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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.09.2017

Klassische Rezepte, gute Anleitungen und schmackhafte Ergebnisse!

Brötchen, Baguettes und Weizenbrote nach traditionellen Rezepturen
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Gerhard Kellner ist leidenschaftlicher Hobbybäcker und hat 2014 im Bassermann Verlag u.a. dieses Buch „Brötchen, Baguette und Weizenbrote nach traditionellen Rezepturen“ veröffentlicht. Er zeigt sehr detailliert ...

Gerhard Kellner ist leidenschaftlicher Hobbybäcker und hat 2014 im Bassermann Verlag u.a. dieses Buch „Brötchen, Baguette und Weizenbrote nach traditionellen Rezepturen“ veröffentlicht. Er zeigt sehr detailliert den Weg zu leckeren und oftmals klassischen (hellen) Backwaren, ob nun Schnittbrötchen, Kastenweißbrot, Buttertoast oder Osterkranz und Weißbrot.
Ich finde den Aufbau des Buches überwiegend sehr gelungen. Gerhard Kellner gibt hier viele, vorwiegend aus seiner langjährigen Erfahrung heraus gesammelten Tipps und Ratschläge, die ich häufig sehr hilfreich fand. Die Struktur des Buches ist sehr überschaubar und meines Erachtens auch ziemlich intuitiv. Sprachlich ist alles, angefangen von den Einsteigertipps bis hin zu den Rezepten, gut verständlich und umsetzbar. Zudem gibt es eine reichliche Bebilderung und man kann sich die meisten Backwaren somit direkt im Ergebnis anschauen. Zu einigen Backwaren gibt es auch eine recht detaillierte und brauchbare Anleitung zur Herstellung (z.B. Falttechnik). Leider fehlten ausgerechnet zu den mir unbekannten Brötchensorten („Pfennigmuckerln“) die Beispielbilder, da musste ich dann doch noch einmal auf das Internet zurückgreifen. Ansonsten ist das Buch aber sehr ansprechend und gibt ein stimmiges Bild zu den traditionellen Rezepturen ab. Die Ergebnisse werden in etwa so, wie erwartet (es dürfte wohl noch besser werden mit etwas Übung..). Zudem waren die von mir bisher ausprobierten Rezepte nach dem Backen recht schmackhaft, die Brötchen außen knackig und innen locker-fluffig.

Ein Manko war für mich, dass Gerhard Kellner meiner Meinung nach doch ziemlich viele Hilfsmittel / Handwerkszeug „voraussetzt“. Ich habe hier einige Vorgehensweisen ein wenig abändern müssen, um nicht zwangsläufig neue Utensilien kaufen zu müssen. Trotz dieses Faktors war ich sehr zufrieden mit den Ergebnissen und das Backen war auch trotzdem unkompliziert.

Insgesamt gefiel mir das Buch recht gut und man kann es wohl häufig zu Rate ziehen oder die Rezepte nutzen. Klassisch und traditionell, aber trotzdem mit guter Vielfalt und diversen Abwandlungen. Es ist meines Erachtens absolut empfehlenswert. Nur wegen der von mir angesprochenen kleineren Kritikpunkte würde ich statt 5 mit einem Punkt Abzug „nur“ 4 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 24.09.2017

Die Alpen, wie man sie wohl selten zu sehen bekommt - künstlerisch auf höchstem Niveau!

Peter Mathis Alpen
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Mit seinem Buch „Alpen“ präsentiert der österreichische Fotograf Peter Mathis eine unglaublich eindrucksvolle und atmosphärische Sammlung diverser Schwarz-Weiß-Aufnahmen von unterschiedlichsten Bergmotiven. ...

Mit seinem Buch „Alpen“ präsentiert der österreichische Fotograf Peter Mathis eine unglaublich eindrucksvolle und atmosphärische Sammlung diverser Schwarz-Weiß-Aufnahmen von unterschiedlichsten Bergmotiven. Wahnsinnig stilvoll und emotional setzt er die Alpen in Szene, hält scheinbar flüchtige Momente auf höchstem künstlerischem Niveau fest. Die Aufnahmen erzählen ausnahmslos Geschichten massiver Gesteinsgebilde und diverser Szenerien - teils nebelverhangen, teils natürlich schroff. Peter Mathis hat es hier meiner Meinung nach geschafft, Szenen in ergreifenden Bilder festzuhalten und sie pur, aber auch intensiv auf den Betrachter wirken zu lassen. Sein Gespür für die Darstellung von Stimmungen ist beeindruckend und es macht großen Spaß, das Buch anzuschauen und im Detail zu genießen.

