Mit Vorsicht genießen
The Book EatersWo fängt man am besten an? Keine Rezension fiel uns gemeinsam je so schwer. "Book Eaters" ist ein Buch, das wir lieben und von ganzem Herzen weiterempfehlen wollen, aber es fällt uns schwer.
Es wäre uns ...
Wo fängt man am besten an? Keine Rezension fiel uns gemeinsam je so schwer. "Book Eaters" ist ein Buch, das wir lieben und von ganzem Herzen weiterempfehlen wollen, aber es fällt uns schwer.
Es wäre uns wahrscheinlich einfacher gefallen, wenn das Buch im Horror-Bereich statt in der Fantasy platziert worden wäre. Vielleicht würde es auch helfen, Triggerwarnungen im Buch zu setzen oder bei der Vermarktung darauf aufmerksam zu machen entweder, da diese auch (oder vor allem) in diesen Genres heutzutage nicht mehr ignoriert werden sollten.
Trotz allem, wer die Sozialkritik in Margaret Atwoods „The Handmaid’s Tale“ und Horror a la "Twin Peaks" und "Jennifer's Body" mag, könnte sich in diesem Buch wiederfinden. Es geht um die patriarchale Unterdrückung von Frauen aufgrund ihrer Reproduktionsrechte (also auch ein wirklich aktuelles Thema), dem Wunsch nach Freiheit und das Muttersein. Es hinterfragt Moral, Geschlechterrollen, Traumata und Machtgefüge. Es regt zum Nachdenken an und macht wütend.
Die Protagonistin Devon ist die Antiheldin, die in dieser Welt voller Monster ihren eigenen Weg sucht. Sie ist Mutter und Monster, Jägerin und Gejagte. Eine Kämpferin, die sich entschlossen gegen das System auflehnt, um ihren Sohn zu schützen, und dabei moralische Grenzen überschreitet.
Der Text schildert schonungslos Grenzüberschreitungen und wirkt deshalb fordernd oder auch überfordernd. Die Protagonistin ist aufgrund ihres Verhaltens und fehlender Ausstrahlung nicht für alle Lesenden zugänglich. Aus diesen Gründen ist dieser Roman möglicherweise nicht für alle Leser*innen geeignet.
Leider ist die Übersetzung zudem teilweise holprig, emotionslos und nicht ganz fehlerfrei.
Fazit: „The Book Eaters“ ist ein mutiges und originelles Debüt, welches zum Nachdenken anregt, aufwühlt und lange nach dem Lesen im Gedächtnis bleibt – ob gut oder schlecht.