung für Klein und Groß.

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Veröffentlicht am 17.11.2025

Kein klassischer Thriller, aber spannungsvoll durch die Suche nach der Wahrheit

Love, Mom
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Love, Mom beginnt mitten in der Trauerfeier für die bei einem Unfall verstorbene Bestsellerautorin Elizabeth Casper. Diese wirkt schrecklich als PR-Aktion inszeniert und Mackenzie, Elisabeths Tochter, ...

Love, Mom beginnt mitten in der Trauerfeier für die bei einem Unfall verstorbene Bestsellerautorin Elizabeth Casper. Diese wirkt schrecklich als PR-Aktion inszeniert und Mackenzie, Elisabeths Tochter, möchte einfach nur weg. Ich kann ihre Empfindungen gut nachempfinden.
Der Blick hinter die Kulissen der Literaturwelt ist unglaublich interessant und offenbart auch, dass diese ein wahres Haifischbecken ist. Zudem werden direkt mehrere Fragen aufgeworfen, die Spannung erzeugen und mich zum Mitraten animieren.

Der Handlungsaufbau ist ausgeklügelt. Aufgeteilt in drei Teile komme ich Stück für Stück der Wahrheit näher. Besonders die ominösen Briefe, die Mackenzie plötzlich unbekannt erhält, bringen ordentlich Spannung in den Thriller.
Love, Mom lebt von den vielen Geheimnissen, die nach und nach hochkommen. Sie erzeugen eine gewisse Dramaturgie, sind für mich jedoch auch so manches Mal in ihrer Auflösung vorhersehbar.

Love, Mom wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und verwendet dabei durchgehend die Ich-Form. Die Handlung spielt sich auf mehreren Ebenen ab.
Im Gegenwartsstrang begleite ich hauptsächlich Mackenzie. Die Vergangenheit wird komplexer dargestellt: Die Briefe, die Mackenzie erhält, stammen von ihrer Mutter und wurden zu einem früheren Zeitpunkt verfasst.
Darüber hinaus gibt es einen weiteren Vergangenheitsstrang, der aus unterschiedlichen Perspektiven geschildert wird. Interessanterweise verlaufen die Handlungsebenen chronologisch, sodass ich der Geschichte gut folgen kann.
Die wechselnden Perspektiven schaffen ein spannendes Verwirrspiel um Wahrheit, Schuld und Erinnerungen.
Zwischenzeitlich gibt es einige leichte Längen, da sich die emotionalen Gedanken des aktuellen Charakters im Kreis drehen. Das stört mich jedoch nicht, weil die kurzen Kapitel den Erzählfluss insgesamt sehr zügig halten.

Der Schreibstil zeichnet sich durch kurze und prägnante Sätze aus, die das Tempo von Love, Mom zusätzlich vorantreiben. Außerdem ist er stets auf den jeweils erzählenden Charakter abgestimmt. Dadurch erhalten die Figuren eine authentische Tiefe und wirken lebendig.
Besonders interessant finde ich die Briefebene. Hier zeigt sich deutlich Elizabeths künstlerisches Schreibtalent, das sich in ihrer besonderen Bildsprache ausdrückt.
Obwohl jedes Kapitel angibt, aus wessen Perspektive gerade erzählt wird, wäre das aufgrund des individuellen Schreibstils gar nicht nötig. Ich weiß immer genau, welchen Charakter ich begleite.

Love, Mom lebt von Gegensätzen. Der Schwerpunkt liegt ganz klar auf Mackenzies dysfunktionale Familie. Doppelmoral ist ein besonders starkes Thema, wodurch auch die Geheimnisse noch mehr Brisanz erhalten.
Interessanterweise ist das Figurenensemble übersichtlich gehalten. Mackenzie und ihr bester Freund EJ sind mir sympathisch.
Mackenzies Mutter kann ich lange nicht richtig einschätzen, denn obwohl der Fokus inhaltlich auf ihr liegt, spielt sie beinahe nur eine Nebenrolle.
Dagegen kann ich Mackenzies Vater Ben von Beginn an nicht leiden. Das steigert sich im Verlauf so weit, dass er mich regelrecht abstößt. Sein ständiges Selbstmitleid und die damit einhergehende Verantwortungslosigkeit machen mich rasend.

