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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.08.2019

Mehr als eine Fortsetzung

Für immer Rabbit Hayes
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Mia “Rabbit” Hayes ist gestorben und hinterlässt eine große Lücke. Ihr Bruder Davey, der sich bereit erklärt hat, ihre Tochter Juliet bei sich aufzunehmen, ihre Schwester Grace, die erfährt, dass sie selbst ...

Mia “Rabbit” Hayes ist gestorben und hinterlässt eine große Lücke. Ihr Bruder Davey, der sich bereit erklärt hat, ihre Tochter Juliet bei sich aufzunehmen, ihre Schwester Grace, die erfährt, dass sie selbst ein hohes Krebsrisiko hat, ihre Eltern und Freunde – sie alle müssen mit dem Verlust leben. Und jeder von ihnen sucht sich seinen eigenen Weg und hat seine eigenen Sorgen und Probleme. Da das Buch aus verschiedenen Sichtweisen geschrieben ist, bekommen sie alle eine Stimme.

Ich war mir nicht sicher, ob „Die letzten Tage von Rabbit Hayes“ wirklich eine Fortsetzung bekommen sollte. War nicht schon alles gesagt und eine Fortsetzung wäre nur eine unnötige Verlängerung? Ganz und gar nicht! Das Buch steht dem ersten Band in nichts nach und kann auch völlig für sich alleine bestehen. Das Thema Trauer wird so gefühlvoll und realistisch aufgearbeitet, dass jede Seite richtig und wichtig erscheint. Das Buch ist natürlich sehr emotional, stellenweise kann man schmunzeln und irgendwie besteht doch immer die Hoffnung, dass alle es schaffen werden, einen Weg aus der tiefen Trauer zu finden.

Ich kann das Buch in jedem Fall empfehlen.

Veröffentlicht am 22.08.2019

Breites Spektrum an Gefühlen

Wir von der anderen Seite
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Rahel wacht aus dem Koma auf und versteht zunächst überhaupt nicht, was passiert ist. Von diesem ersten Moment an habe ich mit ihr gelitten und gelacht, konnte mich in sie hineinversetzen und habe mich ...

Rahel wacht aus dem Koma auf und versteht zunächst überhaupt nicht, was passiert ist. Von diesem ersten Moment an habe ich mit ihr gelitten und gelacht, konnte mich in sie hineinversetzen und habe mich mit ihr ins Leben zurück gekämpft. Der Zustand zwischen ungläubigem Staunen, Schmerz, Angst, den Begegnungen mit winkenden Eichhörnchen und dem Aufeinandertreffen mit Familie und Ärzten sowie Schwestern ist einfach schonungslos und toll erzählt. Auch die Sorgen, das Mitleiden und die Hilflosigkeit der Eltern finde ich toll dargestellt. Plötzlich muss Rahel ihr Leben neu überdenken, nachdem alles Unwichtige keinen Platz mehr hat. Bei aller Ernsthaftigkeit bleiben aber auch Hoffnung und Humor nicht auf der Strecke.

Ein tolles, bewegendes Buch, das zeigt, dass so etwas jedem zu jeder Zeit passieren kann, dass man an Schicksalsschlägen auch wachsen kann und dass alles mit einer Prise Humor besser zu ertragen ist.

Obwohl es für das Buch selbst unwichtig ist, möchte ich positiv hervorheben, dass der Verlag auf eine Schutzfolie verzichtet und das Buch stattdessen durch einen Kleber verschlossen hat.

Veröffentlicht am 21.08.2019

Einblicke

Gespräche mit Freunden
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Frances und ihre Freundin Bobbi, Studentinnen in Dublin, lernen das gut zehn Jahre ältere Ehepaar Melissa und Nick kennen. Vor allem Frances, aus deren Sicht das Buch geschrieben ist, blickt zunächst zu ...