Ich finde, es ist Peter Mathis bestmöglich gelungen, wunderbare Aufnahmen in dieser Sammlung zusammenzufügen. Ob nun in der Zusammenstellung der einzelnen Motive oder auch mit den festgehaltenen Szenerien selber. Eindrucksvoll, zeitlos und schön! Absolute Empfehlung, 5 Sterne.

Veröffentlicht am 22.09.2017

Nowhere Man #2

Projekt Orphan
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Evan Smoak, der „Nowhere Man“, ist wieder zurück! Mit weniger Witz, dafür aber mit jeder Menge Action und einer gehörigen Portion Spannung!

Evan Smoak wurde als Kind in einem geheimen staatlichen Projekt ...

Evan Smoak, der „Nowhere Man“, ist wieder zurück! Mit weniger Witz, dafür aber mit jeder Menge Action und einer gehörigen Portion Spannung!

Evan Smoak wurde als Kind in einem geheimen staatlichen Projekt zum Killer herangezogen. Kaltblütig, schonungslos und zielgerichtet. Viele Morde gingen auf sein Konto. Doch irgendwann gibt es auch bei Evan Smoak, bzw. „Orphan X“ eine Kehrtwende. Er muss einen schweren persönlichen Verlust hinnehmen und wechselt danach die Seiten. Er wird zum „Nowhere Man“, rettet Menschen und tötet die vermeintlich Bösen dieser Welt. Unerkannt und unabhängig - doch von den Verbleibenden des Orphan Projekts als Abtrünniger mit zu viel Wissen gejagt. Aber der Nowhere Man hat sein Handwerk gelernt.. Doch wie lange kann er unerkannt und alleine im Untergrund agieren?! Was, wenn doch einmal etwas schief läuft…?!?

Im neuen Roman von Gregg Hurwitz („Projekt Orphan“, Harper Collins Verlag, 08/2017) geht es wieder heiß zu! Spannend, rasant und absolut actiongeladen geht Evan Smoak wieder „auf Tour“. Im diesem zweiten Teil der Reihe (auch solo lesbar) reiht sich eine brenzlige Situation an die nächste und man ist bei der Lektüre sicherlich manches Mal der Verzweiflung nahe.. Überraschende Wendungen, irrsinnig anmutende Situationen und Tote am Fließband ergeben zusammen ein Spektakel, das wohl den besten James-Bond-Filmen in nichts nachstehen dürfte! Sprachlich ist der Thriller dabei sehr eingängig und flüssig zu lesen. Die Protagonisten wirken an mancher Stelle vielleicht ein wenig überzogen, aber im Ganzen betrachtet doch passend. „Projekt Orphan“ ist dabei wohl mehr noch als das Vorgängerbuch für Action-Fans geeignet. Der Witz, bzw. schräge Humor, der mir im ersten Buch noch so gut gefiel, bleibt dieses Mal leider auf der Strecke. Thematisch hätte es hier aber auch weniger gepasst.. Inhaltlich und stilistisch bleibt Gregg Hurwitz sich jedoch nach wie vor treu. Spannend ganz nach Hollywood-Manier kann er!

Im Gesamtrückblick würde ich sagen, dass „Projekt Orphan“ zwar nicht ganz so gut gelungen ist wie das Vorgänger-Buch „Orphan X“, aber trotzdem aufgrund der rasanten Handlung und vielfältigen Wendungen, bzw. manch überraschender Erkenntnis am Ende sehr lesenswert ist! Deshalb: 4 Sterne.

Veröffentlicht am 21.09.2017

Thematisch packend, Schreibstil sehr enttäuschend..

Underground Railroad
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Ich war auf dieses Buch unglaublich gespannt, immerhin hat Colson Whitehead mit seinem Roman "Underground Railroade" den Pulitzer Preis 2017 gewonnen. Immer wieder las man, dass der Autor der schreckliche ...

Ich war auf dieses Buch unglaublich gespannt, immerhin hat Colson Whitehead mit seinem Roman "Underground Railroade" den Pulitzer Preis 2017 gewonnen. Immer wieder las man, dass der Autor der schreckliche Geschichte Amerikas, bzw. der Geschichte der Sklavenhaltung bis ins 19. Jahrhundert auf großartige Art und Weise ein neues Gesicht gegeben hätte. Somit waren meine Erwartungen hoch!
Doch schon auf den ersten Seiten wird dem Leser möglichst deutlich dargelegt, wie man den Inhalt zu verstehen habe - mitsamt ausführlicher Erklärung der geschichtlichen Hintergründe zum "Underground Railroad". Das mag hilfreich sein, mich hat es jedoch bereits sehr gestört. Meiner Meinung nach sollten sich die Inhalte und eine entsprechende Meinung dazu aus den Verläufen selbst ergeben, schließlich ist man ein "mündiger", im besten Fall reflektierender Leser. Somit fand ich persönlich die Erläuterungen und Whitehead's Ausführungen zu Anfang des Buches auch denkbar ungünstig platziert und hätte sie mir (ggf. mit einem Vermerk) eher am Ende des Romans gewünscht.

