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Veröffentlicht am 05.10.2025

Zwischen Klappentext-Vorfreude und literarischer Einschlafhilfe

Die mörderischen Cunninghams. Jeder im Zug ist verdächtig (Die mörderischen Cunninghams 2)
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Der Krimi ist das zweite Buch von Benjamin Stevenson um Ernest Cunningham, den ersten Teil kenne ich leider nicht.
Der Klappentext hat mich neugierig gemacht, und ich hatte gehofft, in etwa die Atmosphäre ...


Der Krimi ist das zweite Buch von Benjamin Stevenson um Ernest Cunningham, den ersten Teil kenne ich leider nicht.
Der Klappentext hat mich neugierig gemacht, und ich hatte gehofft, in etwa die Atmosphäre eines Orient-Express-Krimis von Agatha Christie zu finden.

Der Starautor Henry McTavish wird im Laufe der Zugfahrt tot aufgefunden. Zuerst wurde ein natürlicher Tod vermutet, aber kurz darauf wurde festgestellt, dass es sich um Mord handelt.
Kurz darauf wird auch noch der Verleger von McTavish ermordet. Wer hatte Grund beide Männer zu ermorden? Verdächtige gibt es viele, aber wer davon ist der Mörder.

Ernest, der hängeringend nach Inspiration für sein nächstes Buch sucht, möchte den Fall aufklären, vielleicht kann er ja daraus seinen nächsten Krimi spinnen.
Ich hatte erwartet, dass die Krimiautoren zusammen nach dem Mörder fahnden, aber das war nicht der Fall. Somit konnte der Krimi meine Erwartungen nicht ganz erfüllen. Es kam wenig Spannung auf und plätscherte vor sich hin. Viele Figuren bleiben blass oder wirken unfähig, wodurch sich die Lektüre stellenweise zieht. Ich hatte Probleme mir die zahlreichen Personen zu merken.

Gut fand ich, dass Ernest mit uns Lesern spricht, dadurch entsteht eine gewisse Nähe. Ich denke, dass das auch nicht den Lesefluss behinderte, wie einige meiner Vorrezensenten anmerkten.

Interessant fand ich den Zwischenstopp, als Ernest um die Löcher, verursacht durch Opalabbau, herumlaufen musste. Da gab es viel Interessantes und Wissenswertes zu entdecken.

Die Handlung zog sich wie gesagt ziemlich, zumindest bis zu dem Mord. Danach kamen nach und nach diverse Geheimnisse der verdächtigen Autoren/Personen zu Tage.

Die Auflösung fand ich relativ stimmig und der Abschluss nach der Aufklärung des Mordes ist überraschend und gelungen.

Fazit: Ein leichter Krimi, der sich gelegentlich zieht und nicht ganz die Erwartungen erfüllt, aber dennoch lesbar ist. Für Fans von gemütlicher Krimi-Lektüre, doch kein wirklicher Höhepunkt.

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Veröffentlicht am 22.09.2025

Spannender Psychothriller - wenn Demenz auf True-Crime trifft

Himmelerdenblau
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Ich liebe die Hörbücher von Romy Hausmann, die Thriller sind einfach etwas ganz Besonderes, das hat sie auch mit Himmelerdenblau wieder bewiesen.

Dreh- und Angelpunkt in dem Buch ist die Entführung der ...

Ich liebe die Hörbücher von Romy Hausmann, die Thriller sind einfach etwas ganz Besonderes, das hat sie auch mit Himmelerdenblau wieder bewiesen.

Dreh- und Angelpunkt in dem Buch ist die Entführung der 16-Jährigen Julie, die inzwischen seit 20 Jahren verschwunden ist. Zwei Podcaster, Liv und Philipp, rollen das Verbrechen in einem True Crime Podcast neu auf. Damit triggern sie auch den Vater von Julie, ein ehemals erfolgreicher Herzchirurg, der inzwischen unter Demenz leidet und nun in einem letzten Anlauf herausfinden möchte, was mit seiner Tochter geschehen ist.

Die Geschichte wird aus der Sicht von vielen verschiedenen Personen geschildert und dementsprechend von vielen verschiedenen Stimmen gesprochen, was den Thriller sehr abwechslungsreich macht. Aber vor allem werden die Geschehnisse aus der Sicht von Julies Vater Theo erzählt. Felix von Manteuffel leiht Theo seine Stimme, die hervorragend passt, als würde man wirklich einem Demenzkranken zuhören (Wortfindungsstörungen und verwechselte Wörter)
Besonders ist auch, dass die Autorin die zwei Podcaster so einbindet, als würden sie tatsächlich einen Podcast sprechen.

Ich habe viel mitgerätselt und gemutmaßt, musste aber feststellen, dass ich komplett falsch lag. Die Auflösung war wieder absolut spektakulär und überraschend für mich.

Im Nachwort erzählt die Autorin, dass sie einige abstruse wahre Kriminalfälle mit ins Buch eingebunden hat, das fand ich sehr interessant. Berührend fand ich auch, wie sie die Problematik der Demenz thematisiert.

Außerdem verweist sie auf einen echten Podcast, den sie zusammen mit Marc Benecke gemacht hat. Den werde ich mir sicher bei Gelegenheit anhören.

Fazit: Spannender psychologischer Thriller, der das Thema Demenz gut einbindet.