Frances und ihre Freundin Bobbi, Studentinnen in Dublin, lernen das gut zehn Jahre ältere Ehepaar Melissa und Nick kennen. Vor allem Frances, aus deren Sicht das Buch geschrieben ist, blickt zunächst zu den Beiden – sie Fotografin, er Schauspieler – auf und bewundert sie. Frances selbst ist sehr reflektiert, aber eher unsicher und weiß nicht so genau, was sie vom Leben will. Die vier Protagonisten treffen sich häufiger und führen Gespräche oder tauschen sich per Mail über verschiedene Themen wie Liebe, Politik oder Literatur aus. Während Bobbi sehr direkt auf Melissa zugeht, nähert sich Frances Nick zunächst zurückhaltend und scheu.

Für mich war es sehr interessant, Frances einige Monate zu begleiten, ihre Gedanken und Gefühle zu erkunden, mich wieder in eine junge Frau Anfang Zwanzig hineinzuversetzen und mir einfach Gedanken über die Gespräche zu machen. Das Buch ist sehr vielschichtig und hat mich gut unterhalten.

Veröffentlicht am 21.08.2019

Mehr als die Geschichte eines Lebens

Die Leben der Elena Silber
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Konstantin Stein recherchiert die Geschichte seiner Familie. Dabei steht seine Großmutter Elena im Zentrum. Beginnend mit der Ermordung von Elenas Vater in Russland zu Beginn des 20. Jahrhunderts begleiten ...

Konstantin Stein recherchiert die Geschichte seiner Familie. Dabei steht seine Großmutter Elena im Zentrum. Beginnend mit der Ermordung von Elenas Vater in Russland zu Beginn des 20. Jahrhunderts begleiten wir sie über mehrere Jahrzehnte durch ein oft hartes Leben. Dabei kommt auch Elena selbst immer wieder zu Wort und schildert die Ereignisse aus ihrer Sicht. Die Kindheit in Russland, ihr Leben in Deutschland an der Seite ihres Mannes und ihrer Kinder. Parallel erzählt Konstantin aus seinem Leben im heutigen Berlin, von seiner Mutter - Elenas Tochter - und seinem Vater, der an Demenz erkrankt ist.

Es fällt mir schwer, alle Handlungen und Themen in wenigen Sätzen zusammen zu fassen, da das Buch sehr vielschichtig und komplex ist. Es vereint die Geschichte von Konstantin, die von Elena, der ganzen Familie und der eines knappen Jahrhunderts abwechslungsrich und unterhaltsam. Ich kann das Buch empfehlen.

Veröffentlicht am 05.06.2019

Die Suche nach Antworten

Die Leben danach
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Für Jim Byrd ist es verständlicherweise ein einschneidendes Erlebnis, als er einen Herzstillstand erleidet und kurze Zeit klinisch tot ist. Vor allem verfolgt ihn der Gedanke, dass diese Zeit anders war, ...

Für Jim Byrd ist es verständlicherweise ein einschneidendes Erlebnis, als er einen Herzstillstand erleidet und kurze Zeit klinisch tot ist. Vor allem verfolgt ihn der Gedanke, dass diese Zeit anders war, als er gedacht und gehofft hatte. Zusammen mit seiner Jugendliebe Annie stellt er sich die wichtigen Fragen des Lebens.

Was kommt nach dem Tod? Was passiert mit den Seelen? Diese Fragen werden von allen Seiten beleuchtet. Das Buch befasst sich aber nicht nur mit dem Tod, sondern gleichzeitig sehr viel mit den Herausforderungen des Lebens und der Liebe.

Ich hatte zugegebenermaßen eine etwas andere Aufarbeitung des Themas erwartet. Trotzdem hat mir das Buch ganz gut gefallen, auch wenn es stellenweise nicht ganz rund und irgendwie etwas speziell erscheint. Mit Geistern, Hologrammen und den Zwischenebenen kann ich persönlich nicht ganz so viel anfangen. Es kann sicher zum Nachdenken anregen, restlos überzeugt hat es mich jedoch nicht.