Profilbild von Ninasan86

Ninasan86

Lesejury Star
offline

Ninasan86 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Ninasan86 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.05.2025

Ein wirklich besonderes Buch mit besonderen Geschichten, die zum Nachdenken anregen.

22 Leben
0

22 Leben, 22 Lebenswege und 22 Schicksale. Eigentlich haben die 22 Menschen, von denen wir in diesem Buch lesen, nicht viel gemeinsam und doch verbindet sie letzten Endes etwas.
Jede Geschichte ist in ...

22 Leben, 22 Lebenswege und 22 Schicksale. Eigentlich haben die 22 Menschen, von denen wir in diesem Buch lesen, nicht viel gemeinsam und doch verbindet sie letzten Endes etwas.
Jede Geschichte ist in sich abgeschlossen und erzählt von einem Charakter, der einiges erlebt hat: sei es eine Trennung oder ein Neuanfang, der gut gewählt werden möchte. Emotional und berührend steigen wir Leser in jede einzelne dieser Geschichten ein und bleiben auch ein Stück weit dort bei diesem Menschen, um dann zu erkennen, dass auch dieser Mensch mit einer Geste, einem Wort oder einfach nur einem Lächeln, das Leben eines anderen berührt und somit beeinflusst hat.

Die 22 Geschichten haben mir sehr gut gefallen und hallen immer noch etwas in mir nach. Sie zeigen, dass wir alle - bewusst oder unbewusst - die Leben von anderen Menschen beeinflussen können. Natürlich zum Guten, aber durchaus auch zum Schlechten. Wir sollten daher immer darauf achten, was wir sagen oder wie wir uns gegenüber anderen Menschen verhalten, sollten genau beobachten und auch nicht immer alles direkt so ernst nehmen oder auf sich selbst beziehen, wenn der Gegenüber beispielsweise nicht gut gelaunt ist und seine Laune abladen möchte.

Aber nicht nur die Geschichte als solche, auch der Schreibstil der Autorin ist ein ganz Besonderer. Durch ihn war man nicht nur bloßer Leser des Buches, sondern ein Teil von jeder einzelnen Geschichte, da man aus jeder von ihnen etwas für sich selbst ziehen und umsetzen kann.

Ein wirklich besonderes Buch mit besonderen Geschichten, die zum Nachdenken anregen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.05.2025

Eine etwas andere Zugfahrt

In einem Zug
0

Was geschieht, wenn man einen berühmten Autor, der seit über 13 Jahren kein Werk veröffentlicht hat, mit einer jungen, wissbegierigen Psychotherapeutin in einem Zug auf gegenüberliegende Plätze setzt und ...

Was geschieht, wenn man einen berühmten Autor, der seit über 13 Jahren kein Werk veröffentlicht hat, mit einer jungen, wissbegierigen Psychotherapeutin in einem Zug auf gegenüberliegende Plätze setzt und sie von Wien nach München fahren lässt?

Genau das erzählt uns Daniel Glattauer in seinem Roman „In einem Zug“, dessen Titel treffender nicht sein könnte. Der gesamte Roman spielt nur auf dieser einen Zugfahrt und lässt den Leser tiefe Einblicke in die Gedankenwelt und das Leben des berühmten Autors Eduard Brünhofer erlangen. Dank Catrin Meyr lernen wir ihn nicht nur besser kennen, sondern erfahren auch von seiner Ansicht zur Liebe und Leidenschaft und wie er zu seinen Romanen steht. Catrin ist gewieft und hat das Talent dazu, die richtigen Fragen zu stellen. Eduard Brünhofer sieht es allerdings nicht so, teilweise übergriffig und sehr intim kommen ihm diese doch sehr vielen Fragen vor. Zumal sich die Fragestellerin ihrerseits eher bedeckt hält.

Mir hat die Zugreise besonders gut gefallen. Die beiden Protagonisten treffen am richtigen Ort, zur richtigen Zeit aufeinander und geben so ein beschauliches und ungleiches Paar ab. Während dem Lesen kam es mir eher so vor, als wäre ich Teil dieses Duetts - also eher der stille Dritte, der nebenan sitzt und den beiden lauscht (selbstverständlich mit Kopfhörern auf den Ohren, damit es nicht allzu offensichtlich ist).

Das Gespräch zwischen den beiden hat mich ebenfalls abgeholt und für sich gewinnen können. Die Richtung, die es angenommen hat, die Wendungen, die es immer mal wieder genommen hat - alles war amüsant zu lesen, teilweise hat man sich mit Herrn Brünhofer in Grund und Boden geschämt oder aber wäre am liebsten mit ihm aufgesprungen, um der zwar netten, aber dennoch dreisten Fragestellerin Einhalt zu gebieten.