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Veröffentlicht am 20.09.2025

Unterhaltsam informativ, persönlich: ein Buch zum Immer-wieder-Lesen

Organisch
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Nachdem Giulia Enders in ihrem ersten Buch den Darm auf anschauliche und unterhaltsame Weise erklärt hat, widmet sie sich in ihrem neuen Werk weiteren spannenden Bereichen unseres Körpers. Sie beleuchtet ...

Nachdem Giulia Enders in ihrem ersten Buch den Darm auf anschauliche und unterhaltsame Weise erklärt hat, widmet sie sich in ihrem neuen Werk weiteren spannenden Bereichen unseres Körpers. Sie beleuchtet auf lockere Art unter anderem die Lunge, das Immunsystem, die Haut, die Muskeln und das Gehirn – und liefert dabei zahlreiche faszinierende Details.

Besonders charmant: Jedes Kapitel beginnt mit einer kleinen, persönlichen Geschichte aus ihrer Familie, die den Einstieg ins Thema erleichtert. Passend dazu gibt es Illustrationen von ihrer Schwester Jill, die das Gelesene sehr gut ergänzen.
Die Kapitel sind übersichtlich gegliedert und sowohl informativ als auch unterhaltsam geschrieben. Vieles war mir bereits bekannt, doch ich konnte auch eine Menge Neues über unseren Körper entdecken. Das Buch bekommt einen besonderen Platz in meinem Bücherregal, damit ich immer mal wieder darin nachschlagen kann.

Zusätzlich hatte ich die Gelegenheit, das Buch als Hörbuch anzuhören. Die sympathische Stimme von Giulia Enders macht das Zuhören zum Vergnügen und rundet das Erlebnis perfekt ab. Auch das Hörbuch werde ich mir sicher noch einmal oder auch mehrfach anhören.

Fazit: Ein unterhaltsames, lehrreiches und liebevoll gestaltetes Buch, das Lust darauf macht, mehr über den eigenen Körper zu erfahren – egal ob zum Lesen oder Hören.

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Veröffentlicht am 30.08.2025

Ein Zuhause voller Angst

Welcome Home – Du liebst dein neues Zuhause. Hier bist du sicher. Oder?
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Arno Strobel versteht es auch mit Welcome Home, von der ersten Minute an Spannung aufzubauen. Die Geschichte beginnt scheinbar harmlos – ein neues Zuhause, ein frischer Start, alles wirkt perfekt. Doch ...

Arno Strobel versteht es auch mit Welcome Home, von der ersten Minute an Spannung aufzubauen. Die Geschichte beginnt scheinbar harmlos – ein neues Zuhause, ein frischer Start, alles wirkt perfekt. Doch schnell kippt die Stimmung und aus dem vermeintlich sicheren Ort wird ein Albtraum voller Zweifel, Misstrauen und unterschwelliger Bedrohung.

Der Schreibstil ist flüssig, direkt und packend. Man merkt, dass Strobel genau weiß, wie er seine Leser und Hörer in die Irre führen kann. Immer wieder denkt man, die Wahrheit erkannt zu haben – nur um im nächsten Moment auf eine völlig neue Fährte geschickt zu werden.

Besonders gelungen ist die dichte Atmosphäre: Das Gefühl der Unsicherheit, die beklemmende Stimmung im neuen Zuhause und die psychologischen Spiele zwischen den Figuren ziehen einen unweigerlich hinein. Sascha Rotermund als Sprecher verstärkt dies noch einmal – seine Stimme transportiert die Emotionen und die unterschwellige Bedrohung auf beeindruckende Weise.

Kritisch möchte ich anmerken, dass Marco nicht besonders sympathisch herüberkommt und er schon mehr Gefühle zeigen könnte.

Fazit: Spannender und beklemmender Thriller, absolut hörenswert.

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Veröffentlicht am 29.08.2025

Das Böse trägt viele Masken

Dunkle Sühne
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Während des Feuerwerks am 4. Juli verschwinden zwei junge Mädchen spurlos; eine rasch eingeleitete Suchaktion endet damit, dass beide Leichen gefunden werden. Deputy Emmy Clifton und ihr Vater, der Sheriff, ...

Während des Feuerwerks am 4. Juli verschwinden zwei junge Mädchen spurlos; eine rasch eingeleitete Suchaktion endet damit, dass beide Leichen gefunden werden. Deputy Emmy Clifton und ihr Vater, der Sheriff, stoßen sehr bald auf einen Verdächtigen, der dann auch im Gefängnis landet.

Knappe zwölf Jahre später wird der mutmaßliche Täter jedoch entlastet und kommt frei. Kurz darauf verschwindet erneut ein Mädchen. Emmy muss nun den alten Fall neu aufrollen und dazu noch das verschwundene Mädchen finden, bevor es zu spät ist. War damals wirklich die falsche Person hinter Gittern?

Den ersten Teil fand ich etwas öde, viele Wiederholungen und schleppende Ermittlerarbeit.

Glücklicherweise nahm die Handlung im folgenden Teil wieder Fahrt auf, was stark daran lag, dass Jude auftaucht, Emmys ältere Schwester. Sie ist Ermittlerin beim FBI und haucht der ganzen Untersuchung mehr Dynamik ein. Sie ist mir deutlich sympathischer als Emmy.

Die Geschichte bietet im zweiten Teil auch mehr Einblick in Emmys und Judes Leben und deren Familie, begleitet von unerwarteten Wendungen und schockierenden Enthüllungen in North Falls, einer Kleinstadt, wo man doch jeden gut kennt, oder?

Fazit: Dunkle Sühne ist ein packender Thriller mit emotionalen Momenten, starken Figuren und überraschenden Wendungen.

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