Die Ereignisse und die daraus resultierenden Entwicklungen spitzen sich immer weiter zu. Gebannt steuere ich auf das Finale zu, welches gar nicht so rasant daher kommt, wie ich es vermutet habe.
Es gibt in Love, Mom mehrere faszinierende Plottwists. Diese sind allerdings häufig im Vorfeld schon so angedeutet, dass mir die Richtung, in welche sie umschlagen, bereits klar ist. Dennoch schafft es Iliana Xander mir erst ganz am Schluss alle offenen Fragen schlüssig und umfassend aufzuklären.

Fazit:
Ein atmosphärisch dicht erzählter Thriller, der mit vielen dunklen Geheimnissen zum Mitraten einlädt.

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Veröffentlicht am 17.11.2025

Eine leichte Geschichte mit wundervollen Denkansätzen

Ins hohe Gras
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Bevor ich Ins hohe Gras abtauchen kann, empfangen mich die wunderschönen Illustrationen von Sabine Hahn und ein paar persönliche Worte von Trevor Noah. Interessanterweise kann ich viel von dem, was er ...

Bevor ich Ins hohe Gras abtauchen kann, empfangen mich die wunderschönen Illustrationen von Sabine Hahn und ein paar persönliche Worte von Trevor Noah. Interessanterweise kann ich viel von dem, was er uns aus seiner Kindheit mitteilt, in dem kleinen Jungen wiedererkennen, der mit seinem Teddybären Walter den Regeln seines Elternhauses entfliehen möchte. Bereits hier muss ich zum ersten Mal schmunzeln.
Der Junge versteht nicht, warum das große Abenteuer erst beginnen soll, nachdem er sich gewaschen, die Zähne geputzt, das Haar gebürstet und das Bett gemacht hat. Solche strengen Regeln braucht doch wirklich niemand. Es soll sofort losgehen und so muss Walter seinen Schlaf beenden und mit seinem Freund auf die Reise gehen.

Ins hohe Gras ist in vier Teile untergliedert und steckt voller bildlich erklärten Weisheiten und spannenden Perspektiven auf das Leben. Das Ganze hat Trevor Noah in liebevoller Prosa kindgerecht verpackt. Die Magie von Ins hohe Gras besteht darin, dass sie eine mehrschichtige Deutung der Erzählung erlaubt.
Je nachdem, wer Ins hohe Gras gerade liest, wird die Geschichte zu etwas Eigenem, etwas Persönlichem und Schönem.
Für Kinder ist dieses Buch ein einziges spannendes Abenteuer mit hohem Wiedererkennungswert, was die Regeln der Eltern und der Wunsch nach einer eigenen Entfaltung und Freiheit angeht.
Für uns Erwachsene bietet dieses Buch Ansätze, die Welt aus einem anderen Blickwinkel zu sehen und über die daraus entstehenden Möglichkeiten nachzudenken.

So wage ich mich gemeinsam mit dem Jungen und Walter ins Unbekannte jenseits des heimischen Gartentores. Zusammen entdecken wir das Abenteuer der Entdeckung anderen Lebensraums und lernen dabei wichtiges über Konfliktbewältigung, Kompromissbereitschaft, Vertrauen und Akzeptanz. Und natürlich auch, warum es eben doch im Leben Regeln braucht und warum eine gute Entscheidung manchmal dazu führen kann, dass etwas schiefläuft.
Den Tieren und Gegenständen, denen wir begegnen, wohnt ein ganz besonderer Zauber inne. Sie alle sind freundlich und zugewandt, zeigen auf, wie auch unterschiedliche Ansichten und Perspektiven genauso wichtig sind wie die eigenen.
Sabine Hahn schafft es durch ihre wunderschönen Illustrationen den Text visuell perfekt zu ergänzen. Die farbigen Zeichnungen beleben und lockern das Gelesene auf. Sowohl der Text als auch die Bilder sind in einem ausgewogenen Verhältnis und gemeinsam erschaffen sie einen wundervollen Erzählzauber.

Ins hohe Gras lädt zum Austauschen und Träumen ein. Ich mag die tiefsinnigen Textpassagen, die für Kinder in der Form sicherlich noch nicht zu greifen sind. Dafür werden die jüngeren Lesenden auf einer anderen Ebene abgeholt und somit schlägt dieses besondere Kinderbuch eine Brücke zwischen den Kleinen und den Großen.

Fazit:
Ins hohe Gras ist eine wundervolle Geschichte mit schönen Illustrationen, die auf eine charmante und warmherzige Art viele tolle Denkanstöße bietet und darüber einen Austausch miteinander von klein bis groß ermöglicht.

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