Montalbanos Ende
RiccardinoIn ,Riccardino‘ von Andrea Camilleri reißt ein früher Anruf Commissario Montalbano aus dem Schlaf, doch er reagiert nicht, da er den Anrufer, einen gewissen Riccardino, nicht kennt.
Allerdings bekommt ...
In ,Riccardino‘ von Andrea Camilleri reißt ein früher Anruf Commissario Montalbano aus dem Schlaf, doch er reagiert nicht, da er den Anrufer, einen gewissen Riccardino, nicht kennt.
Allerdings bekommt er es am nächsten Tag mit genau diesem Mann zu tun, allerdings als Leiche.
So nimmt Montalbanos bekanntermaßen letzter Fall Fahrt auf und die Handlung, ihre Schauplätze und der perfekt gewählte Sprecher dieses Hörbuchs versetzen den Lesenden rasch mitten ins Geschehen nach Sizilien.
Der interessante Umgang des Commissarios mit seinen Vorgesetzten und anderen unliebsamen Personen wie dem Bischof oder der Wahrsagerin sorgen für Abwechslung, gelegentlich aber auch für Verwirrung und die Geschichte wirkt mitunter unberechenbar und fahrig.
Dies wird zusätzlich bedingt durch den eigentlich gelungenen Schachzug des Autors, selbst auch mit Montalbano, dem Kommissar zu kommunizieren, der aber extrem stark ausgereizt wird und somit zusätzlich von Hauptstrang der Handlung ablenkt.
Dadurch erhält der Lesende eher das Gefühl eines lustlosen Autors, der das Ende der erfolgreichen Krimireihe um den gealterten Commissarios sehnlichst herbeisehnt.
Schade, denn das hat Montalbano nach etlichen gut und spektakulär gelösten Fällen nicht verdient.
Allerdings helfen die angenehme Stimme, die tolle Sprache und der unterhaltsame Vortrag des Sprechers sowie viel italienisches Flair über Schwächen dieses letzten Falls und dessen abruptes Ende hinweg.