Ohne jetzt zu viel vorweg zu nehmen: auch ich habe mich, wie Herr Brünhofer gefragt, was der Sinn hinter dem ganzen Gespräch ist und worauf die junge Dame abzielt. Gegen Ende wird es aufgelöst und ich bin mir sicher, kein Leser wird enttäuscht sein.

Für mich war es das erste Buch von Daniel Glattauer, aber ich schaue bereits nach weiteren Büchern von ihm, denn dieses hier hat mich vollends von seiner Gabe überzeugt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.03.2025

Ein Buch für jeden und für keinen

Nie wieder sinnlos
0

„Dies ist kein Buch der Dogmen und auch keines der letzten Wahrheiten. Dies ist ein Buch der Gegensätze, der Vermutungen, Fragen und Hypothesen, ein Buch der Weite des menschlichen Fühlens. So ist es auch ...

„Dies ist kein Buch der Dogmen und auch keines der letzten Wahrheiten. Dies ist ein Buch der Gegensätze, der Vermutungen, Fragen und Hypothesen, ein Buch der Weite des menschlichen Fühlens. So ist es auch ein Buch der Anerkennung dessen, wie wunderbar unlogisch, inkonsequent und stochastisch der Mensch und sein Geist oftmals sind. Ein Buch der Neigungen, Triebe und des Willens, der Ansätze, eines der inneren Ruhe und des Strebens nach den Sternen zugleich. Dies ist ein Buch für jeden und keinen.“

Ein Buch für jeden und keinen. Dies sind die ersten Sätze von Benjamin B. Bargetzi aus seinem Buch „Nie wieder sinnlos“ und ich finde, besser könnte man es nicht beschreiben als mit diesen Sätzen, denn genau so ist es.
Wer einen Roman erwartet, ist hier total falsch. Wer ein Buch mit einer Aneinanderreihung von Fakten erwartet, den muss ich auch enttäuschen. Aber was ist es für ein Buch? Der Autor selbst verrät uns bereits im ersten Kapitel (Artefakt 0), dass er an dem Buch fünfzehn Jahre lang gearbeitet hat, dass er darin seine „Notizensammlung philosophischer Gedanken und Beobachtungen der Welt“ gesammelt und sodann seine Passion zur Philosophie, Neurowissenschaften und Psychologie entdeckt und sie mit einfließen hat lassen. Er beschreibt sein Buch als Entdeckungsreise und genau so ist es:
es ist in vier große Kapitel gegliedert, welche wieder in insgesamt 42 Kurzkapitel (sogenannte „Artefakte“) unterteilt sind. Jeder Artefakt besteht aus einem „philosophischen Aphorismus und seiner neurowissenschaftlichen und psychologischen Analyse“. So viel zum Aufbau und dem, was den Leser erwartet.
Doch was sage ich dazu?
In der Oberstufe besuchte ich den Philosophiekurs, merkte aber schnell, dass der nichts für mich ist. Doch das hat sich mit den Jahren geändert. Mir haben insbesondere die philosophischen Betrachtungen von Benjamin B. Bargetzi sehr gefallen und mich weiter zum Mit- und Nachdenken angeregt. Gerade die Art und Weise, wie er Philosophie mit Neurowissenschaften und Psychologie verbindet, sie regelrecht vereint und sie als Ganzes dem Leser zu verstehen gibt, finde ich persönlich grandios! Mir hat das Lesen sehr viel Freude bereitet. Es ist keine leichte Kost. Es ist kein Buch, das man einfach mal so durchliest in wenigen Stunden. Es ist kein seichter Roman. Es ist, wie er sagt, eine Entdeckungsreise, eine „abenteuerlustige
Seefahrt durch die Inseln der Philosophie“ und er lädt uns alle dazu ein, mitzufahren und für uns Grenzen zu entdecken oder über sie hinauszufahren.
Ich empfehle es sehr weiter!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.03.2025

Ein wundervolles Buch mit zauberhaften Geschichten

Der Vogel, der seinen Flügeln vertraute
0

In diesem wundervoll gestalteten und liebevoll illustrierten Buch finden sich 25 Geschichten, die den Großen und insbesondere den Kleinen Mut machen, sie auf den Tag vorbereiten, sich glücklich und wohl ...