Zudem muss ich ehrlich gestehen, dass sich meiner Meinung nach die arg erläuternde Art auch im Schreibstil wiederfinden ließ. Für meinen Geschmack gab es zu viele recht plakative Sätze oder Aussagen ("Jeder wusste, dass Nigger keinen Geburtstag hatten."), damit der Leser auch ja den geschichtlichen Hintergrund und die grausamen Zustände zu verstehen weiß. Vielleicht lag es am jeweiligen Kontext, aber ich fand den Stil des Autors eher anstrengend zu lesen. Vielmehr hätte ich gehofft, dass sich die Emotionen aus dem Text und aus den Schilderungen selbst heraus gestalten, statt dass Whitehead immer wieder auf die Gräueltaten der Sklavenhalter und der damaligen Umstände hinweist. Trotz der wirklich vielversprechenden Buch-Besprechungen fand ich die Art und Weise, wie die Zeit und auch die Protagonisten dargestellt waren absolut enttäuschend. Die Figuren waren zwar authentisch dargestellt, der Rest wirkte auf mich extrem erzwungen.

Ich habe das Buch letztlich nicht zu Ende gelesen. Meine Bewertung: 2 Sterne. Sehr schade!

Veröffentlicht am 21.09.2017

Teils sehr spannend, teils aber auch recht unrealistisch...

Palast der Finsternis
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Ein altes französisches Schloss, rätselhafte Kellerbauten und 5 junge Leute, die an ein großes Abenteuer glauben. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass Stefan Bachmann‘s Roman „Palast der Finsternis“ (Diogenes ...

Ein altes französisches Schloss, rätselhafte Kellerbauten und 5 junge Leute, die an ein großes Abenteuer glauben. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass Stefan Bachmann‘s Roman „Palast der Finsternis“ (Diogenes Verlag, 2017) mich inhaltlich fast ein wenig zerrissen hat. Auf der einen Seite ist das Buch stellenweise unglaublich spannend, weil der Autor es versteht, Dinge im Dunkeln zu belassen und die Neugier des Lesers anzufachen. Auf der anderen Seite wirkte die Geschichte teilweise aber auch arg unglaubwürdig und erinnerte mich immerzu an eine moderne Adaption und neue Episode von Enid Blyton‘s „Die fünf Freunde“. Ich war mir zunächst nicht einmal sicher, ob es sich um einen Jugendroman oder doch um eine „ernstzunehmende Geschichte“ für erwachsene Leser handeln würde. Daneben weist der Inhalt Elemente auf, die mich entfernt auch an Filme wie „Cube“ oder „Resident Evil“ erinnerten, die nicht immer ganz jugendfrei sind. So weit so gut.

Die Protagonisten des Romans treffen willkürlich zu einer Art Abenteuer auf wissenschaftlicher Basis zusammen. Sie kennen sich nicht und können sich zu Anfang auch nicht besonders gut leiden. Doch die Entwicklungen erzwingen ein Umdenken. Denn eigentlich geht es schließlich um das nackte Überleben. Der Schreibstil war beim Lesen durchweg sehr eingängig. Ich fand, es gab stilistisch einige Merkmale, die das Buch wie eingangs erwähnt auch für Jugendliche kompatibel machen. So zum Beispiel die Konzipierung der Protagonisten. Alter und Art der Charakterisierung der Figuren lassen den Roman auch gut und gerne als herkömmliches Jugendbuch durchgehen – dann wohl mit einigem Nervenkitzel und vielleicht auch dem ein oder anderen morbiden „Schockmoment“. Stellenweise geht es nämlich dann doch etwas blutrünstiger zu, als zunächst erwartet.

Vom Verlauf her ist das Buch denn auch ein wilder Mix aus Teilen verschiedenster Genres. Ich konnte trotzdem kaum aufhören weiterzulesen und war von den Verläufen dann doch in den Bann gezogen. Man wollte schließlich doch wissen, wie sich die Inhalte entwickeln und wie es letztlich ausgehen würde! Das Ende fand ich persönlich jedoch etwas „mager“. Aber das mag Geschmackssache sein.. Das Buch war insgesamt sehr spannend, wenn auch (wie bereits erwähnt) nicht immer allzu authentisch. Aber aufgrund des eingängigen Schreibstils und den teils doch recht überraschenden Entwicklungen kann man das Buch definitiv empfehlen. 4 Sterne.