In diesem wundervoll gestalteten und liebevoll illustrierten Buch finden sich 25 Geschichten, die den Großen und insbesondere den Kleinen Mut machen, sie auf den Tag vorbereiten, sich glücklich und wohl fühlen lassen und sie wissen lassen, dass sie immer genau so gut sind, wie sie eben sind! ❤️
Die Geschichten sind eingebettet in alltägliche Erzählungen: wie starte ich mit meinem Kind gut in den Tag? Wie kann ich meinem Kind Mut und Zuversicht mitgeben? Wie kann ich mein Kind ein Gefühl von Glück und Harmonie geben? Diese und weitere Fragen werden geklärt und mit wundervollen (und auch kurzen) Geschichten beantwortet. Dabei ist das Buch so geschrieben, als würde man mit einer lieben Freundin sprechen, einer, die nicht bewertet, sondern mit der man gemeinsam eben seine Flügel ausstrecken und fliegen lernen kann. Denn wenn wir unseren Kindern beibringen, wie sie sich selber stärken und wohlfühlen können, dann lernen auch sie ihren Flügeln zu vertrauen, breiten sie aus und beginnen zu fliegen!

Dieses Buch ist ein zauberhafter Begleiter durch den Alltag aller Familien. Er versteht Eltern und hilft ihnen, ihre Kinder stark und glücklich zu machen, ohne Bewertung und Verurteilung (was man so oft in Ratgebern liest). Hier halten wir einen für mich besonderen Ratgeber in der Hand, der eben so liebevoll geschrieben und gestaltet wurde, dass er wie ein Freund ist, der mich beim Lesen an die Hand nimmt und mir das Gefühl gibt: auch du bist/ihr seid als Mutter/Vater/Eltern gut genug und du bist/ihr seid das Beste, was eurem Kind/euren Kindern geschieht!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.03.2025

Es gab bessere

Achtsam morden durch bewusste Ernährung
0

Ich mag Karsten Dusse, seinen Schreibstil, seine Ideen, einfach alles. Bislang haben mir seine Bücher grundsätzlich alle gefallen, doch zu einem Grundsatz gehört - wie der Jurist weiß - auch eine Ausnahme ...

Ich mag Karsten Dusse, seinen Schreibstil, seine Ideen, einfach alles. Bislang haben mir seine Bücher grundsätzlich alle gefallen, doch zu einem Grundsatz gehört - wie der Jurist weiß - auch eine Ausnahme und die bildet tatsächlich dieses Buch. Zu Beginn war ich wieder Feuer und Flamme. Was passiert dieses mal? Wie kann unser geliebter Anwalt punkten? Und welche Themen werden uns dabei begleiten? Die letzte Frage war anhand des Titels schon vorhersehbar: es geht um gesunde Ernährung. Im Buch werden viele Ernährungsweisen aufgeführt, teilweise aufs Korn genommen oder aber sogar regelrecht zerrissen. Das mag man gut finden oder aber auch nicht. Ich habs jetzt mal unter dem Aspekt betrachtet, dass es von einem Protagonisten kommt, der schon einiges erlebt und es nicht immer einfach hat. Schon gar nicht mit seiner Klientel. Sei's drum. Doch irgendwann wurde es auch mir einfach zu viel des Guten, denn sämtliche Themen im Bereich gesunder Ernährung wurden mehr als einmal aufgeworfen und mit unterschiedlichen Charakteren diskutiert. Dabei traten einige Meinungen ins Licht, die man hören wollte oder eben nicht. Zudem werden die Aussagen zunehmend kritischer, wenn nicht sogar spöttisch - Veganismus ist Scharlatanerie, nur Fleischkonsum ist das Wahre! Von einem Extrem ins Andere. Aufgefallen ist im weiteren Verlauf nicht nur mir, sondern mehreren Rezensenten wie ich gelesen habe, dass es auch sehr grenzwertige Aussagen gab - egal, ob von einer Romanfigur oder nicht, hier sollte man (insbesondere heutzutage) aufpassen, denn auch wenn nicht jeder mit dem Gendern einverstanden ist, so sollte man Menschen, die nicht dem männlichen oder weiblichen Geschlecht zuzuordnen sind, doch Respekt entgegenbringen. Alles in einem kann ich sagen: das Buch ließ sich dieses Mal anders lesen als die vorherigen. Es war zäher, teilweise so mit Themen und Meinungen überflutet, dass man selbst keine Lust mehr hatte, sich nur irgendeine eigene Meinung darüber zu bilden. Und das Verbrechen selbst? Das schien zwischendurch doch vom Winde verweht oder in Vergessenheit geraten zu sein. Für mich war es definitiv ein Karsten Dusse, aber nicht sein bester.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere